Depression und Psychose

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Depression und Psychose

Beitragvon Jerome » Mi. 15.09.2010, 00:34

Hallo,

ich bin schon eine Weile in verschiedenen Foren unterwegs und habe festgestellt, dass es offenbar viele Patienten gibt, die nach einer Psychose extrem antriebslos werden und alle Symtome einer Depression entwickeln. Genauso geht es mir schon seit über einem Jahr. Nun hätte ich eine Verständnisfrage. Mein Therapeut sagt, Psychotiker sind gefährdet, eine Depression zu bekommen. Mein Psychiater ist diesbezüglich etwas einsilbig und ehrlich gesagt, bin ich nicht so ein Mensch der ständig nachbohrt. Hat nun die Antriebslosigkeit was mit der Psychose zu tun? Es gibt ja auch den Begriff Negativsymptome. Oder ist es nur eine depressive Stimmung, die durch meine Arbeitslosigkeit ausgelöst wurde? Wie ich noch Arbeit hatte, war es aber auch schon so, das mir auch leichte Tätigkeiten recht schwer gefallen sind. Ich war immer heilfroh, wenn der Tag endlich vorüber war. Zur Zeit habe ich recht seltsame Stimmungsschwankungen. Meist bin ich depressiv, manchmal aber kann ich auch einigermaßen schlafen und die Stimmung ist, wenn ich auf bin, nicht ganz so gedrückt.

Ich habe mit meinem Psychiater vor ein paar Wochen über einen Medikamentenwechsel geredet. Er erwähnte mehrere Medikamente, die für mich in Frage kämen, darunter war glaube ich auch Seroquel. Ich habe ihn auch nach Abilify gefragt, aber er meinte, das könne manchmal psychotische Schübe auslösen. Gewechselt habe ich noch nicht, da er in den Urlaub fährt und er meinte das wäre ein ungünstiger Zeitpunkt.

Ich weiss, ihr könnt hier keine Diagnosen stellen, aber vielleicht gibt es ja User mit ähnlichen Erfahrungen. Über Antworten würde ich mich freuen.

P. S.: Hatte übrigens schon zwei verschiedene Diagnosen. Die erste und auch jetzige lautet paranoide Schizophrenie, zwischendurch war ich mal bei einem anderen Psychiater (beruflich bedingt), der diagnostizierte psychotische Depression (den genauen Begriff weiss ich nicht mehr).

Zu Zwangshandlungen neige ich auch, aber es ist noch nicht so ausgeprägt. Bisher nehme ich nichts dagegen. Ich habe gegen die Antriebslosigkeit vom Psychiater mal Parotexin verschrieben bekommen, aber das hat mich ziemlich unruhig gemacht. Außerdem habe ich zu diesem Zeitpunkt schon recht unruhig geschlafen und hatte es mir angewöhnt, mich tagsüber nochmal hinzulegen. Das war mit Parotexin unmöglich. Ich konnte beim besten Willen nicht einschlafen, aber müde war ich trotzdem. Nach etwa einer Woche habe ich es dann abgesetzt. Vielleicht hätte ich einfach länger durchhalten sollen.
Jerome
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Leo » Mi. 15.09.2010, 07:05

Also ich hatte Seroquel 800 mg eingenommen und die nebenwirkungen waren Extrem. Auto fahren geht dann gar nicht mehr und Antrib geht im keller. Man kann den ganzen tag nur schlafen und ich war völlig erschöpft. Dann habe ich es auf eigenen Willen Abgesetzt und nehme seid 2 jahren Amisulprit. das ist meine Erfahrung damit.
Leo
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Mi. 15.09.2010, 19:46

Ich kenne das Gefühl der Antriebslosigkeit nach einer Psychose, hatte jetzt schon derer 4 Stück.
Das Problem ist aber nicht nur, dass eine Psychose viel Kraft kostet und man dann Erholung braucht sondern auch, dass die Medis recht hoch dosiert sind und man dann auch noch dadurch bedingt noch Antriebsloser ist. Könnte durchaus sein, dass dies in eine Depression führt. Gerade wenn man eine schizoaffektive Psychose hat.
Ich bin auch bereits seit einem Jahr im Krankenstand und fühle mich auch nicht sehr wohl damit.
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon lalelu22 » Mo. 20.09.2010, 20:15

also mein dad hatte auch ein psychose des war echt krass hab das alles mit erlebt der war wie ausgewechselt
lalelu22
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon *keira* » Di. 21.09.2010, 21:09

also ich hab nach meiner psychose jetzt auch eine depression entwickelt und ehrlich gesagt seit meiner psychose fühl ich mich ziemlich behindert, hört sich etz komisch an, aba es is wirklich so, ich bin einfach zu nichts mehr so richtig zu gebrauchen, bin in schule/beruf auch oft eingeschränkt und komm mit nichts so richtig klar, vorher war ich eigentlich überhaupt nicht so blockiert, jeodch auch mal depressiv, ich denke aba schon dass psychose und depression in der reihenfolge häufig auftreten.
*keira*
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Di. 07.12.2010, 10:26

Hallo - ich wollte diesen Beitrag mal wieder aufleben lassen - weil es mir ziemlich mies geht und das hängt mit dem Thema des Erstellers zusammen.
Ich habe enorme Antriebsstörungen obwohl mein Klinikaufenthalt auch bereits über ein halbes Jahr her ist. Ich bin aber einfach noch nicht fit.

