über den Wolken

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Re: über den Wolken

Beitragvon Lingenia_is_back » Di. 26.07.2011, 18:22

Engelchen hat geschrieben: Aber wozu ? Mit Tabletten oder so verlängert man nur die Depression und wenn man mal welche genommen hat, geht das Leben nicht mehr ohne. Oder doch ? Aber ich will stark sein - keine Tabletten - keine Klinik - keine Thera - entweder ich schaffe es oder halt nicht.

Ach ja. Genau das könnte ich auch eingetippt haben - habe ich bestimmt auch schon, vor ein paar Jahren.
Klar, ich schaff das alles alleine.
Ich brauch niemanden, keinen Therapeuten, keine Klinik und vor allem nicht denen ihre Psychomittelchen, die machen doch eh nur plemplem (allerdings hatte ich da schon einige sehr negative Erfahrungen mit Medis gemacht, weil die Ärzte wohl leider keine Ahnung hatten was sie da taten oder mich einfach nur ruhige stellen wollten, wie dem auch sei..) wo hat es mich hingebracht?
Na klar. Was bleibt denn anderes übrig als sich selbst zu behandeln.
Ich ging also auf die Suche und hab gefunden:
Benzodiazepine gegen die Schlafstörungen (und im Endeffekt hab ich sie verschlimmert)
Heroin gegen die seelischen Schmerzen (und ich brauchte immer mehr und die schmerzen wurden nicht weniger)
Kiffen zum Gedanken nachhängen (und die Paranoia bekam ich gratis dazu)
Crack um mich einfach mal gut zu fühlen (und der Fall danach war tief...)
und Alk - um egal was zu verstärken. (und immer noch hab ich gegen den Suchtdruck zu kämpfen)

Super - und das alles aus diesem falschen Stolz heraus diese andere Hilfe nicht anzunehmen.

Ich würde dir zumindest raten: Schau es dir wenigstens mal an, vielleicht schaffst du es sogar ohne Pillen, manchmal können diese aber auch hilfreich sein. Und wer sagt, dass du dann nicht mehr ohne kannst? Manchmal braucht man nur für einen gewissen Zeitraum (oder über die Krise) medikation. Andere nehmen sie jahrelang oder sogar lebenslang, aber dann weill sie selbst sagen/einsehen, dass diese ihnen gut tun und sie nicht ohne leben können oder wollen.
Was spricht also konkret gegenn Medikamente?
Und das ist ja noch nichtmal gesagt:
Was also spricht dagegen wie Atisha dir schon vorschlug, sich bei einem (oder mehreren, bis man eben mal den richtigen gefunden hat) vorzustellen und zu sehen, in wiefern er/sie dir weiterhelfen kann.

Nimm die Hilfe die du bekommen kannst, du hast nichts zu verlieren!!
Und es hat nichts mit Stärke zu tun, dass alles allein durchstehen zu wollen.
Du kannst stolz auf dich sein, wenn du den Schritt gehst, dir Hilfe zu holen.

Alles Gute
Lingenia_is_back
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » Di. 26.07.2011, 18:46

Hallo Lingenia,

es tut mir leid, was du alles durchgemacht hast. Das ist bestimmt nicht schön gewesen. Geht es dir inzwischen besser ?

Ich weiß, dass sich das alles ganz trotzig anhört, wie bei einem kleinen Kind das bockig ist. Und es tut mir danach auch immer leid, was ich geschrieben habe. Aber im Moment des Schreibens fühle ich halt so und ist für mich Realität. Ich habe ja schon des öfteren geschrieben, dass mir Thera oder Klinik wahnsinnig Angst macht. Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass du auch schon auf der Geschlossenen warst. Ich auch. Mit 12 oder 13 Jahren. Ich kam sogar in die Erwachsenenpsychiatrie weil auf der Kinder- und Jugendstation damals wohl kein Platz mehr war. Das ganze Krankenhaus zog in neue Gebäude und es war ein ziemliches Chaos. Und alle waren gestresst. Aber für mich war es der totale Horror und ich habe eben große Angst vor diesen "Erwachsenen", denen man ja eigentlich total ausgeliefert ist. Und sowas könnte mir ja immer wieder passieren. Also Klinik geht gar nicht und Thera - wie finde ich jemanden, dem ich vertrauen kann ?

Engelchen
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Lingenia_is_back » Di. 26.07.2011, 20:16

Liebes Engelchen,

es geht auch bei mir immer wieder auf und ab, aber im moment eher auf =) , danke der Nachfrage, aber ich habe es nicht erzählt um dir zu zeigen "wie schlimm ich dran bin", sondern wohin solche Einstellungen führen können.

Darf ich fragen wie alt du jetzt bist?

Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, erst recht nicht für deine Gefühle und Gedanken. Es ist wichtig, dass du hier offen schreiben kannst, ohne Scham.

Ich kann deine Angst verstehen, die aus solch schlimmen Erfahrungen entstanden sind. Aber es ist nicht immer so. Vor allem kannst du keine geschlossene Psychiatrie mit einer Offenen oder ambulanten Therapie gleich setzen.
Jetzt, wo du das erzählt hast, kann ich verstehen, dass dir Therapie und Einrichtungen sehr große Angst machen. (Selbst jetzt wo ich erwachsen war und damals als ich mit 17, das erste mal in die Erwachsenenpsychiatrie kam, war es sehr schlimm für mich und machte mir Angst, zumindest eine davon.... wichtig ist nämlich auch, dass ich auch andere Einrichtungen kennengelernt habe, ich möchte dir kurz davon erzählen, damit du auch weißt, dass nicht jede Einrichtung gleich schrecklich ist: 1. Einrichtung: Sehr kalter Betonbau, die Schwestern und Pfleger sowie die Ärzte waren dem gleichzusetzen, sie waren eisig im Umgang mit den Patienten und die hauptsache war, dass man ruhig war, notfalls eben auch mit Medikamenten und/oder Fixierung oder beidem... und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt :unhappy: das waren sehr schlimme Erfahrungen und wenn ich in diese Psychiatrie komme suche ich schnell wieder das Weite - sie ist eigentlich für einen anderen Landkreis zuständig als in dem wo ich wohne, aber ich hatte dort eben auch meine Abstürze und wurde deswegen dort eingewiesen. Zweite Einrichtung: Mein Wille wurde akzeptiert, z.B. musste ich keine Medikamente nehmen wenn ich dies nicht wollte, die Ärzte, Pfleger und Schwestern waren lieb und haben mir zugehört... die Einrichtung war total freundlich gestalten und das Pflegepersonal hat sich nicht wie in Einrichtung 1 in einem Glaskasten verbarrikadiert, sondern waren an einem offenen Stützpunkt zugänglich und ansprechbar für die Patienten... komme ich in Einrichtung 1 schaue ich, dass ich so schnell wie möglich das weite Suche, in Einrichtung 2 traue ich mich schonmal auch freiwillig zur Krise hinzugehen. Es sind einfach zwei verschiedene Welten weißt du? Es gibt wirklich verdammt große Unterschiede... ich kannte zu Anfang immer nur die 1. Einrichtung, weil ich eben immer in diesem anderen Landkreis war... als ich die andere Einrichtung kennenlernte bin ich die ersten 2-3 mal wo ich eingewiesen wurde, auch gleich wieder abgehauen, aber bei einem dieser Krisengespräche war mir der Arzt so Sympathisch dass ich mir schließlich dachte, so schlecht kann das nicht sein und ich veranlasste eine Verlegung - aus nem ganz anderen KH - in diese Klinik.... und ließ mich auf diese Leute und die Therapie dort ein.. das war vor 2 Jahren. Erst da konnte ich Vertrauen in die Psychiatrieeinrichtung fassen, obwohl ich Psychiatrie schon seit nun fast 10 Jahren kenne.. )

