Offizielle Anerkennung!!

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Vanilla » Do. 04.02.2010, 11:05

Hallo Minchen,
ich kann Solveigh + blawo nur zustimmen, wir sind für dich da und begleiten dich.
Du musst keine Hemmungen haben, wir tun das gerne :cuddle:
LG, Vanilla
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Do. 04.02.2010, 11:31

Hi Minchen, schön, dass Du Dich mal wieder gerührt hast. Telefonate mit der Rentenversicherung sind so mit das Nervigste, was ich mir vorstellen kann, und wohl das Letzte, was Du jetzt noch zusätzlich brauchen kannst! Da gehe doch lieber gleich mehrmals täglich zu "Seelenkummer" und hole Dir Unterstützung ab.
Kannst Du ab Oktober wieder bei Deiner Therapeutin weitermachen? Das ist ja prima! Ich bin zur Zeit bei meinem "alten" Therapeuten, in den ich volles Vertrauen habe, muss aber meine STunden selber zahlen, sprich: oft gehe ich nicht. Ist auch schwer. Aber Klinik kommt für mich im Moment gar nicht in Frage. Weißt Du, ich hatte so oft schon auf Hilfe in der Klinik gehofft, aber den wirklichen Weg letztlich erst über Jahre und Jahre allmählich gefunden. Kliniken waren immer nur ein Moment der Aus-Zeit aus der Wirklichkeit. Hatte aber auch sein Gutes und ich bin voll und ganz dafür, dass Du jetzt in die Klinik gehst. Du hast wirklich was geleistet mit Deiner Aussage! Das kann sich ein Außenstehender gar nicht vorstellen. Du "watest" ja weiterhin in dem Sumpf durch die Flashbacks etc. Ich habe das z.Z. auch, da ich ja mit meinem Therapeuten das alte Kapitel endlich abgrase. Frage mich aber, wie lange ich dafür die Kraft habe, und daher verstehe ich Dich ganz gut! Ich drücke Dich fest und wünsche Dir gutes Durchhalten. Du bist mutig, tapfer, prima! Das soll Dir mal einer nachmachen - diese Gefühle aushalten, so eine Aussage machen, die Sache durchziehen, nicht mehr das Opfer sein!
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Minchen » Di. 09.02.2010, 22:35

Hallo Solveigh,

ja, wenn es mir schlecht geht kann ich mich oft genug nicht äußern, dann hab ich wie ne Schreibblockade. Das wäre ja auch zu einfach wenn ich dann wirklich in der Lage wäre mir Hilfe zu holen.
Mit meiner Therapeutin hab ich echt Glück gehabt. Ich kenne sie jetzt seit fast 5 Jahren, hatte zwischendurch schon mal eine kurze Pause weil ich schwanger war und meine jüngste bekommen habe. Sie war in der ganzen Zeit immer für mich da wenn ich sie gebraucht hab. Ob per Mail, per Telefon ... sie hat mir damals auch ihre Notfall-Handy-Nummer gegeben als sie in Urlaub ist. Hab da aber nie angerufen. Hab ihr dann stattdessen irre lange Mails geschrieben die sie dann später gelesen hat. Allein das hat gereicht es mir zu erleichtern. Auch im Moment, wo ich ja eine zweijährige Sperre habe, ist sie immer für mich da. Nach meinem bedeutenden Termin hat sie drei Stunden einfach so reingequetscht.
Hab gestern die Abschrift meiner Vernehmung bekommen und hab sie einfach ungelesen unterschrieben und zurückgeschickt. Das hab ich hinter mir, jetzt heißt es wieder warten.
Hab ziemliche Kopfschmerzen, werde mich mal hinlegen und melde mich morgen wieder!

Liebe Grüße
Minchen
Minchen
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Do. 11.02.2010, 09:15

Verstehe zwar, dass Du das Ganze nicht durchlesen wolltest, hätte ich aber zur Sicherheit doch getan. Naja, zu spät! Wird schon so drin gestanden haben, wie Du es berichtet hast. Bei Dir war es also ein Außenstehender, den Du nun anzeigen konntest? Hast Du in Sachen Klinik noch was gehört? Wahrscheinlich noch nicht, das dauert ja immer bei den Kliniken. Kriegst Du eine Trauma-Therapie? Ich hatte in den Kliniken bisher immer v.a. Verhaltenstherapie, um das Borderlineverhalten zu mäßigen. So richtig aufs Thema kam ich erst jetzt bei meinem ambulanten Therapeuten. Es ist gut, dass Du auch so jemanden hast, dem Du vertrauen kannst.
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Minchen » Do. 11.02.2010, 23:54

Hallo Solveigh,

schön von Dir zu hören. Mir geht es heute nicht so gut. Das Thema geht mir sehr nahe.

