Mal was positives

In diesem Unterforum könnt Ihr Euch zum Thema Suizid (Selbstmord) und Tod austauschen, sowie der Trauer, die ein (Frei-)Tod hinterlässt.
Wichtig: Ihr könnt und dürft hier über Eure Suizidgedanken sprechen, allerdings sind konkrete Absichten bzw. Ankündigungen hier nicht erlaubt bzw. können evtl. an die Behörden weitergeleitet werden!

Mal was positives

Beitragvon Fulgore » Di. 04.11.2014, 19:06

Hallo Leute
Erstmal danke an dieses Forum was mir, auch wenn das hier keiner weiß,sehr geholfen hat in meiner schlimmsten Episode meines bisherigen Lebens.
Vor etwa 9 Monaten hab ich mich mit einer schlimmen Zwangsstörung und einer generalisierten Angststöung in eine Klinik einliefern lassen.
Erst war ich auf der offenen Station für ca 8 Wochen in denen es mir jeden Tag schlechter ging.
Die Ärzte und Schwestern waren zwar alle sehr kompetent und mitfühlsam aber irgendwie hat die Therapie bei mir genau das Gegenteil bewirkt.Meine Zwangsstörung,meine unzähligen Ängste,meine schreckliche Schlafstörung und dann, so hat man mir das im Nachhinein erläutert, eine schwere Depression haben mir jeden Tag zur Hölle gemacht.
Meine ersten Suizidgedanken in der zweiten Woche habe ich dem Arzt erst nach der 5 Woche erzählt dieser meinte aber das ich Zwangsgedanken über Suizid habe was ich erstmal auch so hingenommen habe.
Doch so ca in der 6 Woche wurden die Gedanken ziemlich konkret.Ich stellte mir vor welcher Tod den der "angenehmste" war.Ich habe schon Nachts mit einem Kissen probiert wie es ist wenn man erstickt was ich aber nicht aushalten konnte.Ich habe mich meiner Gedanken erst geschämt doch dann hatte ich irgendwann das Gefühl die Gedanken würden meine Schmerz lindern was sie auch irgendwie geschafft haben.
In der 7 und 8 Woche war ich schon total abgeklärt und habe wohl nach außen den Einruck gemacht mir würde es gut gehen da ich es irgendwie den Ärzten vorgeschauspielert habe.Den in der achten Woche wollten sie mich entlassen.
In dem letzten Wochenende hätte ich noch einmal Zuhause Belastungsurlaub gehabt,doch ich wollte gar nicht wiederkommen aus dem BU.
Ich habe geplant mit dem Auto gegen einen Baum zu fahren ich wusste auch schon ganz genau welchen.
Am Freitag vor dem BU hatten wir noch einmal Gruppentherapie.Gott sein Dank muss ich jetzt im Nachhinen sagen.Den in der Gruppe hatte jemand das Thema zum Suizid gelenkt und gemeint er wolle nicht mehr leben was mich obwohl ich das eigentlich keinem mehr sagen oder meine Pläne "verraten" wollte sehr nachdenklich gestimmt hat und ich dann einem Mitpatienten meine Pläne gesagt habe.
Naja der Arzt war sehr überrascht über meine Pläne und konnte das gar nicht so ganz glauben hatte ich das gefühl.Er dachte mir gehe es gut doch es ging mir total beschissen.Dann kam ich sofort auf eine geschlossene Station da ich nur noch an Suizid gedacht habe.Dort wurde ich erstmal mit ner ordentlichen Dröhnung Tavor zugepumpt wovon ich aber komischerweise nicht viel gemerkt habe.Dann gaben sie mir noch Pimpamperon oder so, Tavor,Citalopram,Paoxetin und dann noch Zyprexa weil sie dachten ich hätte eine paranoide Schizophrenie(meine Symptome der Zwangsstörung sprachen anscheinend dafür).
Die erste Woche hatte ich noch Ausgangssperre und dann irgendwann Gruppenausgang.Ich hatte zwar eine gute Psycholgin die hatte aber gerade mal 10 min inner Woche.
Ich hatte eigentlich mit dem Leben schon abgeschlossen weil ich dacht ich sei unheilbar krank und ich würde mein ganzes Leben nur noch Leiden.
An dieser Stelle sei gesagt das ich super Mitpatienten hatte in der offenen die mich besuchen kamen aber auch inner geschlossenen(da waren zwar einige "anders" aber ich kam mit allen gut aus).
Ich dachte auch die Psycholgen könnten mir nicht mehr helfen doch dann habe ich irgendwie gemerkt das sich was in meiner Psyche getan hat(vor allem durch die Gespräche die zwar kurz waren aber gut)
Nach ca fünf Wochen in der Geschlossenen ging es mir auf einmal jeden Tag besser.Ich hatte wieder Antrieb,Freude und Spaß kehrten langsam zurück und ich konnte endlich wieder schlafen nach ca 13 Wochen schlimmer Schlafstörung.
Meine Zwangsstörung verlor immer mehr Macht über mich und meine diffusen Ängste gingen allesamt zurück.
Und dann in der 6 Woche hatte ich erstmal gemerkt das meine Suizidgedanken die mir fast den ganzen Tag im Kopf umherschwirrten verschwunden bzw extrem abgeschwächt waren.
Ich habe auch viel hier im Forum gelesen habe mich aber nie getraut was zu schreiben.
Naja nach der 7 Woche inner Geschlossenen ja ich war 7 Wochen da;) also 15 Wochen insgesamt inner Klinik habe ich mich schon sehr viel besser Gefühlt und ich hatte keine ernsthaften Suizidgedanken mehr.
Dann war ich noch 5 Wochen aufer reha (die ich schon vor der Klinik beantragt habe) in der ich noch sehr viel gelernt habe(ich hatte aber auch ein super Therapeuten).
Naja jetzt sind meine Zwangsstörung,meine Ängste,meine Depression und meine Suizidgedanken so gut wie weg ich fühle mich so gut wie noch nie in meinem Leben.
Also das klingt vielleicht abgedroschen und ich musste mir das auch immer wieder anhören und hatte davon schon total die Schnauze voll, aber egal wie beschissen es einem geht ob man nun schwere Depressionen, Trauma ,Angstzustände oder Suizidgedanken oder Abschichten hat, man is KRANK und braucht dringend Hilfe seien es Gespräche oder bei manchen auch Medikamente(Schizophrenie,Psychose;Depressionen).
Und der Glaube man wird nicht mehr gesund und es hat alles kein Sinn mehr sind auch Symptome der KRANKHEIT.
Also holt euch Hilfe den es lohnt sich für das Leben zu kämpfen.
Fulgore
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