Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon Psychopathin » Mo. 14.04.2014, 13:37

Hallo,
Ich möchte gerne meine Leidensgeschichte erzählen und euch um eure Meinung bitten.
Warnung, der Text wird sehr lang.
Ganz unten hab ich eine Zusammenfassung geschrieben, für diejenigen, die nicht viel lesen wollen.

Infos zu mir: weiblich, 17 Jahre.
Verstehe mich mit Erwachsenen besser als mit Gleichaltrigen. Die meisten halten mich für seltsam.
Ich bin eine sehr gute Realschülerin.



Ich beginne in meiner Kindheit (4 - 10 jahre).
Ich hatte schon damals eine lebhafte Fantasie. Das Problem war nur das es meistens nachts auftauchte. Es waren keine friedlichen Wesen, eher im Gegenteil. Ich sah meisten hässliche Gesichter an der Wand, Monstern oder Geistern in meinem Zimmer herum stehen. Bildete mir ein unter meinen Bett und Schrank hätten sie sich versteckt. Und manchmal hörte ich auch auf dem Dach so laute Schritte (sehr wahrscheinlich weil das Haus so alt war) und bildete mir ein, dass dort oben noch mehr Monstern seien.
Selten hörte ich auch Stimmen, aber es waren eher bekannte die nach mir riefen oder ein Kichern.
Meistens war ich vor Schreck erstarrt, falls nicht bin ich dann immer zu meinen Eltern gelaufen.
Ich bin immer schlecht eingeschlafen. Oft bin ich bei meiner Mutter schlafen (mein Vater ist wegen Platzmangel in die Stube schlafen. Ausziehbare Couch).
Dort sah ich natürlich auch solche Dinge. Meine Eltern hatten einen Balkon und ich bildete mir ein, dass dort paar hässlich grinsende Monstern herum standen. Am nächten Morgen wurde mir meist bewusst, dass die viele Monstern, auf der Balkon, Pflanzen waren.
Tags sah ich auch solche Dinge, aber sie waren eher "real". Also keine Monstern, sondern eher Vögel am Himmel fliegen oder ne Katze etc.
Nachts lernte ich unter den Monstern einen Freund und Beschützer kennen. Es war ein dunkler Schatten, der immer um mich herum kreiste. Total unheimlich, aber ich fühlte mich bei ihm sicher. Und wenn er da war, bewegten sich die anderen Monstern nicht und blieben von mir fern.

Ich fühlte mich von meinen Eltern wenig geliebt (was nicht stimmte, ich FÜHLTE mich einfach nur so).
Der Grund dafür war, dass sie meine Schwester unterstützen und mich nicht. Also naja, dass ist falsch ausgedrückt. Meine Schwester wollte Ballett tanzen und sie ging Ballett tanzen. Ich wollte auch, aber ich war ja nicht so talentiert wie meine ein Jahr ältere Schwester.
Meine Eltern schwärmten überall von ihr. Oder als ich Violine spielen wollte, sagten meine Eltern, dass ich es nicht könnte. Aber deswegen wollte ich es ja auch lernen!! Meine Schwester hatte ja auch von null begonnen. Ich fühlte mich einsam und unverstanden und vorallem Fehl am Platz. So begann ich eine unsichtbare Mauer um mich zu bauen.

Kommen wir jetzt zu meiner Jugend mit der Fantasie. Die Fantasie war eigentlich verschwunden mit dem Alter, weil ich mich daran gewöhnt hatte. Mit so 13/14 sah ich, wenn ich von der Schule nach Hause ging oder spazieren, manchmal "reale" Menschen. Sie sassen oder standen einfach so herum. Sie machten mir Angst. Es waren nicht normale Menschen, das spürte ich, dass es nur meine Fantasie war.
Manchmal sah ich auch im Haus, am See oder im Wald auch solche solche Schatten. Die waren nicht wie mein Freund, sie schwebten nicht, sondern sie liefen. Und redeten mit einander (es klang eher so, wie aus dem Radio).
Ich bin richtig paranoid geworden und hasste es, wenn jemand hinter mir lief. Ich blieb immer stehen, damit er/sie voraus laufen konnte.
Ich bildete mir ein, wenn eine Gruppe in der Öffentlichkeit lachte, dass sie mich auslachen und über mich lästern. Das war einfach nur absurd, wieso sollten sie sowas tun? Einmal war es so schlimm, dass ich mich nicht traute nach Hause zu gehen, weil da anscheinend ein Mann vor meiner Haustür stand und auf mich wartete. Es war abend und ich bin bis zu 1 Stunde dort herum gestanden.
Naja, alle wollten mir halt was Böses.