Ich finde es total schlimm, dass du in diesem Alter in die Erwachsenenpsychiatrie musstest, die dafür garnicht geschult sind und auch viel krassere und ganz andere Fälle haben, das ist absolut schief gelaufen damals bei dir! Sowas darf eigentlich garnicht sein! Aber es ist nunmal passiert :schluchz:

Ich kann verstehen, dass du große Angst hast, auf der anderen Seite musst du dir (und Leuten die, dir helfen können) auch eine Chance geben. Denn wenn Erfahrungen nur so einseitig (schrecklich) bleiben, bleibt auch die Angst - und das muss nicht sein. Hab Mut für Neues!
Auf der Geschlossenen ist man klar ausgeliefert, die Frage ist - wem?

Hast du Erfahrungen in der offenen Psychiatrie?

Vertrauen muss wachsen. Wie findest du also erstmal einen Therapeuten? Gib im Internet deinen Landkreis (oder Wohnort) ein und suche nach Therapeuten in deinem Umfeld.
Du hast am Anfang (bevor der Kostenantrag bei der Krankenkasse gestellt wird) das Recht auf Probestunden. Das sind in der Regel 5 Stunden, in den du deinen Therapeuten *beschnuppern* kannst. Danach kannst du entscheiden, ob du es mit diesem weiter probieren möchtest oder er dir unsympathisch ist oder die Chemie einfach nicht stimmt - dann musst du weiter suchen. Die Suche kann eine sehr langwirige Sache werden, weil viele Therapeuten auch nicht gleich einen Termin frei haben und lange Wartezeiten haben. Deswegen solltest du dich so früh wie möglich auf die Suche machen. Von dem Zeitpunkt, wo du dich für Hilfe entscheidest, bist zu dem, wo du sie bekommst, kann noch einiges an Zeit vergehen..

Eine andere Möglichkeit sind Beratungsstellen, was mit Therapie erstmal nicht soviel zu tun hat, jedoch sitzen an diesen Stellen auch Leute, die Ahnung haben, die dir Zuhören und dir Weiterhelfen.
Ich war bisher nur bei der Caritas - Suchtberatung und muss sagen, dass es mir einfach gut tat, dass da jemand war, den es interessiert hat wie es mir geht und mich unterstützen möchte in meinen Vorhaben. Die Caritas hat beispielsweise auch eine Abteilung für psychisch belastete Menschen. Aber du kannst da auch einfach mal googeln, nach Beratungsstellen für psychisch Kranke. Vielleicht wäre das auch noch ein Zwischenschritt für dich bevor du (alleine) nach einer ambulanten Therapie suchst. Es tut gut Unterstützung zu bekommen!

Solltest du in eigenen Recherchen nicht weiterkommen, unterstütz ich dich da auch gerne, sag nur bescheid, dann werd ich mich auch nochmal auf die Suche machen, kann dann halt nur nach Stellen suchen, die in ganz Deutschland zur Verfügung stehen, da ich nicht weiß, wo du her kommst.

Alles Liebe
Lingenia
Lingenia_is_back
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Atisha » Di. 26.07.2011, 23:58

"Thera - wie finde ich jemanden, dem ich vertrauen kann ?"

