Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon rainer69 » Sa. 10.08.2013, 04:28

Hallo,

ungefähr seit ich meine Psychose habe, also vor 11 Jahren, habe ich so gewisse Eigenheiten entwickelt, die ich nicht mehr los werde. ich war schon immer eher ein Nachtmensch, aber was ich seit dieser Zeit habe, ist doch ein bischen extrem. Ich hatte selten eine durchgehende Arbeit, es waren eher zeitlich begrenzte Projekte, für die ich oft durch die Gegend fahren musste. Dazwischen hatte ich oft ein bischen zuviel Zeit und ich schlitterte unweigerlich in einem Nachtrythmus hinein. Ich hab das dann meistens so gemacht, dass ich immer länger aufgeblieben bin, etwa jeden Tag eine Stunde, bis ich wieder einen "normalen" Rythmus hatte. Dazu muss man sagen, dass ich oft ziemlich antriebslos war, aber wenn ich gearbeitet habe, ist das meistens wieder vergangen.

Seit etwa vier Jahren gehe ich keiner geregelten Arbeit mehr nach, da ich immer länger unterwegs war und das einfach nicht mehr schaffte. Seit zwei Jahren beziehe ich nun Erwerbsminderungsrente. In diesem Jahr, also 2013 ging es mit mir minimal wieder bergauf und wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, hat mein Psychiater daraufhin eines meiner Medikamente minimal reduziert. Seit Frühjahr hatte ich weniger Probleme mit meinem Nachtrythmus, aber seit ich das Medikament reduziert habe, hat es wieder angefangen.

Ich hoffe, ich konnte mein Problem einigermaßen verdeutlichen. Ich denke es könnte mit Negativsymptomen zusammenhängen. Ich sollte vielleicht mir eine leichte Arbeit suchen, aber das ist gar nicht so einfach. Ich kann mich zwar recht gut selber beschäftigen und manchmal verdiene ich mir in Heimarbeit auch etwas nebenher, aber das waren seit den genannten vier Jahren nur Minimalbeträge, obwohl ich oft recht viel Zeit investiert habe.

Bisher habe ich noch keinen getroffen, der mit seinem Tagesrythmus ein ähnliches Problem hat. Es gibt natürlich auch Nachteulen, aber so extrem ist das anscheinend selten.
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Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon Berenice » Sa. 10.08.2013, 10:58

Die Frage ist: Willst du etwas ändern? und Willst du es WIRKLICH ändern? oder möchtest du es eigentlich so beibehalten? Das habe ich noch nicht verstanden.
Berenice
 

Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon englein » Sa. 10.08.2013, 12:59

Ich hab auch einen verkehrten tages/nachtrythmus und komm mit die jahre ganz gut klar damit.
man gewöhnt sich an alles-fast alles......
englein
 

Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon Amon » Sa. 10.08.2013, 22:21

Ich hab mir das so gut wie möglich abgewöhnt da ich meine Medis zu fest strukturierten Zeiten nehme oder auch zu festen Zeiten esse.
Amon
 

Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon rainer69 » So. 11.08.2013, 04:30

Hallo,

also ich würde es insofern gerne ändern, dass ich wenigstens um 2 bis 3 Uhr im Bett bin. Im Winter bekommt man ja vom Tageslicht kaum etwas mit. Im Sommer ist es einfacher, da die Nacht kürzer ist. Es ist halt immer recht anstrengend, auf einen normalen Tagesrythmus umzuschalten. Zu den Medikamenten: Ich habe meine Medikamente jetzt mehrere Monate immer zu den selben Zeiten eingenommen, aber das hat auch nichts genützt.
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Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon Berenice » So. 11.08.2013, 15:25

Das. was du ändern möchtest, liest sich nicht allzu stressig. Müsste doch zu erreichen sein.

Dazu wäre es sicherlich hilfreich, dir einen genaueren Plan zu machen, so dass du ein paar Fixpunkte darin enthalten hättest. Die erste Zeit wäre es vielleicht noch sehr ungewohnt, aber es kann - wenn du dabei bleibst -nur besser weden.
Zuletzt geändert von Berenice am So. 11.08.2013, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
Berenice
 

Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon EwigeMutter » So. 11.08.2013, 21:06

Ich bin auch ehr der "Nachttyp".
Allerdings gehe ich allerspätestens um zwei Uhr ins Bett.
Das mache ich grundsätzlich,-egal ob ich müde bin oder nicht.
Und um neun klingelt mein Wecker, ich stehe dann immer auf, auch wenn ich nicht ausgeschlafen bin.
Manchmal kostet mich das etwas Überwindung,vor allem,wenn ich nicht einschlafen konnte und ich mich noch bis halb vier herumgewälzt habe.
Aber am folgenden Abend bin ich dann früher müde, gehe vielleicht um halb zwölf ins Bett und schlafe dann auch ein.
Du solltest Dir eine Zeit fest machen,zu der Du IMMER aufstehst,egal wann Du ins Bett gegangen bist.
Durchmachen solltest Du dann aber ehr nicht,sonst schaffst Du es ohne zu schlafen nicht bis zum Abend.
Zu einem geregelten Tagesablauf gehört ein wenig Disziplin,vor allem,wenn nicht von außen,- zum Beispiel durch feste Arbeitszeiten-,ein Tagesablauf vorgegeben ist.
Diesen Tagesablauf musst Du Dir dann selbst auferlegen und einhalten.
Man fühlt sich dann aber wohler,- das ist jedenfalls meine Erfahrung.
EwigeMutter
 

Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon rainer69 » Mo. 12.08.2013, 03:37

Ich glaube mit der Disziplin da happerts etwas bei mir. Früher war es da bei mir etwas besser bestellt. Wenn ich nur diese Antriebslosigkeit los werden würde, wäre schon vieles besser. Das mit der Antriebslosigkeit hatte ich schon mal zu Beginn meiner Psychose, da habe ich Zyprexa genommen. Mit Amisulprid wurde es dann besser. Aber nach einigen Jahren wurde die Dosis immer mehr gesteigert, da ich immer leichte Rückfälle hatte. Schließlich habe ich 800mg am Tag eingenommen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Antriebslosigkeit wieder zurückgekehrt. Auch der Wechsel zu Seroquel und Risperidon brachte nur in der Positivsymtomaik Besserung.
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Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon Vanilla » Mo. 12.08.2013, 09:10

Und wenn du dir ein AD verschreiben laesst, das auch den Antrieb steigert?
Ich nehme Seroquel Prolong wegen der Schizophrenie + als AD Venlafaxin, es
steigert auch den Antrieb.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: Antriebslosigkeit und verkehrter Tagesrythmus

Beitragvon rainer69 » Fr. 16.08.2013, 05:58

Hallo,

ein AD wäre vielleicht nicht verkehrt, ich habe auch mal kurze Zeit, etwa eine Woche ein AD genommen. Es hies glaube ich Parodexin. Das war vor ein paar Jahren. Damals habe ich noch Amisulprid in einer kleineren Dosis genommen (ich glaube 400mg am Tag). Das Parodexin hat auch den Antrieb gesteigert, aber meine Stimmung war immer noch im Keller. Dazu kam noch das ich weniger geschlafen habe und oft müde war. Ich habe es dann abgesetzt. Jetzt nehme ich ja zwei Neuroleptika und mein Psychiater will mir nicht auch noch was drittes verschreiben. Naja, ich bin jetzt wieder dabei meinen Tages-Rythmus umzustellen, und wenn ich an einem sonnigen Tag spazieren gehe oder in die Stadt gehe, geht es mir meistens besser.
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