Lyrische Ergüsse

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Lyrische Ergüsse

Beitragvon Blume » So. 17.03.2013, 19:54

Hallo. :) Ich schreibe immer ganz viel, eigentlich dokumentiere ich mein ganzes Leben, aber soviel mag ich davon gar nicht preisgeben. Ich mag eigentlich nur einige Gedichte, vllt. auch mal ein paar Texte von mir reinstellen. Viel Spaß beim Lesen, Kritik kann gerne immer angebracht werden!

Der Baum des Lebens
Im Leben verläuft
nichts nach Plan. Manchmal
passieren verrückte
Sachen. Dinge, die
wir niemals erwartet
hätte, geschehen plötzlich.
Menschen kommen und
gehen. Freunde treten in
unser Leben ein und verlassen es
wieder. Wir erfahren Glück, aber
auch Leid. Wir
begegnen uns selbst immer wieder
neu und manchmal müssen
wir die gewohnten Wege verlassen, um
wieder zu uns
zurückzufinden. Keiner ist auf
ewig glücklich und das
ist gut so, denn so spielt
DAS LEBEN!


Ein wahrer Freund
Sei doch bitte still und hör mir zu!
Was sind denn deine Probleme?
Halt meine Hand ganz fest.
Lass mich bitte los.
Zeig mir deine Gefühle.
Spüre, wann es genug ist.
Sag mir, dass ich nicht perfekt bin.
Lach mich nicht aus.
Mach mir Mut.
Nimm mir alle Hoffnungen.
Heile mein Herz.
Beschütze mich nicht vor der Welt.
Lob mich.
Schimpf mit mir.
Zeig mir, wer ich bin.
Lass es mich selbst rausfinden.
Sei einfach du.
Blume
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Blume » Sa. 01.06.2013, 20:06

Nach der letzten Therapiesitzung habe ich begonnen, Schmerzhaftes aufzuarbeiten. Dabei sind vorhin diese Gedichte entstanden:

Zerfall
Altes Eisen.
Groß und stabil.
Zerfallen zu Asche und Staub.
Liegt da auf dem Boden.
Ich laufe darüber.
Es tut weh.
Der Wind trägt es nicht fort.
Zu schwer das alte Eisen,
das noch darin schlummert.
Zu sehr treten meine Füße
es fest.
Wann tut es nicht mehr weh?
Wenn der Wind das Eisen fortbläst.

Monster in mir
Ein rasendes Herz.
Ein Gedanke schnell wie ein Blitz.
Wut tobt in mir,
boxt gegen mein armes Herz.
Es pumpt, will sich verteidigen.
Begreift nicht, dass die
Wut den Körper schützt,
in dem es schlägt.
Wut schießt in die Adern,
weitet die Pupillen.
Das kleine Herz erschöpft.
Lässt sich von der Wut überrollen.
In mir wütet es,
ein Sturm geht los.
Das Monster in mir
wirft die Gedanken gegeneinander.
Schmeißt Herz und Seele
zusammen, bis sich alles heiß vermischt.
Wut tobt und rebelliert.
Solange bis die Traurigkeit
mein armes kleines Herz loslässt.

Abschied
Träume im Sommer,
Lachen im Ohr.
Der Kummer weit weg,
ich bin grenzenlos.
Deine Stimme in meinem Kopf.
Alle Sorgen vergangen,
du bist da.
Ich seh dich an und
doch durch dich durch.
Dein Umriss immer kleiner
und dann bist du fort.

Puppenherz
Ein Puppenleben ist traurig.
Die Puppe klein und fein.
Ist Annes ganzer Stolz.
Spielt mit ihr, behütet sie.
Ist ihre Mama, trägt sie herum.
Meue Kleider kauft sie ihr.
Macht sie hübsch und zeigt sie vor.
Die Puppe doch ist plötzlich egal.
Anne kennt was Besseres.
Puppi landet in der Ecke.
In alten Kleidern sitzt sie dort,
verstaubt und geht kaputt.
Und Anne?
Die ward nicht mehr gesehen.

