habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon Nina » Di. 24.01.2012, 08:01

hallo, ich hoffe, das ich hier menschen finde, die das was ich fühle verstehen können.

schon immer habe ich suizidgedanken gehabt, jetzt in der mitte meines lebens habe ich mich damit abgefunden und werde mir egal was noch kommt, mir nicht mehr das leben nehmen. geholfen hat mir hier vorallem der wieder gefundene glaube an gott. ich war zeit meines lebens regellos und habe viel durchgemacht, jetzt wo ich mich an meinem christlichen glauben halten kann, gibt mir das einen weg vor, an den ich mich halten kann. aber jetzt zum thema:
seit jahren bin ich auch schilddrüsen krank. jetzt habe sie bei mir einen grossen knoten festgestellt. und ich? habe mich sofort innerlich gefreut, das ich so endlich aus dem leben scheiden kann, ohne das ich was dafür kann. leider sind diese knoten nur zu fünf prozent bösartig. ich habe heute nachmittag einen termin , wo der knoten genau untersucht wird. innerlich bete ich, das das doch mein ganz persönlicher ausweg sein könnte.

irgendwie schäme ich mich für diese gedanken, da ich erwachsene kinder habe, die mich aber noch brauchen. ich finde vieles schön, in diesem leben, vorallem kann ich mich an der natur sehr erfreuen, an musik usw. aber dieses müde sein vom leben hat mich zeit meines lebens begleitet. ich weiß nicht, wie es anders sein könnte.
lg nina
Nina
 

Re: habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon Liv » Di. 24.01.2012, 19:25

Hi Nina,

ich kann dich nur zu gut verstehen. Auch ich hatte Knoten an der Schilddrüse, wurde operiert und es ist alles gut.
Aber ich kenne den Wunsch, dass ich doch bitte eine schlimme Krankheit kriegen soll, die tötlich endet oder die ich dann nicht behandeln lasse und so dann zum Tod führt.
Es wäre einfach die erlösung schlecht hin. Ich bräuchte nicht mehr kämpfen und gleichzeitig wird mir dadurch ja auch die Entscheidung abgenommen.
Vorallem denke ich immer an die Menschen, die mitten im Leben stehen und vorallem Freude am Leben haben und dann gesagt bekommen, sie hätten Krebs oder... Die Leute wollen leben und müssen kämpfen, vorallem schätzen sie sich selber mehr, gehen vermutlich mit ihrem Körper besser um als ich (selbstverletzung, essattacken...).
Und wenn ich mich im Spiegel betrachte fühle ich mich hässlich und wiederlich und verachte mich. Und so eine Krankheit wünschen die einen die "Erlösung" bringt ist natürlich nicht gut, aber für mich ist es der Weg meinen Gedanken freien Lauf zu lassen... Klingt irgendwie blöd, ist aber leider so...

Du bist, also nicht alleine mit deinen Gedanken, Nina.

Liebe Grüße
Liv
Liv
 

Re: habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon Leonie » Di. 24.01.2012, 19:39

Ich kenne diese Gedanken auch, allerdings möchte ich nicht qualvoll enden (da bin ich dann doch wieder Schisshose).

Damals mit 24 Jahren, habe ich mir gesagt, ich werde so lange Leben, bis meine Tochter groß ist und sich alleine versorgen kann. Nun ist sie groß und lebt für sich, hat mir aber ihren Hund damals da gelassen. Ergo, ich lebe noch so lange wie der Hund.

Wenn ich jetzt so recht nach denke, bin ich Meinungslos, Hund lebt ja noch, habe gar keinen dieser Gedanken zur Zeit.

Nur du selber kannst allein am Ende darüber entscheiden, niemand wird dir zu raten. Gedanken kann man aber hegen, daran ist nichts verwerfliches, trifft nur so oft auf so manches Gemüt nicht so recht, man sollte auch nicht mit jedem darüber reden. Ich habe darüber noch nie offen geplaudert, ist das erste mal, dass ich dies so schreibe.

Was sagte denn der Arzt?

LG Leonie
Leonie
 

Re: habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon frank » Di. 24.01.2012, 21:04

Bitte sofort ein Veto einlegen wenn es Dich anfasst.

Ein Stück weit kann ich Deine Schilderung nachvollziehen, von dem Selbsttötungsversuch über Selbstverachtung und Selbsthass, der Diskrepanz von Hoffnung und gleichzeitigem Wunsch jede Form von Tod in Kauf zu nehmen Hauptsache er kommt, lieber früher als später, solange er nur nicht durch eigene Hand geschiehdert.

Jeden greifbaren Strohhalm fassend der nur ein Stück mehr Lebenszeit beschert, eine neue Etappe finden ohne dafür in Verantwortung zu stehen falls er scheitert. Bis hier hin,....

....und hier beginnt mein Selbstbetrug, leben wollen bis zu dem nächsten Etappenziel, leben in Fragmenten, kurzen Zeitabschnitten. Eine neue Etappe formulieren um zu leben, und doch die Angst zu sagen jo, das ist mein Leben, sich zugestehen das es das ist. Rechtfertigungen finden um zu existieren frisst die Seele auf, zehrt von Tag zu Tag mehr an dem Selbstbildnis und dem Selbstvertrauen. Das ist eine Endlosschleife.....und klingt definitiv nicht blöd. Das Resultat ist halt von beiden Seiten betrachtet nicht so prall, und ein Punkt um mit Sortieren und Aufräumen zu beginnen und den Wert das Du Dich für ein Weiterleben entschieden hast mit neuem Inhalt zu füllen. Einem der Dir zueigen ist und Dich ausmacht.
frank
 

Re: habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon Nina » Mi. 25.01.2012, 20:53

hallo, ich war ja gestern beim arzt, es ist ein kalter knoten. da aber nur wenige dieser knoten wirklich bösartig sind, meinte er, das ich diesen knoten engmaschig kontrollieren lassen soll, ob er sich verändert. dann könnte man ihn immer noch herausnehmen.

wie ich mich jetzt verhalte, weiß ich auch noch nicht, vielleicht mach ich garnichts mehr.
Nina
 

Re: habe einen knoten und denke: hoffentlich ist er bösartig

Beitragvon Mulle » Sa. 28.01.2012, 19:40

ich habe auch 3 kalte knoten in der schilddrüse und fahre allle 2 jahre zur szinitigraphie oder zum einfachen ultraschall. da fällt mir ein, das müßte ich mal wieder machen, ich war schon einige jahre nicht zur kontrolle. die kalten knoten sind nicht gefährlich aber eine regelmäßige überwachung sollte da schon folgen. im moment brauchst du gar nichts machen, veränderungen (wenn überhaupt) werden im laufe der jahre durch kontrollen sichtbar.
es ist doch gut das es so ist wie es ist.
ich habe deinen thread hier vefolgt. eines möchte ich dir aber mitteilen: sei froh soweit gesund zu sein, das ist das größte geschenk des lebens. entwickle eigenliebe und genieße das leben in allen zügen. es ist das größte geschenk was uns gemacht wurde.
Mulle
 


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