Erkrankung von Angehörigen

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Erkrankung von Angehörigen

Beitragvon Gast » Do. 20.04.2006, 00:52

Hallo,

bin irgendwie ratlos und Suche nach Rat, Erfahrungen, Hinweisen.

Mein Mutter (57) ist m.E. psychisch krank. Seit vielen Jahren leidet Sie an Verfolgungswahn. Alles, was an schlechten Dingen passiert ist gesteuert und von der Stasi veranlasst. Nicht ist zufällig. Zeitweise war sie nicht in der Lage, den Alltag zu bewältigen. Nachdem sie im vergangenen Jahr nach Selbstmorddrohungen von meinem Vater in eine psychatrische Klinik gebracht wurde, hat sie heute sämtliche Medikamente abgesetzt (wegen der Nebenwirkungen) und ist der Ansicht, nicht krank zu sein. Es gibt viele Details zu erzählen, kurz und knapp: sie vertraut niemanden, die Ärzte wollten sie schädigen, denn das Stasi-System funktioniert immernoch, mein Vater wollte sie los werden. Es ist quasi unmöglich sie zu einem Arzt zu bewegen. Nach jahrelangem "Vertagen" des Problem such ich jetzt nach eine Lösung. Wir Kinder können uns dem täglichen Terror durch Abwesenheit entziehen. Für meinen Vater ist es jedoch inzwischen unerträglich. Was kann ich versuchen, um meine Mutter zu einer Behandlung zu bewegen? Wenn gleich ich den Gedanken scheue, wann kann ich / können wir entscheiden, dass sie in Behandlung muss.

Wünsche mir Unterstützung udn Tipps.

Grüsse.
Gast
 

Beitragvon fezzoletti » Do. 20.04.2006, 06:08

Hi,

es ist nur verständlich wenn jemand wegen Nebenwirkungen seine Medikamente absetzt, leider. Es ist auch leider so das die blöden Ärzte am Anfang einer Erkrankung immer die billigsten und ältesten Medikamente verschreiben, die eben die meisten und schlechtesten Nebenwirkungen besitzen. Ich kann nur empfehlen darauf zu bestehen das relativ neue Medikament Abilify einzusetzen, es hat kaum bis gar keine Nebenwirkungen und wirkt sehr gut. Abilify ist das einzigste Medikament, das die "bösen" Rezeptoren im Hirn dämpft und die "guten" anregt. Es ist schwer gleich am Anfang die guten Medikamente zu bekommen. Aber vielleicht kannst du damit deine Mutter "ködern". Gib einfach mal "Abilify" in Google ein, da bekommst du viele gute Informationen darüber.

MFG.
fezzoletti
 

Re: Erkrankung von Angehörigen

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Do. 20.04.2006, 16:43

Gast hat geschrieben:Mein Mutter (57) ist m.E. psychisch krank.

Was bedeutet diese Abkürzung?
verrückte-nudel1981
 

Re: Erkrankung von Angehörigen

Beitragvon Gast » Do. 20.04.2006, 16:49

verrückte-nudel1981 hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:Mein Mutter (57) ist m.E. psychisch krank.

Was bedeutet diese Abkürzung?

meines Erachtens
Gast
 

Beitragvon Gast » Do. 20.04.2006, 19:28

Das habe ich zu Abilify gefunden:


Aripiprazol (Abilify) ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung der Schizophrenie zugelassen ist. A. ist das neueste sog. atypische Neuroleptikum. Fachleute sprechen bei Abilify - auf Grund seines partiellen Agonismus - auch von der dritten Generation der Atypika. In den nächsten 3 - 5 Jahren werden diverse dieser "Partiellen Agonisten/Antagonisten" in Deutschland zugelassen.

Die therapeutische Dosis beträgt 15-30 mg/d. (Aktuell empfiehlt der Hersteller 10 bis 15 und in besonderen Fällen 30 mg.)