Kleines Glas
Ein Ding, zart, aus Glas.
Von Händen vorsichtig umfasst.
Zwei Hände, die zusammenhalten.
Beschützen das Glas.
Ziehen beide an einem Strang.
Sind stark zu zweit.
Eine Hand wird schwach.
Das Glas fällt zu Boden.
Oh. Kaputt.
Blume
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Blume » Mi. 05.06.2013, 20:05

Ich finde es irgendwie ein bisschen blöd, dass hier so gar keine Rückmeldung kommt ... Ihr könnt ruhig alles schreiben, was euch durch den Kopf geht. Auch wenn ihr es total sche*ße findet, was ich geschrieben habe. Kritik ist immer willkommen. Nur gar keine Rückmeldung find ich irgendwie doof.
Blume
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Flex » Mi. 05.06.2013, 20:11

Ich kann mit Gedichten nicht wirklich was anfangen.

Aber ich finde schade das es sich nicht reimt.
Muss es ja aber auch nicht.. :)
Flex
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Christine » Mi. 05.06.2013, 21:01

Ich mag deinen Schreibstil... Hab nur die ersten beiden Gedichte aktiv gelesen, die anderen dann nur überflogen weil die bei mir ziemlich viel wieder hervorbringen woran ich gerade nicht denken möchte.
Aber an deinem Schreibstil liegt es sicherlich nicht dass noch keine Rückmeldung kam :cuddle:
Christine
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Blume » Do. 19.09.2013, 15:24

Hab hier noch ein paar Gedichte gefunden, die noch aus der Zeit stammen, in der ich E. vergessen wollte:

Herzklopfen bis zum Hals.
Angst schnürt die Kehle zu.
Angst wovor eigentlich?
Angst vor dir.
Haha. Wieso hab ich Angst vor dir?
Ich fürchte mich.
Vor deinen Blicken.
Vor Dingen, die du sagst.
Zu mir. Oder auch nicht.
Fürchte mich vor der Kälte.
Davor, den Schmerz zuzulassen.
Habe Angst. Angst, dass ich abrutsche.
Dass ich die Kontrolle verliere.
Dass ich mir mit dir zu doll wehtue.
Möchte verschwinden, wann immer
du da bist. Doch darf es nicht.
Muss mich wehren. Gegen dich.
Darf nicht klein werden.
Darf mir nicht wehtun.
Nicht mehr, als du es tust.
Muss gegen die Angst anschreiben.
Muss dich wegschreiben. (10.06.2013)

HAU AB! schreit die Wut.
Die Lippen verschlossen.
Kein Wort kommt heraus.
Die Wut fährt ihre Arme aus.
Boxt von innen gegen mich.
HAU ENDLICH AB! brüllt sie.
Ich lasse sie nicht raus.
Kann es nicht. Würde so gerne.
Atme tief durch. Bleibe standhaft.
Lasse mich nicht überwältigen.
Will es noch einmal versuchen.
Will versuchen, zu sprechen.
Sprechen mit dir. Ohne Wut.
Es klappt. Ich spreche mit dir.
Oh Gott! Das tut weh.
Die Wut wird schwächer.
Zieht sich zurück.
Macht Platz für -
die Traurigkeit.
Es macht mir nichts aus,
habe ich gedacht.
Kann mit dir sprechen.
Und bin doch wie gelähmt jetzt.
Zieh mich wieder zurück,
bin wieder allein. Danke Traurigkeit.
Wünsch mir die Wut zurück.
Wut, die mich nach oben treibt.
Die mir Energie gibt. Die ist weg.
Muss das Traurigsein aushalten
ohne traurig zu sein. (10.06.2013)

Du siehst mich an.
Du lachst.
Was soll das nur?
Denn bist du nicht die,
die gegangen ist?
Warum lachst du?
Über meine Witze
sollst du nicht lachen.
Ich bin zu traurig,
um mit dir ein Lachen zu teilen.
Lass mich in Ruhe.
Sieh mich nicht an.
Denn wenn du mein Leben verlässt,
dann geh ganz. (01.06.2013)

