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Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Di. 02.08.2016, 12:19
von Wächterin
Grüßt euch,
nach knapp einem Jahr melde ich mich auch mal wieder kurz zu Wort.
Ich habe einen Block Traumatherapie hinter mit gebracht und darin habe ich den Selbstmord meines Bruders besser verarbeiten können. Ab September und Oktober geht es für einen weiteren Block in die Tagesklinik, Gruppe 1, Traumatherapie. Wir behandeln etwas, vorüber ich sehr ungerne spreche, bis gar nicht. Bislang habe ich das auch nie so richtig getan. Angedeutet, aber Menschen die mir nahe standen bzw, den Therapeuten niemals offen erwähnt. Allerdings hatte ich in letzter Zeit einige Erkenntnisse meines Lebens betreffend.
Und ich würde diese einfach gerne mit euch teilen. Unter Umständen hilft es auch jemandem anders zu verstehen, weshalb und warum es einem so geht, wie es einem geht.

Kurze Vorgeschichte:
Mit 16 Jahren bin ich vergewaltigt worden. Von einem Fremden. Ich war auf dem Rückweg von der Nachhilfe und war verärgert, weil nichts so klappte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich wollte nur noch schnell nach Hause und habe deswegen, den unsicheren, kürzeren und dunkleren Weg genutzt. Das war nicht so optimal. Dann - ist es passiert - als ich daheim war, Schock-Koma Zustand. Ich wollte nur noch duschen, aber was höre ich von meiner Mutter: "Da bist du ja endlich, warum hat das solange gedauert? Dein Bruder ist wieder weggelaufen mit der Androhung sich das Leben zu nehmen. Schnell ziehe dir deine Schuhe und Jacke wieder an und wir müssen ihn suchen."
Aus irgendeinem Grund hat diese Ansage dazu geführt, dass ich das was mir passiert ist nie erwähnt habe. Jetzt ging es um meinen Bruder und meine Mutter, weil sie nicht mehr konnte. ... Soviel dazu. Aber wir reden jetzt nur über das Hauptereignis.
=
Kurz darauf wurde ich sehr negativ, launisch, depressive Symptome hatte ich. Ich schrieb Kurzgeschichten, die meiner Mutter Angst machten, sie führte es auf meine Vergangenheit und meinen Bruder zurück. Ich hatte stets Selbstmordgedanken. Habe aber alles was mich betraf im Licht der Familie zurück gestellt. Mein Bruder war mir wichtiger und das wohl aller anderen.
Also fing ich an im Internet zu chatten. Ich wurde Risikobereiter, damit meine ich, dass ich mich mit fremden Personen getroffen habe um Sex mit ihnen zu haben, erstmal nur Sex, nach kurzer Zeit, wollte ich das Sie mich schlagen und demütigen. Ich telefonierte mit fremden Leuten und habe mich sexuell in alles mögliche herein gesteigert. Ich bin bei fremden Menschen, die ich kurz aus dem Internet kannte ins Auto gestiegen und ich habe sie machen lassen, was sie wollten. Öfters habe ich mich geekelt vor Ihnen, so wie vor mir selbst.
Aber das Verhalten nahm ihren Lauf, ich wurde Sexsüchtig. Ich brauchte es, dass Männer oder Frauen mit mir so umgingen, wie sie es brauchten. Ich stellte meine Bedürfnisse anfangs zurück. Und so mit 22-23 Jahren hatte ich eine gewalttätigen Freund, der mich oft zum Sex Zwang. Ich war hörig und abhängig. Ich mochte es aber, wie er mit mir Umgang und gleich dessen hasste ich Ihn und mich dafür. Nach der Beziehung und nach dem Selbstmord meines Bruders wechselte ich das Bundesland und die Stadt um neu zu beginnen.
Im Endeffekt habe ich da mich nur noch weiter herein gesteigert. Ich war krankhaft sadistisch zu den einen und krankhaft masochistisch und unterwürfig zu den anderen. Küssen und Kuscheln gab es bei mir nicht. Keine Nähe nur Sex und das Gefühl des Rausches. Ich trieb es sehr lange so. Bis vor knapp 4 Jahren. Jetzt habe ich einen Freund, der mich zum kuscheln und küssen gebracht hat. Leider ist mir vor knapp 2 Jahren wieder etwas passiert. Jemand hat mein Nein nicht angenommen. Mehr sage ich nicht dazu.

