Depressionen, Angst - Was tun?

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Depressionen, Angst - Was tun?

Beitragvon silent.hill » Di. 08.05.2007, 11:44

hallo an alle !


ich bin hier ganz neu. mir gefällt dieses forum gut, muss mich allerdings noch bisschen umschaun.

tja, kurz nach dem regestrieren brauche ich auch schon euren fachmännischen rat.

ich stell mich erst mal kurz vor:

ich heisse tim, bin 24 jahre alt, wohne in allein (in niederbayern) und bin eigentlich scho seit längerem psychisch labil.

ich weiss gar nicht so recht, wo ich am besten anfangen soll. ich leide an depressionen. zumindest vermute ich das. auch meine eltern denken so.

es fällt mir sehr, sehr schwer, darüber zu reden/schreiben. ich habe wie gesagt schon seit mehreren jahren probleme. wahrscheinlich auch in der kindheit schon gehabt. aber ich wollte es mir nie eingestehen.

auch einen besuch bei einem psychotherapeuten oder nervenarzt habe ich immer verweigert, weil ich mir immer eingeredet habe, dass ich ein "loser" bin, wenn ich meine probleme nicht selbst in den griff bekommen kann.

meine einstellung hat sich nun geändert und ich bin bereit, mich einem fachmann zu öffnen. ob es dann was bringt, weiss ich natürlich nicht. aber ich weiss 100%ig, dass ich es ohne hilfe nicht schaffe. ich merke, wie sich mein zustand verschlechtert. dazu möchte ich euch ein paar beispiele nennen. die werden sich erst mal banal anhören, aber für mich sind das ganz schlimme momente, die mir einfach zeigen, dass was nicht stimmt.

Beispiel 1:
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ich arbeite in der verwaltung einer größeren tiefkühlfirma bei uns. ich bin kein gelernter verwaltungsmensch, hab einfach den job durch ein ganz tolles praktikum erworben.

mir werden viele aufgaben zugetragen. teilweise auch sehr wichtige, weil die mit finanzen zu tun haben. ich hab im praktikum den eindruck erweckt, dass man sich auf mich verlassen kann. hört sich arrogant an, aber das ist wichtig, weil ihr sonst mein problem nicht erkennt.

die letzte zeit allerdings gelingt mir rein gar nichts. die einfachsten sachen verkorkse ich. und ich mein das so, wie ichs schreibe. ich kurvertiere zB briefe total falsch, oder setzte falsche adressen drauf. ich vergesse viele dinge, die sehr wichtig sind. ich lasse mir abreiten auftragen, die ich dann nach nur 1 minute wieder vergesse. das sind so schlimme erlebnisse. ich fühle mich erniedrigt und sinnlos, habe bauchschmerzen schweissausbrüche. hängt alles sicher zusammen.

Beispiel 2:
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auch im privaten bereich macht sich des bemerkbar. ich ziehe mich zurück, obwohl ich das gar nicht möchte. ich trau mich kaum aus meiner wohnung. ich hab fressattacken ohne ende. fühle mich hässlich und nutzlos.

manchmal fang ich mittendrin an zu heulen. ohne ersichtlichen "groben" grund. ich bin zwar von haus aus sehr sensibel, aber einfach so weinen unterdrück ich meistens.

mir fehlt die kraft was zu unternehmen. nicht mal den müll rausbringen, oder treppen zu putzen gelingt. ich sitze meistens am PC oda auf der couch und denke über alles mögliche nach.

auch aggressionen machen sich bemerkbar. ich streite zB sehr oft mit meiner alles geliebten mutter. meistens sind es so unglaublich einfache, banale dinge. aber unser streit artet dann immer dermaßen aus, dass es schon erschreckend ist.

die letzten 3 wochen sind die schlimmsten gewesen. ich habe mich 2 wochen lang immer wieder krankschreiben lassen. immer mit einer ausrede (bauchweh, durchfall, kopfschmerzen usw.) nur, damit ich abstand von meiner arbeit habe. ich versuche zu verbergen, dass ich probleme habe. ich hab einfach angst, dass meine vorgesetzten das nicht verstehen würden und mir den nächsten weg zum arbeitsamt zeigen.

dort will ich nicht wirklich wieder hin, denn da war ich lange genug. das is aber eine längere geschichte ...

nun, ich bin immer noch zu hause, allerdings ohne krankgeschrieben zu sein. ich habe solche angst! ich verstrick mich in sachen, die mir nur noch mehr schaden. darum würde ich euch gern um rat fragen. was kann ich tun?

am donnerstag habe ich mit meiner mutter einen termin beim hausarzt. wir wollen über eine mögliche psychotherapeutische maßnahme sprechen. aber wie gesagt: erst am donnerstag! ich kann nicht schon wieder zum doktor gehen und mich scheinkrankschreiben lassen ...

danke für euer interesse und für die zeit, die ihr euch nehmt, meinen text zu lesen.


lieben gruß
silent.hill
 

Beitragvon Ela » Di. 08.05.2007, 11:52

hallo an dich....
okay;ich bin da kein profi oder so;aber ich denk nen arzt aufsuchen ist erstmal ne gute sache....
klingt irgendwie ein bisschen so,als ob du auf einmal einfach überfordert bist....
und niemand,der ne therapie macht ist ein looser...du kannst dadurch vielleicht mehr gewinnen,als du erstmal glaubst....
hey;ich drück dir ganz fest die dauemn,dass es bald alles wieder besser läuft!!!
Ela
 

Beitragvon silent.hill » Di. 08.05.2007, 12:32

danke für deine antwort und dass du mir mut zusprichst. den arzt such ich auf jeden fall auf. habs ja schon versprochen ! =)
silent.hill
 

Beitragvon Ela » Di. 08.05.2007, 13:44

ich schick die mal ganz viel sonne in dein herz..... :kiss:
Ela
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Di. 08.05.2007, 20:01

Hallo und herzlich willkommen, silent.hill!

Habe ich es richtig verstanden, dass Du jetzt ohne krank geschrieben zu sein, zu Hause bist? Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber hat das nicht eine fristlose Kündigung zufolge?!? Möchte Dir damit keine Angst einjagen.
Bist Du denn glücklich in Deinem Beruf? Dass Du Dich überfordert fühlst, kann ich verstehen. Mir selbst ging es mal eine Zeit lang so, dass ich große Versagensängste hatte und darum nicht arbeiten ging. Hatte das Gefühl, dort nicht mehr rauszukommen. Geh auf jeden Fall zum Arzt und lass Dir helfen! Wünsche Dir viel Erfolg! :troest:
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon silent.hill » Mi. 09.05.2007, 13:16

ja, bin ohne krankschreibung zuhause. ich hab aber heute einen riesigen fortschritt gemacht - ich hab meine chefin angerufen und ihr alles gebeichtet !

und jez kommt des beste: mir passiert nichts. im gegenteil! die wollen mir helfen, sofern des geht. aber des wichtigste is eben, einen arzt aufzusuchen. dann vielleicht therapie machen.

nun, den arzttermin hab ich ja schon fix. was danach kommt, weiss keiner so genau ...

danke aber, dass ihr mir so nett schreibt. des macht mich total happy :o)
silent.hill
 

Beitragvon Ela » Mi. 09.05.2007, 13:53

hey...mann!!!das war echt mutig von die!!!super!!!
ich drück dir fest die daumen....
Ela
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Mi. 09.05.2007, 19:16

silent.hill hat geschrieben:ja, bin ohne krankschreibung zuhause. ich hab aber heute einen riesigen fortschritt gemacht - ich hab meine chefin angerufen und ihr alles gebeichtet !

Wow, das war echt mutig von Dir! :respekt:
Freut mich auch, dass Deine Chefin Dich unterstützen will! :wink:
verrückte-nudel1981
 

hallo...

Beitragvon Crystalix » Di. 24.07.2007, 14:44

hallo. ich fands interessant deinen text zu lesen, da ich ganz ähnliche probleme habe. ich hatte vor zwei jahren eine leichte psychose und war dann 1,5 jahre arbeitslos. ich war in der zeit nicht fähig einer geregelten arbeit nachzugehen. nun arbeite ich in einem kleinen betrieb und habe dort probleme es auf die reihe zu kriegen, bin immer noch voll verpeilt. mein arbeitgeber ist aber trotzdem zufrieden mit mir worüber ich sehr glücklich bin.

finds super dass du deinem arbeitgeber alles gesagt hast, das ist meiner meinung nach psychologisch genau richtig gehandelt !!

du solltest jedoch dringend einen psychater aufsuchen und falls er dir medikamente verschreibt diese auch nehmen ! ganz wichtig !

LG Crystalix
Crystalix
 


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