Guck nicht so.
Du blöde Kuh!
Weißt doch gar nichts über mich.
Kennst nicht die Traurigkeit.
Weißt nicht, wie es wehtut,
dir einmal vertraut zu haben.
Sich in deiner Nähe sicher zu fühlen.
Dir alles erzählt zu haben.
Weißt nicht, wie es ist,
etwas zu verlieren.
Kannst nur blöd gucken.
Guckst und lachst und sprichst.
Hör auf, das zu tun.
Möchte dir für immer den Mund verbieten.
Sollst schweigen. Sollst die Lider
geschlossen halten.
Wenn ich dich schon jeden Tag ertragen muss,
dann so, dass ich es ertragen kann. (11.06.2013)

Tja, und dieses Gedicht ist gerade entstanden, vielleicht wissen einige, um wen es geht.

Dachtest wohl,
du könntest mit mir spielen.
Wusstest nicht,
wie ich bin, wie es mir geht.
Sagst Dinge, siehst mich an.
Stiftest Verwirrung.
Und am Ende: Doch nur ein Spiel.
Doch nur Spaß.
WARUM?
Dachtest wohl,
ich mach da mit.
Wusstest nicht,
dass du mir wehtun kannst.
Rückst mit der Wahrheit raus.
Einfach so.
Ein Schlag in die Magengrube.
WARUM?
Jetzt schweigst du still.
Hast wohl erkannt,
dass du es mit mir nicht
übertreiben kannst.
Blume
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Blume » Do. 19.09.2013, 15:27

Und das habe ich auch mal vor längerer Zeit geschrieben. Es gefällt mir sehr gut, weil es gefühlsmäßig irgendwie immer noch auf mich passt, obwohl ich's schon vor längerer Zeit verfasst habe und ich gerade niemanden liebe:

Ich würd's dir gerne erzählen.
Würd dir gerne sagen,
dass du mir alles bedeutest.
Ich würde gerne mit dir reden,
deine Hand halten, mit deinen Haaren spielen.
Neben dir sitzen und
die Zeit verstreichen lassen.
Ich bin nämlich sicher,
dass mit dir alles viel schöner wäre.
Dass die Minuten wie im Flug
vergehen würden.
Wir könnten zusammen
das Leben genießen.
Eine tolle Zeit verbringen.
Ein zartes Glück spüren. Willst du?

Und dann liegen wir nebeneinander.
Auf Wolke sieben, weit weg von den Problemen.
Wir sind zusammen, einfach nur zusammen.
Ich liebe dich.
Ohne Punkt und Komma.

Ich würd's dir gerne erzählen.
Würd dir gerne sagen,
wie wichtig du mir bist.
Dass ich nur noch bei dir sein will.
Ehrlich, ich will dir erzählen
von den ganzen Gefühlen,
den Enttäuschungen.
Doch wieg ich mich einmal in Sicherheit,
weiß ich, dass du mir wehtun wirst.
Ich würde gerne hören, dass du mich liebst.
Es reicht auch schon, wenn du mich magst.
Ich würde mir Mühe geben,
würde deine Nähe suchen.
Vielleicht würdest du mit mir
irgendwo rumliegen und nichts denken? Willst du?

Und dann liegen wir nebeneinander.
Auf Wolke sieben, weit weg von den Problemen.
Wir sind zusammen, einfach nur zusammen.
Ich liebe dich.
Ohne Punkt und Komma.
Blume
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Carmen » Do. 19.09.2013, 18:41

Ich mag deinen Stil, Blume.
Ich schreibe selber gerne... von daher weiß ich wie schwierig es sein kann :)
Carmen
 

Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Vanilla » Do. 19.09.2013, 21:18

Mir gefallen deine Gedichte auch sehr gut.
Finde immer toll, wenn jemand seine Gefuehle so
ausdruecken kann wie du.
Danke, dass wir sie lesen duerfen.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

There is sugar on the radio
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Re: Lyrische Ergüsse

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 04.04.2014, 23:34

"Abschied" und das "ich würd's dir gern..." gefallen mir. Berühren mich auch.
Kleiner Elefant
 


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