Ein paar Worte zu mir

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

Ein paar Worte zu mir

Beitragvon dII to the Z JAY » Fr. 14.12.2012, 16:41

Heyhey,
ich bin gerade auf dieses Portal gestoßen, ich habe gerade auch schon ein paar Beiträge hier durchgelesen, ich verstehe also ganz grob schonmal, mit welchen Problemen sich die Menschen hier so rumschlagen. Daher empfinde ich meine gerade als etwas lächerlich und minderwertig im Vergleich zu anderen, aber ich möchte mich euch trotzdem mitteilen, das genau dieses empfinden mich schon immer begleitet hat und ich für mich im inneren erkannt habe, dass das nicht normal und vorallem richtig ist.

Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Hannover, ich bin ein mehrfaches Scheidungskind, mitgeschleppt durch Beziehungen meiner Mutter mit teils gewaltätigen Menschen, die auch nicht davor zurückgeschreckt haben, mich oder meinen Halbbruder zu schlagen. Bis vor 3 Jahren habe ich noch bei meiner Mutter gewohnt, seitdem ich geboren bin, bis zum heutigen Tag habe ich nur mit Problemen zu kämpfen, ich habe sowas wie Glück ehrlich gesagt noch nie erlebt. Das mag vllt im Auge des Betrachters liegen, ich hatte sicherlich "glückliche Momente", aber nie das Gefühl, dass einfach mal alles stimmt und ich wirklich lebe. In meiner derzeitigen Situation habe ich eine Freundin mit der ich zusammen wohne, sie ist super Fürsorglich auf emotionaler Ebene, doch leidet selber an Depressionen und diversen psychischen Erkrankungen. Ich bin studienabbrecher und jetzt in einer schulischen Ausbildung, dort allerdings mehr als unzufrieden, da mathe mich schlicht hasst.
Ich überlege ernstahft den Suizid zu begehen, was vorallem an meiner stark ausgeprägten Depression liegt, jedoch auch aufgrund meiner Vergangenheit und realen gegenwärtigen Situation. Ich kämpfe jetzt seit gut 2 Jahren in dem Haushalt ums blanke überleben, ich habe im Monat im Grunde genommen nix zu essen oder zu trinken, und kann nichtmal die Rechnungen vom Kindergeld und den bisschen Geld meiner Freundin bezahlen (sie macht selbstverständlich das gleiche durch). Dazu kommt eine große ungewissheit, was meine Ausbildung betrifft, denn ich habe massive Probleme mit Mathematik, kann mir meiner Meinung nach einen Abbruch der Ausbildung finanziell und auch vom Alter her überhaupt nicht erlauben. Ich habe zwar ein Abitur, doch dass ist eher ein Armutszeugnis meiner selbst. Desweiteren habe ich mich in jemanden aus meiner Klasse verliebt, obwohl ich das bei Gott nicht will und vorallem das die Situation überhaupt nicht zulässt (abgesehen von den Gefühlen zu meiner Freundin).

Mit jedem Tag wächst mein Bestreben, meinem Leben ein Ende zu setzen, ich überlege schon, wie ich es am besten vollziehe ohne unschuldige Mitmenschen zu belasten und es möglichst schmerzfrei für mein umfeld gestalte.

Ich kann mit niemanden aus meinem Umfeld sprechen, weil ich mich schlicht nicht traue und die Situation so unbeschwert wie möglich für alle anderen Menschen halten will, immerhin hat jeder sein Ballast zu tragen.
Ich hoffe sehr, dass ihr mir irgendwie helfen könnt.

Die nicht so krass gekürzte Geschichte meines Lebens schreibe ich auf Wunsch auch, allerdings würde das etwas dauern, ich bitte diesbezüglich also am besten um eine kleine Anfrage (sollte das überhaupt jemand interessieren), aus dem kleinen Kontext her hier erkennt man ja im prinzip nur bruchstücke meiner situation.
Zuletzt geändert von dII to the Z JAY am Fr. 14.12.2012, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
dII to the Z JAY
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon Atisha » Fr. 14.12.2012, 16:49

Hey du, du bist wichtig, deine Geschichte ist wichtig, ich lese sie mir bestimmt durch. Du hast Depressionen, deswegen willst du dich umbringen, aber das Leben ist auch schön, wirklich - jetzt hole ich zu Beispiel meine Kinder ab, die geben mir viel Glück.

