Schild und Schwert

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Schild und Schwert

Beitragvon LeisesLeuchten » Di. 12.08.2014, 02:29

Ich weiß das der folgende Text lange ist, doch vielleicht findet sich der ein oder andere der ihn trotzdem liest. Es lohnt sich.

Schild und Schwert

Leben:
All die offenen Türen die böse Blicke werfen und ein Hauch von Nichts verstreuen.
Ausweg steht auf der Decke, doch ich steh am Boden. All die offenen Türen die mich in ein dunkles Nichts führen.
Ein Saal mit vielen Balken und Kerzen die nicht brennen, all die schönen Kerzen, schade,
Feuer habe ich nicht.
Aus einer diesen vielen Türen erklingt ein Geräusch, ein Fluss muss es wohl sein.
Ob dies eine Hoffnung ist um all das zu vergessen was mich gefangen hält?
Doch ich bleib stehen, bleibe stumm und schreibe.
Ein Saal, nicht sehr groß und seine vielen offenen Türen, jede einzelne davon könnte ein Ausweg sein, doch viel zu oft verlief man sich nur.
Und dort wo ein Lichtlein brennt ist meistens nichts zu finden, nichts außer Imaginäres. Gitter sind nicht zu finden, doch in Gefangenschaft steckte man mich.
Viel zu lange trugen die Beine mich voran, jetzt stehe ich und langsam verschließen sich all die Türen.
Dieser Saal so sonderbar mit seinen vielen Bildern an der Wand, all diese Bilder erzählen eine Geschichte die man bis jetzt aber noch kaum verstand, denn zu viel war vom Dreck verdeckt.
All die Türen waren nun zu, all die Bilder verschwinden langsam und ein salziger Geschmack berührt die Zunge,
wo kam dieser Geschmack bloß her?
Meine Blicke wandern durch den Raum, erschüttert stelle ich fest, dass Wasser in Massen aus allen Rissen und Ritzen strömt. Da stellt sich mir die Frage, wieso bemerke ich es erst jetzt? Mein Körper fühlte nichts, nichts an Nässe die mich umgab, nur die Zunge nimmt es wahr, jedoch nur den Geschmack, nicht die Nässe.
Eine Stimme schallt durch den Saal, sie schreit "Kämpfe, sonst ertrinkst du".
Der Mund schließt sich, der salzige Geschmack verschwindet, die Augen gehen zu und regungslos blieb alles, außer einer, einer der die Worte "Kämpfe" noch ernst nahm.
Er klopfte laut, im selben Takt, er klopfte laut, nahm keine Pause und egal was kam, er klopfte laut.
Er kämpfte weiter, wer war er nun? Es war das Herz, was leben wollte!
So ging ich über, nicht in den Tod, nein in einen Traum.

Traum:
Strahlend hell die Wiese ist, ein Mädchen mit einem blauen kurzem Kleid und keine Schuh mir entgegen tritt, sie streckt mir eine ihrer Fünf entgegen, nahm mich an die Hand und geht mit mir voran. Wohin es geht das weiß ich nicht, auffällig sind nur all die schönen Blumen auf dieser schönen Wiese. Wir gingen und gingen, kein rennen, nur ein gehen.
Bis wir zu einer Gestalt der Vergänglichkeit kamen, dort mit geschwächten Beinen und dem alten Gesicht steht dieser Herr so aufrecht wie es nur geht, der Geist wohl stark doch der Körper schon schwach.
In seinen Händen, ich glaube es kaum, ein schweres Schwert und ein noch schwereres Schild.
Er spricht zu mir mit tiefer Stimme und seinem Husten:
"Dies sind Waffen für das Leben, nicht um leben zu beenden!
Einst baute ich sie mir, viel zu schwer erscheinen sie dir, doch dies sind Waffen für das Leben, nicht leicht zu tragen, doch gut in ihren Taten! Ob du sie trägst das überlasse ich dir, doch ohne sie trägst du viel mehr!"
Fragliche Blicke entweichen mir, denn ich verstand es nicht, nicht ein Stück, was sollte dies, ich weiß es nicht.
Doch dies waren seine Worte, sie brannten sich in meine Gedanken.
Sie, das schöne Mädchen von dieser schönen Wiese fing an mit mir weiter zu gehen. Etwas tief drin in mir spricht ganz leise: "Bleib nicht stehen".
Ein Fuß vor den anderen, so komme ich mit vielen Schritten voran und langsam lies sie los, die Hand die meine umgriff öffnet ihre Finger, denn sie lies los und da war er wieder, dieser salzige Geschmack,
wo kommt er her? Kein Wasser ist zu sehen.
Die Umgebung verschwommen und es wird langsam finster.

Erwachung aus dem Traum:
Er klopft laut im schnellen Takt, die Wiese um mich jetzt nun verschwand, die Augen waren zu, jetzt gehen sie auf und vor mir erhebt sich der alte Saal.
Doch jetzt ist er sauber, kein Dreck ist zu sehen.
All die Bilder sind nun zu erkennen, nichts davon ist mehr verdeckt und das Bild was ich zuvor nicht ganz verstand - es war vor dem Traum noch zu verdreckt, wirft mir nun ein noch größeres Rätsel entgegen, denn was man sieht ist der Herr mit Schild und Schwert.
All die Türen sind zu, nur eine nicht, es war die Tür aus dem das Geräusch des Flusses spricht. Voller Mut und großer Angst gehe ich durch diese Tür, was vom Saal so dunkel erschien ist jetzt so hell und klar.
Außer der Fluss der umhüllt ist vom Schleier, von dort ertönen viele Stimmen, die einen leise, die anderen schreien und manche Stimme singt.
Die Angst besteht weiter, doch der Traum entzündete Funken, das kleine Wesen tief in meiner Brust spricht überzeugende Worte wie als wären sie vom alten Herren:
"Diese Nässe, folge ihr, doch suche vorher Schild und Schwert, denn Lasten werden sonst zu schwer! Diese Waffen sind zum Leben da, sie sind schwer, doch ohne sie trägst du viel mehr!"

by Mario Grasso
Meine Lippen treiben die Worte einen Abgrund hinab in der Hoffnung, dass sie eine Reaktion auslösen, doch Stille ist es die mir von dieser Tiefe wie ein ziehendes Seil ans Herz gebunden wird.

by Mario Grasso
LeisesLeuchten
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