Störung: Angst-und Panikstörung

Es geht hier um Angst- und Panikstörungen, Phobien (auch soziale Phobie) und Ängste im Allgemeinen.

Störung: Angst-und Panikstörung

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 12:25

Angst-und Panikstörung

Zusammenfassung

Unter Angst- und Panikstörungen versteht man ohne entsprechende Bedrohung auftretende Angstzustände, die durch seelische und körperliche Beschwerden wie bei einer normalen Angstreaktion gekennzeichnet sind. Die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt, es gibt psychoanalytische, lerntheoretische und neurobiologische Theorien. Etwa 10 % der Bevölkerung leidet an Angstzuständen von einem behandlungsbedürftigen Ausmaß. Es werden Panikattacken, die ohne äußeren Anlass entstehen, generalisierte Angstzustände, die ohne Behandlung jahrelang anhalten können, und Phobien unterschieden. Unter Phobien versteht man durch bestimmte, jedoch ungefährliche Auslöser, hervorgerufene Ängste wie die Agoraphobie (Platzangst), Klaustrophobie (Angst in bzw. vor geschlossenen Räumen), soziale Phobien und Flugangst. Bei fehlender Therapie wird die Erkrankung häufig chronisch und es kommt zum sozialen Rückzug, zum Medikamenten- oder Drogenmissbrauch, vor allem von Alkohol.
Die Behandlung besteht vorzugsweise aus dem Erlernen von Entspannungstechniken und einer Psychotherapie. Medikamente wie Beruhigungsmittel und Betablocker können zusätzlich hilfreich sein.

Allgemeines

Angst ist ein Gefühl, das wohl jedem Menschen bekannt ist. Es ist aber trotzdem sehr schwer, den Begriff der Angst allgemeingültig zu definieren. Grundsätzlich kann sie wohl als ein unangenehm empfundenes Gefühl von Bedrohung beschrieben werden. In diesem Rahmen hat Angst durchaus auch eine nützliche Funktion, da sie ein Alarmsignal ist, das Aktivitäten zur Beseitigung einer Gefahr auslösen kann. Nach Beseitigung dieser Bedrohung sollte aber auch die Angst verschwinden.

Bei der krankhaften Angst (Phobie) ist es aber so, dass die natürlichen körperlichen und geistigen Abwehrfunktionen wie gelähmt sind. Angst kann besonders dann als Krankheit angesehen werden, wenn sie scheinbar grundlos auftritt oder übermäßig oder gar nicht ausgeprägt ist.

Unter der Bezeichnung Angst- und Panikstörung werden folgende unterschiedliche Formen zusammengefasst:

generalisierte Angst, die den Betroffenen ohne äußeren Anlass überfällt
phobische Angst, die sich als eine zwanghafte Befürchtung zeigt, welche sich angesichts bestimmter Situationen und Objekte aufdrängt, obwohl der Patient weiß, dass diese Angst unbegründet ist
Panik, die eine ohne sichtbaren Anlass entstehende intensive Angst bezeichnet, und die meist attackenartig auftritt.
Im Zusammenhang mit diesen Störungen treten sowohl seelische als auch körperliche Beschwerden auf. Die Folgen der Erkrankung führen häufig zu einer Beeinträchtigung des sozialen Bereichs. Früher wurde die Angst- und Panikstörung als eine Form der Neurose bezeichnet, inzwischen wird der Neurosebegriff allerdings nur noch selten verwandt.

Häufigkeit

Angst ist eine der häufigsten psychischen Störungen. Bei etwa 10% der Allgemeinbevölkerung findet sich Angst in einem behandlungsbedürftigen Ausmaß. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Selten liegt der Erkrankungsbeginn nach dem 45. Lebensjahr. Die einzelnen Formen der Angst- und Panikstörung unterscheiden sich bezüglich ihrer Häufigkeit. Dabei sind die spezifischen Phobien, z.B. Höhenangst, Angst vor geschlossenen Räumen (Klaustophobie) am weitesten verbreitet, sie werden aber nur relativ selten psychiatrisch behandelt. Dahingegen tritt die Panikstörung zwar relativ selten auf, ist aber am häufigsten behandlungsbedürftig.
Exitus
 

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