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schrecklicher Verdacht

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:08
von Elisabeth
Triggergefahr!
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ich leide seit mehreren Jahren am Borderline Syndrom... doch der wahre Grund wurde bisher nicht herausgefunden... allerdings wurde 2 Mal ein Verdacht geäußert... einmal von meiner Tante, die fragte "Hat dich dein Vater etwa angefasst?!... und einmal von einer Psychologin "Kann es sein, dass ihr Vater Sie vergewaltigt hat?!.... ich habe an meine ersten 14 Lebensjahre keine Erinnerung.... irgendetwas will ich wohl verdrängen...
seit neustem reagiere ich auf Männer, die mir zu nah rücken mit Übelkeit, Brechreiz und starkem Zittern?!...

KANN ES WAHR SEIN?!
WURDE MIR SOLCHES LEID ZUGEFÜGT?!
ICH HABE ANGST VOR DER WAHRHEIT?!

WAS SOLL ICH TUN?!... soll ich in der Tagesklinik bei meinem Therapeuten den Verdacht, der mich so quält ansprechen?!

Dazu kommt, dass ich nicht mehr weiter komme.... ich bin am Ende meiner Kraft...

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:19
von Tsuzuki
*nimmt elisabeth in den arm*

ich würde es an deiner stelle ansprechen!
wenn das wirklich wahr ist, dann tust du mir echt leid ;__; :troest:
wenn ich so drüber nachdenke...was ist dein vater für ein mensch?

wenn du reden willst, ich hör dir gerne zu, egal wann :troest:

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:21
von BloodyAngel
wenn du es schaffst, wäre es wahrscheinlich gut, wenn du deinen verdacht mit deinem psychologen besprichst, denn deine ängste für dich zu behalten, ist bestimmt nicht der richtige weg, wenn es dir besser gehen soll.
*nimmt elisabeth in den arm* wenn du es kannst, schaffst, die kraft vielleicht doch noch aufbringst, dann sag es in der tagesklinik, vielleicht kannst du es auch aufschreiben und ihnen zeigen, da reden meistens schwerer ist als schreiben. da könntest du z.B. den beitrag von dir hier ausdrucken und ihnen zeigen oder so.
*hält elisabeth fest*

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:23
von Elisabeth
Ich traue es ihm nicht zu, aber die unabhängigen Fragen und jetzt meine Reaktion auf Männer... es passt einach alles zu gut zusammen...

Er ist mein Adoptivvater! Wenn es die Wahrheit ist, was dann?!

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:30
von Tsuzuki
wenn es wahr ist...dann musst du ihn anzeigen ;__;

ich nehme mal an, deine psychologin kennt deinen dad nit (oder nit so richtig). irgendwie muss sie ja von deinem verhalten auf die vermutung geschlossen haben...
genau wie deine tante...vllt weiß sie etwas über deinen dad was du nicht weißt...

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:36
von Lingenia
Hallo,

ganz ausschließen würde ich es nicht, aber es muss auch nich stimmen. Ich habe auch Ängste und komische Verhaltensweisen bei bestimmten Dingen, obwohl mir sowas nie passier is ... nich wirklich :/ ...

Aber ich denke, es wäre kein Fehler es auf jedenfall mal anzusprechen. Vielleicht kommst du dann ja weiter. Denn sowas zu vermuten und angst zu haben, dass es sein KÖNNTE ist auch unschön :/ ...

Lg
Lingenia

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 19:50
von Gast
Solange du dich nicht an etwas erinnerst solltest du nicht krampfhaft danach suchen. Das kann sogar schädlich sein bzw man kann sich sogar was einreden was nicht stimmt. Und falls doch kann es ja auch ein Anderer als dein Vater gewesen sein. Es kommt wenn dein Unterbewußtsein der Meinung ist daß es wieder in Erinnerung kommen darf und du dafür die Kraft hast.

Ich kenne übrigens Einige die sich erst mit 30 das erste Mal an einen M*ßbrauch erinnern!!