Am besten durch Empfehlung von anderen. Man muss ja nicht zum gleichen Therapeuten/in gehen, aber man kann sich von dem wieder andere empfehlen lassen. Am Ende entscheidest du wo du gern behandelt werden möchtest, du musst das Gefühl haben das er/sie dich weiterbringen kann. Probiere nur mal so drei Therapeuten aus. Auch musst du entscheiden bzw. im Gespräch mit einem, ob du lieber Verhaltentherapie oder Tiefenpsychologie machen willst. Ich dachte früher Verhaltenstherapie, mich konditionieren lassen wie ein Hund ne, das muss schon tiefenpsychologisch sein. Ich habe mir beides angeschaut und muss sagen beides hat seine Berechtigung und ist gut. Habe letztlich Verhaltenstherapie gemacht - ist bei Schizo auch angebracht. Davon kann ich dir erzählen und sagen die hat den Vorteil, das nicht in der Vergangenheit herumgegesucht wird und du dort nicht all deine Untiefen ausbreiten musst. Verhaltenstherapie ist eher ein Abholen an der Stelle wo du stehst und ein positives Beraten, dass du wieder besser mit allem zurechtkommst. Es ist auch ein antrainieren neuer Verhaltensweisen und ein positives Erfahrungssammeln. Und es zeigt schnell Erfolge, wenn du richtig mitmachst und dich überwindest anders zu handeln und zu denken. Wenn du natürlich weisst, ich muss da ein schreckliches Kindheitserlebnis aufarbeiten oder anderes was mich krank gemacht hat, dann ist dort Tiefenpsychologie angebracht.
Am Ende machen die guten Therapeuten beider Grundrichtungen auch bissel die andere Richtung mit.
Aber fange erstmal an, du wirst mit der Zeit merken was dir hilft und wer dich weiterbringt.
Atisha
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Atisha » Mi. 27.07.2011, 02:13

Schau mal hier, das Buch hat mir mal ein Psychologe empfohlen. Ich habe es noch nicht gelesen. Vielleicht ist das ja auch was für dich!?

"Das Leben annehmen - So hilft die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)" von Matthias Wengenroth

http://daslebenannehmen.de/43395/46341.html

Also der Ansatz (Das Buch) ist meiner Meinung dann gut, wenn deine psychischen Leiden und deine belastenden Gedanken und Gefühlen aus schmerzhaften Erfahrungen herrühren.
Du hast noch nicht viel geschrieben zu deinen möglichen Ursachen, das du heute so bist. Du hast kurz erwähnt das ein Therapeut Traumatherapie machen wollte - Trauma, das ist ja nun gleich ein besonders hartes Brot.
Ich habe immer so das Grundgefühl gehabt, das ich nicht weiss wie ich das Leben nehmen soll. Vielleicht auch daher hat mir der Psychologe dieses Buch empfohlen.
Atisha
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » Do. 28.07.2011, 15:30

Erstmal möchte ich euch ganz ganz lieben Dank sagen. Dir Lingenia für deinen ausführlichen Bericht und für deine mutmachenden Wort und dir Atisha für deine Tipps. Wobei ich wohl leichter ein Buch lesen werde als mich um eine Therapie zu kümmern. Es ist ja wirklich auch nicht einfach einen Platz zu bekommen. Es gibt lange Wartezeiten und dann muss die "Chemie" stimmen und dann darf meine Angst nicht alles vermasseln. Im Moment scheint mir alles so unüberwindbar.
Aber ich glaube ich hab das schonmal geschrieben, wenn ich hier bleiben darf und ab und zu ein bißchen quatschen (und weinen) hilft es mir bestimmt sehr.

Danke fürs Lesen.

Engelchen
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Lingenia_is_back » Fr. 29.07.2011, 11:23

Step by Step.

Du solltest ein Schritt für Schritt dich dem ganzen annhähern, ohne an den übernächsten Schritt zu denken. Dann verringert sich auch die Angst. Das ist nicht einfach, aber möglich. Noch, ein Lernweg.

Ich freue mich, hier weiter von dir zu lesen.. das wird dir auch bleiben, wenn du dich doch aufraffen kannst eine Therapie zu machen.. vielleicht ist es im Moment noch zu früh. Ich wünsche Dir viel Kraft, Alles Gute und werde deine Zeilen weiterhin mitverfolgen.
Lingenia_is_back
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » Fr. 29.07.2011, 15:32

Hallo,

danke für deine Antwort Lingenia.