Die finanziellen Sorgen kann ich echt nachvollziehen, habe sie selber, obwohl mirs im Vergleich zu dir wahrscheinlich schlaraffenlandmäßig geht mit meinem ALG2.
Atisha
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon Atisha » Fr. 14.12.2012, 16:55

Hast du denn keine Freunde? Wir haben uns in der Jugend mal geschworen, dass wir uns beistehen im Leben, von so einem Freund habe ich mir auch schon viel Geld geliehen. Ich bin ihm dafür sehr dankbar. Vielleicht hast du ja auch solche Freunde ... nix zum essen zu haben kann es ja nicht sein.
Atisha
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon dII to the Z JAY » Fr. 14.12.2012, 16:58

Atisha hat geschrieben:Hast du denn keine Freunde? Wir haben uns in der Jugend mal geschworen, dass wir uns beistehen im Leben, von so einem Freund habe ich mir auch schon viel Geld geliehen. Ich bin ihm dafür sehr dankbar. Vielleicht hast du ja auch solche Freunde ... nix zum essen zu haben kann es ja nicht sein.


erstmal vielen dank für deine zeit.
Nein, ich hab leider ehrlichgesagt keine freunde mehr. ich hatte hier und dar mal welche, doch der kontakt ist einfach verloren gegangen durch verschiedenste gründe. Ich habe zwar zig bekannte, aber einen echten freund hab ich definitiv nicht.
dII to the Z JAY
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon lieselotte » Fr. 14.12.2012, 17:11

dII to the Z JAY hat geschrieben:Mit jedem Tag wächst mein Bestreben, meinem Leben ein Ende zu setzen, ich überlege schon, wie ich es am besten vollziehe ohne unschuldige Mitmenschen zu belasten und es möglichst schmerzfrei für mein umfeld gestalte.


Hallo :nana:
schmerzlos geht das für einen selber, ohne Belastung für Dein Umfeld gehts definitiv nicht. Irgendeiner leidet immer unter dem Suizid eines anderen. Da muss ich Dich enttäuschen.

Fang doch mal mit naheliegenden Dingen an. Ausbildungsbeihilfe, Wohnbeihilfe. Irgendwas in der Richtung. Mit anderen Lehrlingen Mathe lernen? Mathe war auch nie meins. Ich steh mit dem Fach auf Kriegsfuß.

Du wirst sehen, wenn erst einmal ein bisschen Ordnung in Deinem Leben herrscht und Du wieder irgendwie einen Überblick und Boden unter den Füßen hast, dann gehts nicht mehr gar so schwer :jawoll:
lieselotte
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon dII to the Z JAY » Fr. 14.12.2012, 18:31

Ich hab in finanzieller Sicht schon überall angefragt, mir steht im Grunde genommen nix zu, weil ich bafög berechtigt bin. Allerdings hab ich seit jahren keinen kontakt mehr zu meinem vater (weil er meine kontaktversuche ignoriert), ergo auch keine nachweise für bafög von ihm. jetzt war ich nochmal beim amt vor einigen monaten, ich brauch jetzt nurnoch kram von meiner mutter und dann bekomm ich vllt was, allerdings wird wohl nichmal das genügen...so erahne ich jedenfalls aufgrund von berichten von mitschülern.
dII to the Z JAY
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon lieselotte » Fr. 14.12.2012, 18:53

dII to the Z JAY hat geschrieben:Ich hab in finanzieller Sicht schon überall angefragt, mir steht im Grunde genommen nix zu, weil ich bafög berechtigt bin. Allerdings hab ich seit jahren keinen kontakt mehr zu meinem vater (weil er meine kontaktversuche ignoriert), ergo auch keine nachweise für bafög von ihm. jetzt war ich nochmal beim amt vor einigen monaten, ich brauch jetzt nurnoch kram von meiner mutter und dann bekomm ich vllt was, allerdings wird wohl nichmal das genügen...so erahne ich jedenfalls aufgrund von berichten von mitschülern.


