Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Beitragvon Sternlein123 » Mo. 03.06.2013, 14:11

Hallo liebe Forenmitglieder,

bin ganz neu hier im Forum und wollte mal um Rat fragen. Es geht um meine beste Freundin. Am Wochenende habe ich sie bei sich daheim besucht und wir haben gemeinsam über alles Mögliche gesprochen. Leider musste sie vor kurzem eine Fehlgeburt erleiden was sie natürlich schwer getroffen hat. Wir haben dann über dies und das gesprochen und kamen dann irgendwie auf das Thema was wir denn so allerlei komisches im Leben erfahren haben. Da hat sie mir etwas erzählt was mich doch schockiert hat. Sie bagatellisiert es zwar aber ich bin nicht sicher ob man das einfach so wegstecken kann.

Sie erzählte mir von einer Erinnerung die sie hat wo sie aber nicht genau sagen kann ob das ein Hirngespinnst ist oder ob die Erinnerung wahr ist (Sie meinte Kinder haben ja irgenddwie ne blühende Fantasie, deshalb weiß sie nicht ob das nur Einbildung ist oder die Wahrheit). Sie erinnert sich an eine Situation als sie 7 Jahre alt war. Das ganze spielte sich in einem alten Geräteschuppen ab neben dem Haus ihrer Großeltern. Dort traf sie auf einen jungen Erwachsenen der mit ihr „Spielen“ wollte und sie dann dazu gebracht hat sich auszuziehen. Er selbst zog sich wohl auch aus. Sie weiß aber nicht ob die Erinnerung wahr ist oder nicht. Sie weiß nur dass sie danach wohl mit ihren Puppen und mit sich selbst eben diese Szenen nachgespielt hat. Von den Eltern wurde ihr das jedes Mal verboten wenn das bemerkt wurde und im Verlauf der Jugend war das Thema Sexualität auch ein großes Tabuthema zwischen ihr und den Eltern.

Weiter beschrieb sie dass sie in der Zeit als das passierte unter Schlafstörungen litt und in der Schule sitzengeblieben ist.

Ich weiß von meiner besten Freundin dass sie viele Ängste hat. Sie hat Angst vorm Fliegen, Auto fahren mit Fremden, Angst vor engen Räumen und das für mich abgefahrendste das hat sie mir mal vor Jahren erzählt: Sie hat Angst vor Spiegeln in dunklen Räumen.

Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Also sie kommt schon klar mit ihrem Leben, ist 30 verheiratet und hat auch einen festen Job. Eigentlich macht sie keinen Eindruck dass sie das schwer belastet aber ich weiß auch dass sie immer so sensibel ist und wegen jeder Kleinigkeit weint. Wenn sie sich mit ihrem Mann wegen Lapalien streitet hat sie immer fürchterliche Angst dass er sie verlässt. Dabei liebt der Mann sie über alles.

Was meint ihr? Bildet sie sich das alles nur ein? Sollte sie nicht vielleicht doch mit einem Psychologen oder so sprechen. Ich meine Ängste hat sie ja schon viele....man weiß ja nie ob das mal irgendwann rauskommt.

Ich bedanke mich im Voraus für eure Rückantworten und sorry dass der Text so lang geworden ist!

LG, Sternlein
Sternlein123
 

Re: Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Beitragvon Vanilla » Mo. 03.06.2013, 15:41

Hallo Sternlein, herzlich willkommen bei uns.
Natueerlich koennen wir nicht sagen, ob + was deiner Freundin tatsaechlich passiert ist.
Auch nicht, ob ihre Aengste durch dieses Erlebnis entstanden sind.

So wie du es beschreibst, ist das aber durchaus moeglich.
Es waere sicher gut, wenn sie mit einer kompetenten Person darueber sprechen kann, sofern sie das auch will.
Termine bei einem Psychologen, oder auch Psychiater, sind meist mit langen Wartezeiten verbunden.
Vielleicht gibt es bei euch Beratungsstellen?
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Beitragvon Nola » Mi. 31.07.2013, 23:02

Hallo, auch ich habe eine beste Freundin, bei der durch Zufall in einer anderen Therapie herauskam, dass sie missbraucht wurde. Sie ist jetzt ziemlich fertig. Leider habe ich keine Ahnung wie ich ihr helfen kann. Ich möchte natürlich für sie da sein, habe aber das Gefühle, dass das nicht genug ist. :(
Sie erzählt oft von Alpträumen und dem Ekel vor sich selbst.

Hat hier jemand eine Idee wie ich ihr helfen kann? Ich weis langsam nicht mehr weiter und die Therapeutin scheint sich da nicht so wirklich drum zu kümmern. :oops:

Vielen Dank schonmal.

Gruß Nola
Nola
 

Re: Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Beitragvon GLaDOS » Do. 01.08.2013, 10:52

Ein Therapeut kann auch nur soweit helfen, wie es sein gegenüber zulässt. Sie sollte es ansprechen.

Du kannst nur für sie da sein, wenn sie es braucht. Ansonsten sei ihr einfach eine stütze, und versuche sie mit schönen Dingen abzulenken. Mehr kann man als außenstehender nicht tun...leider.
GLaDOS
 

Re: Erinnerungen meiner Besten Freundin an eine Begebenheit

Beitragvon Nola » Do. 05.09.2013, 09:21

Danke für deine Antwort.

Der Therapeut hat es ja rausgefunden.

Ja leider. Dabei würde man gerne so viel mehr tun!
Es macht mich traurig so hilflos zu sein. :cry:
Nola
 


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