Nein, leider war es in meinem Fall kein fremder Außenstehender den ich anzeigen konnte sondern ein naher Verwandter der sich als alles rauskam (nach 10 Jahren) das Leben genommen hat.
Deshalb auch jetzt erst die Anhörung, ich habe einen Antrag auf Leistung nach dem Opferschutzgesetz gestellt und da mußte quasi festgestellt werden ob es überhaupt so gewesen ist wie ich behaupte. Aber das hab ich jetzt hinter mir. Ich habe ganz viele Ärzte und Therapeuten aufgesucht bei denen ich als Kind und Jugendliche gewesen bin. Leider ist das alles schon lange her und deshalb die Patientenakten nicht mehr vorhanden. Aber ich habe noch einige "Zeugen" gefunden die mir Verletzungen und Zusammenbrüche bescheinigt haben. Sogar eine Leherin hat mir geholfen. Jetzt muß ich auf die Beurteilung durch den Sachbearbeiter warten und hoffen, daß dann nach Aktenlage über die Folgen entschieden ist.

Was die Klinik angeht, ich habe die Entscheidung getroffen ohne meine Tochter in die Klinik zu gehen, was mir fürchterlich schwer fällt. Was mich aber hoffen läßt, das ich eine Klinik finde die Traumakompetenzen hat und auch von der Rentenversicherung bezahlt wird. Das ist gar nicht so einfach. Und die Traumaklinik in der ich schon mal war, die wird nicht bezahlt.

Deiner Fragestellung entnehme ich, daß es bei Dir auch jemand "nahes" war? Hast Du die Möglichkeit ihn anzuzeigen? Hast Du Rückhalt in der Familie?
Ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören!

Liebe Grüße
Minchen
Minchen
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Fr. 12.02.2010, 08:55

Ja, auch jemand sehr Nahestehender, was für mich die Sache enorm schwierig macht. Nein, anzeigen kann ich ihn nicht, will ich auch nicht, weil ich leider nicht trennen kann zwischen der guten und schlechten Seite in dem Jemand und er hat einfach beides und das Gute ist auch nicht zu übersehen. Daher dreht sich in meinem Kopf alles und es ist so schwierig, überhaupt über das zu reden, zumal ich mir selber auch so schuldig vorkomme, wobei der Arzt sagt, dass ein Kind von 3,4,5 Jahren nicht schuldig sein kann bei diesem Thema! Aber die Jahre danach - da war ich vielleicht doch schuldig?
Leider kann ich mit niemandem in der Familie drüber reden - nicht mal mit meinem Mann, weil ich Angst habe, er könnte mich dann abstoßend finden, weil ich "so was" erlebt habe als Kind.
Du Arme, hoffentlich kannst Du Dich auf die Therapie konzentrieren, wenn Du Deine Tochter daheimlässt! Wo wird sie sein? Bei Deinem Mann? Kann er teilweise Urlaub nehmen?
Schon gut, dass Du für die Anhörung so viel Unterstützung erfahren hast! Das muss eine große Erleichterung gewesen sein. Endlich bescheinigt bekommen, dass es SO WAR, wie Du es fühlst - und dass Du nun respektiert wirst.
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Minchen » Fr. 12.02.2010, 11:02

Liebe Solveigh,

das ist aber schwierig. Siehst Du ihn öfter? Falls ja, wie kannst Du das aushalten? Du musst Dich schützen!
Das ist das einzig positive daran, das er sich umgebracht hat, ich werde ihm in diesem Leben nie wieder begegnen. Seine Frau (von der ich überzeugt bin das sie es gewußt hat und billigend hingenommen hat) habe ich damals zu hören bekommen das ich Schuld an seinem Tod sei. Ich hätte ihn quasi dazu getrieben sich aufzuhängen.
Das Thema Schuld kenne ich deshalb nur zu gut! Ich für mich fühle mich oft genug schuldig an meiner Situation, warum habe ich nicht Nein gesagt? Oder mich gewehrt. Und deshalb ich kann Dir jetzt sagen das Du keine Schuld hast. Nein, ganz klar.
Meine Therapeutin sagt mir immer wieder ganz klar das Täter das wollen das wir im Zwiespalt sind, sie wissen das sie was falsches tun und drehen alles so das wir uns schuldig fühlen weil sie doch so nett sind und deshalb müssen wir doch die Bösen sein. (entschuldige, das ich das was sie sagt immer nur so umgangssprachlich wiedergeben kann...)
Meine Tochter ist jetz 4 Jahre alt geworden und ich lerne ganz eifrig mit ihr was es heißt ein ganz normales Mädchen zu sein. Das beinhaltet die Erkenntnis das sie für nichts aber auch gar nichts was das angeht mitschuld hätte.
Ich weiß noch gar nicht wie ich sie hier lassen soll. Ich vertraue meinem Mann, das ist überhaupt keine Frage! Aber dieser Kontrollverlust.... Ob mein Mann genau so gewissenhaft alles im Blick hat? Er ist eigentlich eher ein bisschen lockerer. Mit den Jungs auch, aber die machen mir auch nicht so Sorgen. (Es ist nicht so wie es aussieht, ich liebe alle meine drei Kinder aaaber um mein kleines Mädchen mache ich mir immer Sorgen)

