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Was?

BeitragVerfasst: Mi. 27.12.2017, 07:24
von Martin1965
Was ist ein Suizid? Selbsttötung, Selbstmord oder was?
Diese Frage ist alles andere als banal. Einige prominente Personen haben einen echten Selbstmord gewählt. Grausam haben Sie sich vor Züge oder von Gebäuden geworfen. Hinterlassen haben sie ein Blutbad, wie aus einem Splatterfilm.
Andere Personen wählen eine humane Sterbehilfe. Da gibt es kein Blutbad und die Situation ist vollständig klar. Es gibt mehrere Vereine in der Schweiz, die diese Möglichkeit anbieten.
Wenn ich mich töte, werden immer die Menschen aus meinem unmittelbaren Umfeld in Mitleidenschaft gezogen. Doch muß ich da auch noch andere mit hinein ziehen, muß ich meinen Körper zerfetzen? Dadurch wird aus einem Suizid ein Mord.

Re: Was?

BeitragVerfasst: Mi. 27.12.2017, 13:31
von Binella94
Verstehe deinen Ansatz hier gut, aber dennoch gibt es nicht wirklich die Möglichkeit sein leben so zu beenden das wirklich niemand darunter leidet. Diese Sterbehilfe ist in Deutschland verboten soweit ich weiß (oder es wird nur für schwerstkranke mal eine Ausnahme gemacht)
Man kann vielleicht darauf achten es nicht so zu machen das andere Menschen traumatisiert werden (vor die Bahn oder vom Dach springen usw) aber es gibt Menschen die dich kennen lieben und schätzen! Für die wird es so oder so traumatisierend, egal auf welche weise du es tust.
Außerdem ist Suizid zu begehen alles andere als leicht für die betreffende Person. Nicht für jeden ist eine seichte Methode etwas. (Zb. Eine Überdosis, etwas giftiges trinken usw ) weil man sich eventuell umentscheiden könnte in seiner Panik, oder es jemand vorher schon merken könnte, somit wäre der plan vereitelt.
Männer neigen ohnehin mehr dazu harte Methoden zu benutzen. Vielleicht weil der Tod so nicht unbedingt verhindert werden kann.
Aber Das sind nur meine Gedanken dazu.

Re: Was?

BeitragVerfasst: Mi. 27.12.2017, 16:17
von Martin1965
Um das eine klarzustellen: ich bin NICHT akut suizidal.
Ich habe meine Entscheidungen für ein Leben getroffen und halte mich daran.

Mir geht es darum zu sensibilisieren. Klar, es werden immer Menschen darunter leiden. In welcher Form auch immer. Nur besteht für mich ein deutlicher Unterschied zwischen einer passiven Sterbehilfe (in Deutschland erlaubt), einem Suizid, bei dem meine Umgebung möglichst nicht beeinträchtigt wird und einem Selbst-MORD, bei dem ich noch fremde Personen in die Psychiatrie bringe.

Ich habe nicht vor hier die Methode meiner Wahl vorzustellen. Aber einen Zugführer für sein Leben zu schädigen, ist ein Verbrechen.

Re: Was?

BeitragVerfasst: Mo. 29.01.2018, 19:20
von Roddelin
Binella94 hat geschrieben:Männer neigen ohnehin mehr dazu harte Methoden zu benutzen. Vielleicht weil der Tod so nicht unbedingt verhindert werden kann.
Aber Das sind nur meine Gedanken dazu.


Hallo Binella,
zeigt mir mal wieder das ich wirklich viel weibliche Anteile habe :lol:
Also für den Fall wenn .... klappen soll es natürlich schon aber weh tun...oder Todeskampf....um nix in der Welt
Also meine Methode für den Tag X, ist ZEWA flockig weich *smile*
Und nicht unwichtig dazu zu Schreiben ich bin von X weiiiiit entfernt

Halte es aber in bestimmten Lebenssituationen für legitim
Nur bei psy Problemen ist es echt schwierig da man kaum noch eine halbwegs rationale Lösung finden wird

Alles Liebe auch an die anderen hier im Threat
Und wenn es einem gerade mal ganz gut geht (is ja immerhin möglich)
Dann ist LEBEN schon ne ganz schön coole Sache :)

Frank

Re: Was?