Zudem kommt das Gefühl dass ich ein ziemlicher Looser bin obwohl ich schon einiges erreicht habe, wenn man bedenkt, dass ich unter dieser psychischen Krankheit leide (schizo-affektive Störung). Ich habe einen hohen Interessenverlust und das was mich interessieren würde kann ich derzeit nicht verfolgen. Ich würde gerne regelmäßig Sport machen aber mein innerer Schweinehund steht mir sehr im Weg.
Ich frage mich nach alldem was mir passiert ist mit meinem scheiß Gehirn für was ich eigentlich mich noch anstrengen soll.

Jegliche Form der Anstrengung bzw. Überforderung wurde immer durch Psychosen zunichte gemacht auch wenn ich zwischendurch 7 Jahre stabil war. Ich bin froh, dass meine Eltern noch zu mir stehen und ich meinen Haushalt einigermaßen hinbekomme. Aber ansonsten fällt mir alles sehr schwer und die positiven Gefühle Dinge zu erreichen, was man sich vorgenommen hat bleiben aus.

Ich bin derzeit nicht mehr im Krankenstand, weil ich gedacht habe ich stürze mich wieder auf den Arbeitsmarkt (bin quasi arbeitslos) und erreiche vielleicht irgendwie eine Festeinstellung. Jetzt da ich in einer Maßnahme für Arbeitslose drinstecke, stelle ich fest, obwohl die Arbeit in dem Praktikum nicht allzu schwer ist, dass ich es alles als sehr anstrengend empfinde.

Ich weiß absolut nicht weiter, da ich denke dass alles was so gesellschaftlich normal ist auf mein Leben nicht zutrifft. Ich werde keine Partnerin finden, die Verständnis für so einen Looser hat- auch wenn es krankheitsbedingt zusammenhängt. Auch sehe ich derzeit keinen Sinn mich überhaupt aufzuraffen, das Besondere im Leben zu sehen - weil alles so sinnlos erscheint.

Ich dachte ich schreibe mir mal meine Gedanken von der Seele in der Hoffnung, dass der ein oder andere ein paar gute Gedanken für mich bzw. uns hat.

Viele Grüße

Zwahod
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Vanilla » Di. 07.12.2010, 13:26

Hallo, ein Looser bist du bestimmt nicht, du bist krank und eigentlich müsste dir geholfen werden.
Was nimmst du denn für Medikamente?
Hast du mal eine Psychotherapie gemacht?
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Di. 07.12.2010, 13:49

Ich habe mir vor kurzem ein Therapeut gesucht und auch das erste "Kennenlern-Gespräch" schon gehabt. Ich habe einen ganz guten Eindruck von dem Psychologe und hoffe dass er mich weiterbringt.
Medikamente nehme ich Neuroleptika (Fluanxol) gegen die Psychose. Ein Phasenstabilisator nehme ich nicht.

Viele Grüße Zwahod
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Vanilla » Di. 07.12.2010, 17:15

ich wünsche dir sehr, dass die Thera dir helfen wird.
Hast du mal mit deinem Arzt wegen der Antriebsschwäche gesprochen?
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Di. 07.12.2010, 18:37

Nein, ich habe es nur angedeutet dass es ein Kampf für mich ist, morgens aufzustehen. Er hat es sich nur angehört, weil bisher ging es auch gut, aber heute nicht. Ich mache gerade kurz-Pause für 2 Tage um Kräfte zu sammeln. Den Kurs möchte ich fertig machen, vielleicht bekomme ich danach eine berufliche Reha. Habe mit dem Hausarzt darüber gesprochen und mit einem Sozialarbeiter. Ich suche mir schon entsprechende Hilfe, wobei manches auch mal daneben geht.
War beispielsweise letztens auf einem Psychose-Seminar, wo ich noch als ziemlich fit galt, zumindest in den Augen einer angehörigen Mutter - da denkt man sich dann auch wieso geht man da hin, wenn man noch zu den "leichteren Fällen" gehört. Ich bin irgendwo zwischen gesund und ausgeprägter Antriebsschwäche einzusiedeln - aber gut ist es auf jeden Fall nicht.
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Vanilla » Di. 07.12.2010, 21:54

du bist ja erst vor 6 Monaten aus der Klinik gekommen. Hast du da eine Psychose gehabt?
Ich kenne es von mir, dass ich danach lange brauche, bis ich wieder fit bin.
Die Bemerkung dieser Mutter, war echt übel :evil:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Mi. 08.12.2010, 09:51