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 20:58
von MutedStoryteller
Ich Stimme meinem Voredner zu...
Vieleicht ist es ein anhaltspunkt für deine Probleme. Aber Es muss nicht dein vater gewesen sein. bzw. Muss es such nicht unbedingt Misbrauch gewesen sein, sondern kann auch eine andere verdrängte erfahrung sein. Daher: Nur nichts überstützten...
Sondern leiber STück für STück nach dem Urpung suchen.

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 21:18
von BloodyAngel
aber der gedanke daran scheint sich in sie reingefressen zu haben, auch wenn die möglichkeit besteht, dass es nicht stimm (und ich das für sie hoffe), dann sollte sie die angst davor, den gedanken daran dennoch genau so in der klinik besprechen, denn über diesen gedanken, diese angst, kommt man vielleicht zu dem wahren grund! das ist meine meinung dazu. außerdem scheint ihr die sache echt angst zu machen und die wird sie nicht los, wenn sie jetzt den gedanken nicht bespricht, sondern sich einredet, dass es anderes gibt und darum mit niemandem über diese konkrete angst redet, das könnte ihr mehr schaden, als helfen!

BeitragVerfasst: Di. 21.02.2006, 21:30
von CrazyKiwi
Das Problem bei jeder Therapie ist, dass die Deutungen sich auch in falsche Erinnerungen umwandeln können, das passiert weder bewusst noch absichtlich, hier versucht der Kopf für sich selbst einen Grund für die Verdrängung zu finden.
Von Seiten eines Psychologen werden solche Äußerungen eigentlich nur dann gemacht, wenn der Sachverhalt relativ eindeutig erscheint und zu erwarten ist, dass sich die Blockade im Behandelten daduch löst.
Damit bleiben zwei Optionen:
1) Es ist etwas in dieser Richtung passiert und das Ganze ist zu früh angesprochen worden, bzw nicht so, dass die Blockade sich gelöst hat.

2) Oder aber die Vorschläge haben sich in deinem Kopf eingenistet und versuchen damit die Blockade zu erklären, die durch etwas anders bedingt ist, oder aber keinen besonderen Grund hat.

Ich würde dir aber durchaus raten es anzusprechen, denn wenn es dich so schrecklich quält, scheint es in jedem Falle etwas zu sein, dass Aufmerksamkeit verdient!

Alles Gute

Crazy Kiwi

BeitragVerfasst: Mi. 22.02.2006, 16:12
von Tears
Hallo :troest:

Geh es ganz langsam an. Wenn erinnerungen kommen, lass sie zu und rede darüber. Setze dich keinem zwang aus, grübeln ist nicht gut.
Ich finde es nicht gut, dass deine therapeutin dich so direkt fragte. Das ist sehr suggestiv und du suchst ev in eine richtung, die falsch ist.

Ich kenne inzest, ich war 4 jahre in einer therapie und ging durch all den schmerz hindurch. Ich musste lernen, die erinnerungen kommen lassen, alles andere schadete mir sehr und ich musste mit grübeln aufhören.

Von herzen viel kraft!!
Tears

BeitragVerfasst: Mi. 22.02.2006, 18:16
von Elisabeth
der Psychologe in der Tagesklinik, hat den Verdacht geäußert, als wir heute im Gespräch waren...
dann habe ich ihm von dem erzählt was mir so komisch vorkommt und was ich vermute...
er meinte, dass es gut sein kann...
es muss kein körperlicher es kann auch seelischer Mißbrauch gewesen sein...
es muss auch nicht mein Vater gewesen sein, es kann auch in meiner Zeit im Heim passiert sein...

DOCH FESST STEHT MIR WURDE GEWALT ANGETAN, die ich bisher erfolgreich verdrängt habe...
er hat mir dringend zu einer Hypnose geraten um an das Verschüttete heran zu kommen..
er war sehr einfühlsam und hat mir Mut gemacht. er erkennt wie schwer der Kampf für mich ist und wie sehr ich mich quäle.

ICH HABE KEINE KRAFT MEHR!