Wie geht es mir jetzt ? Weiss nicht, nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Irgendwie dazwischen halt. Gedanken habe ich mir keine gemacht. Also ich habe nicht über das Trauma "Geschlossene" nachgedacht und ich habe nicht über das Thema "Missbrauch" nachgedacht. Na ja Missbrauch ist auch so ein hartes Wort und ich weiß halt nicht ob es auf mich zutrifft. Gibt es das überhaupt - ein dazwischen ? Oder kann man nur sagen, ich bin oder ich bin nicht. Ich habe schonmal über emotionalen Missbrauch gelesen, glaube aber das trifft es auch nicht - oder doch vielleicht ein bißchen ? Ein bißchen von allem ?

Na ja, missbraucht wird man doch wenn man zu etwas gezwungen wird was man nicht will oder ? Und eben das kann ich so nicht sagen. Ich habe es zwar nie gewollt, aber gezwungen wurde ich nicht. Emotional vielleicht ... ein bißchen. Einfach dadurch, dass man sonst ein schlechtes Gefühl bekommt, sich die Schuld daran gibt, wenn es ihm schlecht geht und er traurig ist. Und das will man doch nicht. Also tut man bzw. läßt geschehen was man eigentlich nicht will. Oh man, ich weiß nicht, ob ich es richtig ausgedrückt habe, ob man sowas überhaupt richtig ausdrücken kann ???
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Lingenia_is_back » Fr. 29.07.2011, 15:48

Liebes Engelchen,

Missbrauch hat viele Gesichter.
Ich glaube, ich hab da auch mal einen guten Text zu gelesen, der dir vielleicht auch etwas Klarheit verschaffen könnte.. Leider fehlt mir jetzt die Zeit danach zu suchen, aber heute Abend werde ich sie mir nehmen.

Bis dann!
Lingenia_is_back
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Lingenia_is_back » Fr. 29.07.2011, 21:22

Alle Links in diesem Beitrag drehen sich um das Thema Missbrauch und können Betroffene eventuell triggern!

Guten Abend,

der Text an den ich mich erinnerte geht ausschließlich um sex. missbrauch und ist im missbrauchforum oben angepinnt: Verwirrung - wo fängt sexueller Missbrauch an?

Aber das war nicht ganz das wonach ich suchte. Ich hab deswegen noch etwas weiter geschaut, garnicht so einfach etwas zu finden was sich nicht ausschließlich um sex. Missbrauch dreht.

Was ist Missbrauch? (allgemein)

Die verschiedenen Formen des Missbrauchs (allgemein)

Arten des Missbrauchs (sexuell)



Das hier ist ganz oft aufgetaucht. Ich habe dieses Buch nicht gelesen, aber ich finde vom Klappentext hört es sich nicht schlecht an und macht auch deutlich, dass es viele Arten des Missbrauchs gibt..
Missbrauch hat viele Gesichter (Buch)

Kurzbeschreibung
Viele Menschen sind durch erlebten Missbrauch tief verletzt. Missbrauch kann viele Gesichter haben: körperlich, verbal, rassistisch, seelisch, geistlich oder sexuell. Das Buch geht zunächst der Frage nach: Was ist überhaupt Missbrauch? Danach wird deutlich: Missbrauch bestimmt die Art, wie Menschen ihre Beziehungen zu anderen Menschen und zu Gott leben können. Missbrauch wirkt oft ein Leben lang nach.Dieses Buch kann entscheidend helfen. Die praktischen Schritte bringen den Leser auf einen guten Weg.Seelsorger und Mentoren erhalten wertvollen Einblick und tieferes Verständnis, um Gottes heilende Liebe den verletzten und zerbrochenen Herzen anzubieten.


Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein bisschen weiter helfen.

Liebe Grüße
Lingenia
Lingenia_is_back
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » So. 31.07.2011, 18:01

Ich bin alleine zu Hause und habe wieder dieses blöde Gefühl des Verlassenseins. Das kann doch nicht sein, dass wenn ich mal ein paar Stunden alleine bin, ich plötzlich schlecht drauf bin. Ich bin doch eigentlich froh, wenn es so ist, niemand der hier ist und mir sagt was richtig und falsch ist und mir Vorschriften macht. Was ist das in mir ... Unzufriedenheit ? Oder einfach nicht wissen, was man will ?