BeitragVerfasst: Mi. 31.01.2018, 19:30
von lupin
Hallo zusammen!
Ich habe gerade das Manuskript für ein Buch fertig gestellt. Es enthält meinen bisherigen Lebensweg und richtet sich an meinen Vater, den ich nicht kenne.
Ich meine, dass es wichtig ist, sich der eigenen Endlichkeit bewusst zu werden.
In dem Kapitel, Wie ich über.....denke, finden sich meine Gedanken dazu:

…Das Lebensende

Tod

Der Tod markiert das Ende meines irdischen Daseins. Punkt. In dieser Funktion ist er mir hochwillkommen. Von mir abgelehnt allerdings ist jedes Ansinnen, den Tod in eine selbstständige Machtposition zu zerren, damit er zum Angst- Erzeugungs- Mittel missbraucht werden kann. Ich halte den Tod nicht für eine Form der Bestrafung.

Für mich ist er der Dienstleister des Lebens, der den Auftrag hat, die „letzte“ Tür zu öffnen, die in etwas uns völlig Unbekanntes und Neues führt. Der Tod ist mir schon häufig begegnet, weil ich ihn manches Mal gerufen habe, um ihn zu bewegen, diese Tür für mich zu öffnen. Und ich habe ihn nach dem befragt, was hinter der letzten Tür verborgen ist.

Er hat mich wissen lassen, dass er weder die Macht hat diese Tür aus eigener Entscheidung zu öffnen, noch das er wüsste, was sich dahinter befände. Weder ist er jemals dort gewesen, noch hat er an diesem Ort eine Existenzberechtigung. Es gibt ihn dort einfach nicht.

Wenn mir der Tod in einer seiner vielen Erscheinungsformen begegnet, habe ich keine Angst mehr, denn ich schätze Dienstleister die zuverlässig und gut ihre Arbeit tun, indem sie bei dem bleiben was sie können!

Was ich allerdings fürchte, ist das letzte Stück Weg, das zu dieser Tür führt und auf dem Krankheit, Schmerz und Ohnmacht liegen können.




Suizid

Der Suizid hat für mich eine ganz andere Bedeutung als der Tod. Ihm will ich immer dann glauben, wenn Schmerz, Scham und Depression mir die Nüchternheit rauben. Er erzählt mir dann eindrücklich und lebhaft, dass er den „Dienstleister Tod“ dazu bringen kann die letzte Tür zu öffnen. Er ist mir dann wie eine Tresenbekanntschaft, die mittels ausreichend Alkohol, vom Fremden zum „Freund“ wird, indem er mir sagt, was ich hören will.
Er macht mir dann sehr anschaulich, dass ich mit ihm die Ohnmacht in Macht verwandeln kann. Die Aussicht, mittels seiner Hilfe zur Ruhe zu kommen, Schmerzen und Lebens- Müdigkeit los zu werden, weiß er sehr attraktiv auszumalen. Dann höre ich ihm gern zu. Ich habe ihn auch schon einmal erst genommen und seine blumigen Versprechen eingefordert, doch glaubwürdig wirkt er nur, solange er zu „saufen“ hat.

Es ist eine Gesetzmäßigkeit, dass jeder Rausch, ob durch Alkohol oder Elend genährt, der Nüchternheit und damit der Wahrheit weichen muss. Wenn mir diese Wahrheit allzu bitter wird, begebe ich mich immer wieder in die „schlüpfrig süße“ Gesellschaft meines Saufkumpanen. Ich habe aufgehört ihm abzuschwören, denn darin bin ich unglaubwürdig.