Ziemlich am Ende..

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » Fr. 10.02.2012, 23:16

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich hier angemeldet, um allen Schmerz mal
rauszulassen. Ich weiß einfach nicht mit wem ich noch reden soll. Im
Moment ist meine Situation so gut wie ausweglos. Ich habe keine Freunde
und bin den ganzen Tag nur für mich alleine. Ich weiß nicht, ob ich mit
diesem Thema hier in dem Bereich richtig bin. Auf jeden Fall habe ich
auch Depressionen und sie kommen unregelmäßig. Und dann plötzlich, sind
sie da. Mit voller Wucht. Ich weiß dann meist gar nicht mehr was ich
machen soll. Ich reiße mich meist körperlich zusammen, damit ich nicht
meinen Eltern auffalle. Ich will sie nicht da auch noch mit reinziehen.
Ich weiß dann gar nicht mehr was ich denken soll. Ich habe dann nur noch
schlechte Gedanken und sehe nur noch schwarz.

Das Ganze nahm seinen Anfang vor ung. 1,5 Jahren. Ich hatte damals einen
"guten Freund". Doch dann wollte ich bei einer Sache, die ich zuerst
mitgemacht hatte, aussteigen. Doch das konnte er nicht akzeptieren. Wir
hatten eine ellenlange Diskussion am Telefon und er hat mich so unter
Druck gesetzt, dass ich am Ende nicht mehr konnte und es kam zum
Suizidversuch mit Tabletten. Dann kam ich in eine psychiatrische Klinik,
wo bei mir Asperger Autismus und depressive Störungen (nennt man das
so?) festgestellt wurden. Während der Zeit in der Klinik habe ich viele
Menschen kennengelernt und den Kontakt auch noch bis nach der Zeit
gehalten. Doch dann habe ich gemerkt, dass sie gar nicht wirklich den
Kontakt wollen. Ich musste immer den ersten Schritt machen, die SMS
schreiben. Ich habe nie welche bekommen. Und so wurde ich immer einsamer
trotz professioneller Unterstützung. Ich habe es nicht geschafft, neue
Kontakte zu knüpfen, nur über Internet sprich über Chatrooms. Aber
"reale" Kontakte habe ich bis heute nicht. Die Einsamkeit frisst mich
auf, habe ich das Gefühl. Ich habe weder ein Konzept, noch die Kraft,
neue Freunde zu treffen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Das mit der
Isolation geht jetzt schon seit ung. 1 Jahr so. Nach der Schule bin ich
oft sehr geschafft, weil ich die Oberflächlichkeit meiner Klasse nur
schwer aushalten kann. Ich habe ein paar Leute, mit denen ich in der
Pause stehen kann, mit denen ich aber keine Freundschaft anfangen kann,
weil sie einfach zu oberflächlich sind. Vielleicht überschätze ich meine
Probleme auch, ich weiß es nicht. Nur mittlerweile ist es so weit, dass
ich für mich selber keine Freude mehr empfinden kann. Sei es ein
Ausflug, sei es meine Geburtstagsfeier mit den Verwandten. Ich habe kein
Zugang mehr zu positiven Gedanken. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich denke nur noch negativ. Manchmal frage ich warum ich überhaupt noch
lebe. Und wenn die Depression kommt, dann bin ich meist total fertig.
Ich fühle mich einfach nur noch isoliert und traurig. Ich weiß nicht
mehr was ich machen soll.
Ich sitze hier und weiß nicht weiter. Ich sitze hier und weiß nicht wie ich weiter überleben kann. Jeden Tag spüre ich die Isolation, auch wenn ich von Menschen umgeben bin. Die Oberflächlichkeit meiner Klassenkameraden kann ich nur schwer aushalten. Ich merke wie mich die Depression überfällt. Sie kommt urplötzlich. Ich weiß nicht woher, aber sie kommt. Und ich kann sie nicht aufhalten. Ich spüre wie es in meinem Inneren bröckelt. Langsam lässt meine Widerstandskraft nach. Die Einsamkeit klafft wie eine offene Wunde in meinem Inneren. Ich kann mich nicht mehr am Leben erfreuen. Ich sehe jeden Tag so viele Menschen, wie sie lachen. Doch ich habe schon lange nicht mehr gelacht. Träume verschwinden in der Ferne. Ich gehe nur noch zum Zweck der Sache in die Schule. Am liebsten würde ich zu Hause bleiben. Doch ich gehe in die Schule. In der Schule werde ich immer nur um etwas gebeten. Hier und da. Doch wie es mir geht, da fragt mich keiner. Kein lockeres "Alles klar?", nichts. Ich weiß nicht warum ich noch leben soll. Ich fühle mich machtlos. Machtlos gegen mein Leben.
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Stern* » Sa. 11.02.2012, 13:21

