Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Atisha » Mi. 25.01.2012, 13:21

ja ich bin ständig am Gesunden und am in die Welt zurückkehren. Kann dir leider kein Rezept nennen. Ich nenne es gerne die natürliche Gesundung durch die Kräfte am Körper.
Aber natürlich nutze ich meinen veränderten Zustand durch die Krankheit für positive Sachen, die mich gesunden lassen sollten. Ganz intuitiv und auch mit therapeutischen Inputs von außen.
Atisha
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Mi. 25.01.2012, 14:00

bewundernswert! :respekt:
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Do. 26.01.2012, 01:50

ich glaube, das sich die frage gar nicht stellt, ob man dagegen ankämpft, denn diesen kampf kann man nicht gewinnen. was mir geholfen hat, kann ich ja mal alles aufschreiben:

- nicht so schwer essen, denn jedes mal wenn ich schwer gegessen habe, schlafe ich sofort ein
- Bettwäsche häufig wechseln, duschen oder baden nicht vernachlässigen, sonst fängt man an, sich selbst zu hassen.

- aktivitäten, die man gerne macht, ins bett verlegen. in der weihnachtszeit habe ich dutzende strohsterne gebastelt, ich häkele was schönes, d.h. einfach das machen , was man gerne macht, das gibt mir das gefühl mich nicht aufzugeben.

- so wenig termine wie möglich eingehen, aber das, was man gerne macht oder therapie einhalten.
Termine überfordern mich absolut, da ich sie kaum einhalten kann, aber sehr gewissenhaft bin, es tut aber gut einmal die woche etwas zu machen , das ein gut tut, das ist bei mir das singen in einem chor.

-viel frische luft und ruhig mal anziehen und vor die tür gehen, sonnenstrahlen aber auch der mond haben irgendwie "heilende" wirkungen, warum weiß ich auch nicht, aber man fühlt sich wieder lebendig, wenn der wind so um die nase streift.

-keinen besuch reinlassen. das ist für mich der absolute horror, hier sieht es aus wie sau und es kommt jemand der das nicht verstehen kann. das zieht mich noch mehr runter und macht mir klar, wie weit entfernt ich vom "normal" sein bin. mir hilft eher das telefonieren oder eben wie jetzt, das internet, da habe ich das gefühl nicht ganz aus der welt zu sein. also: kontakt zu menschen ist super, aber nur so weit, wie man es haben kann.

- ich sage mir immer wieder: dies ist nur eine phase, die vorbei geht. aus eigener erfahrung weiß ich ja, das es wieder besser wird.

so, mehr fällt mir auf die schnelle nicht ein, natürlich muss man seine medis weiter nehmen usw. der tenor ist also, sich nicht selber überfordern, das machen was gut tut, später langsam wieder anfangen aufzustehen und jeden tag einwenig mehr machen.
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Do. 26.01.2012, 14:52

hallo nina!
vielen dank für deine ganzen tipps!
das hört sich alles sehr gut an! :-)
wie geht es dir denn im moment? bist du noch in dieser phase?
ich denke, ich habe mein ganzes leben lang nie auf mich und meine bedürfnisse gehört und immer nur das gemacht, was ich glaubte machen zu müssen oder man von mir erwartete... und jetzt soll ich schlagartig auf meinen körper und meine bedürfnisse hören?? :shock: das überfordert mich unwahrscheinlich und deshalb frage ich so viel nach außen, was ich tun soll und man solle mir doch einfach ein rezept nennen, wie ich wieder gesund werde... ich weiß ja, dass es das nicht gibt.
jedenfalls finde ich deine tipps super, weil sie mich daran erinnern, dass ich aufhören muss immer die größten höchstleistungen von mir zu erwarten. :)
LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Do. 26.01.2012, 18:48

bei mir wird jeder tag einwenig besser. dagegen ankämpfen ist wirklich nicht das, was dein körper u. deine seele braucht, wie deutlich soll er dir denn noch sagen, das er nicht mehr kann?

alleine schon das gefühl, das man der erschöpfung raum gibt und endlich ohne schlechtem gewissen einschläft ist eine erleichterung.

sag dir immer wieder: es ist ok, das ich so müde bin, ich brauche das jetzt. und glaub mir, ich weiß aus erfahrung das es eine phase ist, die auch wieder vorbei geht.

Wie lange dauert es denn bei dir schon? und wie hast du dich bisher genau verhalten? wie reagiert dein umfeld? das ist ja auch noch mal eine ganz andere sache, da kaum jemand verständnis dafür hat, und diese gut gemeinten ratschläge wie: du mußt dich einfach nur zusammenreißen, - schrecklich- weil es nicht geht!
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Do. 26.01.2012, 19:14

hallo nina!
schön, dass es bei dir jeden tag ein wenig besser wird! :D

ja du hast recht, ich sollte meiner erschöpfung mehr raum geben... wenn da nur nicht immer dieses schlechte gewissen wäre! dieses gefühl, dass man einfach nur faul ist oder die angst man hätte irgendeine schlimme krankheit, weil der körper auf einmal so schlapp macht! :cry:

und genau das denken die meisten leute in meinem umfeld: ich solle mich nur mal zusammenreißen... oder sie denken ich hätte einfach keine lust. manchmal bekomme ich von freunden eine sms: na, gammelst du immer noch nur zu hause rum? ich weiß, dass sie es nicht böse meinen, sie verstehen es einfach nur nicht... dennoch tut sowas weh!

bei mir geht das jetzt seit 4 monaten. die ersten 2 monate ging gar nichts! ich habe nur geschlafen, tag und nacht und bin regelrecht verkommen.
dann hat mich meine hausärztin zum neurologen überwiesen der mir antidepressiva verschrieb. sertralin 100mg.
das nehme ich jetzt seit 2 monaten. seitdem gibt es mal den einen oder anderen tag an dem ich ein bisschen haushalt schaffe, oder mich mal unter die dusche quäle... aber nach draußen gehen mag ich immer noch nicht. ansonsten schlage ich die zeit vor dem fernseher oder laptop tot oder schlafe. manchmal weine ich auch grundlos.
1 x die woche gehe ich zur therapie, das schaffe ich geradeso wahrzunehmen.

das schlimmste für mich ist dieses aussitzen! ich bin sowieso ein sehr ungeduldiger mensch! und nun sitze ich hier 4 monate schon, mir geht es schlecht und ich quäle mich jeden tag. ich wache jeden morgen auf und hoffe und wünsche mir immer so sehr, dass das alles doch jetzt endlich mal ein ende hat!!! :cry:
ich will einfach nur, dass diese blöde phase bald zu ende ist!

wie lange gehts dir jetzt schon so?

ich habe angst meinen job zu verlieren. zum glück bekomme ich krankengeld und komme so wenigstens über die runden...

wie geht dein umfeld damit um?

LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Do. 26.01.2012, 20:18

hallo irish angel,

noch hast du ja jede menge zeit, mit deinem job. früher war es ja so, das das krankengeld anderthalb jahre gezahlt wurde und man dann die rente einreichen mußte. Dieser ganze druck, job, mitmenschen und vorallem die eigene ungeduld ist aber genau das, was kontraindiziert ist. ich glaube ja, das wenn man diese cronische erschöpfung hat, jahrelang über sein limit gelebt hat. der körper fängt dann an zu streiken und kann nicht mehr. vorallem wenn man aus seiner ursprungsfamilie mitbekommen hat, das arbeit das wichtigste ist.

diese zeit ist ja auch eine chance, endlich darüber nachzudenken, wie man sein leben besser gestalten kann.

wenn du zur zeit gar nicht rausgehen magst, dann mach doch mal folgendes: stehe jetzt gleich mal auf, öffne das fenster und atme mal frische luft , auch wenn du es nur 15 sekunden schaffst, dennoch macht das ein gutes gefühl und du merkst, das du noch lebst.

was ich damit sagen möchte ist, das man ganz kleine schritte machen kann, hin zum leben.

ich sage mir immer, es ist ok das du jetzt nichts machen kannst. dieser selbsthass auf sich, ist nicht gut, da er ja nichts bringt. erlaube dir einfach, so zu sein, wie es ist.

ich wohne mit meiner 20 jährigen tochter zusammen. wenn wieder diese erschöpfung kommt, wird sie immer ekeliger zu mir, und hasst mich regelrecht, sie hat dann überhaupt kein verständnis für die situation. das ist sehr schwer für mich.
es gibt auch nur zwei menschen, die ich dann noch reinlasse, instinktiv verhalten sie sich so, das ich das gefühl habe, sie verurteilen mich nicht, und sie können über die unordnung hinweg sehen.