Und nun meine Erkenntnis + Erklärung:
Damals habe ich mich schwach gefühlt und meiner Kindheit und Weiblichkeit beraubt.
Ich habe mich gefühlt als wäre ich innerlich gestorben. Und ich ging einfach zur Tagesordnung
über. Ich habe mich geschämt. Das tue ich noch heute. ich selbst gebe mir die Schuld.
Zur recht, egal was die Leute sagen. Denn die Entscheidung da entlang zu laufen traf ich.
Ich habe keine Schuld am Ereignis. Aber ich habe Schuld, dass ich meine Sicherheit aufs
Spiel gesetzt habt.
Ich habe das bislang so alleine mit mir herum getragen und versucht für mich selbst zu
bearbeiten, was übrigens total schwachsinnig ist.
Ich fühlte mich immer verfolgt. Auf wandern, rausgehen und unter Menschen gehen hatte
ich keine Lust mehr und ich habe es einfach immer auf meine Faulheit geschoben.
Der einzige Ausweg in dieser Situation war einfach nur Sex. Ich habe Cybersex gehabt,
stundenlang Telefonsex, habe mich ständig und stundenlang Selbstbefriedigt, und
mich mit Fremden zum Sex getroffen und mein Hauptthema war Sex.
Und das hat mir irgendwie Kraft gegeben. Das war meine
einzige Möglichkeit etwas dagegen zu tun. Das hat mich körperlich und seelisch
total kaputt gemacht.
Ich habe mich durch die Männer und Frauenwelt gepoppt, wirklich einer nach dem
anderen. Nicht gelogen oder übertrieben. Ich wollte mir einfach ständig selbst beweisen,
es ist nichts schlimmes, es passiert nicht, es ist nur Sex. Ich weiß, es hätte wieder
passieren können und ich weiß, dass war sehr dumm.
Aber ich musste mir einfach beweisen, es ist alles inordnung und du bist noch etwas
wert, begehrenswert. Es gibt noch Leute die einen wollen. Obwohl ich so eine
schwache, kleine und zuviel trinkendes Mädchen bin.
Das Waren alles Wege, Hungern, der Sex, zuviel Alkohol, das waren alles Wege
um irgendwie Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufzubauen.
Was natürlich überhaupt nicht funktioniert hat.
In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass es nicht mehr so weiter gehen kann.
Und habe versucht mich auf meinen Freund (4 Jahre Beziehung) einzulassen und
Nähe zuzulassen. Der Mensch gibt mir soviel Kraft und soviel Liebe.
D.h. Wer aus dem Sumpf heraus will muss Mut beweisen und evtl mit
Rückschlägen klar kommen. Mein Freund hat mir gezeigt,
wie wertvoll ich bin und wie schön Sex auch sein kann. Und wir
zusammen wachsen können. Und das hat mich letztendlich dazu
gebracht, mich meinen Problemen von damals zu stellen.
Und zu aller erst wurde mir eines bewusst. Das Mädchen mit
16 Jahren lebt wie ein Wolf in mir, dass immer wieder aufschreit und
gehört hören will. Es tut mir hin und wieder weh, weil es etwas braucht:
Zuhören eine Umarmung etc... Nur ich bin nicht mehr das 16 jähirge
Mädchen, darum stelle ich mir manchmal einfach vor. Das diese 16 jährige
an einem sicheren Ort ist und ich ihr hin und wieder eine Umarmung schenke
und Verständnis und das was ihr fehlt. Sie gehört in die Vergangenheit.
Es ist verdammt schrecklich was passiert ist, darum werde ich die Trauma Therapie machen.
Ich bin wütend darüber, dass mir sowas angetan worden ist und ich jetzt
daran arbeiten muss, damit es mich in der Gegenwart nicht mehr einschränkt.
Doch, es ist die einzige Lösung. An sich zu arbeiten. Daran zu arbeiten.
Selbstbewusstsein erlange ich nur, wenn ich mir selbst "bewusster" bin.
Ich lerne mich selbst kennen und versuche im hier und jetzt zu bleiben.
Ich habe sehr, sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und bin sehr misstrauisch.
Gut so, sollte auch nicht fehlen. Doch wenn man sich selbst bewusster wird und merkt
das unsere Masken die wir tragen, doch nur Facetten unseres Selbstes sind, die wir
nutzen können um uns Selbst zu schützen oder um in der Situation zu bestehen,
so können wir, sofern wir das auch wirklich wollen im Hier und jetzt bleiben
und uns akzeptieren wie wir sind.