Re: schrecklicher Verdacht

BeitragVerfasst: Mo. 19.09.2011, 21:59
von sonahsofern
oh ja, hab jetzt den ganzen thread durchgelesen, mir gehts nämlich ganz ähnlich!
mir hat niemand was eingeredet ode ne suggestive frage gestellt, aber ich verrenk mir auch ständig den kopf, ob da was war und wenn ja, wer der täter war.
das ding ist: ich sammle ziemlich besessen indizien und bin mir nicht sicher, ob ich da vollkommen rumspinne!
merk halt z.B., dass
----------------------------TRIGGER---------------------------------------------------------------------------------------------

-bestimmte sexuelle handlungen mich sehr leicht in dissos treiben;

-allein das lesen eines fallbeispiels einer bestimmten form des missbrauchs bei mir einen üblen kotzanfall ausgelöst und mich tagelang aus der bahn geschmissen hat (konte nicht drüber reden, obwohl ich das bedürfnis hatte und kaum noch das buch anfassen, in dem das stand, wollte es meiner therapeutin aufschreiben und bin dann in kindersprache und -schrift verfallen und hab mich ganz klein gemacht und die hände um den kopf geschlungen, bestand nur noch aus scham und angst etc.);

- ich mich meinem vater nicht auf weniger al 20m nähern konnte;

- teilweise schon ähnlich aussehende bzw. riechende personen bei mir dissos ausgelöst haben;

- ich große schwierigkeiten habe bei allem, was mit "auf den atem konzentrieren" zu tun hat;

- neulich erst mein innenkind beim hören der worte "überall streicheln" vollkommen weggetreten ist.

das sind jetzt nur die beispiele, die mir grad so eingefallen sind.
kann ich da was verdrängt haben, oder red ich mir was ein??
hab sonst viele erinnerungen an meine kindheit, gute und schlimme. letzteres betrifft v.a. gewaltszenen, die sich zwischen meinen eltern abgespielt haben und meine rolle als emotionaler mülleimer für meinen vater und mangelnde zuwendung seitens meiner mutter.
eigentlich "reicht" das, was ich noch weiß, ja schon aus für ne ptsd und ne dis, von daher "bräuchte" ich zumindest nichts dazuerfinden, um meinen zeitweise desolaten zustand irgendwie zu rechtfertigen oder so, trotzdem lässt mich diese frage einfach nicht los....

