Kinder im Herzen

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Beitragvon Gast » Fr. 17.06.2005, 15:37

Luna hat geschrieben:OMG...


es KANN keinen gott geben...

wie kann der "allmächtige" GOTT sowas zulassen?

kinder in der anzahl einer mittleren kleinstadt wurden für ihr leben traumatisiert... von einer person...

es KANN keinen gott geben!
Gast
 

Beitragvon Luna I. » Fr. 17.06.2005, 15:47

Doch, es gibt einen Gott. Aber um dir das alles zu "erklären", würde ich hier seitenweise schreiben.
Was du anbringst, ist das häufigste Argument, was Nicht-Gläubige gegen Gott haben.

Ich äußere mich vielleicht später noch dazu.

Mit freundlichen Grüßen, Luna
Luna I.
 

Beitragvon Site Admin » Fr. 17.06.2005, 15:50

man kann diese zahl gar nicht begreifen, so unfassbar ist das...

in den usa muss über jede einzelne straftat in einem prozess vor gericht einzeln entschieden werden...

d.h. alleine die verlesung der anklageschrift durch den staatsanwalt würde in diesem fall mehrere wochen bis monate dauern....
ebenso die verlesung der entscheidung der geschworenen...
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Beitragvon Luna I. » Fr. 17.06.2005, 15:51

Das ist ja unglaublich. Da hätte der Kerl ja gut noch en freies Jahr... :shock:
Luna I.
 

Beitragvon Site Admin » Fr. 17.06.2005, 15:52

Luna hat geschrieben:Doch, es gibt einen Gott. Aber um dir das alles zu "erklären", würde ich hier seitenweise schreiben.
Was du anbringst, ist das häufigste Argument, was Nicht-Gläubige gegen Gott haben.

Ich äußere mich vielleicht später noch dazu.

Mit freundlichen Grüßen, Luna


hey luna...

ich würde gerne deine gegenargumente hören...
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Beitragvon Luna I. » Fr. 17.06.2005, 15:53

Kannst du gerne hören, aber jetzt bekomm ich Besuch...ich schreib sie morgen Abend rein, wie wär's damit? Falls ich es vergesse, bitte erinner mich dran??

Hab dich lieb! Lunschen
Luna I.
 

Beitragvon Site Admin » Fr. 17.06.2005, 16:49

Der griechische Philosoph Epikur schrieb vor 2300 Jahren:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
oder er kann es und will es nicht:
dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
oder er will es nicht und kann es nicht:
dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


...und ich schließe mich seiner Frage an.
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Beitragvon Bär » So. 19.06.2005, 19:03

Weil er uns unsere Freiheit berauben würde, würde er es tun. Die Freiheit, zu tun was man will. Der Mensch ist mit freiem Willen geborn. Er kann gutes und schlechtes tun. Er muss es zulassen, weil er sich selbst widerspräche, würde er es nicht tun. Es liegt an uns, Missstände zu begradigen, nicht an ihm. Dafür darf man ihm keine Schuld geben.

Bär
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Beitragvon Site Admin » So. 19.06.2005, 19:10

Natürlich liegt es an uns...

Wir müssen etwas tun.

Das unterstreiche ich allein schon deshalb, weil ich als Atheist glaube, dass es Gott eh nicht gibt, und daher.... wer sonst muss (bzw. kann) tätig werden, wenn nicht wir Menschen selbst?

Luna hat geschrieben:Falls ich es vergesse, bitte erinner mich dran??
*hüstel*
Zuletzt geändert von Anonymous am So. 19.06.2005, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Bär » So. 19.06.2005, 19:12

Ich glaube an Gott, und umso schöner finde ich es, dass wir trotzdem zur selben Schlußfolgerung kommen!
Bär
 

Gott....tja

Beitragvon Crayn » So. 19.06.2005, 21:31

Meiner Meinung nach ist Gott -oder diese imaginäre Person, die wir als Gott bezeichnen- nur ein billiges Mittel, um das zu erklären, was der Mensch nicht im Stande ist mit seinem Verstand zu begreifen! Zudem ein naiver Glaube um sein Gewissen zu beruhigen.

sorry..hab zu viel Scheisse erlebt, um noch sagen zu können: ja es gibt einen Gott, der über alle wachtund der schaut, dass alles gut ist/wird!
Crayn
 

Beitragvon CrazyKiwi » So. 19.06.2005, 22:02

In Gottesfragen bin ich zugegebenermaßen ein verhasster Gesprächspartner, daher komme ich nicht umher mal wieder eine dieser ungeliebten Fragen zu stellen:

Ist es nicht egal ob es Gott gibt oder nicht? Der Glaube an ihn ist es der Menschen bewegt... Aktiv eingreifen scheint ja nicht drin zu sein...

Ändert die Menschen, nicht die Welt!
CrazyKiwi
 

Beitragvon Bär » So. 19.06.2005, 22:05

Kiwi hat Recht. Acuh wenn man nicht an ihn glaubt, muss man zugeben, dass der Glaube an ihn Millionen von menschen begeistert und Hoffnung gibt. Zudem sind christliche Regeln und Vorschläge zum Leben nichts schlechtes, insofern man sie nicht absichtlich falsch auslegt...

Bär
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Beitragvon Luna I. » So. 19.06.2005, 23:31

leblos hat geschrieben:
Luna hat geschrieben:Falls ich es vergesse, bitte erinner mich dran??
*hüstel*


Ja ja..kommt noch! ;)
Bin gerade sehr müde..

bär hat geschrieben:Zudem sind christliche Regeln und Vorschläge zum Leben nichts schlechtes, insofern man sie nicht absichtlich falsch auslegt...


Jo, meine Meinung!!
Luna I.
 