seit ca. 10 jahren bin ich psychisch krank, die chronische erschöpffung ist nicht mein hauptproblem, sondern ein symphtom, das ich mir wieder zu viel zugemutet habe. seit sieben jahren bin ich berentet. mach dir aber keine sorgen, das es bei dir auch so sein muss.
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Do. 26.01.2012, 21:26

danke nina, deine worte helfen mir. habe mich auch gerade für ein paar sekunden ans fenster gestellt :)

ich denke das auch, dass man über sein limit gelebt hat davor... ich habe das mein ganzes leben so gemacht und immer mehr und mehr gearbeitet. und nach meinem klinikaufenthalt 2010 habe ich anscheinend nichts dazu gelernt, sondern 2011 mir echt den rest gegeben... denke, dass daher jetzt mein "zusammenbruch" kam.

schade, dass deine tochter so wenig verständnis hat. hast du mit ihr schon einmal ausführlich über das krankheitsbild gesprochen? bestimmt, wenn es bei dir schon so lange geht... vielleicht ist es aber auch nur ihre eigene frustration, weil sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll und ist gar nicht auf dich bezogen...

besuchen dich diese zwei menschen denn auch regelmäßig, damit du ein bisschen ablenkung bekommst?
es war anfangs bestimmt schwer für dich in rente zu gehen oder?

LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Do. 26.01.2012, 23:47

ja, die rente war schwer. ich war alleinerziehend, zwei kinder, habe studiert, nebenher noch gejobbt und mußte in der regelstudienzeit bleiben, wegen dem bafög. das war alles zu viel, habe es letztendlich geschafft, aber bin regelrechtzusammengebrochen, als endlich alles zu ende war. ich habe dann krankengeld bekommen, aber es wurde nicht besser, auch ein langer klinikaufenthalt hat keine arbeitsfähigkeit mehr gebracht.

was am schlimmsten war, war sich vom arbeitsleben zu verabschieden und zu wissen, jetzt wirst du in armut leben.

meine tochter hat gar kein interesse daran, es zu verstehen. die gründe sind vielfältig.

Besuch könnte ich regelmäßig gar nicht haben, kannst du bestimmt nachvollziehen.

ach du warst letztens noch in einer klinik? wie lange warst du denn da? hat es geholfen? was konntest du denn mitnehmen?
ich glaube, veränderungen sind nach dem klinikaufenthalt schwer, meistens sind ja auch noch ehemänner/Partner beteiligt, denen veränderungen auch angst macht. Wie sieht denn deine situation aus? hast du familie, einen Freund ect.?

ach ja, unser gespräch hat mir auch geholfen und ich raffe mich wieder auf und möchte wieder länger aufbleiben und etwas erleben. :cuddle: danke :lol:
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Fr. 27.01.2012, 13:39

huhu nina!

wie geht es dir heute? hoffe gut!

ja, da ist es ja kein wunder, dass du einen zusammenbruch hattest... aber genau so habe ich auch immer gelebt...
schade, das mit deiner tochter. gerade von der familie erhofft man sich ja eigentlich verständnis.

für mich wäre es auch das schlimmste in rente zu gehen. ich möchte gar nicht daran denken! :shock:

ja, ich war 2010 für 10 wochen in einer klinik auf der traumastation. wir haben meine verletzten anteile rausgearbeitet und techniken erlernt um mit angst- und panikattacken umzugehen.

als ich aus der klinik rauskam war es alleidings ziemlich turbulent für mich. ich hatte zu diesem zeitpunkt keine eigene wohnung, musste bei ner freundin provisorisch unterkommen. habe also eine wohnung gesucht, gefunden, renoviert, möbel aufgebaut... alles alleine!!! habe einen monat nach der klinik eine neue vollzeitstelle angetreten, das hieß ich musste nebenher auch noch 40 std. die woche arbeiten gehen. hatte noch keinen führerschein und bin zur arbeit ins nächste dorf tagtäglich kilometer weit mit dem fahrrad gefahren, bei wind und wetter, schnee und eis... es war hölle! dazu habe ich dann nebenher meinen führerschein gemacht, weil es ja notwendig war. jeden abend fahrschule bis 22.00 uhr... und zusätzlich hatte mich meine geschäftspartnerin hängen gelassen, als wir unser gemeinsam geführtes unternehmen vor meinem klinikaufenthalt aufgeben mussten. rennerei von bank zu bank, anwalt, gläubigern.... muss mich um alles allein kümmern und auch abzahlen! existenzängste ohne ende... ich war zu diesem zeitpunkt 23, bzw. 24 jahre alt und habe alles alleine bewerkstelligen müssen. es hat mir keiner geholfen oder mich irgendwie unterstützen können...
das habe ich 8 monate mehr oder weniger durchgehalten und die zeichen meines körpers überhört: 10 kg gewichtsverlust, übelkeit, magen-darm probleme, dauererschöpfung, migräne, rückenschmerzen, tinitus, dauerschwindel... und mit all diesen beschwerden liege ich nun seit 4 monaten komplett flach... :(

