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Ich zerbombe meine Freundschaften

BeitragVerfasst: Fr. 29.12.2017, 12:46
von Zerrissen
Ja, es gibt die Leere, aber die intensiven Emotionen sind auch nicht ohne. Mir fehlt immer noch das Gespür, wann es droht zu kippen und zuletzt wird es schlimmer. Ich wurde schon als total unberechenbar bezeichnet, von Menschen die mir wichtig sind. Plötzlich gifte ich andere an, sehe nur noch eine feindliche Umwelt und schlage zurück, was natürlich unfair den anderen gegenüber ist und mir im Nachhinein echt leid tut, mir Bauchschmerzen bereitet. Ich kann so ein Biest sein, wenn ich in dieses Muster kippe, einem Sturm aus Wut, Angst und mehr. Klar, auch wenn ich leer bin, bin ich nicht die beste Freundin, aber dann handel ich vom Kopf her, emotionale Handlungen sind deutlich heftiger. Eine Kleinigkeit und ich kippe, werfe meinen wenigen Freunden Dinge an den Kopf, die sie nicht verdient haben. Wer so lange zu mir hält, hat eh einen Orden verdient. Sie sagen, dass sie mich gar nicht mehr verstehen, eben unberechenbar. Hässlicher ausgedrückt wurde es als total bekloppt und irre bezeichnet, womit sie Recht haben. Es ist völlig irre, wie ich mich verhalte, es ist bekloppt, was ich tue. Dazwischen gibt es Inseln scheinbarer Normalität, in denen ich mich zusammenreißen kann, aber das Ganze eskaliert insgesamt. Ich zerbombe mir meine Freundschaften und fürchte, dass es bald der Letzten zu viel mit mir wird. So ist es doch immer, in besseren Phasen nehme ich Leute für mich ein und mache dann alles wieder kaputt. Unberechenbar. Ist das, wie Borderline für andere wirkt? Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Freundschaften ich allein dieses Jahr gesprengt habe. Es scheint ein ewiger Kreislauf zu sein :(

Re: Ich zerbombe meine Freundschaften

BeitragVerfasst: Fr. 05.01.2018, 09:59
von Zerrissen
Ich merke es ja an ihren Verhalten. Ich habe so ziemlich alles kaputt gemacht. Von selbst schreibt mich niemand mehr an, maximal reagieren sie noch. Ich habe es kaputt gemacht, wo sind die Zeiten hin, in denen ich mich mit Freunden traf? Etwas unternahm? Ohne die WG wäre ich völlig allein und wir machen eigentlich auch nichts zusammen, alle paar Monate gehe ich mit einem auf ein klassisches Konzert, aber sonst ist da wenig, was uns verbindet. Wir wohnen zusammen, aber machen nichts zusammen. Ja, ich treffe noch meine Familie, aber diese Besuche sind einfach anstrengend und belastend. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal jemandem außerhalb der Familie besucht habe oder besucht wurde, das schönste war noch, als ich mal eine Freundin zum Friseur begleiten durfte, aber das kann doch nicht alles sein. Ich habe meine Freundschaften definitiv zerbombt, entweder mache ich etwas dummes, wenn ich mies drauf bin oder ich bin ihnen einfach zu viel, zu krank, zu seltsam, wenigstens glaube ich das.Am Ende kräht kein Hahn nach mir, dieses Gefühl habe ich immer öfter. Ich kann ja verstehen, warum niemand fragt, wie es mir geht oder was ich mache, weil die antworten selten angenehm sind, dennoch fehlt es mir. Meine Freunde fehlen mir. Ich habe es definitiv zerbombt und wieder stehe ich vor dem Scherbenhaufen meiner Beziehungen

Re: Ich zerbombe meine Freundschaften

BeitragVerfasst: Sa. 13.01.2018, 10:24
von Zerrissen
Ich fasse es nicht.. Ich habe alles falsch gemacht und doch sind mir zwei Freundinnen geblieben. Eine meinte jetzt, dass sie mich trotzdem mag, obwohl sie mich kurz zuvor als unfair und total übergeschnappt bezeichnet hat. Ein Lichtblick. Eine andere will mich sogar demnächst mal treffen. Vielleicht habe ich doch wahre Freunde gefunden.

Re: Ich zerbombe meine Freundschaften

BeitragVerfasst: Sa. 13.01.2018, 18:28
von Dave
Der Unterschied zwischen wahren Freunden und den Freunden, die man zwar Freunde nennt, aber es eigentlich eher Bekanntschaften sind, ist nicht das man sich nicht streitet, sondern nach Streitigkeiten immer wieder auf den anderen zukommt. Es wird immer wieder irgendwo auch mal eine Meinungsverschiedenheit geben oder etwas anderes das für etwas Krach sorgt, aber gerade dies hinter einen zu lassen und beizulegen, weil einem die andere Person wichtiger ist als das, macht den wahren Unterschied aus.