unwissende angehörige

Es geht hier um Angst- und Panikstörungen, Phobien (auch soziale Phobie) und Ängste im Allgemeinen.

unwissende angehörige

Beitragvon Nightcrawler » Sa. 03.06.2006, 16:58

Hallo ihr!
habe diesen account erst seit 5 minuten, bin also neu.

und hier mein Thema:
Es geht um meinen Freund, der 20 Jahre alt ist. Er ist überdurchschnittlich intelligent und hat eine Sozialphobie. Er war vor ca. 6 Monaten in psychiatrischer Behandlung und die Sitzungen ergaben, das er halt so intelligent ist, der behandelnde Arzt ihm aber nicht helfen kann.

Vor ca. 2 Monaten hat er seinen Zivildienst beendet, mittlerweile sitzt er den ganzen Tag nur noch zu Hause. Er sieht keinen Sinn im Leben, droht aber nicht damit sein Leben zu beenden. Panikattacken und Angstzustände nehmen zu und verstärken sich, letzten Mittwoch bin ich mit ihm zu seine´m hausarzt gefahren, weil der psychische Stress so stark auf den körper schlug, dass er über Schwindel und Übelkeit klagte. Der Arzt gab ihm eine Beruhigungssprizte, Antidepressiva und eine Adresse für einen Psychologen. Den Psychologen kann ich leider erst am Dienstag anrufen, da er dann erst erreichbar ist. Außerdem wird der auch erst in 3-4 Wochen einen Termin frei haben...

mein freund sagt, das Schlimmste für ihn ist, dass niemand für ihn da ist. Keiner aus seinem Umfeld kann ihm helfen. Wenn es ihm so schlecht geht, dann fühle ich mich so schrecklich hilflos. Ich schweige ihn bloß an, dafür hasse ich mich. Ich habe aber keine Ahnung, was ich sagen soll. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Und das ist auch meine Frage. Wie soll ich mich in solchen Situationen am besten verhalten? Aufbauende Worte bringen nichts. Er ist so verärgert, dass er immer für alle Menschen da ist (was auch war ist. seinen Vater, der ebenfalls unter Depressionen leidet hilft er sehr viel und für mich ist er ebenfalls immer da) und ihm keiner Helfen kann. Ich fühle mich total hilflos. Die vergangene Woche war ich mehr oder weniger immer bei ihm. Ich dachte, dass ihm das ganz gut wenn wenigstens jemand da ist, aber er sagt ihm bringt das nichts, er will hilfe und kein Angeschweige, was ich auch verstehen kann.

ich bin platt, habe keine ahnung mehr. Zur Zeit ist er mit dem Auto unterwegs. Meine Frage an ihn "Ob er sich bei mir meldet" wenn er wieder da ist verneinte er, was er sonst nicht macht. Die Situation spitzt sich immer weiter zu.

wenn einer von euch zeit und lust hat zu schreiben, bitte! ich würde mich freuen...
Nightcrawler
 

Beitragvon planb » Sa. 03.06.2006, 17:09

Hallo nightcrawler,

ich hab auch eine Soziale Phobie. Aus meiner Sicht ist es so, dass es keine schnelle Hilfe gibt. Aber auf lange Sicht, wenn er eine Therapie macht, Fortschritte machen kann. War der Aufenthalt in der Psychiatrie wirklich ganz ohne Erfolge? Und ich denke, es ist für ihn sehr hilfreich, dass er dich hat. Sonst würde ihm eine wichtige Person fehlen und schon alleine diese Tatsache, dass du für ihn da bist und er eine Vertrauensperson hat, ist sehr nützlich, denk ich. Wenn du nicht wärst, wäre seine Situation wahrscheinlich noch ungünstiger.
Zuletzt geändert von planb am So. 04.06.2006, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
planb
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Sa. 03.06.2006, 20:22

Hallo nightcrawler!

Ich denke, Deinem Freund kann momentan nur ein Psychologe/Psychiater helfen! Wenn er sich noch nicht mal bei Dir melden will, liegt ihm dann überhaupt etwas an Eurer Freundschaft? Das scheint eine schwierige Situation zu sein!
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon Nightcrawler » So. 04.06.2006, 14:54

in der psychatrie war er nicht. Er hatte sitzungen bei einem Psychologen. Wir/er hat/haben auch vor, am Dienstag einen anderen Psychologen anzurufen. Was mich halt nur so ankotzt ist, dass man da auch wieder ewig lange auf einen Termin warten muss. Aber das ist halt so...

Generell denke ich auch, dass ich ihn auf gar keinen Fall im Stich lassen sollte. Ich habe das Gefühl, dass er mich austestet, ob ich wirklich bei ihm bleibe, auch wenn er mich noch so sehr beschimpft und sagt wie sinnlos ich da sitzte. Wenn ich bei ihm bin, versuche ich eine gewisse Beständigkeit und Gelassenheit auszustrahlen. Keinen Plan wie ich sonst reagieren soll.
Aber klar ist, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann. Da brauchen wir professionelle Hilfe.

Tja, finde es auf jeden fall ziemlich toll, dass ihr mir geschrieben habt. Wußte gestern überhaupt nicht, wo mir der Kopf steht...
Nightcrawler
 

Beitragvon flügellos » Di. 06.06.2006, 13:23

hallo erstmal...du schreibst das er sagt das ihm niemand hilft?!
was erwartet er denn für "hilfe"? was stellt er sich darunter vor? hat er dir das auch mal gesagt?
flügellos
 


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