meine familie ist ziemlich zerbrochen, habe nicht zu allen mehr kontakt. und mit denen ich kontakt habe, die können mich kaum unterstützen. meine freunde sind größtenteils auch mit ihrem eigenen leben beschäftigt, und ja auch alle am arbeiten den ganzen tag...
einen freund hab ich auch nicht, das ist ein schwieriges thema bei mir... :?

oh jetzt hab ich ganz schön viel gequatscht :oops:
tut aber gut! :)
LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Fr. 27.01.2012, 18:59

hallo irish angel,

bei mir ist auch eine Posttraumatische belastustungsstörung der hintergrund.

warum man so über sein limit lebt, ist mir auch schleierhaft. vielleicht hat man kein vertrauen zu seinen körpersignalen. einerseits ist es ja gut, das du z.Z. keinen freund hast, er könnte ja doch nichts machen. er würde dir beim "versumpfen" zuschauen und alles mögliche machen, das das aufhört. das wiederum wäre aber für dich super anstrengend.

andererseits sehnt man sich aber nach einem partner, der einen halt gibt usw.

wie geht denn deine therapeutin damit um? was ist es für eine therapieform?

Was du hättest anders machen können, ist ja auch nicht viel. zur arbeit muss man ja irgendwie kommen. umziehen ist anstrengend, aber ja auch nötig. vielleicht hättest du die renovierung verschieben können, oder du hättest verstärkt um hilfe bitten können. aber -hätte- -können-- das ist ja jetzt auch egal.

mittlerweile habe ich mich mit der rente arangiert. ich kann noch auf 400 eurobasis dazuverdienen. ich habe gerade so viel geld, das ich nicht zum amt muss, das macht mich frei. für mich war am wichtigsten, das ich mir einen guten freundes und bekanntenkreis aufgebaut habe.

Wegen dem ständigen versumpfen traue ich mich nicht, einen freund zu haben. ich kann mir einfach nicht vorstellen, das ein partner das mitmacht. dabei sehne ich mich sehr nach einer partnerschaft. aber ich habe die müdigkeit ja nicht im griff und kann nicht auf knopfdruck aufstehen und fit sein. Die PTBS spielt dabei natürlich auch so ihre rolle.

würdest du es mitmachen, wenn dein freund so "versumpft"?
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » Sa. 28.01.2012, 22:58

hallo nina!

der grund warum ich keine beziehung habe ist vielmehr, weil ich irgendwie beziehungsgestört bin... :?

ich weiß nicht ob ich meinen freund ünterstützen würde in der situation, ich denke es kommt immer darauf an, wie stabil man selbst ist oder wie sehr man denjenigen liebt.... prinzipiell ist es immer sehr schwierig wenn einer der partner depressiv ist...

ich bin einem einem therapeut, was mir schwer fällt, weil es ein mann ist... aber ich kriege absolut keinen freien therapieplatz so auf die schnelle... es waren immer nur therapeuten die mich gleich nehmen wollten.
er macht tiefenpsychologie. damit bin ich überhaupt nicht vertraut und weiß auch gar nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.... schwierig im moment...

das finde ich gut, dass du dir einen freundes- und bekanntenkreis aufgebaut hast! ist viel wichtiger als geld! nur leider neigt man in seinen depressionen imme dazu sich so abzukapseln... mal sehen, wie lange meine freunde das noch mitmachen...

LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » So. 29.01.2012, 08:20

ach ja, beziehungen sind bei mir auch schwierig.

ich habe drei therapieformen hinter mir. die erste war eine verhaltenstherapie bei einem mann. das war gar nicht gut. ich habe wohl "übertragen" und konnte mich ihm überhaupt nicht nähern, immer schön einen guten abstand halten. da ich aber keine aussicht auf einen anderen therapieplatz hatte, war ich trotzallem froh, das er da war. allerdings hat mich die erste therapie erst richtig krank gemacht, da dort die posttraumatische belastungsstörung sehr heftig heraus kam . ich habe sachen gemacht, die ich bis heute nicht nachvollziehen kann. : ich bin nachts autogefahren, ohne das ich bis heute weiß , was ich gemacht habe. ich habe immer erst am nächsten tag an der kilometer anzeige gemerkt, das ich unterwegs war. mein erinnerungsvermögen war sehr lückenhaft. wenn ich in therapie saß , haben sich die fenster und türen verschoben- usw. ------------ echt eine ganz heftige zeit.

dann war ich 16 wochen in einer klinik. danach habe ich eine psychoanalytische gruppentherapie gemacht. danach eine tiefenpsychologische. jetzt bin ich austherapiert :lol: und weißt du, was mir am meisten gebracht hat? das war das singen , in der klinik. singen kann sehr befreiend sein. heute singe ich in einem chor, habe mit freundinnen vor zweieinhalb jahren eine Frauenband gegründet. für mich ist musik das beste heilmittel.

da ich halt in meinem leben schon so heftige symphtome hatte, meinen die ärzte, das so eine chronische müdigkeit nicht sooo schlimm ist, ich bin ja berentet und kann die zeit einfach abschlafen, es wird ja immer wieder besser. so sehe ich das mittlerweile auch.

tiefenpsychologie ist für dich bestimmt das beste, erstens gibt es dafür mehr stunden bewilligt und zweitens paßt es besser für dein krankheitsbild. verhaltenstherapie ist bei trauma gar nicht angebracht, da es dort NUR um das hier und jetzt geht. ich hätte z.b auch eine psychoanalyse machen können, das ist das längste, was die krankenkasse finanziert. ich hätte aber mindestens 2 mal die woche kommen müssen und das ging finanziell nicht, da ich mit dem zug hätte fahren müssen und die hohen kosten konnte ich nicht bezahlen es waren immer 60 kilometer. hier bei uns im "kaff" wird nur verhaltenstherapie angeboten.
Nina
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon irish_angel » So. 29.01.2012, 14:23

hallo nina!

wie geht es dir heute? ich bin heute irgendwie besser drauf, als die letzten tage... obwohl ich immer noch sehr müde bin...

wow, da hast du ja echt viel hinter dir! ja ich habe auch eine verhaltenstherapie hinter mir, wegen magersucht damals... dann klinik auf traumastation, danach verhaltenstherapie aber jetzt zu nem therapeut der tiefenpsychologie macht gewechselt... meinst du echt das ist das beste für mich? ich bin mir da so unsicher, weil ich die therapieform nicht so gut kenne und im moment auch am liebsten alles verdrängen würde... :|

wie meinst du das, dass in der therapie sich fenster und türen verschoben?
oh man, das war sicher ne schlimme zeit für dich.... bist du dann sowas wie geschlafwandelt?

ich habe jetzt auch vor nochmal in eine klinik zu gehen und danach werde ich versuchen ne reha bewilligt zu bekommen.... ich schaffe es einfach nicht alleine.... :cry:

das mit der musik finde ich klasse! ich könnte ohne musik auch nicht leben und singen tu ich auch gerne (wenn auch schlecht... :lol: )
nur weiß ich nicht so recht, wie ich es "ausleben" könnte...

am meisten hilft mir immer der austausch mit betroffenen. entweder im forum, oder privat oder in der klinik mit mitpatienten. kein therapeut versteht dich so gut, wie deine "mitleidenden"!

mein therapeut will mich nur einmal die woche sehen, trotz tiefenpsychologie... ich habe schon überlegt, ob ich ihn mal fragen soll, ob ich öfter kommen könnte.... im moment hab ichs nämlich echt nötig... aber irgendwie traue ich mich nicht... zumal ich auch jetzt erst neu zu ihm gewechselt hab und der antrag muss erst zur krankenkasse raus und bewilligt werden und so... vielleicht sollte ich noch ein bisschen warten... :?:

LG
irish_angel
 

Re: Krankhafte Müdigkeit/erschöpfung

Beitragvon Nina » Mo. 30.01.2012, 03:59

hi, ich denke auch, das eine klinik dir efektiv helfen könnte. du bist noch so jung und hast noch alles vor dir.

in der tiefenpsychologie ist es meines erachtens normal, das man einmal die woche hingeht. in der psychoanalyse muss man mindestens zwei , besser drei mal die woche hingehen. dort bekommt man aber auch hunderte von stunden bewilligt.

das mit den "fenster u. türen" sind normal syphtome von der PTBS. dann verzerrt sich die umwelt . ist echt heftig.

jetzt am wochenende habe ich gearbeitet und bin ziemlich kaputt. ich brauche immer ein paar tage, um mich davon zu erholen.
Nina
 

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