Zyklische Depression?

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Zyklische Depression?

Beitragvon Verloren » Mo. 02.09.2013, 22:07

Hi an alle,

Zuerst: Mir ist es richtig unangenehm, dass ich mich hier nur einbringe, wenn ich etwas möchte, das Problem hatte ich schon in früheren Foren, aber ich versuche das zu ändern!

Ich habe eine Frage, vorrangig an die anwesenden Damen.
Ich habe in meinem Leben bisher schon ein paar Mal an Depressionen gelitten und eigentlich hat nichts wirklich geholfen, es wurde nur immer wieder von alleine besser, mit oder ohne Behandlung.
Seit zirka einem Jahr habe ich aber ein "neues" Problem. Ich befürchte ich habe generell wieder Depressionen, hervorgerufen durch den Uni-Stress. Allerdings wird es regelmäßig einmal im Monat richtig furchtbar schlimm, geradezu unerträglich. Und das jedes mal ziemlich genau 2 Wochen nachdem ich meine letzte Periode bekam. Das geht jedes Mal 2-4 Tage so und ich leide in der Zeit richtige Höllenqualen, die über "Selbstzweifel" und "Traurigkeit" weit hinausgehen und mir auch physisch extrem zu schaffen machen. Es beginnt jedes Mal überfallsartig, mit einer winzigen Kleinigkeit, die mich normalerweise kaum kümmern würde, aber in den Momenten steigert sich das immer ins unerträgliche, bis ich mich weinend in meinem Badezimmer einschließe. Ich hatte früher schon vor meiner Periode "Durchhänger" in denen es mir nicht so gut geht, oder ich wegen nichts und wieder nichts fast heulen musste, aber das ist weitaus schlimmer.

Meiner Fragen hierzu: Hat jemand in irgendeiner weise Erfahrungen mit sowas? Hattet ihr auch mal etwas in der Art? An wen sollte/könnte ich mich mit sowas wenden..? Ich traue meinem Hausarzt leider so gar nicht, könnte ich auch mit dem Frauenarzt über sowas sprechen? Es ist mir eigentlich mega unangenehm überhaupt darüber zu sprechen. Von all meinen Freunden weiß auch nur eine, dass ich überhaupt Probleme mit Depressionen habe.

Viele liebe Grüße
Aurellie
Verloren
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon Carmen » Mo. 02.09.2013, 22:28

Hallo,

ist doch gut, dass du wenigstens ein bisschen öffnen konntest.

Also, red einfach mal mit deinem FA, der kann dir bestimmt was dazu sagen, und dich ggf. überweisen oder so. Fragen kostet nix :)

Andrerseits mag sich das auch dadurch verstärken, dass es "immer" so ist. Also ich will nicht sagen, dass du dir das einbildest, aber allein der Gedanke, jetzt ist es wieder soweit oder so. Kann sein, muss aber nicht.

Was machst du denn dagegen?

Lg Carmen
Carmen
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon Verloren » Mo. 02.09.2013, 23:03

Hey Carmen,
Danke schon mal für die schnelle Antwort :)

Ich hab auch schon daran gedacht, ob dieses "das ist immer so"- mitschwingt und es ist gut möglich, dass das den, ich sag mal, "Einstieg" noch verstärkt. allerdings kommt noch dazu, dass mir der zusammenhang mit meiner Periode erst nach einigen Monaten aufgefallen ist. Aber es kann durchaus dazukommen..

Ja, was mach ich dagegen... Meistens schalte ich in meiner wohnung alle Lichter und Geräte aus und schließ mich in meinem winzigen Badezimmer ein. Da heul ich dann gerne mal 20 Minuten am stück. Aber die ruhe, die Dunkelheit und dieses "beschützte" Gefühl beruhigt mich dann irgendwann wenigstens, danach geht es dann wenigstens für die nächsten Stunden. Ansonsten trink ich Bier o.ä. schau stupide Sachen im TV und versuch so viel wie möglich zu schlafen und so wenig wie möglich nachzudenken. Ein besseres Mittel hab ich bis jetzt nicht gefunden...

LG Aurellie
Verloren
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon Carmen » Mo. 02.09.2013, 23:16

Bitteschön :)

Naja, war auch eher auf "jetzt so " bezogen.

