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BeitragVerfasst: Sa. 28.01.2006, 19:32
von flügellos
...verdammt allein...
...weiß nicht wohin...
...will nach hause...
...zu mir selbst...
...verloren...
...mich selbst...
...wo will ich hin...
...wo komm ich her...
...was bleibt mir noch...
...nichts...

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Mo. 29.07.2013, 21:49
von withoutwings
mir fehlen alle worte
was sind schon worte
sie können nichts ausdrücken
nichts von dem was in mir ist
also schweige ich
was soll ich erklären
wem und warum
gefangen und leer
und doch so unendenlich viel
keine ordnung
kein system
es ist anstrengend
und laut
es zerreißt mich
und stacheldraht hält mich zusammen

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Do. 01.08.2013, 00:11
von Iniuria
Deine Worte..sind so...wahr irgendwie....leider...ich wünschte es wäre nicht so... :cry:
ich hoffe es wird bald wieder besser bei dir....
:cuddle: :cuddle: :cuddle:

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Mo. 09.09.2013, 21:40
von withoutwings
Nicht fühlen?!
"We think too much and feel too little" Charlie Chaplin

Du darfst keine Gefühle haben…

Wie aber denn nicht fühlen?
Wie aber damit umgehen?
Wie aber ohne Leben?

Du darfst keine Gefühle haben…

Wo aber sollen sie sich verstecken?
Wo aber soll ich sie unterbringen?
Wo aber sollen sie denn hin?

Du darfst keine Gefühle haben…

Was denn dann?
Was bleibt dann noch?
Was ersetzt sie dann?

Du darfst keine Gefühle haben…

Wer sagt mir wie das geht?
Wer bringt sie mir wieder?
Wer hilft sie mir später suchen?

Du darfst keine Gefühle haben…

Wann sind sie ganz verschwunden?
Wann kommen sie zurück?
Wann fühl ich mich wie tot?

Du darfst keine Gefühle haben…

Ich kann nicht ohne Fühlen!
Ich wäre leer und kalt!
Ich habe Angst sie zu verlieren!

Du darfst keine Gefühle haben…

Ich nehm meinen Teddy und geh ins Bett,
drück ihn fest an mich und fühl mich ganz klein.

Du darfst keine Gefühle haben…

Re: flügellos

BeitragVerfasst: So. 22.09.2013, 20:54
von withoutwings
klein...
weiß nicht wo ich langlaufen soll...
links oder rechts...
gutgehn fühlt sich falsch an...
schlechtgehn auch...
ich will weg...
weg von der wahrheit...
weg von mir selbst...
ich verliere mich...
in mir selbst...
fliegen wär ein schönes ziel...
aber nein, das wäre zu einfach...
und so...
sitz ich neben mir...
schau mir zu...
und kann mich nicht halten...

ich schaue menschen zu...
die sich selbst zerstören...
unendliche traurigkeit macht sich breit...
ich kann nichts tun...
zusehen...
wie flügel brechen...
und das wissen, dass es sich ändern kann...
aber die menschen nicht wollen...

Re: flügellos

BeitragVerfasst: So. 22.09.2013, 21:26
von Vanilla
Ich mag deine Gedichte sehr.
Obwohl sie sehr traurig sind.

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Sa. 05.10.2013, 21:50
von withoutwings
mit dem rücken zur wand...
den blick stur geradeaus...
unfähig sich zu bewegen...
kein schritt zurück...
nur nach vorn...
neu sortieren...
losgehen...
nagende gedanken...
die an jedem nevenende zerren...
sich verbeißen...
wartend auf den beginn...

Re: flügellos

BeitragVerfasst: So. 12.01.2014, 02:12
von withoutwings
kein Halt
keine Sicherheit
tiefe Sehnsucht
zu viele Gefühle
der Schmerz
aushalten
Kopf hoch
nicht hinsehen
kaputt
wohin mit mir
sinnlose Banalitäten
es sammelt sich
ein riesiges Meer
es läuft über
schwappt über die Kante des Horizonts
verliert sich
ertrinke
ohne Rettungsweste
verloren im Meer

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Mo. 26.05.2014, 22:28
von withoutwings
Damit ein Stern entsteht
Also schäme dich nicht, kollabiere, brich zusammen, zerfalle in deine Einzelteile, bevor du sie wieder zusammenfügst.

Damit ein Stern entsteht, muss ein Nebel kollabieren. Also schäme dich nicht, kollabiere, brich zusammen, zerfalle in deine Einzelteile, bevor du sie wieder zusammenfügst. So wie sie gehören, so wie sie sein sollen. Du darfst am Boden liegen. Du darfst dich fühlen, als würdest du in der ganzen Welt zerstreut sein. Als wären deine Partikel von dir weggeschleudert worden, als klebten sie noch an Orten, Erinnerungen, Menschen fest und würden nicht mehr zurückkommen zu dir.

Du darfst dich fühlen, als wenn alles zu Ende ist. Als ob du aufhörst zu existieren, nicht mal mehr bist. Wie eine Wolke von kleinsten Teilchen, eine zufällige Ansammlung von Materie. Nicht viel mehr als ein Schatten am Himmel.

Du darfst weinen und du darfst trauern. Um die kleinen Dinge, die dummen Dinge. Um Dinge, die dir eigentlich gar nicht soviel bedeuten sollten und von denen deine Gedanken doch nie die Finger lassen konnten. Du darfst weinen um Menschen, die das eigentlich gar nicht verdient haben.
Und du darfst um dich selber weinen. Um das was du warst, um das, was du sein wolltest. Um das, was andere aus dir gemacht haben. Um verlorene Chancen, verpasste Momente, verflüchtigte Gefühle. Um Glück, um Liebe, um Zuneigung, um Freunde, um die Leichtigkeit. Darfst an ihrem Grab stehen, sie mit Blumen überschütten, niederknien, schreien, leiden. Sie mit Erde bedecken und ihnen ihren Frieden schenken.
Denn jeder verdient eine Beerdigung.

Du darfst liegen. Einfach nur liegen. Ohne zu denken oder zu tun. Ohne Müssen, ohne Pflichten, ohne Zwang und ohne Gewissen. Darfst die Leute ignorieren, die dir sagen wollen, dass bald alles wieder besser wird.

Du darfst zerbrechen. In alle deine Einzelteile.

Und dann, irgendwann merkst du, dass noch alles da ist, was du brauchst um weiter zu machen. Du bist kollabiert, aber du bist noch da. Du bist kollabiert, aber aus deinem Staub ist ein Stern entstanden. Aus allem was du vorher warst, aus allem, worum du getrauert hat.

Damit ein Stern entsteht, muss ein Nebel kollabieren.

http://www.neon.de/artikel/fuehlen/erwa ... startseite

Re: flügellos

BeitragVerfasst: Mo. 26.05.2014, 22:30
von Kleiner Elefant
Ein sehr berührender Text. Sollten wir uns ein wenig mehr zu Herzen nehmen.

Du darfst das auch.
Ich helfe Dir dabei, die Partikel zu etwas Neuem, Stärkerem zusammen zu kleben :kiss: