Soziale Isolation und Studium
Verfasst: So. 20.03.2016, 16:40
Weil ich einfach nicht die Kraft habe, mit jemandem aus meinem RL darüber zu reden, möchte ich die Anonymität des Internets nutzen und mir meine Probleme hier von der Seele schreiben.
Ich stecke derzeit in einem tiefen Loch, aus dem ich ohne professionelle Hilfe keinen Ausweg sehe. Ich bin 20 Jahre alt und lebe seit einigen Jahren sozial völlig isoliert. Meine letzten Freundschaften hatte ich in der Grundschule. Mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule habe ich mich immer weiter zurückgezogen, wurde ab der 6. Klasse ziemlich stark gemobbt, vor allem im Sportunterricht, da ich zu der Zeit ziemlich dick und unsportlich war. Was das jahrelange Mobbing angerichtet hat, habe ich erst im Nachhinein erkannt.
Ich leide mittlerweile an einer stark ausgeprägten sozialen Phobie. Ich fühle mich unwohl in der Öffentlichkeit und das fängt schon bei ganz alltäglichen Dingen wie das Bezahlen an der Kasse oder das Tanken an der Tankstelle an, wo ich mich beobachtet fühle und Angst habe etwas falsch zu machen. Ich achte mittlerweile sogar permanent auf meine Schritte, da ich irgendwann mal gesagt bekommen habe, dass ich einen komischen Gang habe.
Ein Gespräch mit Mitmenschen aufrecht zu erhalten fällt mir unfassbar schwer. Ich habe meine paar Standard-Themen, die ich zu erzählen habe, wenn ich neue Menschen kennenlerne, aber dann hört es auch schon auf und ich wirke auf diese Menschen uninteressant. Ich kann auch überhaupt nicht locker und spontan sein oder lustige Sprüche oder Witze von anderen kontern. Zurzeit arbeite ich in einem Büroberuf, aber rede kaum mit meinen Kollegen und es graust mir jede Woche aufs Neue, wenn am Montagmorgen jeder von seinem Wochenende erzählt und ich nichts zu erzählen habe, weil ich nichts erlebt habe, sondern nur zu Hause rum saß.
Öffentliche Veranstaltungen wie Feiern (falls ich überhaupt noch eingeladen werde) bereiten mir schon Wochen vorher Angst und ich überlege mir meistens Ausreden, warum ich nicht hingehen kann, auch wenn ich weiß, dass das meine Situation nur noch weiter verschlechtert.
Den Spaß am Leben habe ich schon lange verloren. Ich lebe nur noch in den Tag hinein, gehe unter der Woche arbeiten und am Wochenende sitze ich zu Hause rum. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, habe auf nichts mehr Lust, fühle mich absolut antriebslos.
Wenn ich irgendetwas falsch mache, mache ich mich innerlich selbst runter und fühle mich darin bestätigt, wie unfähig und wertlos ich bin.
Ich möchte so nicht weiterleben, sondern mein Problem endlich mal in den Griff kriegen und ein normales Leben führen wie jeder andere. Ich möchte ab Oktober 2016 anfangen zu studieren, um meinem eigentlichen Traumberuf ein Stück näher zu kommen. Das Studium hätte ich schon vor Jahren anfangen können, nur dachte ich damals, dass ich nach dem Studium sowieso keine Chancen in dem Beruf hätte, da die anderen sowieso alle selbstbewusster sind, sich besser verkaufen können und mir auch einfach die Energie fehlt, mich überhaupt mit ihnen zu konkurrieren.
Nun möchte ich aber wie gesagt mein Leben in den Griff bekommen. Nur habe ich eben extreme Zukunftsängste, wenn ich daran denke, dass ich mir eine eigene Wohnung suchen muss oder in ein Studentenwohnheim oder eine WG ziehen muss, wo ich mit anderen fremden Menschen unter einem Dach lebe.
Ich möchte auf jeden Fall weit weg von meinem jetzigen Heimatort, weit weg von den ganzen Menschen, die mich während der Schulzeit gehänselt haben und mit denen ich mich auch null identifizieren kann. Ich wohne in einem kleinen Dorf und hier gibt es niemanden auf meiner Wellenlänge. Alle in meinem Alter interessieren sich nur für Partys, Feiern, Saufen usw., was einfach überhaupt nicht meine Welt ist.
Trotzdem möchte ich mein Studium ja auch irgendwie genießen und daher frage ich mich, ob es nicht schon vor dem Studienbeginn Sinn macht, erst mal eine Therapie zu machen. Ist neben dem Studium überhaupt Zeit dafür bzw. bringt eine Therapie dann überhaupt etwas, wenn man sich nicht voll darauf konzentrieren kann?
Ich habe totale Angst mit anderen darüber zu reden, selbst meine Eltern wissen nichts von meinen Problemen und meinem Wunsch, eine Therapie zu machen. Sie sehen nur, dass ich mich in den letzten Jahren immer mehr zurück gezogen habe und haben mich auch schon mehrmals darauf angesprochen, aber meinten letztlich immer, dass es mein Leben ist.
Wie soll das nur weitergehen? Wenn ich Gleichaltrige sehe, wie sie miteinander reden, Spaß haben etc., dann merke ich erst mal was mir durch die knapp 10 Jahre soziale Isolation alles entgangen ist. Alle sind irgendwie menschlich so viel weiter als ich und ich verzweifle jedes Mal bei dem Gedanken, wie ich diese verlorene Zeit jemals wieder aufholen soll?
Ich stecke derzeit in einem tiefen Loch, aus dem ich ohne professionelle Hilfe keinen Ausweg sehe. Ich bin 20 Jahre alt und lebe seit einigen Jahren sozial völlig isoliert. Meine letzten Freundschaften hatte ich in der Grundschule. Mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule habe ich mich immer weiter zurückgezogen, wurde ab der 6. Klasse ziemlich stark gemobbt, vor allem im Sportunterricht, da ich zu der Zeit ziemlich dick und unsportlich war. Was das jahrelange Mobbing angerichtet hat, habe ich erst im Nachhinein erkannt.
Ich leide mittlerweile an einer stark ausgeprägten sozialen Phobie. Ich fühle mich unwohl in der Öffentlichkeit und das fängt schon bei ganz alltäglichen Dingen wie das Bezahlen an der Kasse oder das Tanken an der Tankstelle an, wo ich mich beobachtet fühle und Angst habe etwas falsch zu machen. Ich achte mittlerweile sogar permanent auf meine Schritte, da ich irgendwann mal gesagt bekommen habe, dass ich einen komischen Gang habe.
Ein Gespräch mit Mitmenschen aufrecht zu erhalten fällt mir unfassbar schwer. Ich habe meine paar Standard-Themen, die ich zu erzählen habe, wenn ich neue Menschen kennenlerne, aber dann hört es auch schon auf und ich wirke auf diese Menschen uninteressant. Ich kann auch überhaupt nicht locker und spontan sein oder lustige Sprüche oder Witze von anderen kontern. Zurzeit arbeite ich in einem Büroberuf, aber rede kaum mit meinen Kollegen und es graust mir jede Woche aufs Neue, wenn am Montagmorgen jeder von seinem Wochenende erzählt und ich nichts zu erzählen habe, weil ich nichts erlebt habe, sondern nur zu Hause rum saß.
Öffentliche Veranstaltungen wie Feiern (falls ich überhaupt noch eingeladen werde) bereiten mir schon Wochen vorher Angst und ich überlege mir meistens Ausreden, warum ich nicht hingehen kann, auch wenn ich weiß, dass das meine Situation nur noch weiter verschlechtert.
Den Spaß am Leben habe ich schon lange verloren. Ich lebe nur noch in den Tag hinein, gehe unter der Woche arbeiten und am Wochenende sitze ich zu Hause rum. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, habe auf nichts mehr Lust, fühle mich absolut antriebslos.
Wenn ich irgendetwas falsch mache, mache ich mich innerlich selbst runter und fühle mich darin bestätigt, wie unfähig und wertlos ich bin.
Ich möchte so nicht weiterleben, sondern mein Problem endlich mal in den Griff kriegen und ein normales Leben führen wie jeder andere. Ich möchte ab Oktober 2016 anfangen zu studieren, um meinem eigentlichen Traumberuf ein Stück näher zu kommen. Das Studium hätte ich schon vor Jahren anfangen können, nur dachte ich damals, dass ich nach dem Studium sowieso keine Chancen in dem Beruf hätte, da die anderen sowieso alle selbstbewusster sind, sich besser verkaufen können und mir auch einfach die Energie fehlt, mich überhaupt mit ihnen zu konkurrieren.
Nun möchte ich aber wie gesagt mein Leben in den Griff bekommen. Nur habe ich eben extreme Zukunftsängste, wenn ich daran denke, dass ich mir eine eigene Wohnung suchen muss oder in ein Studentenwohnheim oder eine WG ziehen muss, wo ich mit anderen fremden Menschen unter einem Dach lebe.
Ich möchte auf jeden Fall weit weg von meinem jetzigen Heimatort, weit weg von den ganzen Menschen, die mich während der Schulzeit gehänselt haben und mit denen ich mich auch null identifizieren kann. Ich wohne in einem kleinen Dorf und hier gibt es niemanden auf meiner Wellenlänge. Alle in meinem Alter interessieren sich nur für Partys, Feiern, Saufen usw., was einfach überhaupt nicht meine Welt ist.
Trotzdem möchte ich mein Studium ja auch irgendwie genießen und daher frage ich mich, ob es nicht schon vor dem Studienbeginn Sinn macht, erst mal eine Therapie zu machen. Ist neben dem Studium überhaupt Zeit dafür bzw. bringt eine Therapie dann überhaupt etwas, wenn man sich nicht voll darauf konzentrieren kann?
Ich habe totale Angst mit anderen darüber zu reden, selbst meine Eltern wissen nichts von meinen Problemen und meinem Wunsch, eine Therapie zu machen. Sie sehen nur, dass ich mich in den letzten Jahren immer mehr zurück gezogen habe und haben mich auch schon mehrmals darauf angesprochen, aber meinten letztlich immer, dass es mein Leben ist.
Wie soll das nur weitergehen? Wenn ich Gleichaltrige sehe, wie sie miteinander reden, Spaß haben etc., dann merke ich erst mal was mir durch die knapp 10 Jahre soziale Isolation alles entgangen ist. Alle sind irgendwie menschlich so viel weiter als ich und ich verzweifle jedes Mal bei dem Gedanken, wie ich diese verlorene Zeit jemals wieder aufholen soll?