Es ist unfair, dass wir jetzt arbeiten und kämpfen müssen obwohl uns das angetan
worden ist. Doch anders geht es nicht. Ich empfinde darüber immer sehr viel
Wut und Hass. Wichtig ist da immer: "Ich habe ein Gefühl, ich bin nicht mein Gefühl"

Ich kann jedem der ernsthaft daran interessiert ist, dass es einem besser geht nur
eine Trauma Therapie empfehlen. Sie wird sehr anstrengend werden und man
beschreitet schwere Wege, doch wenn man da durch Strategien lernt das es einem
besser geht und das Ereignis verarbeitet, dann ist das doch Gold wert oder nicht?

Bei wenigen Menschen schaffen, sie es auch allein, bei vielen nicht.
Ich schaffe es nicht allein. Das 16 jährige Mädchen ist wie ein Monster,
dass sich hin und wieder von außen nach innen gräbt und Wunden
und Narben mit seinen scharfen Krallen aufreist, die schon längst
verheilt waren. Sie lässt mich langsam wieder sterben, wie der
Anteil, den ich mit 16 Jahren verloren habe.

HILFE suchen heißt Stärke beweisen und zeigen. Wer Hilfe suchen kann
ist keinesfalls schwach oder müsste sich für etwas schämen. Er/Sie
ist stark und stellt sich seinen Ängsten und Erlebnissen.

Das werde ich dann auch demnächst tun. Mut zur Offenheit habe ich jetzt
gezeigt. Aber als mir bewusst war, warum ich mich so verhalte, verhalten habe
hat es mir Mut für die Gegenwart und die Zukunft gegeben, weil im Leben
doch alles irgendwie erklärbar ist. Reflektierend und analytisch zu sein,
bringt einen weiter... Ich wünsche allen die Betroffen sind und/oder die ähnliche
Erfahrungen wie ich gemacht haben alles Gute und viel Kraft.

Ganz liebe Grüße ♥

p.s. Rechtschreibfehler, Satzfehler bitte verzeihen...

Re: Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Mo. 28.08.2017, 15:21
von Wächterin
Hui wie lange das jetzt schon wieder her ist,
das ich das verfasst habe.

Hallo erstmal, :whim: :derda: :ratlos:

heute ist der 28.08.2017 und ich wurde am 11.08.2017 aus der Tagesklinik Gruppe 1 entlassen. Es war eine Gruppe für Menschen mit PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung.
Klassifikation nach ICD-10: F43.1

Zum weiteren Nachlesen bitte hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsst%C3%B6rung

Dann kommen wir mal zu mir:
Soziale Phobie (mal mehr mal weniger ausgeprägt)
Angst – Vermeidende Persönlichkeitsstörung
PTBS
und hin und wieder mal eine depressive Episode

Das bin ich aus der Sicht der Diagnosen!

Heute habe ich kein PTBS mehr. Hoffe ich meine Ärztin sagte dennoch: Es könnte nach der Bearbeitung dieser ganzen Situation noch etwas aufploppen, weil die Zugangswege jetzt frei sind. Motivierend ist das jetzt nicht gerade, aber die Realität. Und dazu muss ich einfach sagen: Ich bin Erwachsen und sollte einfach wissen, dass noch etwas kommen könnte.
Ich jetzt aber im Stande bin mit selbst zu helfen und ich habe auch noch meine Ärztin + therapeutische Ausbildung. Sie ist gut. Ich kenne sie seit 3-4 Jahre bereits und wir haben einiges durchgemacht und uns auch viele Erkenntnisse erarbeitet.

Ich muss sagen, ich habe mit meinem Bruder damals im ersten Block (6 Monate), der Traumatherapie mit der Bildschirmtechnik gearbeitet und dem sicheren Ort für das innere Kind.

Im zweiten Block habe ich mein aktuellstes Erlebnis auch mit der Bildschirmtechnik und den Rachegedanken bearbeitet und durch zu häuftige Täterkontakt wurde ich zu häufig getriggert, so dass das verarbeitete nicht verarbeitet blieb. Also hatte ich mit meinem Traumatherapeuten vereinbart, dass ich mich an das EMDR wage.

Was ist EMDR?
Die Abkürzung EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. EMDR wurde Ende der 80er Jahre von der amerikanischen Psychologin Francine Shapiro erfunden. Damit ist EMDR eine relativ neue Methode in der Traumatherapie. Die Wirksamkeit von EMDR in der Traumatherapie ist wissenschaftlich bestätigt.

