Ich weiß nicht mal wer ich eigentlich bin!!!

Habt Ihr Erfahrungen mit oder Fragen zu der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)? Dann könnt Ihr Euch hier in diesem Unterforum als Angehöriger, Betroffener oder Interessierter über Borderline (bzw. emotional-instabile Persönlichkeitsstörung) austauschen.

Ich weiß nicht mal wer ich eigentlich bin!!!

Beitragvon Siobhan » Mo. 08.09.2008, 14:12

Hallo, dass ist mein erster Beitrag bei Euch. Bin Borderliner und leide momentan am meisten darunter, dass ich trotz individuellem Äußerem und Innerem nicht weiß wer ich bin. Daraus ergeben sich für mich im Moment große Probleme, denn wenn ich nicht weiß, wer ich bin, dann weiß ich auch nicht was gut für mich ist und welche richtigen Entscheidungen ich treffen sollte.
Meine Situation sieht folgendermaßen aus: bin extrem abgemagert, weil ich in der Arbeit unter extremen "Bossing" leide. Werde substituiert, weil ich ohne Rausch mein Leben nicht mehr geschafft habe. Habe horrende Schulden, weil ich außerdem noch kaufsüchtig bin. Habe drei Selbstmordversuche hinter mir und den nächsten (der hoffentlich erfolgreich verläuft) für Weihnachten d. J. geplant. Ich verletze mich dauernd selbst und bin recht aggressiv, weil ich auch körperliche Schmerzen habe. Depressionen habe ich seit zehn Jahren und schon zwei Therapien und zwei Klinikaufenthalte durchgezogen - ohne Erfolg.
Mein Ehemann nutzt mich nur aus (finanziell und emotional), aber ich liebe ihn trotzdem. Außerdem ist er der einzige Bezugspunkt, der mir geblieben ist. Bei sozialen Kontakten tue ich mich nämlich sehr schwer.

Jeder Beitrag bzw. Ratschlag ist mir willkommen!
Noch willkommener sind mir nette Gesprächs- bzw. Email-Partner!!!

Schonmal Danke :-)

Eure Siobhan
Siobhan
 

Re: Ich weiß nicht mal wer ich eigentlich bin!!!

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Mo. 08.09.2008, 17:22

Siobhan hat geschrieben:Habe drei Selbstmordversuche hinter mir und den nächsten (der hoffentlich erfolgreich verläuft) für Weihnachten d. J. geplant.

Suizidäußerungen werden in der Regel bei der Polizei angezeigt, also sollte man damit vorsichtig sein! Warum äußerst Du das hier? Meiner Meinung nach ist das ein Hilfeschrei, denn wenn Du Dir wirklich das Leben nehmen wollen würdest, würdest Du es nicht sagen. Ist meine Meinung!
Warum holst Du Dir keine professionelle Hilfe? Ich meine, es wäre vielleicht sinnvoll, wenn Du nochmal in die Klinik gehst, denn so kann es ja nicht weiter gehen. :troest:
Achso, und was Deinen Mann betrifft, da würde ich an Deiner Stelle lieber einsam sein, als mich ausnutzen zu lassen. Meine Worte sollen nicht böse gemeint sein, es sind nur Tipps! :wink:
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon Mulle » Mo. 08.09.2008, 19:35

Hallo Siobhan,
Ich denke deine momentane Situation überfordert dich völlig. Es wäre doch wirklich ratsam einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Ich denke du benötigst Hilfe, zumal du offen einen geplanten Suizid ankündigst. Meinst du denn das es das Richtige ist per Suizid vor seinen Problemen wegzulaufen?
Du solltest vielleicht mehr auf deine innere Ruhe hören, dir Zeit nehmen, damit du dich selbst finden kannst. Hast du denn keine Bestätigungspunkte in deinem Leben? Auch die Problematik mit deinem Ehemann. Lerne Grenzen zu ziehen und Nein zu sagen! Glaub mir, ich weiß nur zu gut wovon ich rede! Er nutzt dich nur aus weil du es ihm gewährst! Hole dir professionelle Hilfe, räume dein Leben auf, krieg die Schulden in den Griff und resigniere nicht!
Das sind viele, viele Baustellen, aber wenn du es nicht versuchst aus diesem Sog herauszukommen, wird alles nur noch mieser!
Mulle
 

Beitragvon Siobhan » Di. 09.09.2008, 15:59

Hallo :-)
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!!!