Während bisherige Atypika (atypische Neuroleptika) als volle Antagonisten am Dopamin-D2-Rezeptor wirken, verhält sich Aripiprazol als partieller Agonist am D2- und am 5-HT1A-Rezeptor. Die agonistische Wirkung soll bei relativem Dopaminmangel zum Tragen kommen. Im Klartext: Man nutzt den ca. 30%igen Agonismus dort aus, wo im ZNS Dopaminmangel vorherscht: z.B. im Frontalhirn. Bei erhöhter Neurotransmission (die für Schizophrenie angenommen wird - aktuelle These: Überangebot von Dopamin im Limbischen System, u.a. für das Entstehen von Emotionen zuständig) nutzt man den antagonistischen Effekt, u.a. Blockade von D2-Rezeptoren. ("Dopaminhypothese")

Es gibt Berichte über Verschlimmerung von Psychosen unter Aripiprazol, die ebenfalls mit diesem besonderen Wirkmechanismus in Verbindung gebracht werden (1).





Ich verstehe kein Wort?!?!???
Gast
 

Beitragvon Gast » Fr. 21.04.2006, 03:30

Die Empfehlung des Medikaments "Abilify" durch fezzoletti ist in meinen Augen eine unzulässige Werbung nach dem Heilmittelwerbegesetz.

Ich finde es auch sehr fragwürdig, daß hier ein medizinischer Laie ohne notwendige Ausbildung spezielle Medikamente vorschlagen darf.
Gast
 

Re: Erkrankung von Angehörigen

Beitragvon Gast » Fr. 21.04.2006, 03:59

Was kann ich versuchen, um meine Mutter zu einer Behandlung zu bewegen? Wenn gleich ich den Gedanken scheue, wann kann ich / können wir entscheiden, dass sie in Behandlung muss.

Das ist bei Menschen mit Verfolgungswahn sehr schwierig, aber versuchen Sie, sie mit sachlichen Argumenten davon zu überzeugen. Schreiben Sie z. Bsp. zusammen mit ihr auf, was für Beweise es für ihre Vermutungen gibt.

Eine Behandlung gegen ihren Willen ist allerdings erst möglich, wenn sie selbstmordgefährdet ist oder andere Menschen gefährdet. Ob das vorliegt, entscheiden jedoch nicht Sie, sondern "setzt eine amtsärztliche Untersuchung und ein ärztliches Zeugnis der Ordnungsbehörde (Gesundheitsamt) voraus. [...] Zwangseinweisungen werden vom Amtsgericht (Verwahrrichter) auf Rechtmäßigkeit überprüft. Die Unterbringung des Kranken ist seitens eines Richters spätestens am Tag nach der Aufnahme ins Krankenhaus anzuordnen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangseinweisung
Gast
 

Beitragvon planb » Fr. 21.04.2006, 12:36

Gast hat geschrieben:Die Empfehlung des Medikaments "Abilify" durch fezzoletti ist in meinen Augen eine unzulässige Werbung nach dem Heilmittelwerbegesetz.

Ich finde es auch sehr fragwürdig, daß hier ein medizinischer Laie ohne notwendige Ausbildung spezielle Medikamente vorschlagen darf.


Ich finde es sehr fragwürdig, daß hier ein juristischer Laie sich darüber mokiert, daß jemand einfach nur seine Meinung zu einem Medikament äußert. :roll:
planb
 

Beitragvon fezzoletti » Fr. 21.04.2006, 15:33

Gast hat geschrieben:Die Empfehlung des Medikaments "Abilify" durch fezzoletti ist in meinen Augen eine unzulässige Werbung nach dem Heilmittelwerbegesetz.

Ich finde es auch sehr fragwürdig, daß hier ein medizinischer Laie ohne notwendige Ausbildung spezielle Medikamente vorschlagen darf.


Ob sie das Medikament bekommt entscheidet immer noch der Arzt und nicht ich! Sofern ist deine Aussage sinnlos und ich glaube es macht dir Spaß so einen Schrott zu verzapfen. Und es macht dir Spaß wenn Leute wie ich eine Antwort darauf geben. Bitte tu uns einen Gefallen und such dir Hilfe...
fezzoletti
 


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