Huhu Alex

zuerst mal, schön das du da bist und das du hier deinen Gefühlen freien lauf lassen kannst.
Das ist gut den ich denke das es wichtig is das man das ausprechen kann und darf und dann schauen kann was man für sich gutes tun kann.
Darf ich dich fragen ob du im moment in Behandlung bist und welche medikamente und ob du medikamente nimmst?
Auch wäre es gut, wenn ein arzt oder therapeut darüber informiert wäre und ist, das es dir so schlecht geht.
Wir können dich hier unterstützen und du kannst hier all deinen gefühlen freien lauf lassen, wir sind da und gehen mit dir deinen weg.
Dennoch is es wichtig das du fachmännische hilfe an deiner seite hast.
Depressionen sind sehr anstrengend und ich kann verstehen das du oft sehr erschöpft bist, deshalb is es wichtig das du aktiv wirst und was dagegen tust.
Wieso dürfen den deine eltern nicht wissen das es dir so schlecht geht?
Und darf ich dich fragen wie alt du bist?

Ich finde es gut, das du es schaffst in die schule zu gehen und da raus kommst.
Das du da nicht in die isolation fällst, das ist gut und das solltest du auch beibehalten.
Wenn man ganz in die Isolation fällt dann is es schwer da wieder raus zu kommen.
So hast du regelmässig kontakte auch wenn es menschen sind die soo oberflächlich sind.
Wir kennen das sehr gut, das es schwer is mit solchen menschen umzugehen und in den kontakt zu treten.
Mittlerweile denken wir, das diese Menschen es nicht anders können, vielleicht auch weil sie selbst ein Problem haben das keiner erfahren soll und sie sind deshalb so oberflächlich.
Wir kommen dann damit besser klar das menschen so sind und versuchen das so zu akzeptieren, vielleicht is es ja eine art selbstschutz von diesen Menschne und auch selbstschutz für uns das wir damit besser umgehen können.

Liebe Grüße von den Sternen
Stern*
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » Sa. 11.02.2012, 17:50

@Stern erstmal danke für diese nette Nachricht :-) bin 18 Jahre alt. ich bin zur Zeit in therapeutischer Behandlung und nehme cipralex 20mg einmal pro Tag. Ich will nicht das meine Eltern das wissen weil ich sie nicht noch damit extra belasten will. sie wissen zwar das es mir nicht ganz so gut geht. Aber sie sollen nicht wie schlecht es mir geht. Ich denke iwie immer ich schaffe das alleine. aber das mit der Einsamkeit ist echt schlimm. ich sitze grade im vollen starbucks und fühle mich einsam in mitten der menschen. ich verstehe es einfach nicht mehr :-(
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Stern* » So. 12.02.2012, 00:26

Alex ich mag dir nun sagen, ich habe dich gelesen, aber heute bekomm ich meine gedanken nicht mehr sortiert.
Ich melde mich morgen nochmal ja :)

schlaf gut und eine gute nacht
Herzliche Grüße Bea
Stern*
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » So. 12.02.2012, 02:23

Hey Bea, danke für die netten Worte dir auch eine gute Nacht :)
Ist doch kein Problem. Und wenn bei dir was ist, ich bin immer da :)
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon frank » So. 12.02.2012, 09:32

hallo,
nach dem ersten lesen fiel mir spontan ein das du deine eltern nicht belasten magst. ich kann mir gut vorstellen
dass das für dich eine zusätzliche emotionale last ist die kaum schulterbar ist. so richtig verbergen kann mann/frau das nicht, wäre es nicht leichter diese last erst einmal abzubauen und deine eltern als verbündete mit ins boot zu nehmen. auf dauer kostet dieses verschleiern soviel kraft die du für dich alleine brauchst.

dieser, ich nenne es mal glaszylinder, in dem du steckst hat aber auch eine berechtigte funktion, sie schützt dich, dein Inneres und deine emotionale erfahrenswelt. so unangenehm diese wahrnehmung von isolation und einsamkeit im moment auch ist, sie hält dich am leben und über wasser. ausser frage das dies krankheitsbedingt ist.

mir ging es ebenfalls so wie du es beschreibst, voll im trubel, aber es kommt nichts an. ich habe dieses abgeschottet sein für mich genutzt innere baustellen zu räumen und zu beseitigen, gleichzeitig immer mal ein wenig an dieser gläsernen wand von innen gekratzt. je besser es mir mit mir selbst ging, desto leichter
gestaltete sich auch mein kontakt zu anderen menschen. es ist so eine zeit in der mann/frau sich neu balanciert, wieviel ist mir an menschen aussen wichtig, wieviel brauche ich für meinen freundeskreis, was macht es für mich aus kontakt zu halten, und am allerwichtigsten damals die frage für mich will ich es überhaupt.

lieben gruß
frank
frank
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Minni34 » So. 12.02.2012, 09:37

Ich bin der selben Meinung, vielleicht solltest du deine Eltern einweihen, dann stehst du nicht so alleine dar.
Vielleicht gibt das dann schon wieder etwas energie und Kraft, sowie Hoffnung.

