Die Leiden des jungen Silent's.

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 01:24

Hallo, ihr.

Werde jetzt mal versuchen, meine Geschichte nieder zu schreiben.

Kindheit: Geboren wurde ich am 25.03.1991, seitdem leb' ich im Kölner Umfeld. Bis zu der Zeit in der Grundschule hatte ich auch eine recht schöne Kindheit, meine Eltern haben viel mit mir und meiner älteren Schwester unternommen, Probleme gab es keine, zumindest so weit ich mich erinnern kann. Ich war (und bin) zwar ein Grobmotoriker, ziemlich ungeschickt, anfällig für Unfälle (auch jetzt noch) und kam deshalb für ein Jahr in die Vorschule, aber dennoch war alles so weit in Ordnung.


Grundschule: Das änderte sich, als ich eingeschult wurde. Schon vom ersten Tag an gab es Streit mit Klassenkameraden, wieso, weiß ich nicht - verwunderlich auch deshalb, weil einige aus dem Kindergarten, wo ich ja auch keinen Streit hatte, auch in meiner Klasse waren. Vermutlich hielt man mich für doof, weil ich ein Jahr in der Vorschule gelandet bin, und das, obwohl ich mir im Kindergarten lesen und schreiben selbst beigebracht habe. Das Verhältnis zu meinen Mitschülern besserte sich nicht, vielleicht deswegen, weil ich mich nicht wehrte, oder deswegen, weil ich weder bei meinen Eltern oder Lehrern "petzen" ging. Vielleicht hätte sich was geändert, vielleicht nicht. Die Lehrer, die von den Problemen wussten, machten auch nichts, lieber sah man weg. Wenn meine Eltern dann mal erfuhren, das ich mich auch mal gewehrt und zurückgeschlagen und deswegen nachsitzen musste, setzte es Hausarrest. Dann, ich glaub, ich war 8, trennten sich meine Eltern, von jetzt auf gleich. Wie ich später erfuhr, betrog er meine Mutter mit einer langjährigen Freundin, die er später auch heiratete - vor uns behauptetet er, in Kur zu sein, weil er "Rückenschmerzen" gehabt habe.


Realschule: Dann kam der Wechsel auf die Realschule, meine Noten waren, noch zumindest, ganz gut, trotz massiver Probleme. Die Klasse, die ich jetzt ertragen musste, war noch schlimmer als die in der Grundschule - gab es dort hauptsächlich dumme Beleidigungen, wurde hier auch zu anderen Mitteln "gegriffen", Drohungen und Erpressungen gehörten zum Alltag, auch Gewalt war normal . Auch vor den Lehrern, die aber lieber nichts dagegen unternahmen, zum Teil sogar selbst ihre Sprüche losließen. Vor allem meine Textillehrerin schikanierte mich gerne mal vor versammelter Klasse. Meine Eltern, die trotz der Trennung noch viel Kontakt zueinander hatten - mein Vater lebte auch noch einige Jahre bei uns, weil ich immer wieder versucht habe, die beiden wieder zusammen zu bringen - wurden zwar einige Male in die Schule geladen - gebracht hat das aber nichts, sie interessierten sich auch nicht dafür und argumentierten allzu oft, ich solle mal darüber nachdenken, wieso ich dort so unbeliebt war. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich in dieser Klasse verbracht habe, auf jeden Fall musste ich ein Jahr wiederholen, weil ich dem Druck nicht mehr standhalten konnte. Neues Spiel, neues Glück also, die ersten Wochen liefen sogar ganz gut, aber dies änderte sich auch wieder, wieso, weiß ich nicht. Wir bekamen auch noch Schwimmunterricht, was mir zum Verhängnis wurde. Ein Klassenkamerad missbrauchte mich, diesmal blieb es nicht bei Worten bzw. Gewalt. Unser Rechtssystem kennt allerdings keinen sexuellen Missbrauch von unter 18 Jährigen an unter 18 Jährigen, de Facto war das, und auch, was zuvor geschah, noch nicht einmal eine Straftat. Ich war danach ziemlich verstört, hab es für mich behalten, auch die anderen Taten von anderen Klassenkameraden. Auch wegen dem Wissen, dass es weder meine Eltern noch meine Lehrer interessieren würde. Meine Noten litten unter meinen Konzentrationsstörungen, meine Mutter litt an meinem impulsiven Verhalten, was ich auch heute noch nicht immer im Griff habe - aber wie es dazu kommen konnte, interessierte sie auch nicht. Irgendwann in meiner Zeit auf der Realschule ließen sich meine Eltern scheiden, und irgendwann, ich weiß nicht mehr wann, heiratete mein Erzeuger die besagte "Freundin" - sie sind auch heute noch verheiratet, mit 2 Kindern aus erster Ehe von ihr.