Ja ich hatte eine Psychose (die vierte nach 7 Jahren "normalem" Leben).
Ist mir ein Rätsel warum das nach 7 Jahren wieder kam - der einzige Erklärungsversuch ist dass die Medis nach so langer Zeit ausgeschlichen wurden und das hat zu einer erneuten Psychose geführt.
Und jetzt habe ich immer noch zu knabbern und zwar nicht zu knapp.
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon Vanilla » Mi. 08.12.2010, 15:04

ich hatte auch 3 Psychosen innerhalb von gut 6 Jahren.
Nun bin ich nicht mehr bereit, die NL abzusetzen
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: Depression und Psychose

Beitragvon Zwahod » Mi. 08.12.2010, 21:53

Ich auch nicht mehr. Hatte die ersten drei Psychosen auch nach 3 Jahren und nach 2 Jahren - also insgesamt 5 das schmeißt schon die ganze Lebensplanung durcheinander - und jetzt nach weiteren 7 stabilen Jahren der Rückfall im letzten Jahr. Ich hatte sogar eine Arbeitsstelle und war recht zufrieden - dann das Neuroleptika bis zum geht nicht mehr reduziert und plözlich war die Krankheit wieder da. Ich werde die nächsten 10 Jahre nicht mehr daran rumschrauben weil es mir zu gefährlich ist. Und jetzt eben noch diese Antriebslosigkeit.
Zwahod
 

Re: Depression und Psychose

Beitragvon ehem. User h. » Sa. 26.03.2011, 15:39

Ich bin gerade in so einer Depressiven Episode und habe zu zeit keine lust mehr auf verschiedene Tätigkeiten wie , Wohnung aufräumen, Freunde oder Familie treffen ich bin immer nur zuhause geh nur nach draußen wenn ich zum Arzt muss sonst sitze oder liege ich nur herum und tu einfach nichts

Habe auch noch Schlafstörungen und bin Ausgebrannt und leer

Dies alles fing an mit den tag da ich meinen 1. Job verloren hatte wegen nicht erbrachter Leistung und dies wiederholte sich immer wieder bis ich mein Problem Ansatzweise erkannt hatte und darauf hin einen Psychiater aufsuchte und bin bis jetzt in Behandlung

Ich bin in keiner weiße belastbar bei kleinsten Tätigkeiten komm ich sofort in schwitzen und Fall in die Totale Erschöpfung zbs Es wurde ein Sessel bei Kaputt und ich versuchte eine schreibe per Hand hinein zudreh ist normalerweise ein arbeit von 1 Minute aber dies hatte mich der massen erschöpft das ich mich hinlegen musste

Ich komm keine Nacht ohne Schlaftabletten aus

Wenn ich mal denke es muss ja ohne gen dann bin ich auch schon mal 3-4Tage durchgehend Wach aber ich auch müde kann aber nicht einschlafen

Und dann werde ich von der Krankenkasse wieder nach unten gedrückt mit folgenden Bemerkungen: Sie sind ja schon gesund, können schon arbeiten, ihnen fehlt ja nichts mehr , usw

Der Mensch ist nicht mehr Wert wenn man versagt das ist uns System !!!

Ich nehme folgende Medikamente:

Halcion 0,25 mg 2 Stück
Wellbutrin XR 300mg 1Stück
Seroquel XR 400mg 2 Stück
Concor Cor 2,5 mg 1 Stück
Cosar Plus 50mg/12,5mg 1Stück
Deanxit 1 Stück
Trittico 150mg 1 Stück
Truxal 15mg 1 Stück

Solche Situationen Kenn ich gut so ging es mir auch bei der letztes Firma man kann es nie gut genug machen so ist unsere Gesellschaft (leider) Gottes

Ich war in der Produktion tätig und es war immer zuwenig was ich machte , immer mehr und mehr sollte gehen aber ich hatte ja keine schuld denn die Maschinen gingen nicht schneller auf diversen Programmen bzw. Materialien aber egal ich verlor meine Arbeit und dann begann mein Onkel auch noch Selbstmord ( Vor 1 Jahr)

Bin Jetzt in einer sehr schwierigen Situation und diverse Beschwerden

Diagnose:

Burn Out
Depression
Persönlichkeitsstörung
Schlafstörung ( kann Tage lang nicht schlafen trotz müdichkeit )
Mündichkeit ( Bin immer schlapp )
Extremes Schwitzen
Existenz Sorgen und und

Grüße von Manuel aus Österreich
halcion
ehem. User h.
 

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