Grüße
Minchen
Minchen
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Roni » Di. 16.02.2010, 01:09

hallo solveigh,

muss mal nachfagen, lese das hier immer mit, suche gleichheiten von s**. m***auch und anderem m***auch. hat der arzt wirklich auf 3,4,5 jahre eingeschränkt? ... kann ud mag ich garnicht so recht glauben, fassungslos.

liebe grüße
roni
Roni
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Mi. 17.02.2010, 14:02

Nein, nicht eingeschränkt. Der Arzt hat gesagt, dass man nicht schuldig ist und ich war halt zufällig in dem Alter 3-5 Jahre, als es - meinem Wissen nach! - anfing. Ganz einfach! Den Rest Deiner Botschaft habe ich leider kaum verstanden, weil so viele *... Bin wohl zu alt für solche Art von Sprache?!
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Roni » Do. 18.02.2010, 00:13

hallo solveigh,

hatte nachgefragt weil du dir über die jahre danach die frage der schuld gestellt hast. das darf keine frage sein, meine klare erkenntnis. weist du, das schlimme ist, dass du den konflikt dadurch mit dir herum trägst. das ist eine sehr schwere last, die du niemals tragen bräuchtest, niemals dürftest.

geschrieben hatte ich, ich suche was gleich ist bei sexuellem missbrauch und anderm missbrauch. eigentlich habe ich den schon gefunden, bin mir nicht so sehr sicher weil ich keinerlei erfahrung mit sexuellem missbrauch habe.

mir scheint folgendes gleich: gleich ist, natürlich, der missbrauch. damit der missbrauch überhaupt möglich ist, muss er entweder allgemein üblich sein, wie herabwürdigung, was auch eine böse sache ist, oder der/die missbrauchte wird vorher stumm gemacht, bewusst oder unbewusst, mit banalen und subtilen mitteln. weiter macht macht und das benutzen der macht macht den missbrauch möglich. in allem hat der täter eine höhere gewissheit nicht die konsequenzen tragen zu müssen. doch was er wirklich mit seiner tat anrichtet ist ihm nicht annähernd klar, mit missbrauch werden menschenleben zerstört. in den medien wird der täter gejagt, doch was beim missbrauchten angerichtet wird werden wenige worte verloren und wenn, dann wird auch noch abgewogen - da fallen mir gewalttätige 14jährige ein, die auch mal so in den jugendknast kommen. ein 14jähriger ist nicht einfach mal so gewalttätig, was die alle wissen, doch der geht trotzdem in den knast, bekommt keine wirkliche hilfe, so als beispiel. weiter bekommen die jungen menschen selten ein wirkliches recht. es gibt fachanwälte für wirschaft, verkehr und sonstwas doch nicht für junge menschen.

das fällt mir so auf die schnelle ein. kannst du was korrigieren oder hinzu fügen?! hach, dass du mit deinem mann nicht darüber reden kannst. die gedanken, die du denkst und die es verhindern, dass du reden kannst sind absolut dumme gedanken, die leider sehr verbreitet sind. kann absolut nachvollziehen, dass du sehr vorsichtig bist. es sind so viele sehr viele jahre zusammen und wissen wenig voneinander wegen solchen dummen gedanken. ich stell mir eben vor, wie dein mann auch von sich nicht reden mag wegen dummer gedanken. ich wünsche es wird alles mal gut.


liebe grüße
roni
Roni
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Do. 18.02.2010, 09:56

