Ich will nicht mehr...

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Ich will nicht mehr...

Beitragvon Sarah Yuki » Di. 19.11.2013, 21:44

Ich bin 17 Jahre alt und habe mich mit 14 das erste mal geritzt.
Damals wollte ich es einfach mal ausprobieren,
als ich Stress mit meinen Eltern hatte.
Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass es ein Ausweg aus dieser Situation
sein könnte und habe angefangen mich immer öfter und stärker zu ritzen.
Mittlerweile ist mein ganzer linker Arm voller Narben und meine Eltern haben
immer noch nichts gemerkt.
Ich will nicht mit ihnen reden, weil sie selbst genug Probleme haben.
Meine Mutter war schon mal in einer Klinik, weil sie sich auch selbst verletzt hat
und manchmal sogar davon spricht, dass sie sich am liebsten umbringen will...
Ich bin dann immer die Dumme. Egal was ich mache, ich werde immer angemeckert.
In der Schule habe ich viel Stress wegen meinem Fachabitur.
Ich schreibe fast jede Woche mind. eine Arbeit und ich hab keine Ahnung wie ich das
alles allein schaffen soll.

Ich habe zwar einen Freund seit 8 Monaten, aber mit dem gibt es auch andauernd Steit.
Trotzdem ist er so ziemlich der einige Grund, warum es mich noch gibt.
Oft sitze ich abends mit einem Messer im Zimmer und würde am liebsten alles beenden.
Einmal war ich sogar kurz davor, eine Hand voll Tabletten mit Alkohol zu nehmen und mir
dann das Messer einfach in den Bauch zu rammen.
Am liebsten würde ich morgens gar nicht mehr aufstehen, weil ich schon gar keinen Bock mehr
auf mein Leben habe.

Ich will einfach nicht mehr... -.-*
Sarah Yuki
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon Panvie » Mi. 20.11.2013, 23:23

Herzlich Willkommen im Forum! :)

Ritzt du dich denn regelmäßig oder hast du dem Drang auch schon mal widerstanden? Ich finde schön, dass du dich für das Leben entschieden hast. Das lohnt sich! Übrigens habe ich deine Bilder gesehen. Du bist wirklich sehr begabt. Vielleicht kannst du mit deiner Fachabireife dann auch einer gestalterischen Tätigkeit nachgehen?

Ich habe auch den Fachabi-Abschluss in meiner letzten Ausbildung gemacht und könnte theoretisch auch studieren. Wenn du die Quälerei durchstanden hast, bringt dir der Abschluss noch richtig was. Gib bitte nicht auf.

Du machst wirklich so Einiges durch. Der Druck deiner Familie geht sicher weg, wenn du erstmal die Lage entschärfst, indem du nach dem Abschluss ausziehst. Ob du mit deinem Freund wo anderes wohnst, oder allein. Das ist vielleicht ein Thema, was du auf später verschieben kannst. Ich bin damals auch mit 17 weg und war dann viel gelöster.

Geht es dir ein wenig besser, wo du dich hier etwas geöffnet hast?

Liebe Grüße :)
Panvie
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon Sarah Yuki » Do. 21.11.2013, 07:15

Hallo. (:
Es hilft mir auf jeden Fall, über meine Probleme zu schreiben.
Wenn ich schon niemanden zum Reden habe, hilft es doch wenigstens
darüber zu schreiben und dann vielleicht einige Kommentare zu bekommen.

Du sagst, es lohnt sich zu leben...
Der Meinung bin ich meist nicht.
Bei mir läuft immer alles schief und ich werde förmlich vom Pech verfolgt.
Oft habe ich wirklich keine Lust mehr zu leben.

Und dennoch habe ich mich bis jetzt noch nicht umgebracht...
Liegt vielleicht an meinem Freund, weil ich ihn liebe, obwohl es oft Streit gibt.
Nur wenn er mich iwann verlassen würde, wäre ich wieder an so einem extremen Tiefpunkt.

Ja, ich ritze mich häufig.
Meist ist kippt meine Stimmung zum Abend hin.
In der Schule geht es noch, aber wenn ich dann abends in meinem Zimmer sitze
ist es oft schwer, nicht an irgendwas schlechtes zu denken.
Ich bin in der Schule zwar gut, aber es ist mir doch manchmal echt zu stressig.
So mussten wir z.B für eine Arbeit in Drucktechnik ca. 55 Seiten lernen.

Und oft habe ich dann wirklich keine Lust mehr auf das alles...
Sarah Yuki
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon GefallenerEngel » Do. 21.11.2013, 08:27

Hi,

wir alle werden von Schule, Studium und die Arbeitswelt überfordert. Das was heute als sog. "Bildung" angepriesen und mit allen Mitteln angetrieben und gefördert wird, ist der reine Wahnsinn, eine schizophrene Verrücktheit. Es tut niemand nützen, sondern den Betroffenen nur schaden. Es schadet unserer Gesundheit, unserem seelischen Wohlbefinden und macht aus unserem Leben einen Höllenritt in einem Zustand von Dauerstress. Man kommt niemals zur Ruhe.

