"Mit Borderline leben"

Habt Ihr Erfahrungen mit oder Fragen zu der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)? Dann könnt Ihr Euch hier in diesem Unterforum als Angehöriger, Betroffener oder Interessierter über Borderline (bzw. emotional-instabile Persönlichkeitsstörung) austauschen.

Re: "Mit Borderline leben"

Beitragvon Konzentrat » Di. 06.12.2011, 13:22

Ach so ja, zum Hauptthreadthema hatte ich jetzt gar nix geschrieben, bin abgerutscht in andere Themen... :oops:

Es gibt auch Borderline ohne Selbsthass. Was bestehen muss, ist eine Instabilität in den Emotionen und im Selbstbild. Dies muss aber keineswegs einen "Selbsthass" beinhalten.

Das hängt ja oft eher mit der Art von Traumatisierung zusammen, die hinter der Borderline-Störung als Ursache steht. Es gibt ja auch andere Traumatisierungen, nicht nur Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch, die zu Borderline führen können, die ganz andere Reaktionen hinterlassen.

Typisch für Borderline ist das Hin- und Herkippen (Switchen zwischen teilassoziierten Persönlichkeitsanteilen, im Trauma abgespalteten Persönlichkeits(innen)anteilen, z.B. "innere Kinder") zwischen verschiedenen Stimmungslagen. Eine Panikattacke oder depressive Gedanken sind oft nur abgespeicherte Gefühle aus einer Traumasituation, die man als Kind erlebt hat. Diese Gefühle aus dem Trauma wurden per Dissoziation dann aus dem normalen Bewusstsein einer Person abgespalten, damit die Person im Alltag funktionsfähig bleibt. Wird später das Gehirn mit einem Trigger wieder ans Trauma erinnert, kann alles hochkommen. Das Gehirn geht auf die neurologischen "Trauma-Bahnen" und die alten Gefühle kommen hoch.

Wenn während solcher Situationen Selbsthass eine Rolle gespielt hat, erlebt dieser Borderliner denn natürlich später in Flashbacks erneut wieder.

Generell wird bei Traumapatienten im Gehirn immer wieder das Großhirn offline geschaltet, als weniger aktiviert und weniger durchblutet, damit verliert dieser Mensch in diesem Zeitpunkt wichtige Gehirnfunktionen, die ihn in eine negative Wahrnehmung zwingen. In diesen Momenten kann man sich nicht wie sonst selbst wahrnehmen, sondern es ist negativ getönt. Hier kommt's oft zu Versagensgefühlen, Schuldgefühlen und Gefühle von mangelndem Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.

Borderline ist eine hirnorganische Funktionsstörung und soweit sie richtig behandelt wird, können die Patienten generell geheilt werden. Und sobald die ersten schwierigen Akutstadien überwunden sind, wird's auch besser, auch mit dem Selbsthass.

Der Selbsthass und Suizidgedanken usw.. sind alles Symptome dieser Funktionsstörung im Gehirn und man sollte diese Gedanken und Gefühle nicht ernst nehmen, ihnen nicht vertrauen. Das sind FALSCHE FREUNDE!!
Konzentrat
 

Re: "Mit Borderline leben"

Beitragvon Minni34 » Mi. 07.12.2011, 11:24

Hallo Konzentrat,

wieso beschreibst du uns die Boderline Störung?

Maxi
Minni34
 

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