Untersuchung bei der Gynäkologin

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon verena » Fr. 29.08.2014, 21:01

Ich hatte immer eine scheiß Angst davor, von der Gynäkologin untersucht zu werden. Ich habe ihr damals auch gesagt, dass ich Angst habe weil eben in meiner Kindheit etwas vorgefallen ist. Sie war und ist nach wie vor total lieb und meint immer ich kann ganz ruhig bleiben und wenn etwas ist dann soll ich das einfach sofort sagen. Sie versucht mich während der Untersuchung abzulenken. Trotzdem zittere ich jedes mal ohne Ende und könnte weinen.
Schon wenn ich hinfahre bekomme ich Panik, beim Betreten des Sprechzimmers bekomme ich schwitzende Hände, mein Herz rast und ich will nur noch weg. Ich habe in dem Moment außerdem furchtbare Angst, dass ich eine Panikattacke bekomme, ich dachte sogar schon daran, vor den Besuchen was zur Beruhigung zu nehmen.
Ich dachte, dass sich das bessern würde, aber das tut es nicht.

Lange Rede - kurzer Sinn:
Kennt das jemand von euch und hat vielleicht sogar Möglichkeiten gefunden, die Angst in dem Moment zu vermindern?

Danke schonmal!
verena
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Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 29.08.2014, 21:05

Hallo Verena,
hast Du mal versucht, etwas in den Händen zu halten dabei?
Ich habe so ein Kuschelohr oder einen kleinen Knetball. Das kann auch ungemein beruhigen.
Dass Deine Ärztin Bescheid weiß, ist auf jeden Fall gut.
Mein Frauenarzt (sogar ein Mann^^) weiß seit meinem letzten Besuch auch Bescheid und hat mich totbebabbelt, weil ich ihn drum gebeten habe. Und er hat Alles erklärt, was er jetzt macht, und wozu er was macht. Das hat mir auch geholfen. Ansonsten: Kennst Du Stabilisierungsübungen ?
Kleiner Elefant
 

Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon verena » Fr. 29.08.2014, 21:30

Erstmal danke, Kleiner Elefant!

Ja, ich hab schon viele Sachen probiert, darunter eben auch Knetball und so. Atemübungen, das Einmaleins aufsagen, lauter Sachen eben, die mich ablenken könnten.
Trotzdem bin ich jedes mal ganz kurz davor abzudriften, weil das Einzige, das mir hilft, ist, mich "wegzubeamen". Das artet dann aber bei mir ziemlich schnell aus... Wäre in der Situation eben recht blöd, wenn ich dann nicht mehr ansprechbar bin.
verena
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Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 29.08.2014, 21:47

Kann Jemand mitgehen zum "Händchenhalten"? Als Stütze?
Und eben Imaginationsübungen, um Dich zu beruhigen?
Wenn Du magst, kannst Du ja mal schreiben, was genau daran so schlimm ist, vielleicht können wir Dir die Angst nehmen? Mir hat's, wie gesagt, sehr geholfen, dass mein Frauenarzt immer sagt, was er warum tut. Habe mich da immer "sicher" gefühlt, dass er nichts "Böses" tut.
Kleiner Elefant
 

Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon verena » Fr. 29.08.2014, 22:37

Ich befürchte, dass mir niemand wirklich helfen könnte, wenn er mitkommt. Mein Exfreund ist damals mitgekommen und es ist so ausgegangen, dass ich ihn bei der Untersuchung nicht mal dabei haben wollte, der Gedanke hat mir noch mehr Angst gemacht.

Die Angst... Ich glaube, ich habe Angst vor diesem "ausgeliefert sein". Ich sitze da, Beine quasi fixiert, ich kann nicht weg. Ich muss das aushalten, was passiert. Ich habe keine Schmerzen oder sowas bei der Untersuchung, das ist es nicht. Aber, auch wenn ich rational gesehen weiß, dass ich jederzeit wegrutschen und meine Beine aus den Halterungen nehmen könnte, es ist dieser Gedanke in meinem Kopf dieses "Du musst das. Was du willst, ist jetzt egal. Was auch immer passiert, du musst da durch. Du kannst nicht weg.", das ich nicht aushalten kann. Es sind mehr die Hintergedanken, als die Untersuchung an sich.
verena
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Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 29.08.2014, 22:42

Ja, verstehe ich vollkommen. Deswegen überlege ich, ob es Dir helfen würde, wenn Deine Gynäkologin Dir genau erklären würde, was sie macht. Bei mir ist's so, dass ich mich dann nicht mehr ausgeliefert fühle, weil er nicht was macht, was ich nicht verhindern kann. Es ergibt für mich Sinn, dass er tut, was er da tut. Es fühlt sich für mich dann an, als wäre ich auch ein Teil der Untersuchung. Und nicht das "Objekt", das untersucht wird.
Könnte es Dir auch helfen?
Kleiner Elefant
 

Re: Untersuchung bei der Gynäkologin

Beitragvon verena » Fr. 29.08.2014, 23:12

Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Wird für mich wahrscheinlich sehr schwer, mit meiner Ärztin darüber zu reden bzw. ihr auch nur das zu sagen, aber ich habe jetzt ja wieder Zeit bis zum nächsten Termin.


Danke dir!!!
verena
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