Vom Sinn des Selbstmordes

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

Vom Sinn des Selbstmordes

Beitragvon MutedStoryteller » Do. 13.03.2008, 13:04

Selbstmord

Wenn ein Mensch einen solchen begeht, wird meistens die Frage laut: „Warum hat er das gemacht?“ „Macht es überhaupt Sinn absichtlich zu sterben?“
Ich glaube das macht es selten, aber manchmal.
Wir wissen ja gar nicht was nach dem Tod kommt, außer das wir all das Wissen, Gefühle, Ideen, Zeitgefühl verlieren. Das kann man feststellen weil schon zu Lebenszeiten Teile des Gehirns ausfallen können und plötzlich kann sich die Person nicht mehr erinnern, und verliert Teile ihres Charakters oder eben etwas anderes.
Wie sollte nach dem Tod wo das gesamte Gehirn verrottet alles noch da sein, wo schon zu Lebzeiten etwas verloren gehen kann?

Einzige Lösung wäre, das alles vorher schon da war: Das die Seele als solches schon alles beinhaltet, und es nur eine Verbindung zum Menschen braucht um einen Charakterzug hervorzurufen… Aber Achtung das würde bedeuten wir wären alle Komplett identisch und NUR durch unsere Umstände unterschiedlich…
Dann gäbe es keine individuellen Einzelpersonen mehr.
DU wärst genau dasselbe wie alle anderen oder wären sogar alle nur eine Person?
Natürlich könnte auch alles vorgegeben sein: Jede Person hat nur bestimmte Charakterzüge die sie mit sich verbinden kann… Ich halte das allerdings für etwas komisch denn wenn man sich umsieht sieht man: Personen können schon sehr stark verändert werden durch eine andere Umgebung. Das würde dann also bedeuten für jeden wäre der Weg schon im vornherein festgelegt. Die Eigenschaften die man bekommt wären klar, genau wie jeder Schritt den man macht, jede Idee und jede Situation. Wär natürlich aber auch eine Möglichkeit

Man merkt schon… es ist sehr schwierig zu behaupten, dass noch etwas bleibt… Und selbst wenn man es trotzdem versucht hat das jedenfalls Konseqeuntzen.

Obwohl es Menschen wohl häufig darum geht sich umzubringen wenn sie Selbstmord machen macht es keinen Grund zu sagen:
„Hey, der Tod ist doch viel besser als das leben.“
Denn das würde heißen:
„Hey, eine Zahl die ich nicht kenne ist doch viel kleiner als 3.“
Wir kennen den Tod nicht!

Das sagen auch nicht alle so einfach.

Wenn nicht der Grund ist das man aus Rachegründen oder aus Hass, aus Gefühlregung Tod sein möchte muss es ein anderer Grund sein:
Und zwar der das man: „Keinen Grund hat zu leben…“
Hört sich ähnlich an.

Ich möchte Tod sein
Ich möchte nicht mehr leben.

Aber beim nicht-leben ist mir ja scheiß egal was da kommt, wenn ich Tod bin, weil das leben einfach nicht mehr Freude oder Angenehme Stimmung für mich abwirft als negative Empfindungen.
Das kann man natürlich nicht schell mal so sagen, und man sollte mit einen solchen radikalen Urteil sehr lange warten.  Bis man auch alles bis an die Grenzen versucht hat und ziemlich weit entwickelt ist…

Tod ist nämlich immer ein Vernichten aller Chancen, selbst der unwahrscheinlichsten: Veränderung/ kleine und große Wunder /plötzliche Ideen und Eingebungen: All das kann ganz unerwartet geweckt werden… und tot bekommt man davon nicht mehr viel mit.

Außerdem weiß man ja nicht was NACH dem Tod kommt… Wenn sich zum Beispiel alles wiederholt (Man kippt um wacht auf - denn Zeitgefühl geht ja mit dem Gehirn kaputt.) Wenn dann also immer das gleiche Leben am Start ist, wäre es doch ziemlich blöd sich immer zur gleichen Stelle „durchzuleiten“ um sich dann umzubringen… um das leben zu wiederholen um sich umzubringen und… und... und…
Immer wieder und wieder…

Kann natürlich auch sein das sich der Mensch in so einem Zyklus häufiger als einmal zusammenbaut und wir eine riesige Anzahl oder sogar unendlich verschiedene leben haben…
Betrachtetet man den Menschen als maschine… so wäre es auf eine so gigantische Zeit oder in einer Undenklichkeit durchaus möglich, dass einfach durch „Zufall“ eine ähnliche Evolution entsteht die ein gleiches Gehirn oder sogar die gleiche Person zur Folge hat. Wir immer wieder. Eine lustige Vorstellung. Oder das was unser Bewusstsein ausmacht in einer anderen Vorm vielleicht?

