Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Lingenia_is_back » Mi. 13.06.2012, 08:39

Hi zusammen,

ich weiß langsam nicht mehr was ich noch machen soll. Ich häng seit 2 Wochen schon wieder voll durch, alles dreht sich nur noch darum dem ganzen endlich ein Ende zu setzen. Die Pläne werden konkret.

Wie ich da wieder reingerutscht bin, weiß ich nicht, vielleicht wüsste ich sonst auch einen Weg daraus. Aber wie ein Problem behandeln, wo die Ursache nicht klar ist!?

Hinzu kommt mein immenser Suchtdruck, dem ich überhaupt nicht Herr werde. Und das einzige warum ich noch nicht abgestürzt bin ist die Tatsache, dass ich eingesperrt bin und an nichts dran komme. Noch viel mehr Angst an der Sache macht mir aber, dass mein Wille fehtl. Es gab die Zeit, wo ich aktiv etwas dagegen tun wollte, gegen diese verdammten Süchte, gegen die Selbstzerstörung, einfach wieder ein lebenswertes Leben leben. Aber ich will nicht mehr. Ich weiß nicht an was es liegt. Ist der Leidensdruck so stark, dass ich das als einzigen Weg sehe mich wegzuknallen, egal mit was?
Ich hab eine unwahrscheinliche Sehnsucht entwickelt an frühere Zeiten, mit Drogen und vielen Tabletten und viel Alkohol. In der Zeit gings mir echt dreckig trotzdem bin ich an den Punkt wo ich sie mir zurückwünsch, warum????? Das ist ne Sackgasse, ich würde draufgehen, wieso ist die Sehnsucht so stark. Ich kann das nicht unter Kontrolle kriegen.
Und daraus widerrum entstehen wieder Suizidgedanken. Weil ich keinen Weg sehe. Ich kann diesen Druck nicht standhalten. Aber ich weiß, dass wenn ich nicht kämpfe, dass ich dann untergehe. Dann kann ichs auch gleich beenden ohne noch so Tief zu sinken.!?
Der Wille wenn da wär. Warum will ich nicht mehr!?
Ich fühl mich machtlos. Ausgeliefert. Ich kriegs einfach nicht hin.
Die Sucht ist so stark. Soviel stärker als ich :schluchz:

Mich macht das so wütend, so traurig, so hoffnungslos.

Wo ist der Weg den ich gehen wollte!? Wo ist meine Power? Mein Wille? Mein LEBENSwille??? Wo!?

Alles nur Sackgassen. Ich hab den Glauben an mich verloren. Ich bin zu schwach.

Das musste zumindest mal raus. Danke fürs lesen.

Lin
Lingenia_is_back
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon GLaDOS » Mi. 13.06.2012, 09:29

Hallo Lin,

du bist da in einer ziemlich verzweifelten Lage. Aussichtlos ist sie jedoch nicht.
Das die der Wille/Antrieb/Zuversicht abhanden gekommen sind liegt vielleicht daran das es egal mit welche Substanz "leichter" ist (kling komisch ist aber so)...das Leben wird erträglicher. Ja klar ist es das nicht wirklich, aber jemand der noch nie wirklich von etwas abhängig war kann das auch nicht verstehen. Ich sehne mich auch oft an die früheren bessern Zeit...obwohl es mir da nur beschissen ging...es war leichter, aber auf eine andere verquertere Art.

Ein total egoistisches Verhalten eigentlich...sich einer gefährlichen Sucht hinzugeben, denn was man anderen damit antut...schrecklich. Mitansehen zu müssen wie sich ein geliebter Mensch selber zerstört ist die Hölle für jeden Angehörigen. Aber es aufgeben, dass muss man nur für sich selber, alles andere hat auf lange Sicht keinen Sinn.

Eine Sucht zu besiegen ist verdammt schwer und wenn man keinen Grund hat für sich selber zu kämpfen wird es noch viel schwerer. Selber hast es noch nicht erkannt, aber auch du hast viele Gründe am Leben bleiben zu wollen. Ich kenne dich ja nun nicht wirklich, aber es muss doch irgendwas geben wofür es sich zu kämpfen lohnt, und mag es noch so winzig sein.
Aufgeben ist feige und ich schätze dich nicht so ein, dafür hast du dich schon zu oft aus der Scheiße geholt und ich bin mir ziemlich sicher das du es auch dieses mal schaffst...denn an etwas anderes will ich gar nicht denken.