Weil meine Eltern mich halt in meinen Vorhaben nicht unterstützt hatten in meiner Kindheit, begann ich eine mit der Zeit ne Mauer zu bilden. Meine Schwester hatte mich immer fertig gemacht wegen meines Aussehens. Jetzt bin ich mir sicher, dass es nur Neid war. Sie sagte mir immer, meine Augen seien zu gross und einfach halt solche Sachen.
Ganz ehrlich, will nicht über sie lästern, aber ich denke, dass hat sie getan, weil sie nicht mit sich selber zu frieden war. Sie hat nämlich ne grosse Nase und schiefe Zähne gehabt. Mit 20 will sie auch NasenOP machen. Aber sie ist nicht hässlich.
Ich bekomme oft Komplimente wegen meines Aussehens.
Nun, ich lernte in den Jahren, mich zu lieben und dass ich die tollste auf der Welt bin. Ihr denkt jetzt, dass es nur verwöhnte tun? Falsch, ich tat es weil ich mich so ungeliebt fühlte. Wenn ich mich nicht liebe, wer dann? Niemand liebt mich, also muss ich es tun!
Anfangs war nur hübsch finden, dann war es mich toll finden. Niemand war so gut wie ich. Daraus wurde schnell Narzismus(?) (naja kA ob mans so nennen kann, ich gehe ja nicht überall herum erzählen wie toll ich bin, ich denke nur so. In der Öffentlichkeit tu ich so bescheiden).
Meiner Meinung nach bin ich die Beste und Einzige auf dieser Welt.
Meine Schwester gehört eher zu den beliebten und viele Jungs stehen auf sie. Ich könnte auch, aber ich will nicht. Ich will lieber eine Aussenseiterin sein (doch, es gibt welche, die es freiwillig sein wollen, weil sie halt die Obercoolen Kiddis mit ihrer Zigaretten einfach nur bescheuert finden).
Und Jungs interessieren mich nicht.
Ich war schon paar mal verknallt, aber nur von weiten einfach nur geschwärmt. Kennenlernen wollt ich sie nie und die Interesse verging schon nach 1-2 Monaten. Meine Schwester hingegen war immer total verknallt. Sie hatte mit 14/15 ihren 1. Kuss und ich bin bald 18 und hab nich nie nen Jungen geküsst.
Naja, ist kein Weltuntergang.
Ich konzentriere mich lieber auf die Schule. Meine Schwester meint immer, dass ich lesbisch wäre (nur zum Spass), dabei will ich einfach nicht, dass mich ein A...loch ausnutzt. Ich möchte nicht alle Jungs in einem Topf werfen, aber die meisten wollen doch eh nur f***. Wenn mir ein Typ ein Kompliment macht, dann macht es mich wütend, weil ich weiss, dass er es nur sagt, um mit mir zu schlafen. Meistens hab ich sie dann übelst beleidigt.
Wieso ich eigentlich so wenig Freunde habe und Jungs nicht an mich heran lasse, liegt einfach nur daran, dass unter diese starks Person einr sehr sensible ist.
Ich bin sehr Misstrauisch.