Link: https://www.gesundheit.de/medizin/behandlungen/psychotherapie/emdr-therapie
Zum weiterlesen, wer Interesse hat.

Es ist einer der schwierigsten Bearbeitungsformen meiner Meinung nach und extrem Konfrontativ. Doch auch die, die am meisten wirkt.

Im Endeffekt, hatte ich körperliche Flashbacks. z.B. Jemand berührte mich am Rücken, obwohl jeder wusste, dass das ein TABU bei mir war, zuckte ich, Herzrasen und die Stelle die berührt worden war wurde rot und quaddeln bildeten sich.
Und Flashbacks, Dissoziationen kamen dazu. Also haben wir dann jede weitere Situation die auftauchte mit EMDR bearbeitet. Dazu sollte man meiner Meinung nach in Tagesklinischer als Teil zeit klinischer Betreuung sein. Das heißt: 9-16 Uhr, mo-fr, Training um die eigenen Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Achtsamkeiten für sich. Die brauchte man auch. Alle Skills, alles was man dort an Angebot hatte, habe ich versucht zu nutzen.
Warum nur versucht? Ich sage nur „die innere Bereitschaft“. Oftmals habe ich keine. Denn das negative und schmerzvolle war mir ja schließlich bekannt und warum hätte ich den Weg verlassen sollen? Ja weil, wenn man nie was verändert, wird sich auch nichts verändern. Ich habe den Satz gehasst, aber er stimmte. Also zerbrach ich Stückchen für Stückchen diese Mauer, die sich auch während der Therapie immer wieder langsam aufstellte. Und habe allem eine Chance gegeben. Mir eine Chance gegeben, alles zu lernen, alles zu erfahren und zu schauen ob es was für mich ist oder ob doch das eher was für mich ist. Heißt ja nicht, wenn es bei mir so funktioniert, dass es auch bei dir so funktioniert. Ich habe mir die Chance gegeben, dass heraus zu finden.
Und eine sehr sehr liebe Mitarbeiterin aus dem Tagesklinik Team hat mir mal gesagt:

An Scharm stirbt man nicht!

Ich habe den Satz gehasst. Er stößt mir noch immer bitter auf. Doch an den Satz habe ich mich geklammert und bin immer wieder über meine Schatten gesprungen und bin über meine Mauern geklettert. Ich habe Dinge vor dem Therapeuten ausgesprochen, die ich nie zu vor ausgesprochen hatte. Denn wenn man es aussprechen kann, ist man ein großes Stück weiter und die Verarbeitung fällt leichter. Ich habe den Außenaktivitäten – unter Menschen zu gehen eine Chance gegeben und wie konnte ich das? Weil ich die Skills (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Notfallkoffer) dort erlernt hatte uns so dann teilweise mal besser mal schlechter anwenden konnte. Übung macht den Meister. Es wird leichter, seine Übungen anzuwenden.
Und auch Mitpatienten die gerne als Notlösung für alles Tavor gesehen haben, haben auch neue Fähigkeiten und Tricks erlernt, mit sich und der Umwelt besser zu agieren und sich selbst zu helfen ohne Medikamenten Einnahme von z.b. Tavor.

Ich bin heute etwas niedergeschlagen und traurig, bissle neben der Spur. Hatte am Wochenende nach langem mal wieder Freundes und Bekannten Kontakt und habe mehrere Panikattacken gehabt. Das stimmt mich traurig. Ich versuche meinen Zustand einfach radikal zu akzeptieren, dass es jetzt einfach so war und ich denke ich dar fmir den Tag zu gestehen, dass es mir mal nicht so gut geht.

Darum bin ich etwas lasch beim schreiben und nicht so motiviert wie sonst. Bzw. Schreibsüchtig wie sonst.

Zu den Übungen, dem Notfallkoffer und eins zwei anderen Dingen erzähle ich euch beim nächsten Eintrag. Ich muss jetzt erst mal was Essen. Bis bald ihr lieben.

Den Beitrag einfach unter verwirrend abstempeln und wie immer gilt. Rechtschreibfehler dürfen behalten werden.
Bis bald und liebe Grüße

Re: Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Di. 29.08.2017, 07:15
von Gast1000
Bitte schreibe mehr ,... du kannst so gut schreiben.

Ich lese dich und werde nur zu hören! Vielleicht werde ich mal was schreiben dazu , aber eher weniger weil hier ja schnell alles auf die Goldwage genommen wird.