@Verrückte Nudel: Zwar gibt's die Weisheit, dass Menschen, die davon reden es nicht tun. Auf der anderen Seite, reden 99% aller Selbstmörder vorher darüber. Ob man drüber redet oder nicht, ist leider kein Indikator. Ich wurde u. a. schon wegen Selbstmordgefahr eingewiesen; einen Tag später ließ man mich wieder gehen...

@Mulle: Zum Therapeuten darf ich leider nicht mehr (Vorschrift der Krankenkasse) und beim Arzt bin ich jede Woche, um mein Rezept abzuholen... Außerdem gehe ich noch regelmäßig zum Sozialberater. Ich habe zwei ambulante Psychotherapien hinter mir und bin vielleicht auch gerade dadurch so frustriert. Ich wurde als "therapieresistent" eingestuft. Sogar die Weißkittel haben die Hoffnung aufgegeben...
Es ist nicht so, dass ich nicht versucht habe zu kämpfen...; aber ich kämpfe nun seit 26 Jahren... Und immer, wenn ich glaubte, dass es besser werden würde, geriet ich noch tiefer in den Dreck...
In mir ist nichts mehr. Keine innere Ruhe, keine Wut, keine Liebe... Mein Geist ist erstarrt und ich komme mir meistens vor als würde ich mich selbst beobachten...

Seit einiger Zeit habe ich Kontakt mit der Telefonseelsorge und muß zugeben, dass mich die Emails von dort aufheitern. Vielleicht weil es so schön ist, dass mir jemand wirklich zu hört und sich Gedanken macht...

Um Euch zu erklären, warum für mich Therapeuten sinnlos sind, möchte ich mich eines Auszuges aus einem Buch bedienen, dass ich gestern fertig gelesen habe. Leider bin ich momentan im Büro, werde den Absatz aber später nachreichen. Ich bin sehr erschrocken, dass es noch andere Menschen gibt, die genauso empfinden. Überhaupt erkenne ich mich in der unglückseligen Hauptfigur wieder.... (Buch: Stefan Aust "Der Pirat")

Ich war schon immer ein sehr fatalistischer Mensch, aber nun stellt sich dazu noch die übermächtige Lebensmüdigkeit ein (damit meine ich wirklich, dass ich mich müde fühle!). Meine andauernden Kämpfe haben mich völlig erschöpft und ich sehe keine Möglichkeit Zeit zu finden mich zu erholen.
Mein Ehemann hat eigene psychische Probleme und ist nur für einen Teil seiner Ignoranz mir gegenüber verantwortlich. Seine Mom ist ein Junkie, die sich überhaupt nie um ihn gekümmert hat und jetzt bin ich quasi der Mutterersatz. Ich kann ihn teilweise sehr gut verstehen, weil es mir ähnlich geht... Aber ich habe versucht mir Hilfe zu holen und bin gescheitert. Dasselbe verlange ich von ihm auch. Ist das unfair?

Heute abend werde ich den Auszug aus dem "Piraten" nachliefern!
Siobhan
 

Beitragvon Mulle » Di. 09.09.2008, 16:12

Nein, es ist nicht verkehrt das du deinen Mann aufforderst sich Hilfe zu holen.
Aber wenn du wöchentlich 1x zum Arzt gehst, ist es denn nicht möglich deine Problematik zu besprechen? Es muß doch Irgendjemand da sein, der dich stärken kann? Ich weiß nur das es nicht der richtige Weg ist aus dem Leben zu scheiden weil man nicht mehr will. Das ist wie Flucht und "Feigheit" vor den eigenen Problemen. Es muß noch andere Sachen geben, das kann doch nicht alles sein!
Mulle
 

Beitragvon Siobhan » Di. 09.09.2008, 17:50

Hey :-)