Misstrauen. Ich habe nur wenig Freunde (das ist auch gut so).
Aber denen vertrau ich auch nicht so. Meine Freunde wähle ich mit Bedacht aus. Es sind meistens auch Aussenseiter, klug und anständig (also rauchen, kiffen und trinken nicht). Denen, die ich EIGENTLICH vertrauen kann. Ich vertraue ihnen oft meine Geheimnisse an, sie haben mir alle ihre, aber ich nicht alle ihnen. Ah, nur damit ihr es euch besser vorstellen könnt: in der Schule hab ich nur eine Freundin, meine beste Freundin. Und 2 kenne ich einfachso. Alle 3 kennen sich nicht. Natürlich unterhalte/unternehme ich mich auch mit anderen, aber das sind nicht meine Freunde.
Das bizzarste ist, dass ich mir solche dämmliche Sachen einbilde. Ich weiss selber, wir bescheuert das klingt, aber ich werde einfach oft nicht diese Gedanken los.
Ich bilde mir manchmal ein, dass meine beste Freundin und ihre Mutter mich verflucht hätten. Sie sind heimliche Hexen, Satanistinnen und haben mich verflucht, damit meine beste Freundin besser in der Schule ist als ich. Vor knapp 2 Jahren hatte ich fast jeden Tag unerträgliche Kopfschmerzen. Das war der Fluch. Wie ich schon erwähnte: EINFACH NUR BESCHEUERT!
Meine andere Freundin hatte mir mal eine Armband geschenkt. Ich bildete mir ein, dass sie es auch verflucht hätte, damit ich mehr Pech im Leben habe. Ich habe dann diesen Armband (den sie übriens selber gemacht hatte) kaputt gemacht und es weggechmissen. Ich bereue es, aber ich bin einfach fast verrückt geworden mit den Gedanken, das ich ein Objekt an mir trage, das mir Pech bringt. Bei der anderen Freundin bilde ich mir ein, dass sie und ihre Freunde mich immer verarschen wollen.
Ich habe leider auch eine Essatörung bekommen. Bulimie, obwohl ich nicht dick bin (1.70m und 55 kg)


ZUSAMMENFASSUNG:
In meiner Kindheit sah ich oft Monstern und fühlte mich von meinen Eltern weniger geliebt als meine Schwester.
Ich bildete eine Mauer um mich, wurde misstrauisch und begann mich zu lieben.
In meiner Jugend sah ich auch Dinge, aber es waren keine Monstern, sondern Menschen.
Ich wurde paranoid und bildete mir ein, dass alle mir Böses wollen.
Heute bin ich nicht so paranoid.


Ich habe bewusste kranke Fantasie entwickelt. Ich bilde mir sehr oft ein, dass alle Menschen auf brutale Art und Weise sterben. Durch mich oder einfachso. Ich finde es ehrlich zu sein sehr amüsant und witzig.
Ich würde auch gerne Menschen töten zum Spass (nicht aus emotionalen Gründen). Aber Tieren und Kindern könnt ich kein Haar krümmen.
Einerseits will ich meine Wut rauslassen, aber der hauptsächliche Grund ist: ich bin eher gefühlskalt, also meine Gefühle und mein Leben sind langweilig. Deshalb würd ich gerne in anderen Menschen diese Emotionalität hervor bringen.
Ich habe mit den Familien, die sowas schlimmes erlebt haben kein Mitleid. Viel mehr kann ich mch in den Täter hinein versetzten. Heisst aber nicht, dass ich Verständnis für sie habe.
Ich habe so zu sagen 2 Ichs. Die eine ist so wie oben beschrieben und die andere ist empfindet Empathie. Ich manipuliere gern andere. Oft schauspielere ich, z.B. wenn jemand sch verletzt hat, tu ich so als hätt ich Mitleid, aber innerlich freu ich mich sehr.
Ich hasse es wenn ich nicht bei allen auf Platz 1 stehe (z.B. jemand versetzt mich, weil er ein wichtigen Termin hat). Ich versuche auch oft anderen schlechten Gewissen zu machen, tu so immer unschuldig.
Mein nettes Ich versteht nicht wieso mein böses Ich so ist. Ich habe nicht multiple Persönlichkeitsstörung! Das ist etwas ganz anderes. Ausserdem bin ich rachsüchtig.
Oh Gott ^^ das klingt so als sei ich total verrückt. Aber ihr müsst euch keine gestörtes Mädchen vorstellen. Ich bin sozial und unauffällig.

1. hab ich das hier geschrieben, weil ich es einfach loswerden wollte.
2. hab ich es es geschrieben, damit man mir Verständnis gibt.
& 3. Damit ihr mir sagen könnt, was für eine psychische Störung ich hab oder das normal ist.


Vielen lieben Dank fürs Durchlesen.
Und es tut mir leid wegen den vielen Fehlern und langen Text.