Aber Stop, genauso gut kann auch alles einfach aus sein… Das erwarten wohl die meisten, und davor ist gemein hin die Angst sehr groß. In Meinen Augen ist die Angst vor dem verschwinden der Hauptgrund für Religion.
Obwohl ich einen Gott nicht unlogisch finde:

Stellen wir uns vor: Ein Mensch findet heraus wie man leben schafft.
Er baut unter einer kleinen Kuppel eine eigene Welt mit eigenen Wesen auf, die wesentlich kleiner sind als er und weniger mächtig.
Er bringt ihnen eine par Sache bei, lenkt sie, kann sie aber auch ruhig für sich alleine lassen. Guckt alle paar Tage mal rein ob sich etwas getan hat. Für diese kleinen Wesen sind es vielleicht Jahrhunderte. Vielleicht hilft er einzelnen Armeisen… vielleicht lässt er sie auf sich los, ändert etwas, oder greift gar nicht ein.
Ein Wissenschaftler nur… aber für die Menschen ein Gott.

Das würde bedeuten all wir Armeisen hätten tatsächlich einen Gott oder mehrere. Würde das einen Unterschied machen?
Guckt man sich um, so sieht doch jeder den Gott, den er sich wünscht. Sogar über Zeiten hat sich das Bild Gottes immer der Stimmung angepasst. Wir könnten mit etwas Selbstanalyse einsehen das der Gott den die meisten anbeten in ihnen selber steckt. Eine Funktion im Kopf des Menschen die nach Hilfe sucht und sich Verständnis schafft wo keines zu finden ist.
Auf der anderen Seite ist das nicht schlimm… So hat man Ideale in Form einer Person. Ein Stück von sich selbst. Beten als Selbstgespräch innigster Art zu dem nur sehr wenige Menschen anders fähig sind.
Ich schieße Gott nichts aus… aber sich sehe die Menschen wie sie immer an das glauben was sie benötigen, oder sehen wollen.
Manchmal bedeide ich Menschen darum… Jedoch…

Wieso sollte ein Gott uns empfangen? Jeden einzelnen? Alle auf einmal? Wozu prüfen… diese Welt ist nicht auf Moral gegründet! Die meisten Menschen haben eine Moral die auf natürlich entwickelten Sinnen beruht… Auf Sinnen die die durch Evolution nötig geworden sind… Vielleicht sollte Moral bedeuten, die Hoffung so gut wie möglich aufzuteilen. Unter allen, egal was sie getan haben oder gedenken zu tun.
Aber meistens erscheit Moral als etwas anderes. Meine Definition ist für die wenigsten Menschen den ich kenne der Grundwert: Es sind immer Gesetzmäßigkeiten vorhanden die auf Meinungen wie „Ich weiß wie ich besser gehandelt hätte.“ entstehen. Mit dem Unterton man wäre eine bessere Person.

Leider finde ich häufig diese:
„Ich weise einem die Schuld zu. Ich finde es richtig das kein Kindmörder/ Vergewaltiger leidet.“ Und „Menschen die mehr und mehr Geld schlucken ohne Gedanken an andere zu verschwänden sind Schweine.“
Schnell gesagt… das es einen Grund gibt für einen Kindmörder(in!) ebenso für eine Vergewaltiger(in!) vergisst man. Man muss machmal Menschen vor Anderen schützte, welche einsperren damit sie anderen nicht weiter wehtun, aber das sollte keine Rache Aktion sein. Das diese Menschen Probleme haben… Nicht dasselbe Leben genossen haben wie man selbst, vergisst man nämlich sehr gerne. (Fühlt sich oftmals selber besser danach.)
Das ein Mensch der reich ist vieelicht auch in seiner Geld/Machtschluckerei gefangen ist, weil anderes für ihn nicht mehr zählen kann, wird eben übersehen.