@Mulle: Ich hab mir als Kind bzw. Jugendliche auch immer versucht einzureden, dass dann die "anderen" gewonnen hätten. Heute ist mir das egal. Mir ist egal, was andere denken. Ich pflege immer zu sagen, dass ich dafür zu alt bin. Früher habe ich mich ständig nach anderen Menschen gerichtet und sie hatten irgendwann viel zu viel Einfluß über mich. Jetzt denke ich mir, dass ich einfach meine Ruhe möchte. Als Kind hatte ich da immer das Bild von einem felsigen Berggipfel im Sonnenschein im Kopf, von welchem ich einfach nur auf alles hinunter schauen konnte. Da möchte ich hin...
Mit dem Arzt verhält es sich folgendermaßen: ich bin in einer Suchttherapie. Leider ist es so, dass Menschen in dieser Therapieform, aufgrund Ihres Problems (der Sucht), minderwertig sind. Die Krankenkasse verweigert diesen Patienten u. a. eine ambulante Psychotherapie. Der Arzt sieht mich zwar jede Woche, aber da kuckt er mir ins Gesicht und drückt mir das Rezept in die Hand. Das wars. Alle drei Monate gibts dann ein Gespräch mit ihm. Da aber der Doc aktuell 140 Patienten hat (die meisten kommen einmal am Tag vorbei!), bleibt nicht viel Zeit. Er riet mir meine Aggressionen abzubauen; am besten mit Sport. Nur kann ich keinen Sport machen, weil mein Rücken mich mittlerweile fast umbringt. Achja: ich soll außerdem den Job wechseln. Das versuche ich seit über einem Jahr... Und dann ist das Gespräch beim Doc wieder vorbei.

Ich habe tatsächlich eine einzige sehr enge Freundin, mit welcher ich einige Probleme mal besprechen kann. Allerdings hat sie selbst gewaltige Sorgen und Nöte (u. a. eine private Insolvenz) und ist mit den meisten meiner Probleme überfordert...
Siobhan
 

Beitragvon Siobhan » Di. 09.09.2008, 18:44

Heute hat sich außerdem etwas wichtiges getan: mein Mann hat eine feste Arbeitsstelle. In der Saison in Vollzeit und sonst auf etwa 80%. Zusammen mit zwei Bekannten bei leichter Tätigkeit. Hoffentlich hält er das durch, denn das würde mir einige Last abnehmen. Ich werde jedenfalls alles tun was ich kann, um ihn zu unterstützen. Morgens mitaufstehen (ist nur eine halbe Stunde früher), Kaffee kochen (will ja selber auch eine Tasse trinken) und weiter für ihn Bewerbungen auf bessere Jobs schreiben. Vielleicht hilft ihm das ja zusätzlich sich an die Stelle zu gewöhnen und mich letztendlich zu entlasten.

Der versprochene Text hat mir mein Problem mit Therapeuten vor Augen geführt. Ich hatte genau dieselben Probleme als ich beim Psychologen bzw. in der Klinik war. So gut wie der Autor es in diesen Zeilen erklärt bzw. schildert, hätte ich es niemals gekonnt und daher dachte ich, dass er hierher passen könnte:

"Diese verfestigten Strukturen niederzureißen wäre die Aufgabe der Langzeittherapie gewesen, doch Jan konnte sich nicht vorstellen, was er an die Stelle seines demontierten Ichs hätte setzen sollen. Darüber hinaus erschien es ihm unmöglich, sich den Ritualen des gruppendynamischen Prozesses wirklich auszusetzen. Wenn er zum Beispiel während eines Gesprächs mit seiner Erzählung an einen Punkt gekommen war, wo es darum gegangen wäre, einzelne Schwierigkeiten mit seinen Eltern tatsächlich ungeschminkt und hautnah zu schildern, hatte er automatisch abgeblockt. Es war ihm peinlich und unangenehm sich vor der Gruppe zu entblößen. Und wenn dann ein Therapeut aufstand und einen leeren Stuhl mitten ins Zimmer stellte und Jan aufforderte, so zu tun, als sei das jetzt sein Vater, dann kam ihm das vor wie eine Geschichte, die er noch aus früher Kindheit im Kopf behalten hatte, als er und sein Bruder diese roten Baskenmützen hatten tragen müssen. Damals hatte er sich die "Bastelmütze" vom Kopf gerissen, ins Gestrüpp geworfen und mit todernster Miene gesagt: "Albern."
Zeit seines Lebens hatte er eine höllische Angst davor gehabt, albern zu wirken. Und bei dem Versuch, es nicht zu tun, hatte er sich in wirklich tödliche Albernheiten verstrickt.
All das war ihm in der Therapie durchaus bewußt geworden, doch er war der festen Meinung, zu viele Jahre auf derselben verhängnisvollen Schiene gefahren zu sein, als dass er nun plötzlich das Rad hätte zurückdrehen können. Zudem hätte er sich zu diesem Zweck zu sehr und zu grundlegend in Frage stellen müssen. Ein tiefsitzender Narzißmus machte es ihm unmöglich Schwäche zu zeigen. Und die Tragik seiner Situation bestand darin, dass er vor lauter Angst, Schwäche zu zeigen, seine Schwächen ununterbrochen offenbarte.
"
aus "Der Pirat" von Stefan Aust
Siobhan
 

Beitragvon Mulle » Di. 09.09.2008, 20:39

Zum Text: sehr gut!
Zum Job deines Mannes: viel, viel Glück!
Zu dir:Ich hoffe das du irgendwie zu dir kommen kannst. Eine Suchttherapie stelle ich mir schwierig vor, vor allem gehört sehr viel Selbstdisziplin dazu um erfolgreich zu sein. Ich denke das du noch sehr viele Möglichkeiten hast die du ausreizen kannst. Mach auf dich aufmerksam, laß dich nicht von der Krankenkasse degradieren! Dann steh da und rufe ganz laut um Hilfe beim Arzt oder bei der Kasse, bis dich endlich mal jemand hört!
Es muß doch möglich sein Gehör zu finden! Lass dich nicht abwimmeln! Du hast ein Recht auf Hilfe. Wäre ein Arztwechsel vielleicht eine Alternative?
Ich meine, du hast ja nicht nur das Problem der Sucht, das ist doch alles viel komplexer. Irgendwie muß doch da was zu machen sein! Ich wünsche dir viel Kraft!!!!
Mulle
 

Beitragvon Siobhan » Mi. 10.09.2008, 17:12

Hallo :-)

@Mulle: Ein Arztwechsel müsste genehmigt werden (Arzt + Krankenkasse) und einen dringenden Grund haben. Wenn ich irgendwo Alarm schlagen würde, dass das so nicht geht, dann würden die 100%ig umgehend die Bullen rufen und mich mitnehmen lassen. Süchtige wollen nur Stoff erschleichen und übertreiben alles maßlos; dass ist zumindest die Meinung der Menschen, die diese Süchtigen behandeln und beurteilen. Habe ich schon 100fach bei anderen und schließlich nun auch an mir selbst beobachten können.
Vor etwa zwei Monaten hatte ich meinen ganzen linken Unterarm zerschnitten, weil es mir so schlecht ging. Die Arzthelferin saß mir gegenüber, hat aber nichts bemerkt.
Eine Bekannte wurde mit Atemnot und starken Leberbeschwerden in eine Klinik eingeliefert. Dort bat sie um Hilfe. Sie wurde weggeschickt, weil die Pflegekräfte davon überzeugt waren, dass sie "Stoff" abgreifen wollte. Ein paar Tage später ließ ihre Hausärztin sie mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus bringen, da sie sich mit größter Mühe in die Praxis geschleppt hatte und sich schon in Lebensgefahr befand.
Zwei Beispiele für das Verfahren mit Süchtigen, die es in x Ausführungen gibt. Irgendwie fehlt mir die Hoffnung, dass man als einzelner die Vorurteile der Gesellschaft überwinden kann.
Ich habe drei sichtbare Piercings im Gesicht und auch das führt mir immer wieder deutlich vor Augen wie sehr die Menschen Sklaven ihrer Vorurteile sind. Mir wird in Vorstellungsgesprächen immer wieder gerne unterstellt, dass ich z. B. arbeitsscheu sei, schwer kriminell, diebisch oder asozial. Dabei arbeite ich seit Jahren in Vollzeit und bin finanziell unabhängig bzw. ernährte sogar bisher meinen Ehemann mit. Ich mache gute Arbeit, dass kann ich anhand sehr guter Arbeitszeugnisse belegen. Als Kind habe ich mal eine zeitlang meine Eltern beklaut, ließ es aber im Alter von elf Jahren endgültig bleiben, als ich von meiner Mutter dabei erwischt wurde. Asozial finde ich mich auch nicht, denn wieviele Leute würden jemanden, den sie gerade mal ein paar Wochen persönlich kennen für Monate miteinziehen lassen und sie leiblich mitzuversorgen?!? Außerdem bin ich i m m e r höflich zu fremden Menschen und bemühe mich seit einigen Jahre bewußt sie anzulächeln und freundlich zu sein. Aber ich hab ja Piercings und muß daher ein fauler Massenmörder sein, der nicht auffallen möchte...!!!
Der Witz ist: meine Piercings sind reiner Körperschmuck! Kein politisches Statement, sondern Körperschmuck! Ich mag einfach kleine Metallstäbchen in der Haut stecken haben. Genauso verhält es sich auch mit meinen Tattoos, die ich alle verdecken kann, wenn ich will.
Daran verzweifle ich oft: das die menschliche Vernunft soweit vom Herzen entfernt sitzt.

Darüber fabuliere ich nochmal ausführlich...

Heute hat mein Mann den Vertrag unterschrieben und ich hoffe, dass es klappt. Würde bedeuten, dass der Schuldenberg schmilzt und ich endlich meinen Job aufgeben könnte bzw. nur noch auf Teilzeit machen. Dumm ist nur, dass unser Hund darunter leiden wird. Der ist sehr menschenbezogen und fühlt sich jetzt schon manchmal recht einsam. Ich werd mich noch nach jemandem umkucken, der vielleicht tagsüber einmal mit ihm geht.

Heute hat mein Boss mich nochmal eingeschüchtert und bedroht. Ich musste fast schon am Schreibtisch heulen. Ist eine längere Geschichte womit. Jedenfalls weiß ich gar nicht mehr, wie ich mich in der Arbeit richtig verhalten soll. Soll heißen, dass ich alle - mir möglichen - Möglichkeiten durchhabe. Ich habe gemacht, was man mir gesagt hat und trotzdem ists noch falsch. Wenn mein Mann durchhält, juckt mich das bald nicht mehr.
Siobhan
 

Beitragvon Mulle » Mi. 10.09.2008, 20:24

Das ist ja alles eine mächtig verzwickter Situation!
Aber diese Vorurteile der Mitmenschen und dieses Schubladendenken gehen mir dermaßen auf den Geist.....
Sie wissen besonders gut über andere zu urteilen, vor allem wenn sie einen nicht kennen. Die guten und braven Mitmenschen.Dabei haben die Leute es besonders nötig auf sich selbst zu achten!
Ich hoffe das du in deinem Umfeld jemeanden findest der dir ein kompetenter Ansprechpartner ist, der dir die notwendige Unterstützung zu kommen lässt!
Halte durch!!!!
Mulle
 

Beitragvon Siobhan » Do. 11.09.2008, 18:56

Moin :-)

Ich versuche Freundschaften, in welchen ich mich wohlfühle auch auszubauen. In der letzten Zeit unternehme ich auch wieder viel mit meinen Freunden und achte auch darauf, dass ich am Wochenende immer was vorhabe. Eine gute Freundin habe ich ja, mit der ich ab und zu reden kann. Allerdings müssen wir halt dazu Situationen abpassen, wenn unsere "Männer" nicht dabei sind. Diese Momente sind leider rar. Ich bin fest dazu entschlossen die Freundschaft zu ihr auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. Sie ist sehr lieb und geduldig; bietet oft Hilfe an. Wir tanken dafür ihr Auto immer gut voll, wenn wir es benutzt haben. Ich bemühe mich und habe das Glück, dass sie über meine Stimmungen hinwegsehen kann.

Allerdings muss das Verhältnis zu meinem Mann besser werden. Ich denke, dass wir uns meisten nur mißverstehen und daraus dann Streit entsteht. Wären wir beide ruhiger und weniger vom Tag frustriert bzw. dadurch geladen, würden wir nicht ständig wütend aufeinander werden und uns bis aufs Blut reizen. Dabei versuche ich wirklich nett zu ihm zu sein und meinen Stress von der Arbeit nicht auf ihn zu übertragen. Dummerweise bekomme ich dadurch das Problem, dass ich mit meinem Frust und meiner Wut nirgendwohin kann. Jedenfalls, strenge ich mich an ihm keine "Vorwürfe" zu machen (so nennt er es). Dabei will ich ihm nur erklären, warum mich etwas ärgert. ,Keine Schuldzuweisung, sondern eine Erklärung meiner inneren Mechanismen. Natürlich bekommen wir uns in die Haare und treiben das soweit, dass wir uns anschreien und schlimmeres (keine Tätlichkeiten!).
Mich macht das sehr traurig. Das I-Tüpfelchen auf meinem Arbeitstag...

Naja, ich arbeite daran...
Siobhan
 

Beitragvon Mulle » Do. 11.09.2008, 19:07

Es ist schön das du eine Freundin hast mit der du reden kannst, vor allem ist das sehr wichtig.
Der Stress mit deinem Mann kann aber auch durch die beiderseitige Unzufriedenheit beruhen. Ihr beide fühlt euch nicht wohl und jeder hat an irgendwas zu "knabbern". Da reicht manchmal schon ein kleiner Funke und der Streit ist da. Ich könnte dir ja viele Methoden zur partnerschaflichen Kommunikation herunter leiern, aber das find ich jetzt doof.
Es ist manchmal schwer miteinander zu reden, genauso ist es schwer miteinander zu schweigen. Verliert nicht das Gespräch und den kontakt zueinander, redet über euer momentanes Wohlbefinden. Lernt euch wieder kennen. Das wird schon, es braucht alles seine Zeit. Es ist nur wichtig das ihr BEIDE das auch wollt.
Mulle
 

Beitragvon planb » Fr. 12.09.2008, 20:23

Mulle hat geschrieben: Ich weiß nur das es nicht der richtige Weg ist aus dem Leben zu scheiden weil man nicht mehr will. Das ist wie Flucht und "Feigheit" vor den eigenen Problemen.


Das ist keine Feigheit. Erstens gehört enorm viel Kraft und Mut dazu, einen Selbstmordversuch zu machen und zweitens ist man die Kämpfe und Krämpfe müde, die keinen Erfolg bringen. Das hat nichts mit Feigheit zu tun.

Das soll keine Motivation zum Selbstmord sein. Wer daran denkt, sollte dringend einen Psychiater oder Psychologen konsultieren oder sich in die Psychiatrie einweisen lassen.
planb
 

Beitragvon Mulle » Sa. 13.09.2008, 03:55

Ich meine Feigheit nicht im eigentlichen Sinne, deshalb hatte ich es ja in Gänsefüßchen gesetzt. Ich kann mir sehr gut vorstellen das es für einen persönlich als Erleichterung zu sehnen ist. Ich kenn es ja von mir auch. Aber wenn ich überlege dann läuft man doch trotz allem vor der eigentlichen Konfrontation der Problematik fort, anstatt sich dieser entgegen zu stellen. Ich weiß das es ein Schritt ist der Mut und Überzeugung erfordert, genauso erfordert es den Mut um weiter zu leben.
Ich hoffe das habe ich etwas richtig stellen können, ich wollte es so nicht im Raum stehen lassen.
Mulle
 

Wer bin ich?

Beitragvon Steffen » Mi. 19.11.2008, 21:35

Hab ich mich als jugendlicher auch immer gefragt? Du solltest versuchen Dein Leben nach und nach im Griff zu bekommen. Es gibt keine letzte Chance, es gibt immer wieder Neue Chancen. Falls du dich töten willst, ist das deine Sache, dann würde ich es aber hier nicht ankündigen, weil das Feige ist. Also setzt Deinen Arsch in Schwung und unternimm etwas. Auch Du bist ein wertvoller Mensch. Gruss Steffen
Steffen
 


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