Jetzt kommt natürlich die Frage: was will ich eigentlich ? Hm ... spontan würde ich sagen, ein bißchen Glück und Liebe. Ein normales Leben, so wie die anderen auch. Ja das wäre schon schön. Wie bekommt man das ??

Andererseits ... sind die anderen alle glücklich ? Wahrscheinlich nicht, sie tun sicher nur so. Einfach weil es der Norm entspricht, traurig sein dagegen ist wohl unnormal und muss "behandelt" werden. Gut, krankhaft ist wiederum nur das was einen selber stört, was die eigene Lebensqualität erheblich herabsetzt. Wer entscheidet was normal und was unnormal ist ?

Es geht mir aber nicht gut :cry:
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Atisha » So. 31.07.2011, 19:31

ich weiss auch nicht, manche Menschen spüren eben viel und bei vielen ist nicht alles in Ordnung, es gibt aber einen großen Teil der Menschen die können einfach so gedankenlos und zufrieden daherleben, das nennt man dann gesund. Das sieht man wie unbekümmert und oberflächlich die durch den Tag gehen, das sieht man daran wie die immerfort arbeiten können, das merkt man wenn man mal die Mitmenschen darauf anspricht und fragt ob sie auch mal so denken und fühlen wie unsereins und da merke ich oft so intensiv und beschwerlich wie bei mir ist es bei denen nicht.
Atisha
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » Do. 04.08.2011, 16:24

Vielleicht muss ich besser erklären was ich meine. Als alles anfing war ich 12 Jahre. Meine Mutter war krank und deshalb auch oft in der Klinik. Was zwischen meinem Vater und mir passierte, habe ich lange verdrängt bzw. wußte ja eigentlich überhaupt nicht was da passierte. Ich habe mich nur unsagbar dafür geschämt. Erzählen durfte ich ja auch nicht weil es die Mama nur aufregen würde so glaubte ich. Ich habe oft geweint, hatte viele Alpträume, wurde schlecht in der Schule und zog mich immer mehr zurück. Eigentlich habe ich nur noch in "meiner" Welt gelebt. Ich durfte nichts sagen und ich habe nichts gesagt. Aber es hat auch niemand nachgefragt, warum ich so still wurde. Für meine Lehrer passte ich schon bald nicht mehr in die "Eliteschule", ein Mädchengymnasium, in der alle nur mit Sternchen ihr Abitur machten. Ich wurde zur Außenseiterin und rausgeeckelt. Ist ja dann auch gelungen. Ich habe den Abiturschnitt also nicht nach unten gesenkt. Wenn sich vielleicht damals jemand um mich Gedanken gemacht hat, dann fand er als Begründung sicherlich die Krankheit und der Tod meiner Mutter.

Also habe ich geschwiegen und gelitten. Ich habe einen Suiversuch gemacht, ein Kind, das nicht weiß wie man so was "richtig" macht. Aber mir war es total ernst. Ich war in der Klinik ja, aber ernst genommen hat mich niemand bzw. warum ich es getan hatte wollte niemand wissen. Man hat nur - solange ich dort war - mich kontrolliert, dass es nicht nochmal passiert.

In all den letzten Jahren habe ich nur meine Gedichte gehabt, in denen ich über meine Traurigkeit und Verzweiflung geschrieben habe. Jetzt bin ich hier im Forum. Und ja, am Anfang war ich misstrauisch - wußte nicht, was ich erzählen soll und darf. Ich fühlte mich "wieder" in die Ecke gedrängt.

Engelchen
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Engelchen » Mo. 08.08.2011, 18:03

schade ...
Engelchen
 

Re: über den Wolken

Beitragvon Atisha » Mo. 08.08.2011, 19:37

was denn ist schade?
Atisha
 

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