Alleine kannst du deine Sucht nicht besiegen, aber das weisst du ja, aber damit anfangen ohne es wirklich zu wollen hat halt auch keinen Sinn.

Ich wünsche dir von Herzen das du diesen Sinn/Willen findest und erkennst wie wertvoll du bist und es sich verdammt noch mal für alles im Leben lohnt zu kämpfen.

Alles liebe GLaDOS...
GLaDOS
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon TickTack » Mi. 13.06.2012, 10:31

Hallo liebe Lin :cuddle:

Es tut mir leid zu lesen, dass du dich so ausgeliefert fühlst. Das ist mit eines der unerträglichsten Gefühle, finde ich.

Hm die Sucht scheint JETZT stärker zu sein.. hat JETZT das Ruder in der Hand und ist Chef.. Ich denke, dass das Zeit braucht, damit sich das wieder ändern kann. Ich erinner mich noch gut an deine Worte und deine Haltung, als du kämpfen wolltest!!! Ich bin mir sicher, das kannst du alles zurück gewinnen. Dass das Eingesperrt sein der einzige Weg ist, um nicht an Pillen und Co zu kommen klingt zwar hart, aber vllt verschafft dir dies die Zeit, die dir helfen kann!

Ich verstehe deine Angst vor noch mehr Aussichtslosigkeit nur zu gut. Ich bewundere dich, dass da kämpfst und dass hast du immer getan!
Wie gern würd ich den Schalter umlegen... Aber den kannst nur du finden. Verdränge die Gedanken an den Tod, suche dir Gedanken an die Zukunft. An Dinge, die dir wieder Lebensfreude geben können. Die Dinge gibt es ganz bestimmt! Und SIE sind es wert, dass du der scheiß Sucht in den Arscht trittst.

Ich denke ganz viel an dich und wünsche dir alle Kraft der Welt.

Komm jederzeit hierher zurück zum reden, wenn es dir hilft. Ich bin gern für dich da.
TickTack
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Nickita » Do. 14.06.2012, 21:42

Hey,

irgendwie tuts mir leid zu lesen,wie du denkst/ dich fühlst,etc.

Was meinst du mit " eingesperrt " ? :/

Irgendwie merkt man schon,dass du ziemlich am Ende bist,aber immerhin schaffst du es zu schreiben und dir sämtliche Fragen zu stellen usw. usf. und das wiederrum zeigt ja auch,dass du noch nicht ganz aufgegeben hast und ich wünsche mir von Herzen für dich,dass du es schaffst da rauszukommen. :/

Und was konkret den Suizid betrifft : Tu es nicht.
Weißt du ,das soll jetzt keinesfalls Vorwurfsvoll klingen usw. zumal ich ja auch selbst Suizidgedanken habe ( wenn auch anders ) aber naja : Ich habe eine sehr gute Freundin,sie ist 16 Jahre alt und ihr Vater hat sich vor einigen Jahren das Leben genommen. Sie hang sehr an ihrem Vater..er war ihr ein & alles und nun ist sie total abgerutscht..naja was heißt abgerutscht ; klingt immer so dramatisch,aber das ist ihr derzeitiges Leben auch : Sie nimmt Drogen,usw. usf.
Natürlich liegt das sicher nicht nur daran,aber sie leidet sehr darunter.

Wie gesagt das soll definitiv kein Vorwurf sein,um Gottes Willen..aber weißt du... seitdem ich mehr und mehr mit ihr zutun habe... denk ich immer drüber nach... wenn ich sehe wie sie leidet und dann frage ich mich selbst ..mein Gott Nicky...wie kannst du nur so denken...vonwegen Suizid usw. ..klar kann man das eine nicht mit dem anderen vergleichen,aber dennoch .

Weißt du...das Leben kann auch schön sein ; gibt es gar nichts (mehr) in deinem Leben was dich erfreut ?
Niemand hat den "Sieg" verdient,dass du dich umbringst... kämpf für dein Leben...kämpf für dich. Es lohnt sich,glaub mir.
Ich weiß,dass das manchmal echt leichter gesagt ist als getan ( ist ja nicht so ,als wüsste ich nicht wovon ich rede ) aber der Suizid kann und darf echt keine Lösung sein.