Hauptschule: Der Druck, der auf meinen Schultern lag, wurde immer größer - so groß, dass meine Noten für die Realschule nicht mehr ausreichten. Also kam der Wechsel auf die Hauptschule, wo es weiterging wie bisher. So bald kein Lehrer in Sichtweite waren, folgte regelrechtes "zur Schau stellen". Dennoch, meine Noten wurden, wie auch immer, deutlich besser. 4 Jahre verbrachte ich dort, mit einem Jungen aus der Parallelklasse freundete ich mich sogar an, auch er hatte es auf dieser Schule nicht leicht. Dennoch, mit den anderen aus der Schule vertrug ich mich nicht, es folgten u.a. 2 gebrochene Finger, als mir eines Tages eine Tür mit voller Wucht (und Absicht?) auf die Hand flog. Trotz guter Noten, mein Schnitt betrug 2,irgendwas, bekam ich keine Ausbildung.


Berufskolleg: Zumindest bekam ich einen Platz auf einem Berufskolleg für Ernährung und Hauswirtschaft, von 2009-2010, auch dort ging zumindest der emotionale Missbrauch weiter, auch hier wieder zum Teil auch von den Lehrern. Und eines Tages, als ich nach der Schule in die Stadt ging, machte ich einen großen Fehler - ich vertraute einem Fremden. Er lockte mich mit netten Worten an den Rhein, wo er mich an für einen Mann unbequemen Stellen berührte. Mehr passierte zum Glück nicht, ich konnte mich auch lösen und abhauen - dennoch, es reichte, um mich, nach den Erlebnissen aus der Realschule, erneut aus der Bahn zu werfen. Das führte, gepaart mit einer wachsenden Perspektivlosigkeit, nicht vorhandener Unterstützung der Familie (ich bin der einzige, der nur einen Hauptschulabschluss besitzt, dass lassen die mich halt auch spüren) und anderen Ängsten, außerdem vermischt mit der Einsicht, dass ein Leben als Koch/Bäcker/Systemgastronom doch nicht das Richtige für mich ist, dazu, dass ich dem Unterricht so oft wie möglich fernblieb. Im ersten Halbjahr hatten sich 123 unentschuldigte Fehlstunden angesammelt, sie wuchsen, zusammengerechnet mit denen aus dem 2.ten Halbjahr, auf weit über 400 an. Meine Noten waren dementsprechend miserabel, ich fand keine Ausbildung - es folgte ein halbes Jahr in den Tag hineinleben und heftiger Streit mit meiner Familie (mein Erzeuger titulierte mich einen verblödeten, idiotischen Penner, damals flogen die Fetzen so, das die Nachbarn schon mal die Polizei holen wollte). Mir wurde klar, dass ich mit solchen Noten, gepaart mit einem Hauptschulabschluss - den Realabschluss bekam ich mit solchen Noten selbstverständlich nicht - niemals eine Lehrstelle finden werde.


Abendschule: Ich meldete mich auf einer Abendrealschule an. Die luden mich zu einem Gespräch ein - als ich die Schule sah, war ich schockiert. Aber der Eindruck täuschte, ich besuche diese Schule jetzt seit Februar 2011, meine Noten sind ziemlich gut und ich werde diese Schule, leider, in 2 Wochen mit dem Realschulabschluss verlassen. Die Leute sind hier sehr nett, die Lehrer locker. Im März 2011 zog zudem meine Schwester aus, was das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir deutlich verbesserte - Streit gibt's fast nur noch, wenn meine Schwester hier ist.


Was bleibt: Was ist aus mir geworden? Ein misstrauischer, impulsiver Taugenichts, der es fast nie schafft, bei einer Sache, egal ob Beziehung oder Beruf, am Ball zu bleiben. Der nicht wirklich Vertrauen kann, oft austickt und Angst davor hat, bei Terminen zu erscheinen oder Telefonate, zumindest mit Fremden, zu führen. Ein Mensch, der eine Therapie wohl dringend nötig hätte, auch um bestimmte Ängste, wie die vor Geschlechtsverkehr, zu überwinden, es aber noch nicht mal schafft, bei der psychologischen Beratung anzurufen und eher versucht, seine berufliche Laufbahn halbwegs zu stabilisieren. Jemand, der 4 Praktika quasi in den Sand gesetzt hat. Einer der Menschen, die Nähe dringend nötig hätte, sie aber, auf Dauer, nicht ertragen kann und deswegen viele Leute in die Flucht schlägt.