Re: Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Mo. 04.09.2017, 18:23
von Wächterin
Gast1000 hat geschrieben:Bitte schreibe mehr ,... du kannst so gut schreiben.

Ich lese dich und werde nur zu hören! Vielleicht werde ich mal was schreiben dazu , aber eher weniger weil hier ja schnell alles auf die Goldwage genommen wird.


Danke dir für deine Nachricht. Das gibt Mut weiter davon zu schreiben. Ich glaube das alles auf "die Goldwaage" gelegt wird ist einfach das dieses Forum viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Krankheiten zusammen führt und jeder "natürlich" durch andere Dinge getriggert wird. Und so versucht man eine "Waage der Senibilität und der Achtsamkeit" zu halten.

Und da sich die meisten mit sich selbst beschäftigen und anderen dann vielleicht noch helfen wollen, sind sie generell anfälliger, weil sie bereits bestimmte Gefühle für dieses Forum mitbringen. Bist du beim zocken oder schaust nen lustigen Film bist du vielleicht nicht so intensiv in der Gefühlen als wenn du dich aktiv damit beschäftigst. Dann ist man glaube ich schneller verletzt, gereizt, genervt, fühlt sich nicht verstanden oder anderes.

Das wäre meine Interpretation. Darum ist manchmal feingefühl gefragt und ich glaube in einem Forum für den Seelenkummer noch ein bisschen mehr und zwar für dich, für mich und für all die anderen. ;) Aber ich mag das gar nicht so genau bewerten, denn ich sehe dich und ich verstehe denke ich auch genau was du meinst.

Ich bin sehr froh darüber, dass mich jemand sieht und mit hier dabei ist. Ich danke dir sehr dafür. Lg :kiss:

P.s Dennoch bin ich immer gerne an einem Austausch interessiert. Denn oft denkt man, dass man mit dem Satz das ausgedrückt hat, was man gedacht hat, aber oft ist es nicht so und wir sind ja auch alle verschieden mit Ähnlichkeiten. Also du kannst gerne mal etwas dazu schreiben, wenn es dir auf der Seele liegt. Sollte ich mich verletzt fühlen, werde ich das auch offen sagen und wir werden uns kommunizieren und wir schauen, was du vllt eigtl gemeint hast. Oder wenn es in meinem Fall mal passiert, dass ich dir zu nahe trete. Dann sagst du es mir und wir erzählen uns warum wir uns so fühlen, woher das Gefühl kommt aus einer vergangenen Situation oder aus dem hier und heute. Das ist doch auch spannend, da lernt man immer noch was dazu im Leben.

Was sage ich immer so gerne: Man lernt nie aus. ;)

p.s. die zweite: Ich werde vllt heute oder die Tage weiter hier schreiben und danke das du mit liest. Da fühlt man sich nicht so allein. :D

Re: Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Mo. 04.09.2017, 19:24
von Wächterin
Nichts Muss, aber alles KANN.

Re: Sexuelle Gewalt - Erkenntnis - Achtung TRIGGER

BeitragVerfasst: Mi. 13.02.2019, 13:55
von Wächterin
Derzeit befinde ich mich wieder in einer Tagesklinikin einer Traumagruppe in der ich mit dem Therapeuten
Emdr konfrontationstherapie mache.

Durch einen Alptraum aus kindertagen, der immer wieder auftauchte und wir ihn bearbeitet hatten, fingen flashbacks, Körperflashbacks, dissozieren etc wieder an.

Es wurden fetzen sichtbar, die mein Körper längst verdrängt hatte. Es wurde deutlich, dass sich mein Vater an mir vergangen hat und mich missbraucht hatte.

Und meine neuste Erkenntnis ist dazu:umso detaillierter ich die situation beschreiben kann um so schneller komme ich beim emdr ins Bild und in die Gefühle und zum anderen wird es viel besser verarbeitet.

Doch zur zeit geht es mir sehr schlecht.
Der Glaube an mich selbst schwindet.

Gut das wir in der "skills-gruppe" Hausaufgaben zu den eingefahrenen glaubenssätzen bekommen haben.
Denn ich denke das einige negative glaubenssätze dahinter stecken und mich lähmen. Etc.

Damit beschäftige ich mich gerade und demnächst schreibe ich noch näheres dazu...

Ich wünsche euch von <3 das ihr, so wie ich es derzeit versuche, die schönen Kleinigkeiten wahrzunehmen und das bewusst. Das Ohr das schafft.

Und denkt dran: Mut ist...
...das knoppers schon um 9 Uhr zu essen. ;-)