Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

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Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon fusselchen » Mi. 09.12.2009, 21:05

liebe nera,


mißtrauen ist sozusagen mein 2. vorname......

mittlerweile weiß ich jedoch, warum das so ist.....


ehe ich vertraue u. dadurch verletzbar werde, lasse ich lieber gar niemanden an mich ran, dann kann mir auch keiner weh tun, weißt, wie ich meine?


liebe grüße von fussel...
fusselchen
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon nera » Do. 10.12.2009, 02:04

hi fusselchen,
weiß genau was du meinst. ich habe das bis jetzt auch mehr oder weniger geschafft, obwohl verletzt wird man trotzdem irgendwie.
ich habe da etwas zulasse was nicht gut ausgehen kann nicht mit mir.
aber mir liegt wirklich viel an ihm er kennt mich und weiß von meinem problem.
ich habe nur angst das ich es wie immer kaputt mache. ihn wie jeden in meiner umgebung zu entäuschen.
freut mich echt dich kennengelernt zu haben, fusselchen.
wie lebst du mit ES?

alles liebe nera
nera
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon Solveigh25 » Fr. 08.01.2010, 09:49

muss jetzt auch mal was Positives loswerden. Zunächst mal: kennt ihr das, dass ihr nicht eine Person bleiben könnt i.S. von eurem Alter entsprechend z.B. 30 Jahre, sondern dass ihr so hin- und herstürzt, mal Kleinkind, mal Jugendlicher, mal uralt (bei Depression), mal eben auch eurem Alter entsprechend? Mich wirft es da manchmal ziemlich herum und ich bin oft verwirrt, wenn mich jemand "siezt", obwohl ich mich gerade als Dreijährige fühle... Nun ja, im Moment stelle ich fest, dass ich seit 4 Tagen meinem Alter entsprechend lebe und fühle - und es fühlt sich saugut an! Ohne Absturz. Einfach SEIN. Einfach so alt sein, wie ich bin und nicht in irgendwelche Zustände zurückfallen. Ich denke, bei mir schlägt meine heftige Therapie im Moment an: stelle ein Foto des Täters vor Dich und schreie es an oder sage ihm, was los war! Das hilft, wenn die Person selber schon nicht (mehr) greifbar ist. Ich fühle mich so, als nähme ich dadurch mein Leben wieder in die Hand und als entkäme ich endlich der Opferrolle. Der passiven Rolle des beschämten, irgendwie auch schuldigen, kleinen Lammes, das man zum SChlachten führt und das den Mund nicht auftut. Das Leben selber in die Hand nehmen dadurch. Denke mal, das könnte so manchem helfen, der Missbrauchserlebnisse hatte.
Solveigh25
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon senta » Fr. 08.01.2010, 10:06

Hi solveigh,
hast Du auch einen Therapeuten, der Dich mit Sicherheit nach den Therapiesitzungen wieder ins Hier und Jetzt zurückbringt? Das ist ganz wichtig, daß die Stunden ordentlich abgeschlossen werden!
Viel Glück
senta
senta
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon Solveigh25 » Fr. 08.01.2010, 15:27

Liebe Senta, bin seit 8 Jahren in Therapie und habe diverse Therapeuten gehabt. Wegen Umzugs habe ich einmal eine super Therapeutin zurücklassen müssen. Jetzt bin ich nach langer Suche bei meinem allerersten Therapeuten gelandet, zu dem ich echtes Vertrauen habe. Er hat mich auch immer vor und nach den Kliniken begleitet. Das Problem war nur, weshalb ich nicht mehr zu ihm gehen konnte, dass die Thera nicht mehr bezahlt wurde. Ja, es läuft sehr gut ab. Ich sehe die Uhr und wir kratzen so 5-10 Minuten vor Ende der Stunde die Kurve, damit ich stabil wieder aus der Sitzung rausgehe. Außerdem ist er jederzeit auf Handy zu erreichen, wenn die Nachwirkungen auf die Thera zu arg sind. Ist im Moment sehr gut für mich! Meine soziale Phobie ist im Moment auch quasi null, es fällt mir sehr leicht, aus dem Haus zu gehen.
Solveigh25
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon die Luna » Do. 11.03.2010, 12:29

Hi Antikörper,

Deinen Text finde ich einfach absolut treffend, er umschreibt alles, was man bei Borderline-Symptomen durchlebt. Passender habe ich es noch nie gelesen. Was nutzen die ganzen Expertentexte. Am besten beschreiben es immer diejenigen, die es erleben. Die damit leben.

Immer wieder gibts die guten und schlechten Phasen. Manchmal glaube ich, nicht weitermachen zu können. Doch vermutlich stimmt es, dass man es lernen kann, damit zu leben. Möglichst gut zu leben. Wenn auch nie so, wie andere, weil es immer auf etwas zu achten gilt und immer die Gefahr besteht, wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Ein starker Wille ist gefragt. Und Unterstützung. So wie hier im Forum.

LG
die Luna
die Luna
 

Re: Borderline? Leben? Ein Leben mit Borderline? Borderlineleben

Beitragvon Solveigh25 » Do. 11.03.2010, 15:01

Hi, Luna, kennst du das Buch: Gesundung ist möglich? Da geht es um die Möglichkeit des (Über)Lebens mit Borderline. Ich wende einige der Strategien an, die dort beschrieben werden. Ein "normales" Leben wird es nie werden für mich, aber es kann erträglicher werden. Die schlechten Phasen sind bei mir inzwischen auch kürzer geworden und es gibt immer wieder Lichtblicke. Aber manchentags ist es fast unerträglich, nach wie vor. Wie lange kämpfst Du schon mit Deinen Symptomen und machst Du Therapie?
Solveigh25
 

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