Aber auch jemand, der ehrlich ist und gut zuhören kann. Ein Mensch, der seine Gefühle am besten geschrieben zum Ausdruck bringen kann. Ein leicht misanthropischer Philosoph, der, wenn ihn ein Thema interessiert, Jahrtausende drüber reden könnte und liebend gerne sachliche Diskussionen führt. Einer, der sich für sozial- und gesellschaftpolitische Themen, wie Kinderarmut und Rechtsextremismus, brennend interessiert. Ein verdammt sensibles, aber dennoch humorvolles, Geschöpf, das immer so gut wie möglich versucht, für andere da zu sein und Rücksicht auf sie zu nehmen - was aber oft misslingt. Ein Mensch, der Gesellschaft braucht, sie aber auch manchmal einfach nur hasst, weil sie wieder mal Dinge getan hat, die unfair sind.

Das war's soweit, glaub' ich...

PS: Durch ein ziemlich blödes Gedächtnis, was fast nie funktioniert, wie es soll, kann es sein, dass noch Dinge zugefügt werden, die ich vergessen habe. Aber ich glaube, da gibt es nichts zu ergänzen :s
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon TickTack » So. 01.07.2012, 11:57

Hi Silent.

Danke, dass du uns daran teilhaben lässt. Bewundere dich für deine Offenheit!

Du hattest es oft schwer, wie ich lese! :troest:
Ich merke wie Ärger und Wut bezüglich Schulen und Lehrer in mir aufkommt. Von wegen Pädagogen -.- Es ist tragisch, dass es solche Zustände an Schulen gibt. Wo Menschen gebildet werden sollten, wo aus Kindern Jugendliche und Erwachsene werden, wo man den Großteil seines jungen Lebens verbringt. Und dann geschehen dort solche Sachen. Es tut mir leid, dass dir sowas wiederfahren ist. Ich habe Ähnliches erlebt, auch seitens der Mitschülern und der Lehrer und ärgere mich heute sehr, nie dagegen rebelliert zu haben!

Dass du jetzt auf der Abendschule bist und es dort gut läuft freut mich sehr!

Aber ich möchte dir noch was sagen:

SilentWords hat geschrieben:... Der nicht wirklich Vertrauen kann, oft austickt und Angst davor hat, bei Terminen zu erscheinen oder Telefonate, zumindest mit Fremden, zu führen. Ein Mensch, der eine Therapie wohl dringend nötig hätte, auch um bestimmte Ängste, wie die vor Geschlechtsverkehr, zu überwinden, es aber noch nicht mal schafft, bei der psychologischen Beratung anzurufen und eher versucht, seine berufliche Laufbahn halbwegs zu stabilisieren.


Da erkenne ich mich sehr wieder. Mir fallen all die Schritte auch schwer und ich möchte dir sagen, dass das nicht schlimm ist. Selbst ein Telefonat, bei dem man nicht mal wen persönlich anguckt, ist oft einfach unvorstellbar. Aber das kann sich ändern und besser, da bin ich sicher.

Schicke dir liebe Grüße.


PS: misanthropisch gefällt mir :wink:
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 12:18

Na ja, vielleicht bin ich auch einfach selbst schuld, weil ich nix gemacht habe. Gut, die Lehrer auch nicht, aber es hätte sicher etwas geändert, wenn ich den Mund aufgemacht hätte. Ich hätte doch eigentlich schon in der Grundschule Hilfe suchen müssen.

Ich bemerk da leider keine Besserung :(

PS: Danke dass du dir das durchgelesen hast. Und danke, dass du drauf geantwortet hast.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon TickTack » So. 01.07.2012, 12:29

Nix zu danken!

Den Gedanken, selber schuld zu sein hatte ich auch oft. Aber ich denke man kann da nicht von Schuld reden und wenn dann sollte man sie keinesfalls bei sich selber suchen. Man wird dort unterrichtet und der Lehrer ist der Boss, so wird es von Anfang an festgelegt. Und so behält man es leider bei und denkt, man muss sich so gut es geht fügen. Nichts zu sagen ist keine Schwäche. Meist hat man einfach nur die Angst vor dem, was passiert. Wird man mir glauben? Was wird aus der Klasse? Werde ich dann noch mehr bestraft? - solche Fragen kommen dann schnell.
Und ich finde, so ein bisschen ist man auch "handlungsunfähig" durch all den Mist, den man da erlebt.