Danke für Deine Zeilen, Roni. Ja, Missbrauch an sich (Gewalt) trägt auch schon die enorme Erniedrigung in sich, die der s** Missbrauch mit sich bringt. Vielleicht ist bei s** noch schlimm, dass die Beziehung zum eigenen Körper so gestört wird. Obwohl - das ist bei Gewalterfahrung wahrscheinlich auch so. Dass man sich so schmutzig fühlt und als Mittäter irgendwie. Mmh, vielleicht liegt's aber auch daran, wer der TÄTER war. Du hast recht: ich wollte das mit der Schuld nicht auf ein Alter begrenzen. Schuld hat immer der Täter, nicht das Opfer! Nur hatte ich halt das Alter 3-5 genannt, da es bei mir damals losging. Es ging aber über Jahre. Später, denke ich heute, war ich vielleicht doch auch schuld...? Ah, es sind so viele zweifel und ich habe viel Wut. Wie kommst Du mit dem Thema Körpergefühl klar? - Es tut mir leid, dass Deine Beziehung nach so langer Zeit gescheitert ist. Wirst Du Deiner nächsten Freundin berichten, wie es Dir in der Jugend ergangen ist? Ich fände das schon wichtig!
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Roni » Sa. 20.02.2010, 14:05

hall solveigh,
ja, das thema körpergefühl ist ein ganz großes thema bei mir. ich wusste es nicht, hielt es für normal, kannte es nie anders. ich versuchs mal zusammen zu fassen, kann heute leider nicht so gut schreiben:

nie konnte ich mich im spiegel sehen, mein gesicht mir föllig fremd, mein körper absolut scheiße, meien stimme immer daneben, auf bilder immer beschissen, es gibt ganz wenige bilder von mir und wenn, dann drehe ich mich um, halte eine hand davor oder mach eine grimasse, was ich angezogen hab wer immer absolut daneben, sachen kaufen ein greul ich war froh wenn ein kleidungsstück einigermaßen unauffällig war und ich zog es so lang wie möglich an, ja kaufte mir dieses dann auch gern drei mal, damit ich so schnell nicht mehr was neues suchen musste. ich fand es schrecklich wenn frauen mich in irgend einer form angehimmelt haben, die haben einfach nicht gesehen, dass ich nur aus fehlern bestehe und eigentlcih keine existenzberechtigung habe und ich eigentlich nur lebe um etwas zu erledigen. meine kinder waren der retter üer viele jahre. als das erste kind sich anmeldete, hab ich mich selbst bezwungen eine ordentliche ebensrichtung einuschlagen, ich hab einiges mitgemacht um so wenig wie möglich aufzufallen und dass die kinder so glücklich wie möglich groß werden, als sie aus den haus waren kam der große fall, hatte mich aufs musikmachen konzentriert und eben daran gemerkt, mit mir stimmt was nicht, wie gesagt ich machte musik so perfekt wie ein roboter ohne ein quentchen eigenes, das musst du dir so vorstellen, du gehst auf eine wiese, siehst eine kornblume, wisst sie zeichenen und benutzt dazu lineal und zirkel weils ohne regelung nicht mehr geht.

das ganz kurz zusammen gefasst. das kann ich jetzt ert sehen weil ich raus war, eigentlich noch bin, weil ich weis wie in ordnung alles ist. ich scheibe noch in nächster zeit wie ich es es endgültig geschafft habe, war ein großer zufall, ein erlebnis, bezeichnenderweise war dieses erlebnis in der nähe wo minchen wohnt (hallo minchen, du machst das gut), gewusst hatte ich es schon vorher, wer nur noch nicht endgültig sicher.

na bis später
liebe grüße
roni
Roni
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » So. 21.02.2010, 09:13

Hi Roni, dann brauche ich mein Körpergefühl ja nicht mehr zu beschreiben. Das deckt sich ja ziemlich genau mit Deinem! Hinzu kommt bei mir noch, dass mir der Körper irgendwie "nicht gehört", dass er so ein fremdes Element ist und, ohne Seroquel habe ich das Gefühl, dass er auseinanderbricht. Durch das Psychopharmakon wird das Gefühl unterdrückt und ich bin auch etwas stabiler.
Bin neugierig auf Dein Aha-Erlebnis!
Solveigh25
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Roni » Mi. 24.02.2010, 00:01

hallo solveigh,
hjab eine weile nachdenken müssen uber deinen beitrag. das auseinanderbrechen kenne ich nicht, vielleicht ist es auch nicht die richige beschreibung, es ist schwer worte für nicht übliches fühlen zu finden über das auch keiner groß redet.