Unsere Moral ist Blindheit… Wenn mir blind sind, für die Richtigen Dinge dann ist es Moral. Sagen die Meisten ohne es laut auszusprechen.

Selbstmord ist unmoralisch gegenüber den Hinterbliebenen und falsch nach den allgemeinen moralischen Werten. Dabei haben manche Menschen vielleicht ein Leben das mehr Negatives als Positives bringt… Sind unfähig etwas zu ändern, weil sie Maschinen sind die nur auf bestimmte Entscheidungen kommen können.

Oder vielleicht können sie sich entscheiden WAS sie tun. Aber was sie wollen, darauf haben sie keinen Einfluss. Und ob sie bereit sind die Wege dahin zu gehen ist auch eine Sache des Willens den sie nicht kontrollieren können. Wir können uns manchmal gegen unseren willen wänden… Aberetwas anderes wollen können wir nicht. Zum Beispiel:

Habe ich einen Wunsch (Und Wünsche haben wir oder haben sie nicht… Wir können uns nicht entscheiden ob was wir uns wünschen wollen.)
Also dann ist da der Wunsch, aber keiner der Wege dorthin ist vom Kopf her akzeptiert, dann können wir nichts tun. Kompromisse, Ja. Aber ob wir einen Kompromiss machen können wir auch wieder nicht beeinflussen, unser Wille hängt doch davon ab was wir schon erlebt haben, was uns beeinflusst hat und wie wir sind. Ich kann nicht plötzlich mein Verständis ändern, genauso wenig wie ich mich entscheiden kann schwul/lesbisch zu werden oder eben nicht. Wir sind an unseren willen gefesselt.

Das alles ist sehr allgemein und platt ausgedrückt. Ich denke aber es muss klar sein: Wir haben nicht alle Freiheiten die in Reichweite sind, unser Kopf begrenzt uns auch…

Deshalb kann manchmal kein Weg einem helfen… Obwohl das alte Sprichwort: „Wo ein Wille ist auch ein Weg“ häufig zutrifft ist es nicht die eigne Schuld einen willen nicht zu haben, oder keine Hoffung. Denn was auf jeden fall stimmt:

„Wo kein Wille ist einen Weg zu gehen, ist auch kein Weg.
Und der Wille kommt auch nicht von selber.
Keiner hat daran die Schuld.“

Es gibt einen Ausweg aus dieser Selbstgefangenschaft. Was helfen kann ist eine andere Person. Die hat anderen Willen, die kann schieben drücken, Mauern einreißen, einen ziehen, fernhalten unterstützen, solange sie Kraft hat.
Die kann sogar die Person formen und sichern vielleicht… Und selber etwas zurückbekommen. Jedoch braucht es große nähe damit das richtig wirken kann. Was ändert schon dieser Text, wenn ich ihn dir nicht persönlich vorlese?
Das ist der Grund für Partnerschaften nach der liebe (die naturgemäß nach 42 Monaten endet) Vertrauen spiel eine große Rolle… Die eigenen grenzen brechen. Und weil die Kraft immer nur für wenige Personen ausreicht hat man nur einen Partner im Normalfall.

Lieder gibt es Menschen die ohne richtige „Formung“ nicht zum leben in der Lage sind. Für diese Menschen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sitzen und denken bis sie bis die Chancen ausgelotet sind und sich umbringen oder entführt werden von einer anderen Person.



Manchmal frage ich mich…
Ob es Irgendeinen Sinn hat dieses riesige System oder ob das alles nur ein großen durcheinander ist in das wir so etwas wir Moral, Träume, Ziele, Ursprung und Willen hineininterpretieren nur weil wir nicht ertragen, das wir alle nur kleine Viecher sind die versuchen möglichst viele Lüste zu befriedigen und sich dabei absprechen.
Die Nur vorn Hoffnung leben auf noch mehr davon.

