Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Es geht hier um Angst- und Panikstörungen, Phobien (auch soziale Phobie) und Ängste im Allgemeinen.

Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon Michaela » Fr. 03.06.2011, 14:16

Hallo,

ich habe ein Problem: ich habe eine noch kleine Sprechstörung und eine angeworbene Gehbehinderung durch einen Unfall. Ich bin mal bei einem HNO- Arzt in einem Angstanfall vom Behandlungsstuhl gefallen, seit dem ist mir die Kniescheibe draußen und meine Kniescheibe muss auch mal wieder operativ zurück geschoben werden. Ansonsten hätte ich dabei zu große Schmerzen. Nun laufe ich halt auch dementsprechend. Zur Sicherheit gehe ich auch an einer Krücke.

Vorhin war ich mit meinen Eltern in einem Baumarkt in der Farbabteilung. In der Abteilung war noch eine junge Mutter mit ihrem Kind anwesend. Das Kind war noch relativ klein und saß im Einkaufswagen. Als wir in die Abteilung kamen, spürte ich schon die Blicke der Kleinen auf mich ruhen. Als ich dann an der vorbei gelaufen bin, fragte sie ihre Mutter: "Mama, warum kann die Frau nicht richtig laufen?" Also, ich fand die Frage mal der Hammer, obwohl es sich hierbei um ein kleines Mädchen handelte. Wir gingen inzwischen weiter und die Mutter gab ihrer Tochter irgendeine Antwort, die ich nicht mehr verstand. - Ich war in dem Moment so wütend, dass ich trotz meiner Schüchternheit und soziale Angst am liebsten zu der Mutter hingegangen wäre, und dieser Frau mal klar die Meinung gesagt hätte. :!: Wahrscheinlich hätte mir das gut getan... Aber Verzeihung, dann hätte sich ja meine Sprechstörung bemerkbar gemacht... :arrow: :roll: kann ich nur dazu sagen...

Dann habe ich das Gefühl, dass ich in einem kleinen Geschäft schon seit einiger Zeit gemobbt werde. Warum das will ich nicht beschreiben, aber heute wurde ich wohl als das Maschinengewehr bezeichnet. Das hängt wohl damit zusammen, dass ich in der Öffentlichkeit so gut wie nicht rede, aus Angst vor Hänseleien. Normalerweise babbelt man ja wie ein Buch, und meine Schweigsamkeit ist eher ungewöhnlich, daher wohl die abfällige Bezeichnung. Es wurde ja auch dabei gelacht und - so ganz habe ich das nicht mitbekommen, wohl in meine Richtung geschaut.

Es kann aber auch gut sein, dass die Damen da irgendetwas anderes erzählt haben und ich die Sache per dummen Zufall wieder mal total auf mich bezogen habe. Die erste Begebenheit war ja sehr real gewesen, bei der zweiten bin ich mir absolut nicht sicher. Es kann gut möglich sein, dass ich da nur einen schizophrenen Einbruch erlitten habe, wegen dem vorangehenden "Mobbing". Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich in dem Laden gehänselt werde und kann mir auch einen Reim drauf machen, aber wie gesagt, ich mag das mal nicht näher beschreiben. Angst spielt dabei auch eine Rolle. :?

Mir geht es grade nicht so gut...

Was meint ihr zu der Geschichte ?

LG,
Michaela
Michaela
 

Re: Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon Leonie » Fr. 03.06.2011, 14:43

Hallo Michaela,

habe jetzt schon einige Beiträge von dir gelesen und ich finde, du brauchst dringend professionelle Hilfe. Das magst du natürlich nun nicht auch noch hören / lesen :roll: , ich würde auch lieber etwas anderes schreiben.

Erstmal sollte dein Sebstbewusstsein stabilisiert werden. Die Mutter kannst du nicht die Geige sagen, die ist doch bemüht dem Kind die Frage zu beantworten. Vielleicht hat sie dem Kind gesagt, die Frau hat ein gebrochenes Bein, oder so. Sie kann ja kaum wissen, dass deine Kniescheibe draußen ist. Im übrigen zur Kniescheibe muss ich dir sagen, dass die Freundin meiner Tochter ständig eine heraus springende Kniescheibe hat. Das Mädchen hat gelitten und auch viel geschrien. Lass das doch bitte operieren, das sind doch höllische Schmerzen die jetzt durch machst. Du wirst doch ins Koma gelegt bei der OP. Sage Dir bitte, danach wird es wieder besser.

Zu deinem Sprachproblem...... es gibt auch dafür Sprachtherapeuten. Als Kind (ich war in einer Wochenkrippe) lernte ich erst mit drei Jahren sprechen, dann hatte mich meine Omi aus diese Kinderkrippe geholt. Mein Opi lernte mir als erstes das schimpfen (hat er mir mal erzählt), damit ich überhaupt erstmal aus mir heraus kam. Dann hatte ich irre viele Sprachfehler und musste zu solchen Sitzungen. Das hat geholfen und nun kann ich sprechen wie jeder andere Mensch. Trau Dich, aber schön einen Schritt nach dem anderen tun.

1. Selbstvertrauen aufbauen
2. Sprachtherapie

Und dann hat auch keiner mehr etwas über dich zu lästern. Kannst du mir verraten, weshalb sich deine Eltern nicht um dich kümmern?

