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Re: Borderline = Beziehungskiller

BeitragVerfasst: Fr. 03.10.2014, 14:54
von MajorSamCater
Hmm Phoenix, ich kann deine Wut schon verstehen auf deine Partnerin und das Alles, was dir passiert ist. Aber irgendwie vermittelst du mir gerade:

Alle die Borderline haben, sind depressiv, haben finanzielle Probleme und lügen. Außerdem Borderline "austherapieren"... :?

Ich hab zwar "nur" Freunde/Bekannte gehabt mit Borderline, aber SO empfinde ich das nicht bei denen.

Auch ein Borderliner sucht ja Zuwendung und macht das nicht beabsichtigt und ist schuld an seiner Situation/Persönlichkeitsstörung,oder?...

Hmm. Sammy

Re: Borderline = Beziehungskiller

BeitragVerfasst: Fr. 03.10.2014, 16:42
von warum ich
MajorSamCater hat geschrieben:Auch ein Borderliner sucht [ ... ] macht das nicht beabsichtigt und ist [nicht] schuld an seiner Situation/Persönlichkeitsstörung

ich glaube, das war insoweit hier nicht die frage ...

... und inwieweit ein borderliner zuwendung wirklich dann auch sucht, das weiß er (oder sie) ja eben selber gar nicht so wirklich zu beantworten.
vielleicht könnte man sich da bei "verdient" - unter zusatz von "eigentlich" - begegnen ...

mit ausnahme des hier nicht so ganz richtig verwendeten begriffes "austherapiert", würde ich phoenix' aussage unbedingt unterstreichen.

was nicht heißen muß, daß es nicht den oder die einen oder andere gibt, denen eine beziehung mit borderlinern dann auch wieder so gut wie überhaupt nichts ausmacht, die einzig von unbeirrbarer liebe getragen wäre dann; weniger idealerweise vielleicht auch von mitleid nur.

doch stehen die nun mal nicht aufgereiht am wegrand umher.

wie mit fast allem wird aber ein jeder seine eigenen erfahrungen auch da selber sammeln müssen.
und nach der sowieso herrschenden ansicht: "es sind immer beide schuld", wird man auch weiterhin denen erstmal wenig glauben, die aus bitterem er- und durchleben zu einem fazit hatten hinfinden müssen wie phoenix es beschrieb.

Re: Borderline = Beziehungskiller

BeitragVerfasst: Fr. 03.10.2014, 20:50
von Phoenix39
Ich bin weniger von Wut geprägt, sondern mehr von einer realistischen Einschätzung und den gewonnenen Erkenntnissen. Für mich steht fest, ich kenne die Frau nicht wirklich und sie hat mir sehr lange etwas vorgemacht. Sie hat ein eigenes geheimnisvolles Leben neben unserem gemeinsamen gelebt und das ist mir bis dato verborgen geblieben. Auch jetzt stelle ich immer wieder fest, dass sie nicht fähig ist eindeutige Aussagen zu treffen, an denen dann auch keine Zweifel entstehen. Sie kommt mir fremd, kalt und distanziert vor. Mich trifft es deutlich weniger, als noch vor einigen Wochen, aber dennoch sitze ich öfter da und muss den Kopf schütteln. Was bleibt mir am Ende von dieser Beziehung? Hm... 2 Kinder von einer Frau, die mich nicht wirklich geliebt hat? Eine Zeit mit zeitweiliger angenehmer Gesellschaft? Ergo: Eine langjährige Affäre? Mir fällt für das Konstrukt keine richtige Beschreibung ein. Da suche ich immernoch nach etwas, was mir sinnvoll erscheint, was mir gute Erinnerungen zurücklässt. Aber sie hat mir mehr Kummer, Sorgen und Schmerzen hinterlassen, welche tiefe Narben in meiner Seele beschert hat, als dass ich mich an schöne Momente erinnere. Am Anfang gab es sicher einige wundervolle Momente, aber wenn ich mir heute Fotos von damals betrachte, sehe ich bei ihr oft einen leeren Blick. Vielleicht sehe ich das zu negativ... gut möglich. Sie möchte an die schöne Zeit nicht erinnert werden... warum auch immer.


P.S. Der Begriff "austherapiert" ist sicher unglücklich gewählt. Ich meine damit, dass jemand erfolgreich eine Therapie beendet hat und selbst mit sich und seiner Umwelt klarkommt. Das ist sicher nicht so häufig der Fall.

Re: Borderline = Beziehungskiller

BeitragVerfasst: Fr. 03.10.2014, 22:04
von warum ich
nun muß man aber wohl fairerweise - gegenüber allen borderlinern, die ihren gefühlsschwankungen zwar unterliegen, indessen aber nicht vorsätzlich irgendwelche manipulationen in und an einer partnerschaft versuchen - sagen, daß ein solches verhalten zwar von borderline bedingt sein kann, andererseits aber auch wiederum nicht typisch dafür ist.

man kann darin ein konzept sehen, selber dem ein stückweit entkommen zu wollen, was jemand als borderliner eben nicht ändern / nicht regulieren, austarieren kann; quasi als versuch eine, wenngleich fragwürdige, gewisse stabilität zu finden: ein rollenspiel, wo er für sich die rolle definiert hat, und es somit als leichter offenbar empfindet, lediglich dem eigenen "drehbuch" zu folgen, aus der verzweifelten situation / empfinden heraus, spontan ja eben nie angemessen handeln zu können.

daß partner derartige "doppelleben" führen, gibt es nun ja nicht erst, seit borderline bekannt ist.