Jedenfalls sollten wir Hoffung nicht aufgeben…
Denn auch wenn sie unbegründet ist:
Das heißt nur es gibt keinen Grund, keinen logischen Anfang für diese Hoffung.
Nicht das sie nirgendwohin führt:

Sie kann sogar überall hinführen,
die Hoffnung…




Keine Ankündigung... Ich schreibe gerade Abi und bin gut im rennen also keine Angst bitte. Ich habe meine eigenen Regeln, und ich glaube das eine solche Entscheidung für die nächste Zeit noch nicht anliegt. Auch Wenn ich mich ernsthaft mit dem Thema befasst habe.
Zuletzt geändert von MutedStoryteller am Sa. 15.03.2008, 13:18, insgesamt 2-mal geändert.
MutedStoryteller
 

Beitragvon TickTack » Fr. 14.03.2008, 19:23

Finde das sehr interessant...
TickTack
 

Beitragvon planb » Fr. 14.03.2008, 19:24

Es gibt viele Gründe für Selbstmord. Z. Bsp. wenn man so sehr gedemütigt wurde, dass man mit der Schande nicht mehr leben kann (Vergewaltigung, physisch oder psychisch). Oder man sieht, dass man keine Zukunft mehr hat (Arbeitsplatzverlust). Schwere Depressionen.

Könnte man sicher noch fortsetzen. Aber neben der Sinnlosigkeit des Lebens kommen, wie schon gesagt, noch andere Gründe.
planb
 

Beitragvon MutedStoryteller » Sa. 15.03.2008, 13:16

PLANB hat geschrieben:Es gibt viele Gründe für Selbstmord. Z. Bsp. wenn man so sehr gedemütigt wurde, dass man mit der Schande nicht mehr leben kann (Vergewaltigung, physisch oder psychisch). Oder man sieht, dass man keine Zukunft mehr hat (Arbeitsplatzverlust). Schwere Depressionen.

Könnte man sicher noch fortsetzen. Aber neben der Sinnlosigkeit des Lebens kommen, wie schon gesagt, noch andere Gründe.


Stimme ich dir Zu... ich habe natürlich nur einen sehr kleinen bereich angetippt. Ist auch nicht möglich ein einen solchen text mehr daraus zu machen. man muss sich einschenken...

Mann muss dazu auch sagen das ich den begriff Hoffnung anders auslege: Wenn man nach vorne blickt und sieht das es besser wird dann ist das Hoffnung.
Blickt man nach vorne und sieht das es schlechter wird ist das Verzweifelung und die Hoffnung fehlt.

Man kann Hoffung für Sekunden haben. Auf ein tolle Gefühl in der Achterbahn, auf eine Reaktion eines Gesprächspartners: Wenn diese Person lächeln und man hofft das sie es noch weiter tut.

Ich weiß nicht ob man wirklich in einem Moment soviel schmerz fühlen kann das man ganzen Herzens aufgibt. Aber ich glaube die Angst, Und Hoffnungslosigkeit mit etwas bestimmten zu leben es einem sher schwer machen ein leben fortzuführen.

Darunter fallen auch andauernder hunger, zusehen beim zerfall des Eingen köprpers. Oder die Angst mit Gefühlen ewig zu leben, keine Zukunft zu haben. Das meiste davon kann man auf unsere AUssicht zurückführen... Nicht alles natürlich:

Wenn ich mich mit anderen Personen vergleiche ist das kein Vergleich in die Zukunft. Aber ich habe den Rahmen in diesem text ohnehin shcon mehr als 2 mal gesprengt...


Danke euch fürs lesen.
Ohne diesen text wäre ich sicherlich in der Abiklasur zusammen gebrochen. Indem ich mich freigemacht habe und ihn unter so reißerischer Übersicht (Entschuldige nochmal dafür)ins Forum stellte, konnte ich am selben nachmittag sogar noch üben. Einfach zu wissen das Leute ihn lesen würden nahm mir schon eine last von den Schultern

Vielen dank für eure Rückmeldung
Ich hatte eigentlich keine erwartet.

Grüße
Muted Storyteller
MutedStoryteller
 

Beitragvon jessy » So. 01.06.2008, 20:13

das einzige was ich dazu sagen kann ist nur bist du am leben wirst du gehasst und nicht vermisst bist du tod wirst du geliebt und vermisst...
jessy
 

Beitragvon lost_soul » So. 01.06.2008, 22:44

Ich finde den Text sehr interessant. Man merkt wirklich, dass du dir schon viele Gedanken gemacht und eine eigene Meinung hast.
lost_soul
 


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