Schwangerschaft und Schizophrenie

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Catharina » Do. 05.01.2012, 10:44

Ich habe einen Kinderwunsch, den ich im Moment noch nicht umsetzen kann da ich Abilify nehme. Meine Ärztin ist nicht so begeistert von der Idee, sie sagte dass Kinder Streß machen. Aber sie hat mir die Telefonnummer einer Professorin aus Berlin gegeben die sich mit Schizophrenie und Schwangerschaft auskennt. Hat jemand von euch sich auch schonmal von dieser Professorin beraten lassen? Und wie ist es gelaufen? Ich habe ja etwas Angst davor da anzurufen und einen Termin zu machen.
Wahrscheinlich werde ich dann auch auf Seroquel oder etwas anderes umgestellt, damit mein Kinderwunsch in Erfüllung gehen kann.

Wie ist das mit euch, gibt es hier jemanden der ebenfalls schizophren ist und trotzdem Kinder bekommen hat? Wie war die Schwangerschaft, welche Medikamente habt ihr bekommen und machen euch eure Kinder Streß? Vielleicht so sehr dass ihr wieder in die Klink musstet? Fragen über Fragen, aber ich freue mich schon sehr auf eure Antworten. :D
Catharina
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Osiris » Sa. 07.01.2012, 12:10

Also mit den Medikamenten kenne ich mich nicht aus. Kann nicht sagen was speziell Abilify ind Studien so hingelegt hat.

Stress allerdings ist die Hauptursache für die meisten psychotischen Episoden. Stress kann alles sein, und natürlich auch Kinder. Jetzt gibt es erfahrungsgemäß Kinder die einen mehr oder weniger stressen. Ich verstehe also das dir zur Vorsicht oder gar abgeraten wird.

Viel hinge auch vom Vater ab, von deiner Familie und dem Bekanntenkreis. Habs letztlich öfter von der CDU gehört aber es ist wahr. Zur Erzeihung eines gesunden glücklichen Kindes braucht es ein ganzes Dorf. Heisst. Stress lässt sich abbauen und verhindern wenn du Hilfe annimmst, etwa von deinen Eltern und Schwiegereltern und von Freunden.
Osiris
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Leonie » Sa. 07.01.2012, 12:41

Ein wenig denke ich darüber anders, da ein Kind die Krankheit in den Hintergrund stellen kann. Natürlich kann die Krankheit später wieder ausbrechen, aber wenn man dann Verantwortung eines Lebewesen gegenüber hat, sieht die ganze Sache schon wieder anders aus :wink: . Man muss sich von Anfang an im klaren sein, dass man selber zurück steckt und NEIN Kinder nerven nicht, wenn man sie denn will.

Ich komme mal wieder mit meiner Liste. Catha, stelle 2 Seiten auf

1. Seite: warum bist du schizophren, weshalb begleiten dich diese Gedanken, was tust du (außer Medikamente dagegen zu nehmen)?

2. Seite: bist du bereit eine Schwangerschaft durch zustehen (es können auch da schon Komplikationen aufkommen). Bist du bereit die Geburtsschmerzen zu ertragen? Bist du bereit das Kind zu beschäftigen und zu verpflegen (Krankenhausaufenthalt und das Kind hin und her schieben, geht nicht, auch nicht zu Eltern). Bist du bereit dich mit anderen Kinder zu beschäftigen, da dein Kind auch mal Freunde möchte. Die Schule, die Kosten..........

Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen (Pubertät).

Du trägst damit ein Verantwortungsbewusstsein aus welches dir wirklich klar sein sollte. Eltern und Geschwister können "mal" aushelfen, aber nicht auf Dauer. Außerdem solltest du ganz ohne Tabletten in der Schwangerschaft auskommen und wenn das nicht gegeben ist, vergiss es.

Wäre schön, wenn du uns deinen weiteren Lebensweg uns mitteilst.

LG Leonie
Leonie
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon kratzetatze » Sa. 07.01.2012, 13:32

Ich bin krank geworden als meine Kinder 10 und 8 Jahre waren und die sind dann zurück zum Vater gekommen, wegen meiner Krankheit. Und Kinder machen Stress ganz egal ob sie gewünscht oder überraschung waren. Mein Ältester war ein Schreibaby, von morgens bis abends geschriehen, 3 Monate lang. Ich kann die Sorgen von deiner Ärztin gut nachvollziehen. Es würde einiges auf dich zukommen, wenn du dich fürs Kinderkriegen entscheidest.
kratzetatze
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Catharina » Sa. 07.01.2012, 13:40

Leonie hat geschrieben:1. Seite: warum bist du schizophren, weshalb begleiten dich diese Gedanken, was tust du (außer Medikamente dagegen zu nehmen)?


Warum ich schizophren bin kann ich nicht sagen, das ist halt einfach so und ich muss damit leben. im Sommer 2010 habe ich die Diagnose bekommen nachdem ich eine echt heftige Psychose hatte. Und das war nicht meine erste Psychose, aber vorher wusste ich nicht dass ich krank bin. Weiter denke ich dass ich nichts gegen meine Krankheit tun kann als brav meine Medikamente zu nehmen und mich regelmäßig bei meiner Ärztin einzufinden. ( Zur Zeit alle 2 Wochen.)