Ok.
Wenn der Herr Papa freiwillig nicht will, dann zwing ihn eben. Soll heissen, such Dir einen Anwalt und klage den Unterhalt ein. Den gibts dann rückwirkend. Du hast Rechte. Fordere die ein.
Bevor Du am Hungertuch nagst würde ich mit der Brechstange kommen. Den Anwalt musst Du nicht bezahlen, das wird übernommen.
Du hast ein Recht auf Bestreitung Deines Lebensunterhaltes. Kannst Du das eigenständig nicht erreichen, so steht Dir Unterstützung zu. Egal von wem. Krieg das raus, wer Dir wie helfen kann und zu helfen hat.
Die Mitschüler mögen ihren eigenen Rahmen haben, der hat aber mit Deiner Situation nicht zwingend was zu tun.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.
lieselotte
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon dII to the Z JAY » So. 16.12.2012, 16:33

ich weiß nicht, selbt wenn ich geld bekommen könnte, der weg bis dahin ist wieder über gericht und mit aufwand verbunden, meine nerven liegen eh schon blank. desweiteren bröckelt meine beziehung mit meiner freundin sehr heftig, das würde mir während eines gerichtsverfahrens einfach mal das genick brechen, würde es währendessen zu einer trennung kommen... im moment klammer ich mich an meine musik und die hoffnung, dass irgendwann alles besser wird als jetzt, aber der pessimist in mir wächst und wächst...
ich schrei um hilfe, mit jedem wort dass ich sage, mit jedem zeichen, dass ich jemand schreibe. manchmal sehr subtil, manchmal schon sehr eindeutig, doch niemand nimmt es wahr.
dII to the Z JAY
 

Re: Ein paar Worte zu mir

Beitragvon lieselotte » So. 16.12.2012, 20:25

dII to the Z JAY hat geschrieben:ich weiß nicht, selbt wenn ich geld bekommen könnte, der weg bis dahin ist wieder über gericht und mit aufwand verbunden, meine nerven liegen eh schon blank. desweiteren bröckelt meine beziehung mit meiner freundin sehr heftig, das würde mir während eines gerichtsverfahrens einfach mal das genick brechen, würde es währendessen zu einer trennung kommen... im moment klammer ich mich an meine musik und die hoffnung, dass irgendwann alles besser wird als jetzt, aber der pessimist in mir wächst und wächst...


Ok. Du hast kiloweise Probleme und weisst nicht wie zusätzliche Schwierigkeiten bewältigt werden können.
Wie soll also Unterstützung für Dich gehen?

dII to the Z JAY hat geschrieben:ich schrei um hilfe, mit jedem wort dass ich sage, mit jedem zeichen, dass ich jemand schreibe. manchmal sehr subtil, manchmal schon sehr eindeutig, doch niemand nimmt es wahr.


Sorry, um Hilfe schreien alleine genügt nicht.
Ich nehme das wahr und Du willst davon nix wissen. Was soll ich (und andere) daraus basteln? Sogar wenn Dich jemand zum Anwalt an der Hand zerrt, um die Konfrontation kämst Du nicht drumrum. Willst Du Deine Situation verändern, du wirst Dich schon irgendwie engagieren müssen.

Regle die Beziehung zu Deiner Freundin, regle Deine finanzielle Situation, Deine berufliche natürlich auch. Das mag momentan einfach viel zu viel an Aufgaben sein, aber egal ob Du aktiv was dran tust oder nicht, die Lage verändert sich auch ohne Deine Mitwirkung. Irgendwie und irgendwo hin. Tust Du nix und stellst Dich tot, das Ergebnis ist dann eben irgendeines und nicht das, das Du haben möchtest.
lieselotte
 


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