Gib dir bitte keine Schuld.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 12:35

Vielleicht hast du recht. Dennoch fühlt man sich immer selbst schuldig. Wieso hab ich nicht gewehrt? Nie was gesagt? Usw...
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon GLaDOS » So. 01.07.2012, 15:17

Hi Silent =)

Klar ist die Schuld ein riesen Ding und man kann es immer und immer wieder hochbringen - was wäre wenn ich gehandelt hätte oder die Lehrer etwas dagegen getan hätten. Sie haben nicht gehandelt und das ist unverzeihlich keine Frage, denn es ist die Aufgabe des Lehrkörpers sich um das Wohle der Schüler zu kümmern und die Augen offen zu haben.

Aber spielt die Schuld heute wirklich noch eine Rolle?

SilentWords hat geschrieben: Was ist aus mir geworden? Ein misstrauischer, impulsiver Taugenichts, der es fast nie schafft, bei einer Sache, egal ob Beziehung oder Beruf, am Ball zu bleiben. Der nicht wirklich Vertrauen kann, oft austickt und Angst davor hat, bei Terminen zu erscheinen oder Telefonate, zumindest mit Fremden, zu führen.
Ja du hättest eine Therapie nötig, aber das weißt du ja selber.
Das es dir schwer fällt mit Fremden zu reden kenn ich nur zu gut. Ich finde es auch heute noch schwer mich dazu durchzuringen, aber von nix kommt nix und leider nimmt es mir niemand ab. Also Augen zu und durch. Im Grunde ist es "nur" ein Telefonat und es kann dir dabei nichts passieren.
Vielleicht kannst du dich ja auch erstmal mt einer Beratungstelle per Mail in verbindung setzen?! Oder es soll jemand bei dir sein wenn du dort anrufst, als Unterstützung.

Ich bin das erste mal einfach in's KH in die Psychiatrische Ambulanz (natürlich nicht alleine, ich hatte große Angst, aber mir ist es so schlecht gegangen das ich keinen anderen Ausweg mehr sah) hab mich dort angemeldet 1h gewartet und dann ein Gespräch mit einer sehr netten Ärztin gehabt. Habe dort Ratschläge bekommen was meine nächsten Schritte sein könnten.

Es wäre wichtig für dich eine professionelle Meinug zu hören und Hilfe im Umgang mit dir zu bekommen.

LG GLaDOS
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 15:26

Ich weiß es nicht, in gewisser Weise schon, aber irgendwie auch nicht :s

Das ist das Problem, auf der Website steht extra, das man aus Datenschutzgründen keine Mails verschicken soll, das wäre für mich aber am einfachsten. Es wäre sicher schön, wenn jemand dabei wäre, aber ich wüsste nicht, wer. Das gleiche gilt für's hingehen - alleine kriegen mich wohl keine 10 Pferde dahin :( Zumindst beim ersten Mal nicht.

Liebe Grüße und danke für deine Antwort.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon GLaDOS » So. 01.07.2012, 15:31

Du schreibst das dein Verhältnis zu deiner Mutter besser geworden ist. Was ist wenn du dich ihr ein wenig öffnest? Sowas ist natürlich nie leicht, aber es wäre eine Möglichkeit.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 15:41

Ich hab' vor kurzem versucht mit ihr drüber zu reden. Da meinte sie nur dass es jetzt zu spät, weil ich ja früher hätte reden können und das sie Dinge, die früher waren, nicht interessieren.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon GLaDOS » So. 01.07.2012, 15:53

Deine Probleme sind zwar durch Handlungen von früher verursacht worden, aber doch sehr aktuell. Versteh gerade gar nicht wie deine Mutter da so reagieren konnte. Das tut mir leid für dich :| kann verstehen das du dich ihr deswegen nicht wieder so schnell öffnen magst.

Hoffe du schaffst es dich zu deinem Wohl zu überwinden und einen Anruf zu tätigen - ich denke es kann nur positives dabei heraus kommen.

Liebe Grüße =)
GLaDOS
 

Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 15:57

Ich kann ihr i-wie nicht sauer sein, sie hat ja schon irgendwie recht :/ Und sie hat auch einige Probleme, da muss ich halt zurückstecken.

Ich hoffe es auch, danke.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon TickTack » So. 01.07.2012, 16:00

Lieber Silent, nimm dir Zeit. Die kann echt helfen.

Und weißt du, was ich mich dann oft gefragt habe?
"Nützt mir die Antwort auf die Frage 'bin ich nicht selber schuld' überhaupt etwas?"

Und ich kam zu nem eindeutigen Entschluss: Nein. Es ist so wie es ist, jetzt und hier kann man nix ändern, aber man kann damit leben!!!

Ich finde, du hast keine Schuld!!
Schuld ist so ein blödes Wort, was wir leider viel zu oft mit uns rumschleppen.. aber es macht unsere Schultern sehr schwer, leider.

:cuddle:
TickTack
 

Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » So. 01.07.2012, 16:03

D hast du wohl recht :(
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » Mi. 19.12.2012, 23:08

Weitere Erinnerungen:

Grundschule:

A. schlägt mir in der Pause die Nase blutig.

Realschule:

Pause: M. fängt an, mich zu beleidigen. Ich brülle ihn an. Daraufhin kratzt er mir den Hals blutig.

Schwimmunterricht: Mein Handtuch wird, mehrere Male, weggenommen, sodas ich nackt im Raum stehe. Gelächter. Blicke. Mein Tuch wird auf den Boden geworfen. Danach wird es nass gemacht, drauf rumgetrampelt und durch den Dteck gezogen. Anschließend wird mit dem Tuch auf mich eingeschlagen.

Pause: Ich stehe im Flur und will in den Klassenraum, doch vorher muss ich durch eine massive und schwere Tür. K. ist vor mir da und knallt sie zu. Meine Finger werden blau. Im Klassenraum holt K. ein Lineal, schlägt auf die blauen Stellen und grinst.

Unterricht: Frau M., Textillehrerin, durchsucht mein Mäppchen. Als sie fertig ist, kippt sie es um und verweist mich des Unterrichts, aufgrund fehlendem Materials. Als ich sie frage, ob ich einen Einfädler benutzen farf, aufgrund meiner schlechten Augen, gibt sie mir eine 6.

Hauptschule: Ähnlich wie auf der Real. Auf dem Weg zum Klassenraum fliegt eine Tür auf meine Finger. Überall Blut. 2 Fingernägel kiegen auf dem Boden, sie sind bis heute schief. Die Lehrer reagieren eher panisch und schicken mich mit einem Klassenkameraden zum "Arzt des Vertrauens". Der ist, bis auf die Sprechstundenhilfe, aber nicht anwesend. Ich frage sie, ob ich wenigstens kurz in der Schule anrufen darf. Darf ich, unter der Bedienung, das Telefon nicht zu versauen. Im Krankenhaus angekommen, nach gut 'ner Stunde Wartezeit, die Diagnose: Zwei gelöste Fingernägel und 3 gebrochene Finger.
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Re: Die Leiden des jungen Silent's.

Beitragvon SilentWords » Do. 20.12.2012, 21:37

Weitere Erinnerungen.

Realschule:

Im Sportunterricht schießt mir S. mit voller Wucht einen Ball ins Gesicht.

Nach der Schule wird mir angeboten, Fußball mitzuspielen. Ich lasse mich drauf ein. Endet damit, dass mich eine Schulklasse durch die Gegend hetzt, mich schlägt und tritt. Manchmal wird mir auch so aufgelauert. Nach dem ich gefragt habe, wie ich es schaffen würde, meine Ruhe zu bekommen, werde ich erpresst. 

Zu Besuch bei T: Schon kurz nach Ankunft geht seine Hand an Stellen, die unangenehm sind. Mehrmaliges flehen, aufzuhören, wird ignoriert. Wiederholt sich mehrmals, auch beim Schwimnunterricht. Er zwingt mich auch, ihn anzufassen. Einmal ruft er an, um zu fragen, ob ich bei ihm übernachten will. Meine Mom geht ran. Obwohl ich panisch reagiere und verzweifelt abwimmele, merkt sie nichts.

Im Schwimmbad mit T: Gleiche Handlungen wie beim Schwimmunterricht. Auch hier Zwang, ihn anzufassen, wieder auch an Stellen weiter unten. Beim schwimmen dann ständiges drücken meines Kopfes unter Wasser.

Hauptschule: Hier werde ich öfters am Ranzen festgehalten, wenn ich zum Bus will - so oft, bis er kaputt geht. Auch danach wird weiter gemacht.

Einmal wird eine "Talkshow" in der Pause gemacht, in der ich beleidigt und geschlagen werde. Alle machen nit.

Grundschule: Mein Ranzen wird auf dem Schulhof entleert, einmal werden meine Schuhe geklaut (Hausschuhzwang) und ins Gebüsch geworfen.

Wieder ein Teil aufgeschrieben... Hab nicht die Kraft, alles auf einmal aufzuschreiben. Sorry :(
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