Therapieabbruch nach 8 Jahren

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Therapieabbruch nach 8 Jahren

Beitragvon Gast » Fr. 08.05.2015, 15:05

HALLO

Ich bin neu hier im Forum und ich hoffe jemand hat einen Rat für mich.Ich wurde seid dem 4 LJ von meinem Vater sexuell missbraucht. Meine Mutter wusste von alldem nichts. Sie war mein ganzer Halt und ich habe sie sehr geliebt. 2006 erkrankte sie schwer und ich hörte auf zu arbeiten um sie zu pflegen. Ein halbes Jahr spater starb sie. Ich fiel in ein tiefes Loch und wusste nicht mehr weiter. Ich kam dann durch Zufall an eine Therapeutin. Sie war sehr einfühlsam und gab mir viel Zeit. Ein halbes Jahr später kam mein Vater wieder zu mir. Ich hatte solche Angst und konnte mich einfach nicht bewegen und währen. Ich fühle mich so dumm und schmutzigWoche als das ich es nicht schaffe. Nach 5 Jahren Therapie hab ich dann endlich den Mut gehabt mich meiner Therapeutin zu öffnen.
Es fiel mir so schwer und ich hab mich so geschämz. Ich wollte es nie jemanden erzählen. Meine Therapeutin hatte es schon lange geahnt und riet mir auch zur Anzeige. Aber ich habe einfach keine Kraft. Ich fühle mich so müde und habe so sehr Angst. Meine Therapeutin war immer da. Auch nach Ablauf der bewilligten Kassenstunden durfte ich weiter kommen. Sie war/ist mein Halt das alles auszuhalten. Seid Dezember 14 bemerkte ich öfters das sie wütend war. Wütend über mein Nichthandeln. Sie sagte mir mehrmals das ich mehr Hilfe brauche als nur sie. Das wir beide mehr Unterstützung brauchen. Ich bin so mißtrauisch und habe Angst vor alem und jedem. Letzte Woche als ich zur Therapie kam sagte sie mir wir müssten überlegen wie es weiter geht. Sie habe alles getan und ich müsste mir jetzt einen Traumatherapeuten suchen. Für mich ist in einem Schlag alles zusammen gefallen. Ich fühle mich hilflos und alleine und vorallem schäme ich mich sosehr. Sie sagte mir noch, das wir uns beide zu gerne haben und das das nicht gut für eine Therapie sei.
Ich konnte nicht viel sagen nur das ich so Angst habe. Sie gab mir eine Telefonnummer von der Traumaambulanz und einen neuen Termin in 14;Tagen. Seitdem geht es mir so schlecht. Ich kann nix essen und habe nur Angst.
Gestern habe ich dann mit der Ambulanz gesprochen. Die bieten eine Traumatherapie in der Tagesklinik an oder Stationär. Da ich aber so massive Ängste vor Menschen habe, kommt das nivht für mich in Frage. Die Voraussetzung für diese Therapie sei das ich an der Gruppentherapie teilnehmen kann.
Die Ärztin von der Traumaambulanz sagte mir es sei gut wenn ich meiner Therapeutin vertraue und es wäre gut wenn ich bei ihr bleiben könnte und zusätzlich Hilfe bekommen würde wie Ergotherapie oder Hypnose. Längerfristig sollte ich an eine Traumatherapie denken und mit meiner Therapeutin bespreche ob sie dann im Hintergrund bleiben könnte. Ich habe so furchtbare Verlustängste. Angst das sie mich in 14 Tagen für immer wegschickt. Ich kann diese Angst gar nicht richtig beschreiben. Die Vorstellung zu jemand anderen zu müssen frisst mich auf.
Ich weiß nicht was ich tun soll, ich vertraue einfach niemanden
Gast
 

Re: Therapieabbruch nach 8 Jahren

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 11.06.2015, 22:18

Hallo Du,

acht Jahre bzw. 5 Jahre ist eine lange Zeit, gerade was dann das Vertrauen betrifft.
Dass Du total Angst hast, verstehe ich wirklich!
Wie ging es denn jetzt weiter?

Dass sie Dir andere Hilfe sucht, kann ja auch bedeuten, dass sie Dir nicht schaden will, weil sie ihre Kompetenzgrenze erreicht hat.
Kleiner Elefant
 

Re: Therapieabbruch nach 8 Jahren

Beitragvon nonono » Sa. 27.06.2015, 20:26

Hallo,

ich kann das verstehen wenn man nur einen Menschen hat, will man nicht loslassen, es ist auch nicht angenehm dass es nur eine Therapie ist und jetzt wirst Du weitergereicht. Vielleicht will Dir die Therapeutin nicht schaden und Dich abhängig machen, andererseits ist es irgendwie komisch, so gänzlich vertraut über alles konntest Du ja dohc nicht immer reden und es ist eigentlich so dass sie Dir hätte helfen sollen, denke ich jedenfalls, dass Du auch woanders Anschluss findest oder zu Dir stehen kannst und genug Kraft und Selbstbewußtsein hast für die lange Gedul die man braucht bis eine leichte Bekanntschaft mit ANDEREN Menschen zu einer Freundschaft wird.

Ich hoffe also Du erkennst Deinen Selbswert noch so dass Du nicht zu sehr darunter leidest dass Du vielleich tmit dieser Frau nicht ewig wirst so weiterereden können. Immerhin ist es eine Thrapeutin, also nicht Deine Freundin oder nicht wirklich weil es ist ihr Job. Das ist das Schwierige für manche in der Therapie, dass die Therapeuten nicht genug manchmal dafür Sorgen dass man auch woanders Anschluss findet im sozusagen "echten" Leben. Vielleicht wird sie Dir noch ne Weile helfen, aber es ist nicht gut nur sie zu haben, vor allem da sie bislang noch nicht wirklich Deine Freundin ist sondern Deine Therapeutin. Ich hoffe Du berichtest uns noch wie es weitergeht. Bitte glaube an Dich Du kannst auch irgendwo Anschluss finden wo es keine solche Grenze gibt, dass jemand dafür bezahlt wird sich um Dich zu kümmern.
Ich will hier nicht etwas negatives Schreiben, aber die Therapeutin soll Dir helfen Kraft zu haben nach Anschluss zu suchen, nicht von ihr abhängig machen. Vielleicht hat sie das zu spät erkannt und jeztt tut es weh, vielleicht hast Du ihr nicht genug vertrauen können um alle Themen zu bearbeiten, kann auch sein. Vielleicht ist ihr nicht klar wie einsam Du bist/warst und hätte stärker daran arbeiten sollen wie Du die Freunde findest die wirklich zu Dir passen. Ich wünsche Dir Kraft und erzähl uns doch weiterhin wie es in Deinem Leben weitergeh.

lg

nonono
nonono
Mitglied
 
Beiträge: 33
Registriert: Fr. 26.06.2015, 20:15


Zurück zu Sexueller Missbrauch und Gewalt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron