Ich bin gefangen

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

Ich bin gefangen

Beitragvon Snow » Do. 20.10.2016, 19:03

Hallo,

ich war es gewohnt, seit ca. einem Jahr ständig darüber nach zu denken, dass es besser wäre zu sterben.

Als ich drei war starb ich fast durch eine Hundeattacke. Als ich 14 war bekam ich ein Pferd, bzw. rettete ihn vor dem Schlachter. Dieses Pferd war anfangs instabil, warf mich oft ab. Vor ein Auto, fast von einer Klippe. Mit 22 kam ich fast dreimal um, weil Ärzte nicht her raus fanden was mir fehlte & mich nicht richtig behandelten.

Ich frage mich oft, warum ich jedes mal überlebe.

Seit ein paar Monaten denke ich öfter daran, wie ruhig es wäre. Keine Gedanken, keine Gefühle, keine Schmerzen. Leider ist es mir kaum noch möglich irgendetwas anderes als Trauer & schmerz zu fühlen... wenn ich mal etwas fühle

Ich habe immer noch nicht auf die Beiträge geantwortet die ich beantworten sollte, ich nehme es mir vor, aber ich schaffe es nicht. Es tut mir leid.

Die letzten Tage fühle ich unerträglichen Schmerz, ich kann es nichts abschalten. Kann es nicht ändern, kann nichts tuen. Ich bin gefangen.

Mal hin & wieder zu träumen, dass man sich aufschneidet. Tabletten nimmt, sich umbringt ist für mich schon normal in meinen dunklen Phasen.

Aber was ich diese letzten Tage fühle ertrage ich nicht. Mein Sohn ist bei mir. Ich möchte für ihn da sein, nicht "feige" sein wie es vielleicht einige Menschen sehen würden die diese Gefühle nicht nachvollziehen könnten. Ich versuche für ihn leben zu wollen, für das Kind in meinem Bauch... aber ich kann nicht mehr.

Es gibt zu viele Möglichkeiten.. Messer, Badewanne, Alkohol, Herztabletten.. andere Medikamente. ich stelle mir vor schwach sein zu dürfen & aufgeben zu dürfen, ich stelle mir ruhe vor & trotzdem hält es mich noch auf. Aber wie lange noch? .. wie lange noch..

Grüssle
Monologe pflastern den Weg ins Grab..
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Re: Ich bin gefangen

Beitragvon Sorgenkind » Fr. 21.10.2016, 15:51

Hallo Snow,

ich bekam eine Gänsehaut beim Lesen deines Textes. Man spürt dabei förmlich den Schmerz, den du empfindest. Wie lange geht es dir denn schon so? Hast du eine Therapie? (Tut mir leid, falls du es schon irgendwo geschrieben hast. Ich bin momentan nur ganz selten im Forum). Glaubst du an Schicksal? Ich denke, dass es einen Grund hat, warum du schon so oft dem Tod ins Auge geblickt hast und immer noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hast. Welchen kann ich dir natürlich nicht sagen... aber ich bin dafür, dass du es so beibehälst :-* Und dein Sohn ganz sicher auch!!!! Ich kann deinen Zwiespalt vor allem gut verstehen. Ich hätte wahrscheinlich auch schon lange aufgegeben, wenn ich nicht mein Kind versorgen müsste. Ich denke auch sehr oft, dass es besser wäre, wenn ich nicht mehr hier wäre... besonders in Situationen der Überforderung... aber irgendwie hat mich die Liebe zu meinem Kind bisher immer davon abgehalten. Ich glaube nämlich eigentlich, dass es meinem Sohn viel schlechter ginge, wenn ich nicht mehr wäre. das mache ich mir bewusst, wenn solche Gedanken aufkommen, sodass ich gar nicht erst in Versuchung komme, sie in die Tat umzusetzen. Tut natürlich trotzdem weh....


Ich wünsche dir viel Kraft!
SK
Ich habe gemerkt: Das Wunder, auf das ich solange gewartet habe, bin ich selbst.

(Zitat einer schwedischen Schriftstellerin)
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Re: Ich bin gefangen

Beitragvon Snow » Mo. 14.11.2016, 17:03

Hallo Sorgenkind,

entschuldige die späte Antwort, ich schaffe es irgendwie nicht mehr wirklich zu schreiben. Nur Dinge die mich sehr beschäftigen, kann ich noch halbwechs formulieren.

Nein ich habe keine Therapie, es ist nicht so, dass ich angst davor hätte dort hin zu gehen, oder es nicht wollen würde. Es ist eher so, dass ich nicht das Gefühl hätte das regelmässig machen zu können, es zu schaffen oder es wirklich zu wollen & es durch zu halten.

Wenn mein Sohn nicht wäre, gäbe es mich zu 100% nicht mehr, das ist etwas bei dem ich sicher bin. Diese Situation, mein jetztiges Leben könnte ich so nicht führen. Ich bin jeden Tag überfordert, eigentlich fühlt es sich immer etwas unerträglich an, furchtbar & nervig. Dann wird es öfter mal richtig schlimm & wenn ich nicht noch einen Gedanken an mein Kind fassen könnte, würde ich mich lieber von meinen Qualen erlösen. Ich versuche auch immer daran zu denken, dass mein Ex Mann seine Mutter verloren hat & ihm das nicht gut getan hat. So kann ich mir halbwechs verinnerlichen, dass ich meinen Sohn nicht im Stich lassen darf & mein Leben für ihn Sinn ergibt.

Danke
Grüssle
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