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Soziale Phobie oder nur schüchtern?

BeitragVerfasst: Mo. 06.03.2017, 16:40
von Anna1993
Hallo ihr lieben!

Ich würde mich gerne einmal über meine Art sozialer Phobie austauschen. Bisher ist es nicht offiziell diagnostiziert, jedoch habe ich die starke Vermutung, daran zu leiden. Ich bin seit knapp eineinhalb Jahren in der Therapie aufgrund von Depressionen und meinen "Sprechblockaden". Die Blockaden habe ich schon seitdem ich in der Grundschule war. Sobald ich von Lehrkräften angesprochen wurde, war ich wie versteinert und habe kein Wort gesagt. Das war bis zur Mittelstufe ein sehr großes Problem. Aber ich konnte einfach nicht sprechen, obwohl ich meist die richtige Antwort wusste. Einmal wurde ich von einer Lehrerin zu einer Psychologin geschickt. Dort habe ich einen IQ Test gemacht und mich mit ihr unterhalten. Ich erfuhr danach von meinen Eltern, dass ich Hochbegabte sei und diese Blockaden im Unterbewusstsein lägen. Ich würde Probleme damit haben, Dinge über mich und meiner Familie zu erzählen. Damals konnte ich damit nicht wirklich etwas anfangen, da ich bis dato nur Probleme in der Schule hatte. Inzwischen weiß ich, dass die Diagnose von ihr sehr viel richtiger war, als damals vermutet. In meiner Therapie ist das ein großes Problem. Ich kann kaum über die wichtigen Dinge mit meinem Therapeuten sprechen. Ich schreibe ihm im Nachhinein manchmal eine SMS. In der Sitzung selbst kommen wir fast gar nicht voran, außer es geht um andere Personen in meinem Umfeld. Ich kriege, sobald es um mich gehen soll, Panik. Ich bekomme Stressflecken, atme schwerer und bekomme einen trockenen Mund. Und schon vor den Sitzungen leide ich an einem Reizmagen und auch Reizdarm. In manchen Situationen bekomme ich Gliederschmerzen und auch meine Migräne wird bei psychischer Belastung häufiger.
Im Alltag habe ich auch meine Probleme mit meinen sozialen Kontakten. In meinem Studium habe ich kaum Kontakte, da mir Unterhaltungen sehr schwer fallen. Ich kann schlecht eine Unterhaltung aufrecht erhalten, da mir im Allgemeinen Unterhaltungen auch unangenehm sind. Daher habe ich kaum Freunde. Ich traue mich auch nicht, irgendjemanden anzusprechen. Die Vorstellung allein ist grauenhaft für mich, obwohl mich das sehr verletzt, dass ich selbst keine Kontakte knüpfen kann. Ein paar Freunde habe ich durch meinen Freund gewonnen. Durch die häufigen Kontakte mit meinem Freund und denen, ist daraus eine schöne Freundschaft entstanden, obwohl mir das teilweise heute noch schwerfällt mit denen über mich zu sprechen. Mit meinem Freund war das zu Anfang auch sehr problematisch. Ich habe kaum geredet und er wusste nicht woran es lag. Ich habe ihm dann irgendwann auch geschrieben. Lange müsste ich ihm schreiben, um ihm gewisse Dinge mitzuteilen, aber inzwischen (nach knapp drei Jahren) kann ich ihm das meiste sagen.
Aber wie ich auf Soziale Phobie gekommen bin, sage ich euch jetzt. Mein Therapeut meinte, dass so wie die Therapie läuft, es nicht weitergehen kann. Es sei der falsche Rahmen für mich, da ich nicht spreche. Er meinte er könnte sich für mich eine Ergotherapie und eine Tanztherapie vorstellen und so habe ich mich im Internet mal schlau gemacht. Bei der Tanztherapie kam halt heraus, dass diese auch gerne für Soziale Phobien genommen wird und so habe ich mich über soziale Phobien erkundigt und da trifft so einiges (eigentlich alles) auf mich zu.

Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen kann? Was ich dagegen machen kann? Die Tanztherapie interessiert mich schon sehr, da ich gerne tanze, jedoch macht mir die Vorstellung schon Panik.

Liebe Grüße :)