manisch-depressiv

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Re: manisch-depressiv

Beitragvon martin » So. 01.05.2011, 19:40

ich bedanke mich sehr für die vielen kleinen und grossen gesten die ich von euch bekomme. es hilft mir sehr.
danke dafür!
martin
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon small blue thing » So. 01.05.2011, 19:47

Martin, gerne, das ist der Zweck eines solchen Forums... und obwohl ich nur einen allgemeinen Thread anfing (wollte nach MitstreiterInnen fragen), nehme ich es dir nciht übel, dass du ihn zu diesem Spezialthread ausgebaut hast.
Zum Glück bist zu hier gelandet und nicht in den beiden deutschsprachigen Bipo-Foren, in denen es nicht so friedlrich und hilfsbereit zugeht.
small blue thing
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon martin » So. 01.05.2011, 19:52

sorry, hab ich gar nicht bedacht, dass ich in deinen thread mich ausgelassen habe.
in welcher form hast du eigentlich mitstreiter gesucht?
martin
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon small blue thing » So. 01.05.2011, 20:03

martin hat geschrieben:sorry, hab ich gar nicht bedacht, dass ich in deinen thread mich ausgelassen habe.
in welcher form hast du eigentlich mitstreiter gesucht?


Es stört mich überhaupt nicht!
Ich war dann nur einfach überrascht, dass der Thread dann so lang und spezifisch wurde.
Ich habe einfach die Frage in den Raum gestellt, weil ich erfahren wollte, ob noch jemand meine Krankheit/Symptome hat/kennt.
So habe ich dich aber kennen gelernt und dir wurde ein bisschen vielleicht geholfen, das macht mich glücklich.
small blue thing
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon martin » Mo. 02.05.2011, 09:20

ich könnt schon wieder weinen, so schön und so traurig ist das. hab nochmals dank.
viele verschiedene chraktere hab ich hier kennen und schätzen gelernt. und was mich sehr nachdenklich gemacht hat, sehr viele, sehr junge intelligente und nachdenkliche junge menschen. daraus leite ich ab; erfahrungen sind keine sache des alters, sondern des kopfes.
martin
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon Aino » So. 12.06.2011, 18:34

Hey,
ich wollte mich auch mal zu dem Thema zu Wort melden.
Seit ich denken kann, habe ich schon mit extremen Schwankungen zwischen dem bekannten Himmelhochjauchzen und dem Zu-Tode-Betrübt-sein zu kämpfen. Das erste Mal wirklich auffällig wurde es, als ich elf war. Meine damalige beste Freundin hat mich zu der Zeit "verlassen", weil sie meine, wie sie sagte: "ständigen Launen" nicht mehr ertragen könne und dass ich sie einfach zu sehr herunterzöge. Gott sei Dank habe ich ein paar Jahre später die beste Freundin, die man sich vorstellen kann gefunden, mit der ich jetzt auch in einer WG zusammenlebe. Sie versucht schon seit zirka fünf Jahren mich dazu zu bringen, einen Psychologen aufzusuchen und mir helfen zu lassen. Ich habe lange nicht mit ihr über meine Probleme geredet, doch irgendwie hat sie es immer selbst bemerkt, wenn es mir nicht gut ging, egal wie sehr ich versucht habe, es zu verstecken. Die Jahre zogen ins Land, meine Launen wurden immer extremer. Wenn ich mich richtig erinnere hatte ich mit 15/16 so eine manische und zwei bis drei depressive Phasen im Jahr, der Rest verlief eigentlich normal. Inzwischen habe ich zum Zustand "normal" kaum noch einen Bezug, weil ich meist für Monate depressiv bin (so sehr, dass ich schon einmal recht erfolglos versucht habe, mir das Leben zu nehmen) und zwischenzeitlich für drei bis vier Wochen manisch bin.
Aufgrund meiner Launenumschwünge bin ich schon an einem Studium gescheitert. Es war Medizin, mein absoluter Traum. Jetzt studiere ich Ostasienwissenschaften und BWL, womit ich auch recht zufrieden bin, aber ich habe einfach Angst, dass meine Krankheit wieder alles kaputt machen wird... Im letzten Semester hatte ich das große "Glück" kurz vor den Prüfungen eine manische Phase gehabt zu haben, welche mir einen bisherigen Studiendurchschnitt von 1,0 bescherte, aber das Glück wird auch nicht immer auf meiner Seite sein.
Ich bin jetzt auf jeden Fall endlich zu einer Psychiaterin gegangen. Einmal war ich bisher dort und soll ich 6 Wochen wiederkommen.

Entschuldigung, dass es so lang geworden ist... ^^"
Aino
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon Vanilla » Mo. 13.06.2011, 09:11

Hallo Aino,
dein Beitrag ist nicht zu lang geworden und es ist gut, dass du dich mal etwas aussprechen konntest.
Super, dass du es schaffst zu studieren, ist bestimmt nicht leicht, mit deiner Erkrankung.
Bekommst du denn von der Psychiaterin Medis, oder eine Therapie?
LG, Vanilla
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Re: manisch-depressiv

Beitragvon Aino » Mo. 13.06.2011, 11:35

Na ja, ein Studium musste ich deswegen ja schon abbrechen und ich habe, um ehrlich zu sein, eine Heidenangst, dass ich das zweite auch versaue. Das wäre es nämlich dann gewesen mit dem Studieren, weil das BAföG-Amt nur einen Studienumstieg unterstützt und meine Eltern wenig Geld haben und mich da auch nicht unterstützen könnten... Ich mache mir echt Sorgen deswegen...

Im Moment bekomme ich gar nichts, weil ich ja noch neu bei meiner Psychiaterin bin. Aber sie hat angedeutet, dass mit meinen Symptomen wahrscheinlich sowohl Therapie als auch Medikation von Nöten wäre. Mal sehen, was das wird. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, immer ehrlich zu ihr zu sein.
Aber irgendwie habe ich Angst vor Medikamenten, weil ich gehört habe, dass man davon dick wird und ich habe doch erst 20 Kilo abgenommen... Die will ich auf keinen Fall wieder draufbekommen!
Aino
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon kratzetatze » Mo. 13.06.2011, 13:20

Hallo Aino,
es stimmt schon, dass man von Neuroleptika zunimmt. Wie wäre es, wenn du das gleich deiner Ärztin mitteilst, dass sie ein Medikament auswählt, das am wenigsten Nebenwirkungen hat. Obwohl das eine Riesenaufgabe ist, etwas zu finden, das keine NW hat. Ich persönlich finde, dass es der Preis ist für symptomfreies Leben ist und dass man selbst abwiegen kann, ob man mit Krankheit oder mit Nebenwirkungen lebt. Zum anderen kann man durch Ernährungumstellung dem Zunehmen entgegen wirken.
LG, Kratzetatze
kratzetatze
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon Aino » Mo. 13.06.2011, 13:48

Hm, dann würde ich wahrscheinlich doch eher auf Medikation verzichten.
Ich habe meine Ernährung schon komplett umgestellt. Morgens nur Obst, mittags "normal" und abends nur Gemüse. Noch viel weniger zu mir nehmen kann ich, glaube ich, gar nicht, außer ich würde komplett aufhören zu essen.
Sorry, falls das albern klingt, aber mein Gewicht ist mir wirklich ungemein wichtig.
Aino
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon kratzetatze » Mo. 13.06.2011, 14:31

Dann wenn du weiterhin deine Ernährung so behältst, hast du keinen Grund zur Sorge, dass du zunimmst. Du hast Recht, weniger essen geht wohl nicht, da verzichtet man vollkommen drauf. Ich kann es gut verstehen, dass dir dein Gewicht, so wie es jetzt ist wichtig ist, es ist eine Leistung 20 kg abzunehmen. Aber wie gesagt bei der Ernährung brauchst du dir keine Sorgen zu machen, dass du wieder zunimmst.

LG, Kratzetatze.
kratzetatze
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon noOne » Di. 26.07.2011, 16:51

Hey Aino,

mit Begeisterung habe ich deine Ausführung gelesen. :respekt:
Ich finde es toll, dass du trotz allem soviel erreicht hast. Das gibt mir wieder neue Hoffnung. Da ich selber solche unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen von einem ins nächste Extreme habe, weiß ich wie schwer alles sein kann und wie viel Disziplin das alles abverlangt.
noOne
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon Betty Boop » Di. 01.11.2011, 19:38

Hallo small blue thing,
ich bin bipolar Typ II. Aber jetzt überwiegt seit langem die Depression. Ich nehme Elontril und Abilify, hast du zufällig Erfahrungen mit den Medikamenten? Abilify ist ein Stimmungsstabilisator. Ich wünsche mir manchmal ein paar mehr Ausschwankungen nach oben, nicht so das ich Mist baue und komische Sachen mache, aber so das ich mich auch mal wieder richtig freuen kann und das ich Schönheiten im Leben auch mal wieder zu schätzen weiß. Diese Gleichgültigkeit ist nicht schön - kennst du das? Was für Medikamente nimmst du und was bewirken sie bei dir?
LG
Betty Boop
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon DecemberCalling » Di. 15.05.2012, 12:59

Hallo Leute,

Ich habe mich eben erst hier im Forum angemeldet und bin auf diesen Thread hier gestoßen.
Keine Ahnung was in 'letzter' Zeit mit mir los ist. Aber ich bin verwirrt.

Seit ca. zwei Jahren stehe ich total neben mir. Ich bin unkonzentriert, bin sehr launisch. Das mag rein objektiv gesehen nicht schlimm sein, mag auch an der Entwicklung liegen ect.

Aber ich bin mir unsicher, weil ich über meine Empfindungen nicht wirklich rede. Ich war vor paar Monaten noch in therapeutischer Behandlung (wurde in meiner Klasse gemobbt) habe aber auf eigenen Wunsch die Therapie beendet, weil ich dachte ich könnte ab dem Zeitpunkt an, alles alleine machen. Anfangs baute sich mein Selbstbewusst sein rapide auf. Ich habe mich ca 2 Monate stark gefühlt, ich war selbstbewusst (habe mich die ganze Zeit im Spiegel betrachtet), war jemand ganz anderes, ich habe mich ehrlich gesagt nicht mehr wieder erkannt. Ich habe wenig gegessen, hielt es nicht für nötig und auch wenig geschlafen, war nur mit mir beschäftigt (habe nur wenige Freunde) Ich war ziemlich auf mich selbst eingebildet und ich hatte das Gefühl, meine Gedanken würden rasen, ich würde über sie 'stolpern'. Und auf einen Schlag wurde alles anders. Bevor ich diese, nennen wir es mal, Selbstbewusste Phase hatte, war ich depressiv. Hatte Suizidgedanken hielt mich nicht gern im Freien auf, habe mich total abgekapselt, schmiss die Schule (wollte Abitur machen), schlief die ganze Nacht nicht, aber dafür den ganzen Tag, mir war es egal wie ich aussah, ich hatte überhaupt keine Empfindungen mehr, es sei den die Menschen um mich herum betitelten mich als 'faules Stück' ect. Da bin ich dann meistens ausgerastet. Ich bin nie, nie, niemals Handgreiflich geworden, aber ich habe am Spieß geschrien, geheult, die Leute beleidigt, wollte mich nicht anfassen lassen.
Ich dachte bis vor einigen Wochen, dass ich dieses Kapitel abgeschlossen habe, das ich jetzt die Starke bin. Aber das bin ich nicht. Warum auch immer habe ich plötzlich Suizidgedanken (Nein, im Moment kann ich sagen, dass ich mir nichts antuen will, ich denke nur daran wie es wäre wenn...) Ich fühle mich leer, kapsel mich wieder ab, bin auf der Arbeit unkonzentriert. Ich könnte den ganzen Tag schlafen, esse sehr viel. Im Grunde bin ich total erschöpft und würde nur noch zu Hause bleiben. Habe keine Lust zu reden. Was mich jetzt noch viel mehr verunsichert, ist das ich teilweise am manchen Tagen (unabhängig vom Geschehen) in ein 'tiefes Loch' falle und plötzlich wieder die Coole sein kann.

Ich hoffe der Post ist nicht zu wirr, und ich weiss eigentlich nicht was ich mit diesem Post bezwecken will. Aber vielleicht gibt es hier jemanden der ähnliche Erfahrungen hat und sich mit mir austauschen will? (Ich habe wie gesagt die Posts nur überflogen, was vielleicht nicht ganz so schlau war, wollte mir aber auch ein bisschen Luft machen und über meine Empfindungen sprechen)
DecemberCalling
 

Re: manisch-depressiv

Beitragvon GLaDOS » Di. 15.05.2012, 19:38

Hallo DecemberCalling,
finde es gut das du es dir mal von der Seele geschrieben hast.

Mir ist es mal ähnlich wie dir ergangen. Hatte monatelang das Gefühl keiner könnte mir was und das Leben ist so toll und blablabla, danach kam dann aber schnell der tiefe Fall. Da fühlte ich mich so wie du es beschrieben hast, alles war egal, ich kapselte mich ab und ich nahm nicht mehr wirklich am Leben teil etc.
Woran das lag keine Ahnung, ich war in Therapie, ohne hätte ich es nicht geschafft. Diagnosen wurden erstellt, aber ich geb da nicht mehr wirklich viel drauf...ist doch auch nicht soooo wichtig.
Einer meiner damaligen Therapeuten meinte mal er will mich auf Bipolar testen (wie man das testen soll ist mir heute noch ein Rätsel), davon wollte ich aber nichts hören. Also naja, es hat sich mit einer Stationären Therapie wieder eingependelt und jetzt ist alles wieder anders, es ist nicht alles entweder SUPER GUT oder eben TOTAL BESCHISSEN, eben einfach normal.

Vielleicht solltest du dir wieder überlegen einen Therapeuten aufzusuchen...vielleicht dort wo du schon mal warst?

LG GLaDOS
GLaDOS
 

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