Leonie hat geschrieben:2. Seite: bist du bereit eine Schwangerschaft durch zustehen (es können auch da schon Komplikationen aufkommen). Bist du bereit die Geburtsschmerzen zu ertragen? Bist du bereit das Kind zu beschäftigen und zu verpflegen (Krankenhausaufenthalt und das Kind hin und her schieben, geht nicht, auch nicht zu Eltern). Bist du bereit dich mit anderen Kinder zu beschäftigen, da dein Kind auch mal Freunde möchte. Die Schule, die Kosten..........


Natürlich bin ich dazu bereit. :D

Leonie hat geschrieben: Außerdem solltest du ganz ohne Tabletten in der Schwangerschaft auskommen und wenn das nicht gegeben ist, vergiss es.


Ich werde wohl mein Leben lang Medikamente einnehmen müssen, auch in der Schwangerschaft. Deshalb soll ich mich ja in Berlin beraten lassen, welche Medikamente für mich in Frage kommen.



Vielen Dank für die Antworten, und ich werde euch auf dem Laufenden halten. Mal sehen was die Zukunft so bringen wird. :D
Catharina
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Leonie » Sa. 07.01.2012, 13:58

Generell kann ich nicht zu- und abraten von einer Schwangerschaft. Mach den Termin beim Professor, damit er dich auf entsprechende Medikamente einstellen kann. Da ich selber Kinderwunsch hegte und das ist noch gar nicht lange her, sehe ich die Zuversicht darin, dass ein Kind dein Leben positiv verändern könnte, dabei bleibe ich.

Dann habe ich deinem Profil entnehmen dürfen, dass du schon 36 bist :wink: , mache es, wenn der Kinderwunsch groß ist.

Meinen Kopf halte ich aber dafür nicht hin :wink: .

LG Leonie
Leonie
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Atisha » Sa. 07.01.2012, 14:16

Du hast noch gar nichts über deinen Partner geschrieben. Ich denke es kann einem richtig schlecht gehen mit der Schizophrenie, dein Partner oder auch jemand anderes (Eltern) sollten voll die Pflege des Kindes übernehmen können, für solch einen Fall. Rücken frei sozusagen. Dann später ab so zwei Jahre können die ja schon in den Kindergarten gehen, das entlastet ungemein. Aber so wie ich es als Vater wahrgenommen habe ist ein Baby wirklich sehr anstrengend und auch ein allein zu Hause herumsitzen. Deshalb solltest du die Kindepflege unbedingt abgesichert haben - wie das auch immer gehen mag.

Ansonsten wünsche ich dir alles Gute für deinen Kinderwunsch, auch wenns mit Medis gehen muss.
Atisha
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Catharina » Sa. 07.01.2012, 15:58

Mein Freund ( Verlobter), er ist 32, fühlt sich inzwischen auch reif genug für ein Kind.
Er und meine Familie stehen voll hinter mir, da sehe ich also keine Probleme. :D
Allerdings sagt mein Freund immer dass es auf mich ankäme, ich wäre die Grundlage, und ich müsse gesund sein.
Catharina
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Atisha » Sa. 07.01.2012, 16:11

wird dein Freund oder Eltern im Zweifelsfall auch mehr machen als vielleicht sonst üblich ist. Essen kochen, Wäsche waschen, Wohnung in Ordnung halten und all die tausend kleinen Dinge und Zuarbeiten. Damit du entlastet werden kannst, falls es dir nicht gut geht? Spreche mit deinen Angehörigen darüber und mache es ihnen klar, dass keiner nachher überrascht ist.
Atisha
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Catharina » Sa. 07.01.2012, 23:19

Danke für den Tipp, ich werde mit ihnen sprechen. :D
Catharina
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Atisha » So. 08.01.2012, 19:48

gucke mal hier, wenn es dann soweit alles da ist, Mutter-Kind-Kur beantragen: http://www.kur.org/
Atisha
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Catharina » Mo. 09.01.2012, 15:03

Vielen Dank für den Link. :D


Leonie hat geschrieben:Meinen Kopf halte ich aber dafür nicht hin :wink: .


Niemand wird seinen Kopf für meine Entscheidungen hinhalten müssen. :D
Catharina
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Razade » Fr. 10.02.2012, 18:31

Hallo, ich bin neu hier in dem Forum. Ich habe auch leider schon mehrmals Psychosen durchgemacht. Seit vier Jahren bin ich stabil,nehme allerdings auch Abilify und Seroquel Prolong ein. Ich bin seit 6 Jahren glücklich verheiratet und mich beschäftigt auch das Thema Kinderwunsch trotz Schizophrenie. Ich fand es schon schwierig, zu diesem Thema überhaupt aktuelle Informationen zu erhalten, die meisten Beiträge, die ich in anderen Foren entdeckt habe waren schon über 6 Jahre alt... meine Nervenärztin hat auch nicht so begeistert reagiert, als ich ihr von unserem Kinderwunsch erzählt habe, denn auch ich werde wohl nur schwer auf die Medikamente verzichten können... Aber für mich gehören Kinder einfach dazu. Dennoch muss es von allen Seiten gut überlegt sein, welche Schritte denn nun dran sind...ich wüsste gerne, ob es hier Frauen gibt, die bewusst trotz dieser Diagnose Schizophrenie sich für das Kinderkriegen entschieden haben und wie die Schwangerschaft und alles verlaufen ist...

Viele Grüße,
Razade
Razade
 

Re: Schwangerschaft und Schizophrenie

Beitragvon Vanilla » Fr. 10.02.2012, 19:26

Hallo, eine sehr gute Freundin hat trotz Schizophrenie mit Dauermedikation, eine gesunde Tochter bekommen. Die Kleine wird dies Jahr schon 12.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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