Gruss Psychopathin
Psychopathin
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon warum ich » Mo. 14.04.2014, 17:46

hallo p.

ich kürz' das mal ab, weil es eher nicht stimmt, daß du eine solche seiest oder noch dazu werden könntest.
deine darstellung erscheint absolut aufgeräumt, während sie bei wirklichen psychopathen stets wirr sein würde.

auch denke ich, wenn du einiges noch präzisieren müßtest, sich somit etliches auch noch quasi von selbst relativieren sollte:
menschen zum spaß töten, das würdest du vermutlich gar nicht können.
wäre unsere heutige gesellschaft schon weiter, dann würden sie leute, die soetwas meinen, einer extremen konfrontation mit diesem thema und dingen aussetzen - ... und gleich gäb's wohl auch wenige amokläufer.

was du über deine kindheit schreibst, da ist es schon angefangen, daß du einige dinge offensichtlich lediglich falsch wahrnimmst - aus einem gefühl von isolation heraus, welches dann allerdings für sich genommen auch selbst schon ein trugschluß ist.
wie denn, bitte, hatten deine eltern deine schwester dir vorgezogen, wenn sie in den momenten deiner kindlichen ängste da waren, der vater gar den platz für dich geräumt hatte, damit du die vermißte geborgenheit gewährt bekamst ... ?
wo lag nachher wohl währenddessen die bevorzugte schwester schon ... ?

es ist auch keine vielleicht "emotionale vernachlässigung", wenn ein kind sich mit derartigen ängsten dann oftmals dennoch alleingelassen fühlt.
gerade unter geschwistern ist es dann eher so, daß es seinen besonderen status mit all sowas herauszuheben versucht.

alles nichts, was bedenklich sein müßte.

entstanden ist dir daraus - und teils konservierst du dieses - eine gewisse grund-angst vor dem leben; glücklicherweise eine nur sehr unterschwellige, daher kannst du es selber vielleicht auch noch gar nicht als eigentliche angst erkennen.

das andere sind dann versuche, damit zurechtzukommen.
keineswegs alles nur untaugliche, denn deine grundsätzlichen moralansichten sind ja durchaus o.b. ;)

einen daraus entwickelten narzißmus würde ich eine charakterauffälligkeit nennen; ist aber jedenfalls per se keine relevante persönlichkeitsstörung schon.

was auffällt: daß du auf der suche bist.

je weniger du dir also diesen unsinn von "nettem vs. bösem ich" dann einredest oder einreden ließest, desto früher kannst du deinen weg finden.

... und würdest, wenn du dich dann umwendest, auch bemerken, daß da keiner mehr wäre, der dich noch irgendwie verfolgen wollte.
warum ich
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon Atisha » Mo. 14.04.2014, 23:03

warum ich schreibt so als wäre alles nur halb so wild, ich finde es schon ungewöhnlich und teilweise beängstigent, besonders die Emotionslosigkeit und das Freude haben wenn andere sich verletzen oder tot gehen würden. Naja so ungefähr habe ich es jetzt verstanden.

Auch die Schatten und Monster, das geht über die Phantasie hinaus.
Kurz und Gut, ich würde sagen du bist etwas irre, aber hast es gut unter Kontrolle. Ob man da etwas Psychologisches unternehmen sollte oder gar was Medikamentöses, dass weiß ich nicht und denke es eher nicht.

Gehe doch mal zu einem Psychologen/in, die relativ gut sind, also über 50 und ausgebucht, von denen du Gutes gehört hast. Dort würde ich mich mal vorstellen und mir mal den Rat einholen, den du dir hier erhofft hast. Du hast drei Probesitzungen frei beim Psychologen. Aber überlege dir ob du das machst, wegen einer eventuellen Berufsunfähigkeitsversicherung, die du abschließen willst mal später, denn da fragen sie ob du schonmal beim Psychologen warst u.ä. und dann versichern die dich nicht. Und was die Krankenkasse erstmal gespeichert hat, das wissen auch die Versicherungen. Besser ist du bezahlst mal eine Stunde beim Psychologen so.
Atisha
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon GefallenerEngel » Di. 15.04.2014, 10:36

Hm... ich sehe das so wie warum ich. Warum sollen alle Menschen Emotionen zeigen? Es gibt solche und solche. Beides ist normal. Ich selbst bin auch ein recht emotionsloser Mensch, zumindest solange man mich in Ruhe läßt. :| Und ich genieße das viele Blut und die brutalen Morde, wenn ich zb Horrorfilme schaue.