doch das andere, das nicht mir gehören. ich schreibs mal so: von klein auf, ja, besonders als kind, war es mir vollkommen selbstverständlich, dass ich nicht mir gehöre, sondern es muss immer jemanden geben dem ich gehöre, der über mich bestimmt, auf den ich hören MUSS. das legte sich (natürlich) mit dem älterwerden (dachte ich). es änderte sich in ... ich kanns nicht genau beschreiben ... am ehesten, dass ich etwas bestimmtes machen muss. als jugendlicher habe ich auf alles absolut anti reagiert (machen muss). da fällt mir was ein. als im osten (komme aus dem osten) die ersten drei punker aus dem westen auftauchten, waren die das absolute entsetzen praktisch aller, das war 81. ab sofort war ich punker, es war nicht einfach sag ich dir. später habe ich das punkerleben aufgegeben als die kirche sich um die punker gekümmert hat, wir sollten/durften sogar in der kirche mugge machen. das war mir unangenehm, außerdem ging in der punkerszene zuviel alk rum. es war nicht einfach anti zu sein :-) ich persönlich war dabei nicht, es war wie film. ich war eine kamera im kopf mit einem objektiv aus augen.

dabei lief immerzu das denken, ein denken, und jetzt kommts, das überhaupt nicht mit dem was ich redete oder tat zu tun hatte. und das hiel ich auch für normal. es gab keinerlei austausch, so dass ein kontakt mit meinem denken zu irgend einem menschen möglich gewesen wäre. auch das hielt ich für absolut normal. jetzt weiss ich natürlich, ich hatte gelernt, dank meiner erziehung^^, meine gedanken sind keinen pfifferling wert und meine fragen sind das allerletzte.

mit dem ordentlich werden, mit dem ersten kind, gehörte ich allen anderen. ich machte was sich gehört. was sich gehört wusste ich nicht so genau und so versuchte ich alles zu machen was die meisten machen. die kamera lief dabei immer mit. dazu das eigen denken, das den kopf nie verlies, dabei vollkommen klar war.

wärend dieser ganzen zeit hatte ich meinen körper garnicht wahr genommen. als ich ihn dann entdeckte war er ein fremdkörper. wie das anfing weiss ich jetzt nicht mehr, ich glaube ich hatte zeit gefunden. doch hab ich mich redlich bemüht ihn passen zu machen oder wenigstens zu vestecken. so ungefähr wie das leute machen denen eine hand fehlt, dort eine prothese haben und die gut verstecken, im handschuh, in der jackentasche.

puh, ganz schön schwer sich jetzt beim schreiben damit auseinander zu setzen. ... jetzt, nach diesem satz hab ich eine halbe stunde nachgedacht. ... ich glaube ich habe jetzt in diesem moment herausgefunden warum ich meinen körper sch fand. klar, mir ist immer vermittelt worden, dass ich sch bin. doch es kommt noch hinzu, inzwischen war der brustkorb war eingefallen, die schultern hängten herunter, der hals war zusammengezogen und noch einiges. hab das für normal gehalten.

hoffe das war nicht zuviel, send dir liebe grüße
roni
Roni
 

Re: Offizielle Anerkennung!!

Beitragvon Solveigh25 » Mi. 24.02.2010, 08:35

Interessant, was Du schreibt, Roni. Ich war immer sehr angepasst, überall das Musterkind, die Einserschülerin und das Vorzeigemädchen. Ich weiß noch, dass ich bis ca. 5 Jahre noch Wut empfinden konnte, danach kannte ich nicht mal mehr das Gefühl. Jetzt bin ich wie ein brodelnder Kochtopf, nur müsste endlich mal der Deckel ab! Ich hätte mich nie getraut, ANTI zu sein, so wie Du das schreibst. Aber ich bin auch komplett anders sozialisiert, da ging es immer drum "was denken die Leute?" und der Familiendruck war sehr stark. Ich hatte gar keinen Freiraum, um mich selber zu spüren, und ich hatte keine Möglichkeit, anders zu sein als meine Mutter das wollte, da sie eine sehr autoritäre Person ist, gegen die ich bis heute nicht ankomme.
Das mit der Körperhaltung finde ich sehr interessant. Ich merke, dass ich mit Muskeltraining und Yoga auch psychisch klarer werde und nicht mehr so in mich zusammenfalle in jedem Wortsinne.
Lebst Du alleine oder noch mit Deiner Familie? Kannst Du einen Beruf ausüben oder bist Du auch, wie ich, berentet?
Solveigh25
 

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