Oft sehe ich das Ganze als eine Art böser Witz und frage mich: warum muss ausgerechnet ich das alles erleben??? Ich habe auch keine Lust an diesem Erdenleben und möchte nur noch weg. Aber gerade deshalb bringe ich mich nicht um. Ich betrachte das Hiersein-Müssen als mein Karma und will es durchstehen, zu Ende führen, um dann von allen Lasten früherer Existenzen befreit, endlich aufsteigen zu können in freundlichere Gefilde.

Augen zu und durch! Irgendwann ist dieser Alptraum vorüber. Einpaar Jahrzehnte mehr oder weniger - was ist das schon im Vergleich zur Ewigkeit?
GefallenerEngel
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon HighLow » Do. 21.11.2013, 11:08

Deine Situation hört sich wirklich schwierig an. Blöd ist, dass deine Eltern nicht für dich da sind. Es scheint so, als bräuchten deine Eltern selbst Hilfe.
Da kann man sich schonmal die Frage stellen, ob es nicht besser wäre auszuziehen. Diese Frage kannst du mit Ja beantworten, wenn du negative Gefühle, wie Gewissensbisse, Einengung oder Überforderung spürst.
Mit Nein kannst du diese Frage beantworten, wenn deine Eltern es doch schaffen dich zu stabilisieren. Dir Liebe schenken und dir Geborgenheit geben.
Ich hoffe dieser Input ist hilfreich.

Machs gut und pass auf dich auf
HighLow
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon mansikka » Sa. 23.11.2013, 03:16

Hi!
Ich kenne es auch, wenn du einfach nicht aufstehen willst, weil du keinen Sinn mehr in deinem Leben siehst.. Wenn dich einfach alles überfordert. Das ist noch schwieriger, wenn man Probleme mit seinen Bezugspersonen hat.. Worüber streitet du und dein Freund denn immer?
Machst du eine Therapie? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilfreich sein kann, eine Psychotherapeutin seines Vertrauens zu haben.. es hat zwar eine Weile gedauert (2 andere Psychotherapeutinnen) bis ich die richtige gefunden habe, aber jetzt fühle ich mich auch wenn ich mit Familien und Freunden nicht reden kann, als wäre jemand für mich da und würde mich verstehen.
Wegen Kostenfaktor Therapie: Es gibt ja auch vollfinanzierte Kassenplätze!
Oder gibt es sonst irgendwelche psychosozialen Angebote in deiner Gegend, wo du Nachmittags hingehen könntest oder dich ab und zu mit ihnen treffen könntest?
Manchmal helfen einem einfach Bezugspersonen, wie Freunde oder Bekannte aus einer psychosozialen Gruppe oder Psychologen, mit denen man reden kann, am Leben bleiben zu wollen :)
Achja: Ich denke, gerade in einer Stresssituation schaukelt sich alles hoch - ich wette, wenn du dein Abitur hast, wird alles VIEL VIEL leichter für dich!
Ich hoffe, das was ich geschrieben habe war in irgendeiner Form hilfreich für dich und nicht nur gequirlte Kacke :roll: .........
Liebe Grüße und gib nicht auf! Mansikka :)
mansikka
 

Re: Ich will nicht mehr...

Beitragvon Sarah Yuki » Do. 28.11.2013, 19:07

Gerade eben gab es wieder Streit mit meinen Eltern.
Es fing damit an, dass sei eine abfällige Bemerkung darüber gemacht haben,
dass ich nicht zur Fahrschule gegangen bin und meine Cousine wahrscheinlich
den Führerschein schon vor mir hat.
Das wird sogar sehr gern gemacht - mich mit meiner Cousine vergleichen.
Dabei ist sie genetisch eh nicht meine Cousine, da ich adoptiert bin...

Jedenfalls habe ich das Gefühl, egal was ich tue, es ist immer irgendwas da,
woran man rummeckern kann. Das ich z.B noch viel für die Schule tun muss,
wird natürlich nicht beachtet.

Als ich dann eben zu meiner Mutter sagte, dass ich das Gefühl habe sie nehmen mich
nicht ernst und dass sie immer an mir rum meckern und ihre schlechte Laune an mir auslassen,
kam nur diese sarkastische Aussage: "Du bist aber ein armes Kind!"

Dann hat es mir gereicht, ich bin aufgestanden und sitze jetzt weinend in meinem Zimmer.
was natürlich mal wieder niemanden interessiert.
In der Schule werde ich seit neustem auch von zwei Mitschülern ignoriert, mit denen ich mich
eigentlich bis jetzt sehr gut verstanden habe und ich weiß nicht was ich getan habe...
Aber ihnen hinterher laufen will ich nicht, dass hab ich schon sehr oft gemacht...

Jedenfalls bin ich deprimiert und habe das Gefühl, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin
und ich sowieso alles falsch mache, egal was ich tue.
Ich habe einfach keine Lust mehr auf das alles. :(
Sarah Yuki
 


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