Du schreibst, das du sie nicht extra belasten willst, aber vielleicht machen sie sich schon große um dich, das es für sie eher eine Entlasstung wäre?

Lg, Maxi
Minni34
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » So. 12.02.2012, 17:10

Also erstmal will ich mich für die 2 Beiträge bedanken :-) naja höchstwahrscheinlich wird die Einweihung sowieso zwangsweise eintreffen weil ich am Mittwoch einen Termin bei meinem Psychiater habe und danach werden meine Eltern wahrscheinlich wissen wollen warum die medikation erhöht wurde. Denn meine therapeutin meint ich brauche stärkere Medikamente. Dann werde ich sie wohl grob einweihen müssen. Das mag vllt etwas merkwürdig klingen aber ich weiß nicht ob das eine emotionale Last ist, die ich da mit mir rumschleppe. ich bin oft traurig, das ich meine Eltern belügen muss weils mir schlecht geht. ja ich glaube sie machen sich schon Sorgen um mich haben mich aber noch nicht direkt drauf angesprochen.
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon frank » So. 12.02.2012, 17:29

Das mag vllt etwas merkwürdig klingen aber ich weiß nicht ob das eine emotionale Last ist, die ich da mit mir rumschleppe. ich bin oft traurig, das ich meine Eltern belügen muss weils mir schlecht geht

...diesen gewissenskonflikt trägst du einfach so? es irritiert mich ein wenig....kannst du mir zum vestehen weiterhelfen.?

lieben gruß
frank
frank
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » So. 12.02.2012, 17:32

Naja also ich habe schon das Gefühl das ich es ihnen eig sagen sollte. Aber ich sage mir, dass ich sie nicht belasten will. Meine Therapeutin findet das ebenfalls nicht schlimm. Nur der Gewissenskonflikt bleibt eben bestehen. Ich weiß eben nur nicht, wie ich das nennen soll, weil ich mich aufgrund meiner Beeinträchtigung nicht so mit Gefühlen auskenne.
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Stern* » Mo. 13.02.2012, 19:20

HUhu alex

sicherlich is es dir überlassen ob du deinen eltern das sagen magst oder nicht.
Allerdings so denke ich, is es wichtig das man schaut wie es einem geht und was einen belastet.
Ich denke das deine eltern ahnen das was nicht mit dir stimmt und sich so, druch das rumrätseln wohl noch mehr sorgen machen als wenn sie wüssten was los is.
Es is das rätselraten das einen dann so beschäftigt.
Auch denke ich, das wenn es dich belastet das du deine eltern so anlügst, das würde mich auch sehr belasten, wäre es besser wenn du schaust das du das auflöst den das belastet unnnötig und ich denke das deine eltern dir dankbar sind, für dein vertrauen und das du dich ihnen öffnest.

Herzliche Grüße Stern
Stern*
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » Mo. 13.02.2012, 19:45

Hey Stern, danke erstmal für deinen Beitrag :) Naja also ich finde sowas auch wichtig und manchmal bin ich auch kurz davor ihnen das zu sagen. Nur dann denke ich mir ich will sie nicht belasten was ja im Grunde auch wieder falsch ist. Ich denke, ich werde es ihnen am Mittwoch halbwegs sagen, weil es sie ja interessieren wird, wies war und so. Meine Therapeutin meint, das ich eine höhere Dosis an Medikamenten brauche. Deswegen wird höchstwahrscheinlich die Dosis erhöht. Und dann werde ich es ihnen wohl mitteilen.
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Stern* » Mi. 15.02.2012, 08:28

Dann drücke ich dir die Daumen das sie es "gut" aufnehmen und es dir danach besser gehen wird.

Herzliche Grüße Stern
Stern*
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon alex147 » Mi. 15.02.2012, 18:22

Naja jetzt wissen sie, dass es mit meiner Klasse schwer ist und es mir im Moment nicht so gut geht.. Ich konnte ihnen aber noch nicht alles sagen. Die Dosis wird nicht erhöht, der Psychiater sagte, dass sei nicht nötig. Die Problematik würde nicht in der Medikation liegen. Naja wenigstens wissen meine Eltern schon mal etwas..
alex147
 

Re: Ziemlich am Ende..

Beitragvon Minni34 » Mi. 15.02.2012, 22:34

Und wie geht es dir nun damit, das deine Eltern schon mal etwas wissen?

Lg, Maxi
Minni34
 

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