von -ce- » So. 08.01.2006, 16:06
Au weh! Das kam jetzt hart! Damit hättest Du mich dann wohl auf dem falschen Fuß erwischt! Zu deutsch: Da weiß ich mir eigentlich nun auch keinen Rat weiter, außer, daß dann die probierten Medikamente vielleicht - darin läge ein Rest Hoffnung - eben nicht die richtigen gewesen wären, was Dir freilich jetzt gar nichts hilft.
Du wirst so schnell Deine Psychiaterin nicht dazu kriegen, von ihrer für richtig gehaltenen Vorgehensweise abzugehen, und würdest Du in eine Klinik gehen, wäre das eventuell immer dieselbe, wo sie da eigentlich zwar mehr experimentieren könnten, denn sie könnten die Wirkung ja immer hautnah erleben, aber im Grunde doch nach immer wieder dem gleichen Schema vorgehen.
So wäre das einzige, daß Du Dich selbst in Bezug auf die Wirkung der Medikamente akribisch beobachtest, und sobald Du feststellst, daß eines nicht recht wirkt, Du vor Deiner Psychologin das Jammern anfängst, es gehe Dir viel schlechter mit diesem, damit sie so nachdrücklich gedrängt würde, ein anderes zu probieren.
Im Grunde kann man bei Dir nur noch immer weiter probieren.
Wenn Du ohnehin keine Verbesserung durch die drei Medikamente erkennen kannst, dann wäre es vielleicht durchaus mal angeraten - nach gründlichem Durchlesen des Beipackzettels hinsichtlich etwaiger Ausschleichzeiten -, wechselweise eines davon wegzulassen, um zu sehen, wie es Dir damit ginge, also ein wenig selbst zu experimentieren. Dieses jedoch nur in Zeiten, wo Du keine Suizidgedanken hegst!
Ansonsten hilft einzig - möglicherweise -, wenn Du hier Dinge schreibst, die Du an Dir beobachtet hast, aus denen sich irgendwann mal ein weiterer Ansatz ergäbe.
Diese Gewichtszunahme ist nun bedauerlicherweise eine der unangenehmsten Nebenwirkungen, und Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß in der Forschung fieberhaft daran gearbeitet wird, dieses wegzubringen, denn wo solch ein Mittel jemandem Depressiven eigentlich hilft, kehren seine Depressionen zuweilen postwendend zurück, sobald er sich hernach im Spiegel besieht. Wichtig ist aber erst einmal, daß sie überhaupt auch ihre bestimmungsgemäße Hauptwirkung entfalten.
Ein Auto ist auch unter einer dicken Dreckschicht noch gut, sofern alles an ihm gut funktioniert.
Wo Du nicht schreiben kannst - wieder ein anderer kann nicht mehr lesen - gehen diese Dinge aber mit Sicherheit zurück. Ist es bei Dir anders, dann ergänzen sich die in Folge verordneten Medikamente in dieser unangenehmen Nebenwirkung, aber einmal wirst Du eines haben, was dieses zumindest nicht mehr bewirkt, und es würde also zurückgehen.