Ich find dein Mittel dagegen gut. Ablenken, schlafen... solange die Depri-Phase nicht so lang ist, ist das ja ganz gut :)
Ich denke meistens zu viel nach. Aber das kommt darauf an...
Carmen
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon Verloren » Mo. 02.09.2013, 23:39

Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Ich versuch auch immer wenig nachzudenken, aber spätestens, wenn ich mich zum schlafen zwingen will (z.B. weil ich am nächsten Morgen raus muss) werden die Gedanken echt schlimm. Deshalb versuch ich echt alles, um mich vor dem Schlafen richtig müde zu machen (mit irgendwelchen Sportübungen etc) und wenn ich trotzdem nicht schlafen kann, bin ich gerne mal fast die ganze nacht wach und schau dumme dinge im TV (Nachts ist Comedy Central dafür super).
Ich wünsch schonmal eine gute Nacht
Aurellie.
Verloren
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon effloresco » Fr. 06.09.2013, 12:19

Hallo liebe Aurellie,

ich kenne das Problem, das du hier beschreibst, in der Tat!
Wie wäre es denn, wenn du mal ein wenig Buch darüber führst? Also z.B. in der Jahresübersicht deines Kalenders immer verschiedenfarbige Kreuze machst, wann es dir schlecht ging und wann du deine Regelblutung hattest? Vielleicht auch, wann du besonders gute Tage hattest? Kannst du ja auch noch rückwirkend eintragen, wenn du dich noch gut daran erinnerst.

Ich bemerke auch bei mir, dass die verschiedenen Abschnitte meines Zyklus' meine Stimmung sehr beeinflussen und denke, dass das bis zu einem gewissen Grad normal ist. Es kommt auch darauf an, ob man die Pille nimmt und welche Pille man nimmt. In einem Körper laufen ja viele Prozesse ab, was die Hormone betrifft, und die Hormone spielen auch bei einer Depression eine Rolle. Ich bin keine Ärztin, aber das klingt schlüssig und deshalb kann ich mir die Zusammenhänge gut vorstellen.

Die Frage ist nun, ob und was du dagegen unternehmen willst. Wenn du weißt, wann diese Phasen im Monatszyklus eintreten, bist du ja vorbereitet und kannst eventuell vorsorgen oder etwas dagegen unternehmen. Du schriebst allerdings, dass du dich aufgrund deines Studiums depressiver fühlst als vorher; das sollte man auch nicht aus den Augen lassen.
Ich persönlich würde sagen, dass es nie verkehrt ist, den Rat einer Ärztin/eines Arztes mit einzubeziehen. Wenn du deinem Hausarzt nicht vertraust, ist das ok. Du kannst darüber natürlich auch mit deinem Frauenarzt darüber sprechen!
Ich selbst war auch schon mit persönlichen Problemen bei Ärzten und wurde dort immer ernst genommen, davor braucht man keine Angst zu haben. Und wenn es doch nicht so gut läuft, gibt es noch weitere Ärzte, die dir bestimmt helfen wollen.

Wie geht es dir im Moment damit?
effloresco
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon Verloren » So. 22.09.2013, 03:49

Hi, tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hab Probleme mit meinem Internet und schreibe grade meine seminararbeit :)
Die Idee mit dem Kalender ist sehr gut! Das wollte ich schon längst mal machen (zumindest um mal meine Periode im Auge zu behalten) und das mit den guten und schlechten tagen wär eine gute Erweiterung. Spätestens für das nächste Jahr wurde ich mir einen wandkalender anschaffen.

Ja, wie geht es mir jetzt... das ist irgendwie eine gute Frage. Wie gesagt, schreibe ich grade meine Seminararbeit und habe kurz davor eine extrem umfangreiche Klausur geschrieben, ich bin also einfach ungeheuer gestresst und weiß nicht recht wohin damit. Ich bin jetzt auch nur wach, weil ich einfach nicht einschlafen kann und wieder "böse" Gedanken kamen. Ich würde mich einfach gern verkriechen, aber das nächste mal durchatmen ist erst Ostern möglich... bis dahin ist alles voller Klausuren, Praktikum, reps, Vorlesungen, Seminare, etc. Ich habe so viel unistress und merke darüber, dass ich total vereinsame, weil ich keine Zeit für ein richtiges Privatleben habe, was mich wiederum traurig macht und mich an tagen wie heute nicht schlafen lässt.

Trotzdem nochmal danke für eure antworten und Ratschläge!
Viele liebe Grüße
Aurellie
Verloren
 

Re: Zyklische Depression?

Beitragvon effloresco » So. 29.09.2013, 22:17

Verloren hat geschrieben:Hi, tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hab Probleme mit meinem Internet und schreibe grade meine seminararbeit

Immer mit der Ruhe ;)

Schön, dass dir die Idee mit dem Kalender gefällt!
In deiner anstrengenden Prüfungsphase ist es wichtig, dass du ab und zu mal Zeit für dich findest. Das muss nicht gleich eine ganze Woche Auszeit sein (geht ja auch meistens gar nicht), einfach nur etwas Zeit, in der du dich bewusst entspannst. Auf jegliche Art und Weise, was dir so einfällt. Lass' deinen Gedanken freien Lauf.
effloresco
 


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