Re: schrecklicher Verdacht

BeitragVerfasst: Di. 20.09.2011, 17:50
von tool
hallo sonahsofern,

mir ging es ähnlich. ich habe seit ich ein kleines kind bin ein problem mit männern, so dass ich manchmal, wenn ich wusste dass nur männer da sind, ich nicht mehr das zimmer verließ. in der pubertät hatte ich starke schwierigkeiten mit meiner weiblichen identität, hab das stark abgewehrt eine frau zu werden. fühlte oft bedrohlichkeit, hatte viele alpträume und kleidungsschwierigkeiten, weil die kleidung ja oft sehr das weibliche betont. der verdacht lag für mich immer nahe, dass etwas gewesen sein kann. und es war bei mir ähnlich, und ist auch noch immer so, dass ich, wenn ich nen text von fallbeispielen lese, das mir sehr nachhängt. in einer starken alptraum und angstphase, im laufe einer therapie vor zwei jahren, sah ich immerzu bilder und fühlte ein kleines kind in mir. ich sah verschiedene kinder, manche total hilflos und versteckt. ich habe eine imaginativ-therapie gemacht, die hat diese bilder gefördert. in mir ist auch viel gewalt und ich bin ziemlich aggressionsgehemmt, odt richtet sich die aggression gegen mich selbst. na jedenfalls, stieg in mir in dieser starken alptraumphase der verdacht auf, dass meine cousins mir etwas angetan haben und dass es vielleicht auch noch familienübergreifender war. aber da fehlt mir viel. und ich weiß wirklich nicht, ob es stimmt. ich weiß nämlich auch, dass mir als kleines kind auch die medien viel angst gemacht haben, weil ständig diese fälle von missbrauch ausgewalzt wurden. anstatt über das thema aufzuklären wird es nur sensationslüstern vor die augen der menschen gehalten, was im grunde niemandem nützt, außer dass der betrachter abermals in seiner überzeugung bestätigt, dass die welt schlecht ist. es geht nicht darum, sie zu ändern und strukturen zu verändern die missbrauch begünstigen, sondern den zustand zu akzeptieren. das regt mich gerade sehr auf!! naja, nichtsdestotrotz ist es für mich da auch schwierig. ich hatte in der zeit bewusstseinsstörungen, stand oft neben mir und mir wurde schlecht wenn ich kinder sah und darüber nachdachte, dass ihnen etwas schreckliches geschehen könnte und niemand weiß davon. so geht es mir auch heute noch, nur ohne die übelkeit etc.
ich habe für mich gemerkt, dass es mir nicht darum geht etwas in meiner vergangenheit zu "lüften", denn ich WEIß dass etwas war, was mir angst machte und mich sehr sehr schlecht fühlen ließ. das akzeptiere ich jetzt und versuche mit diesen gefühlen zu arbeiten, sie ernst zu nehmen und mich mit leuten auszutauschen die das verstehen. mit den leuten aus meiner familie, die ich im verdachte habe, habe ich auch keinen kontakt mehr.
ich weiß auch nicht, ob es mir helfen würde, etwas zu erfahren. es würde mich vielleicht auch zu sehr bestürtzen. ebenso denke ich andersherum, dass man dazu neigen kann, sich solche dinge einzubilden. das gedächtnis ist nicht zuverlässig, wir produzieren auch selbst erinnerung. deswegen wusste ich oft nicht, ob ich es erinner oder mein gehirn sich bilder zu meinen gefühlen ausdenkt. aber mit dieser aussage will ich keinem zu nahe treten, das muss ja jeder selbst herausfinden.
das thema missbrauch ist für mich sehr präsent. letztens habe ich sehr lange mit meinem freund über missbrauch in der welt gesprochen. das hat so geholfen! ich habe mir die frage gestellt, warum sowas überhaupt geschieht?? hab mich einfach ausgelabert bis ich zu dem schluss kam, dass es eben so ist und dass ich es nicht ändern kann. ich will es akzeptieren, dass ich den vorgang an sich nicht ändern kann, aber ich kann wachsam sein und auf mein umfeld achten. ich will nicht blind sein dagegen.
es ist gut auf sein inneres kind zu hören und es zu "pflegen". egal was die anderen jetz zu mir sagen, nur ICH weiß was ich fühle also muss ICH auch damit klar kommen und mich um mich kümmern.

Re: schrecklicher Verdacht

BeitragVerfasst: Di. 20.09.2011, 18:03
von tool
mir fiel noch ein, in bezug auf den letzten abschnitt deines textes sonahsofern, dass es mit dem dazuerfinden ja echt so'ne sache ist. zum einen hast du ja ohnehin gewalt erlebt und bist wohl auch seelisch als "mülleimer" deines vaters missbraucht worden. es herrscht also ohnehin ein bedrohliches potential in deiner vergangenheit vor und etwas lief schief, weil man so ein kind nicht behandeln soll. es gibt kinder die reagieren auf augenscheinlich banale handlungen (z.b. ein anzüglicher witz oder auffällige blicke auf den kinderkörper) schon traumatisert. es gibt eben menschen, denen tut sowas nicht weh, und andere, die so sensibel reagieren. ich weiß nicht, was für ein mensch dein vater war. es gibt männer, die wissen mit ihrer männlichkeit nicht umzugehen, benehmen sich frauen gegenüber dämlich und achten wenig auf kinder. ich denke, in deinem fall wird aufjedenfall etwas gewesen sein wenn du so FÜHLST. mag die genaue ursache wage sein, aber anscheinend bist du auf sexuellem gebiet verletzt und unsicher. das ist ernstzunehmen finde ich. ich wünsche dir alles gute.