Auch in meinen Phantasien stelle ich mir oft vor, wie ich den einen oder anderen schwer verletzen oder töten würde. Das ist u.U. völlig normal, solange man nicht zur Tat schreitet. :wink: Und das geht bestimmt vielen Menschen so.

Es gibt auch kein gutes Ich und kein böses Ich, es gibt nur ein Ich, es trägt das Gute und das Böse in sich. Wie bei jedem anderen Menschen auch. Nur das Verhältnis ist da oft sehr unterschiedlich. Und wenn das Böse etwas überwiegt - was soll's? Wer ist schon perfekt? Zumindest solange es sich dabei nur um die Gedanken- und Gefühlswelt handelt, bleibt es im Rahmen des Normalen.

In meiner Kindheit kamen mit hier und da auch Monster vor. Einmal bildete ich mir ein, dass ein bestimmtes Denkmal, an dem ich im Dunkeln zusammen mit meinen Eltern vorbeispazierte, etwas ganz Schreckliches sei und mich überfallen würde. Hatte jedes Mal eine Riesenangst davor. Soviel dazu. Kinder bilden sich oft Dinge ein und sehen Gespenster.

Wenn Jugendliche lachen, zucke ich auch heute noch zusammen und denke mir dabei sie würden mich auslachen...

Nein, ich kann bei dir keine Persönlichkeitsstörung erkennen. Auf der anderen Seite könnte man behaupten, dass jeder von uns auf die eine oder andere Art verrückt ist. Jedes Tierchen hat sein Pläsierchen. Alles ist eine Frage des Blickwinkels.
GefallenerEngel
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon Christine » Di. 15.04.2014, 10:39

Ob du eine Persönlichkeitsstörung hast oder nicht, und wenn ja welche das ist, wird dir hier leider niemand konkret sagen können. Das liegt einfach daran, dass wir hier alle keine Fachleute sind. Und selbst wenn wir welche wären, ist es unmöglich, Diagnosen zu stellen, ohne jemanden mal real erlebt zu haben.
Ich finde, die wichtigste Frage ist - beschäftigt dich dieses "unnormal" sein? Leidest du darunter?
Wenn ja, geh ruhig mal zu einem Psychologen oder einer Beratungsstelle und frage dort um Rat. Atisha hat dazu ja schon einige nützliche Tipps geschrieben.
Christine
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon Schlaflose Taube » Di. 15.04.2014, 13:49