Ode an den Atheismus ;)

Beitragvon Site Admin » Mo. 20.06.2005, 04:26

Luna hat geschrieben:
bär hat geschrieben:Zudem sind christliche Regeln und Vorschläge zum Leben nichts schlechtes, insofern man sie nicht absichtlich falsch auslegt...


Jo, meine Meinung!!


Ich stimme zu, wenn man die Wendung "christliche Regeln und Vorschläge zum Leben" durch "Regeln des menschlichen Zusammenlebens und des gegenseitigen Umganges" ersetzt...

Denn so, wie es da steht, erweckt es subliminal den Eindruck, als wenn die "christlichen" Regeln vom Christentum "erfunden" wurden bzw. nur dem Christentum zuzuordnen wären und somit nur bei Christen vorkommen und Nicht-Christen/Atheisten vorenthalten blieben...

(Ich sage damit nicht, dass ihr das unbedingt behauptet oder glaubt, aber dieser Eindruck kann unterschwellig entstehen, wenn man beides in einem vereint nennt...)

"Christliche Werte" der Ethik wie Nächstenliebe, Achtung und Toleranz vor den Menschen, Solidarität, Gemeinwohl, Güte, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft (allgemein und Schwächeren gegenüber), Gerechtigkeit u.ä. können genauso gut von Andersgläubigen und auch Nichtgläubigen geachtet und praktiziert werden und existierten auch nicht erst seit dem Aufkommen des Christentums.

Ich muss kein Christ sein oder überhaupt an Gott glauben, um nach diesen (meiner Meinung nach religionsunabhängigen!) Regeln und Vorschlägen zu leben und sie zu praktizieren...

Nur, weil ich ein Atheist bin, heißt das noch lange nicht, dass ich keine Menschlichkeit in mir hätte... ;)
(Jaja, ich weiß, das hat mir ja auch niemand von euch vorgeworfen...)

Ich bin bloß dafür, Religion mehr von diesen ethisch-sozialen Gesichtspunkten getrennt zu betrachten.



Und was die wirklichen religiös-bezogenen Aspekte des Glaubens betrifft:

Ich brauche keine Vorstellung eines Jüngsten Gerichts, von Himmel und Hölle, um Gut und Böse zu definieren und dadurch das Böse zu vermeiden und das Gute im Leben anzustreben bzw. um damit meine Angst vor dem Tod zu lindern oder die Frage des "Was ist nach dem Leben?" zu beantworten. Ich kann auch damit leben, dass nach dem Tod nichts mehr sein wird, zumindest nichts, was unser Bewusstsein erreichen kann, denn unser Bewusstsein und damit unsere "Seele" werden nach meiner Überzeugung mit dem körperlichen Tod ebenfalls aufhören zu existieren.
Ich muss nicht an etwas "Höheres" und seine Mächte glauben, wenn ich irgendwas nicht verstehe oder um zu hoffen. Hoffnung und Zuversicht kann ich auch aus mir selbst heraus entwickeln.
Ich nenne Zufälle Zufälle und nicht "göttliches Geschick" oder ähnliches...
Ich muss nicht beten, wenn ich Angst vor der Zukunft oder um einen Menschen habe.
Ich brauche keinen Gott im Sinne eines "Schöpfers", der die Welt, das Leben und die Menschen erschaffen hat: Das Universum mit allem darin ist das Produkt des Urknalls, und alles, was darin entstanden ist, ist die Folge kausaler Zusammenhänge und Abfolgen und des "Zufalls". Ein "Warum gibt es uns" gibt es nicht, nur ein "Es gibt uns", und nur weil es uns schwer fällt, das zu akzeptieren, und wir nicht alle Zusammenhänge des Universums verstandesmäßig begreifen und erklären können, heißt das noch lange nicht, dass es einen Gott als Lenker der Dinge und als "Universallösung" gibt für all das "Unerklärliche" in dieser Welt, was wir bloß nicht verstehen...
Ich kann nicht an einen "tieferen Sinn" von Leiden glauben: Ich denke nicht, dass Leiden, die ein Mensch durch Krankheit, Armut, Gewalt, Verlust, Missgunst, bösem Willen, Unglück (="Pech") oder Ungerechtigkeit erfährt, nach dem Tod auf irgendeine Art oder Weise "entschädigt" bzw. gesühnt werden und zu einem "göttlichen Plan / Sinn" gehören...
Ich brauche keinen Jesus Christus als Messias, der vor 2000 Jahren in Galiläa/Palästina lebte und angeblich der Sohn Gottes gewesen sein soll, seine Worte verkündet haben soll, der "für meine Sünden starb" und dann angeblich gen Himmel fuhr... Dieser Mensch, auch wenn es ihn wirklich gab und er zu seiner Zeit wohl sehr viel Gutes getan hat seinen Mitmenschen gegenüber, ist meiner Meinung nach ein ganz normaler Mensch wie jeder andere auch gewesen und hat absolut nichts mit meinem Leben zu tun, und erst recht nicht mit meinen "Sünden" oder ähnlichem; er ist auch nicht mein "Erlöser" oder sonstwas...
Ich brauche auch keinen Glauben an den Himmel oder eine andere Art der "Belohnung" im Jenseits für ein "gut und fromm geführtes Leben".

Einzig die Gewissheit, dass es für "böse und schlechte" Menschen wie z.B. Kinderschändern, Mördern und Vergewaltigern nach dem Tod keine Bestrafung oder andere "Gerechtigkeit" geben wird, stimmt mich traurig... :( ...und auch wütend... :evil:

Insofern kann es "Gerechtigkeit" und deren Umsetzung nur im Hier und Jetzt geben; im Diesseits, zu Lebenszeiten also... Und es sind nur wir Menschen, die sie a) definieren und b) umsetzen können...
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