LG Leonie
Leonie
 

Re: Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon Michaela » Fr. 03.06.2011, 14:49

Hallo Leonie,

also ich bin schon in professioneller Hilfe. Ich bin bei einem Psychiater der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist und sich auf die Schizophrenie spezialisiert hat. Weiter bin ich bei einer ambulanten Verhaltenstherapeutin in Behandlung. Wegen der Sprache: ich habe mich vor ca. 3 Jahren operieren lassen und bin fast fertig... Ich habe nur mit der Stimme und mit den Lauten Problemen, aber nicht mit dem Inhalt / Ausdruck. Das ist wieder ein anderes Problem. Wegen meinem "kranken" Stimmklang traue ich mich oftmals nichts zu sagen, eben aus Angst vor Hänseleien... :!:

Ich war auch schon so oft in Kliniken gewesen... Nur die machen nichts mit mir. Das musst du dir so vorstellen: in der Geschlossenen wirst du nur auf Medikamente eingestellt und du bekommst Gesprächstherapie. In der Tagesklinik ist es das gleiche Spiel...

Jetzt will ich mir selbst Hilfe holen, in dem ich mich an eine psychosoziale Kontaktstelle wende. Ich brauche eine Betreuerin, die mit mir weggeht und mir im Umgang mit meiner sozialen Angst hilft. Anders wird es wohl nicht gehen... Und ich bin alles andere als glücklich, dass meine Therapie bisher so gelaufen ist...

Meine Logopädin ist zwar ziemlich gut, aber für all den Psychokram eben nicht zuständig... Sie kann mir dabei wirklich nicht viel helfen... :| Außerdem muss ich auch lernen, mit meiner neuen Stimme zu recht zu kommen, aber das will von meinen Therapeuten auch niemand so richtig erkennen. :?

LG,
Michaela
Michaela
 

Re: Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon Atisha » Fr. 03.06.2011, 14:55

Die Menschen die eine Andersartigkeit zum Anlaß nehmen einen zu verspotten, nieder zu machen, auszugrenzen oder nicht anzuerkennen sind sehr Vieles, nur nicht selbstsicher, gereift, verständig und sozial.

Die Frage des kleinen Kindes finde ich nicht unnormal oder schlecht, es ist einfach was Neues und Unbekanntes und Ungewöhnliches für das Kind. Nun kommt es darauf an wie man ihm beibringt das sowas auch zum Leben mit dazugehört und das die Betroffenen auch zu respektierende und zu liebende Menschen sind.

Die Sache in deinem Geschäft hast du vielleicht verwechselt. Aber man weiss nie, an anderen sich auslassen das vertreibt denen die eigenen Sorgen, Unzulänglichkeiten, Unsicherheiten, das lässt die eigene Dummheit und Lebensunzufriedenheit vergessen, zumindestens der Frust kann mal an einem Opfer ablassen werden. Dieses Verhalten ist natürlich nur unbeholfen und ungebildet.
Atisha
 

Re: Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon Leonie » Fr. 03.06.2011, 15:17

Für mich hast du eindeutig die falschen Therapeuten, so leid es mir tut dies jetzt so wutentbrannt zu schreiben :evil: .

Sie sollten dazu da sein, dich aufzubauen und zu stabilisieren, dass du in der Außenwelt auch ohne Sprache zurecht kommst. Was sollen denn die Menschen machen, die stumm sind von Geburt an :!: :?: Andere Menschen sind blind :!: andere hören nichts :!:

Wenn Therapeuten nicht dazu in der Lage sind, dich so aufzubauen, dass du damit leben kannst, dann weiß ich leider auch nicht weiter.

Mir fällt nur noch dazu ein, dass du die Gebärdensprache erlernst und dies vor Menschen auch vollbringst. Ob es ein gesunder sprechender Mensch versteht, sollte dir egal sein, dass ist dem sein Problem, wenn er es nicht kann. Du brauchst einfach nur Mut, Mädel..... trau dich einfach, kehre die Situation einfach mal um.

Ich habe mal mein Kind so erzogen, dass man über kranke Menschen nicht lacht und auch mal Hilfestellung anbietet. Ich selbst bin aber sehr sozial eingestellt und mein Kind arbeitet jetzt in der Altenpflege :shock: , da muss ich nun passen, weil mich die Demenzkranken nerven würden. Das ist aber nur, weil ich selbst nicht stabil mehr bin. Trotzdem helfe ich immer wo ich kann und wo meine Hilfe beansprucht wird und sei es, hier liegt ein besoffener auf der Straße. Daran gehe ich nicht vorbei, ich schaue nicht weg..... rege mich über Menschen auf, die weg schauen. Oh da kann ich böse werden :oops: .....

Liebes, ich muss jetzt in den Garten, raffe dich bitte auf, kannst ja zu mir kommen, wir machen Gebärdensprache und lachen dabei :wink: .

LG Leonie
Leonie
 

Re: Wie dem Mobbing in der Öffentlichkeit begegnen ?

Beitragvon nija » Fr. 03.06.2011, 16:33

Es kann aber auch gut sein, dass die Damen da irgendetwas anderes erzählt haben und ich die Sache per dummen Zufall wieder mal total auf mich bezogen habe.

Das scheint mir eher die richtige Wahrnehmung zu sein.
Man glaubt oft, dass die anderen nichts anderes zu tun haben, als über einen zu lästern.
Das ist aber bei weitem nicht so. Ich glaube eher, dass dein Selbstbewußtsein schwer angeknackst ist.

Das aber solltest Du haben. Du bist gut so, wie Du bist, darum kümmere dich um Dich und nicht auf das eventuelle Geschwätz der Anderen. :wink: :wink:
nija
 


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