Ich wünsche mir,dass du die Kraft hast. Alles,alles Liebe & Gute für dich.
Nickita
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon lieselotte » Do. 21.06.2012, 19:21

Lingenia_is_back hat geschrieben:Der Wille wenn da wär. Warum will ich nicht mehr!?
Ich fühl mich machtlos. Ausgeliefert. Ich kriegs einfach nicht hin.

Die Sucht ist so stark. Soviel stärker als ich :schluchz:

Mich macht das so wütend, so traurig, so hoffnungslos.


Hallo Lin,
warum Du nicht mehr willst, das hast Du bereits geschrieben und nur nicht gesehen.
Mit Drogen fällt einem genau das nicht auf und man hat damit auch seinen Spass und was zu lachen. Bis man wieder runterkommt. Dann sucht man sich seinen Spass von vorne und sperrt das echte Leben und die eigenen Defizite immer wieder aus.
Ausgenüchtert und clean fällt einem dann das Leben regelrecht auf den Kopf, wobei es nichts gibt, was einen erheitern könnte oder Sinn machen würde. Das ist das brutale an der Geschichte.

Ein Entzug selber nutzt nix. Findet man keinen Lebenssinn und kümmert sich auch niemand darum, dass einer gefunden wird, dann ist das im Regelfall ein sinnloses Unterfangen. Man muss schon wissen warum man strampelt. Dein Bedürfnis, Herr über Dich und Dein Leben zu werden und die Kontrolle zu haben, das kollidiert mit Deiner Sucht, die Dir die Aufgabe abnehmen will und Dich in den wohlig warmen Schoß an Dämmer und Rausch legen will.
Weil das Leben brutal und selten erfreulich ist flüchtet der Mensch gerne in die Arme von solchen Göttern. Und geht manchmal daran kaputt. Oder will wie Du einfach kaputt gehen oder vielleicht auch nicht.

Ich versuche hier nur zu erklären und gedanklich anzuschieben. Natürlich habe ich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, behaupte aber, dass ich durch meine eigene Suchtkarriere weiss, dass Drogen eine feine Sache sind, Unterwerfung aber keine gute Idee. Sprich, kontrolliere Dein Leben selber und überlass das nicht den Drogen.
lieselotte
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Lingenia_is_back » Do. 19.07.2012, 13:32

Hallo zusammen,

danke für all die lieben Worte und Versuche mich aufzubauen. Morgen wäre ich dann 5 Wochen clean und es fällt mir nicht sonderlich schwer. Ja ich bin wieder aufgetsnaden, ich kämpfe für mein Leben - viel zu schnell kann es vorbei sein =( . Mein Vater war sehr krank und ist letzte Woche verstorben. Nichts würde er sich mehr wünschen, als dass es mir endlich wieder gut geht und dafür kämpfe ich.

Es geht immer weiter und ich stehe nicht alleine, das weiß ich. Aber ich hab eben auch meine Tiefpunkte.

Lin
Lingenia_is_back
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Vanilla » Do. 19.07.2012, 14:06

liebe lin, es tut mir sehr leid, dass dein vater gestorben ist
so ein verlust ist nur ganz schwer zu verkraften
aber trotzdem bist du schon 5 wochen clean, dein papa waere
stolz auf dich, ganz bestimmt
und sei auch selbst stolz auf dich, du kaempfst um
dein leben
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon GLaDOS » Do. 19.07.2012, 15:27

Mein Beileid Lin =( ...
GLaDOS
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon DeepOcean » Do. 19.07.2012, 15:35

Lin, das tut mir so leid... :cry:
Ich finde es toll, dass du kaempfst. Finde grad nicht so ganz die richtigen Worte, aber ich finde, du bist eine echt starke Frau...
Wuensche dir alles Liebe dieser Erde!
Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. (Friedrich Nietzsche)

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Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Esperanza » Do. 19.07.2012, 15:42

Scheiße...mein größtes Beileid.
Fühl dich ganz lieb gedrückt Lin!
Esperanza
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Minni34 » Do. 19.07.2012, 19:04

Mein Beileid. Es tut mir leid für dich.
Minni34
 

Re: Hoffnungslos - wo ist mein Weg???

Beitragvon Lingenia_is_back » Di. 07.08.2012, 02:05

Ja nur traurig, dass er es nicht mehr erlebt.

7 Wochen.
Lingenia_is_back
 


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