Einige wenige Dinge, die du an dir beschrieben hast, erkenne ich an mir wieder. Zum Beispiel, dass du dich von anderen ungeliebt fühlst und misstrauisch bist. Das ist bei dem, was du erzählst ganz "normal". Bedenklich finde ich nur, dass du auch bei deinen Freundinnen denkst, sie hätten etwas Böses im Sinne, würden dich "verfluchen", wie du sagst. Aber du erkennst, dass deine Gedanken unbegründet sind. Schlimmer wäre es, wenn du überzeugt davon wärst, sie wäre Hexen. Aber das bist du ja nicht. Du lässt dich zwar von diesen Gedanken beeinflussen, scheinst sie aber noch unter Kontrolle zu haben. Wenn es irgendwann soweit kommen sollte, dass du dich auch nach Außen hin auffällig verhältst und anderen Schaden zufügst, dann solltest du alamiert sein, finde ich.
Das heißt aber nicht, dass du kein Problem hast. Allein die Tatsache, dass du im Forum darüber schreibst, zeigt ja schon, dass du es loswerden willst bzw. jemanden um Rat fragen willst. Ich glaube, es wäre gut, wenn du mal mit einem Psychologen oder einem Arzt sprechen würdest. Die können das besser beurteilen als wir, vorausgesetzt du erzählst auch alles, was dich beschäftigt.
Kinder können eine lebhafte Fantasy haben. Das kann auch was Gutes sein. In deinem Fall war es wohl eher eine Belastung. Ich habe als kleines Kind auch manchmal Angst gehabt, mir Geräusche eingebildet oder gedacht, jemand würde mich beobachten. Das lag aber größtenteils an meinen Eltern, die mir Lügenmärchen erzählt haben, damit ich früh zu Bett gehe oder an für mich damals "gruseligen" Filmen, die ich gesehen hatte. Die Angst war trotzdem real. Und sie ist teilweise auch immer noch real, obwohl ich weiß, dass sie rein logisch betrachtet unbegründet ist. So wie du die Gestalten beschreibst, erscheint es etwas... extrem. Vor allem, weil sich das nicht nur in deiner frühen Kindheit abgespielt hat, sondern auch mit 13/14. Beim Lesen habe ich jetzt auch nicht ganz verstanden, ob du Halluzinationen hast, die du jedoch von der Realität unterscheiden kannst oder nur reale Personen siehst, die dir irgendwie unheimlich vorkommen. Siehst du sowas immer noch, oder hat sich das mit der Zeit eingependelt?
Manche Menschen fühlen sich allein wohler als in der Gruppe. Wenn das bei dir der Fall ist, und du dich als "Außenseiter" wohl fühlst, dann ist das doch gut. Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorstellungen von Glück, Zufriedenheit und Freiheit. Und solange du keinem anderen Menschen schadest, hast du, meiner Meinung nach, das Recht, dein Leben so zu gestalten, wie du es für richtig und gut hältst. Bei mir ist das teilweise auch so. Es gibt Menschen, mit denen ich gerne meine Zeit verbringe und es gibt Menschen, mit denen möchte ich nichts zu tun haben. Unter letzteren ziehe ich es vor, mich abzukapseln.
Du beschreibst, dass es ein "gutes" und ein "böses" Ich gibt. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass diese beiden "Persönlichkeiten" (Ich setze das bewusst in Anführungszeichen, weil beide Seiten zu einer Person; und zwar zu dir; gehören.) je nach Situation auftreten. Vielleicht ist dein "böses" Verhalten, nur ein Abwehrmechanismus, um Menschen, die du nicht magst, von dir fernzuhalten, damit du in deiner Außenseiterposition bleiben kannst.
Tut mir Leid, das war jetzt ein sehr langer Text, aber ich wollte einfach mal meine Gedanken dazu aufschreiben.
Wie gesagt, einige Dinge, die du beschreibst, würde ich als belastend für dich, aber nicht als bedenklich einstufen. Was den Rest angeht, da kann ich dir auch nur raten, zum Psychologen zu gehen, um zu klären, ob das jetzt eine Persönlichkeitsstörung oder etwas ganz anderes ist. So wie du das beschreibst, klingt das nämlich ziemlich ernst.
Viel Glück.
Schlaflose Taube
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon bulandus » Mi. 16.04.2014, 08:18

Hallo,

ich würde auf keinen Fall einem Psychiater davon erzählen,die Gefahr,psychiatrisiert und psychopharmakologisch "behandelt" zu werden,ist leider sehr groß.

Ich sage immer:Was ist schon normal?

Es ist vielleicht im ersten Moment eine Erleichterung,wenn man oder frau eine Diagnose für die Zustände bekommt,doch das kann weitreichende Folgen haben.

Bulandus
bulandus
 

Re: Habe ich eine Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon Psychopathin » Mo. 21.04.2014, 01:05

@an alle: danke vielmals für die Antworten (genau solche wollte ich lesen ;) ). Jetzt weiss ich, dass ich normal bin und bin sehr erleichtert.

@warum ich: komischerweise hab ich diese Nachricht schon eine Woche vorher geschrieben und mindestens 10 mal korrigiert.
Ich dachte eher immer psychisch gestörte seien ordentlich.

@bulandus: ich werde sicherlich es niemanden erzählen geschweige den einen Psychologen.


Ich werde einfach bisher weiter leben. Niemand ist perfekt; wir sind doch alle ein bisschen gestört und das macht uns doch so normal. Ich hoffe, dass ich nie den Verstand verliere bzw. jemanden ernsthaft verletzte/töte (Ach toll -.- mein anderes Ich meldet sich "Tu nicht so heuchlerisch. Wir wissen beide, dass dir das gefallen wird." Nunja naja ich kann logisch denken und weiss was richtig und falsch ist; und das bleibt auch hoffentlich so.

Gruss Psychopathin
Psychopathin
 


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