Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » So. 22.01.2017, 14:21

Es geht nicht mehr weiter.
Keine kraft mehr.
Weder körperlich noch seelisch.

Es tut so unendlich weh.
Jeden Tag.
Sehnsucht.
Schmerzen.
Verzweiflung.

Kein Weg.
Keine kraft.
Und allein.

Ich kann nicht mehr.

Ich will nicht mehr?

Kämpfen. Wofür?
Lynn
 

Re: Keine kraft mehr zum kämpfen..

Beitragvon Ruby » Do. 26.01.2017, 18:48

Hallo liebe Lynn,

es tut mir schrecklich leid, dass Dein Posting erst so spät freigeschalten wurde. Wir haben uns intern ein bisschen umstrukturiert und dabei ist es leider zu Verzögerungen bei der Freischaltung neuer Beiträge gekommen. Hat also nichts mit Dir zu tun.

Wie geht es Dir denn zur Zeit? Bist Du wegen der Depressionen in Behandlung?
Magst Du uns mehr von Dir erzählen?

Lieben Gruß
Ruby
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen..

Beitragvon Lynn » Fr. 03.02.2017, 21:16

Hallo Ruby,

Nein ich bin nicht mehr in Behandlung deswegen. Es bringt mir nichts. Es wühlt nur zeug auf und ich falle nur noch tiefer.

Ich hab wieder umgeschaltet.
Funktionieren. Irgendwie durch den Tag kämpfen. Es geht schon. Es macht keinen Spaß. Es ist anstrengend. Aber lieber irgendwie funktionieren als garnichts mehr sein. Mit mir allein weiß ich nämlich auch nix mehr anzufangen. Ich fühl mich wenig lebendig.
Ich denke 'nur' die depression alleine ist es nicht - was ja schon schlimm genug wäre wie jeder weiß der Ahnung davon hat. Es sind auch greifbare Dinge... Aber ich kann mit niemandem darüber sprechen,glaube ich.
Lynn
 

Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Löwin » Sa. 04.02.2017, 23:52

Hallo Lynn,

Es tut mir sehr leid das es dir gerade so schlecht geht. Vieles von dem wie du es geschildert hast, kommt mir sehr bekannt vor. Ich hoffe, das du recht schnell einen Weg aus deinen Tief findes.
Du sprichst von Sehnsucht, Schmerz, Verzweiflung. Hast du gerade eine Trennung hinter dir? Oder jemanden verloren?
Aber du denkst, das deine gedrückte Stimmung nicht nur an der Depression liegt. Du redest über greifbare Dinge, über die du noch nicht reden magst. Aber für ein besseres Verständnis... Sind diese Dinge den etwas, was man theoretisch ändern kann, und du weißt nur noch nicht wie. Oder sind es dinge, die du akzeptieren musst aber noch nicht kannst?
Zumindest wünsche ich dir viel Kraft um dein Leben wieder so zu gestalten das du dich wieder lebendig fühlst. Den das traurige Gefühl nur noch zu funktionieren kenn ich auch, und das sollte auf keinem Fall ein Dauerzustand sein.

Gruß
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » Mo. 13.02.2017, 15:36

Hallo Löwin.


Ja. Auf eine gewisse weise habe ich jemanden verloren. Und es quält mich. Ich hab wochenlang geweint. Aber so geht es nicht. Zamreißen. Weiter machen.
Und quälende fragen. Allein damit sein.
Keine Antworten.
Nur schmerzen .
Ich habs kaputt gemacht.
Und er hat mich auch kaputt gemacht.
Und ich heule ja schon wieder.

Nicht mehr denken. Schweigen. Nicht fühlen funktionieren.
Keine droge der Welt kann dir geben was nicht schon in dir ist. - aber sie kann dir alles nehmen.

Und wenn du gerade das Gefühl hast dass alles auseinander zu fallen scheint. Bleib ganz ruhig. Es sortiert sich nur neu..
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » Mo. 13.02.2017, 15:50

Und ich möchte diesen Menschen nicht missen, weil ich in meinem ganzen Leben noch nie so einen gradlinigen Menschen kennengelernt habe und weil er sehr gütig ist und ich von ihm eine "Art Liebe" bekomme, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nie bekam

Wie treffend.
In einem anderen thread gefunden
Keine droge der Welt kann dir geben was nicht schon in dir ist. - aber sie kann dir alles nehmen.

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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Another » Mo. 13.02.2017, 16:31

Klingt ein bisschen platt, aber du wirst nicht ewig an dieser verlorenen Person hängen.
Zumindest nicht so stark wie es aktuell der Fall zu sein scheint. Zeit heilt vieles, aber ich befürchte nie komplett. Narben bleiben immer übrig und in Gewissen Momenten tun viele Gedanken immer noch weh, wenn auch nicht mehr so stark.

Eigentlich hat man dann auch keine Lust mehr und möchte aufgeben, weil es alles so sinnlos erscheint. Ich habe auch gedacht nach den den Enttäuschungen und Verletzungen das man nicht noch mehr kaputt gehen kann, aber es geht leider doch. Mit jedem mal wird es schlimmer und es hört nie auf weh zu tun. Eher schlimmer, je länger es dauert und man unzufrieden mit allem ist. (Weil es nicht mehr so sein kann wie früher, oder man es sich gerne gewünscht hätte.)

Irgendwann hast du keine Kraft mehr zu weinen. ^^ Dann hört zumindest das auf. Ich kann dir da auch nicht viel raten, außer versuchen zu überleben oder abzuwarten.
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Löwin » Di. 14.02.2017, 14:21

Hallo Lynn,

Ich kann und will garnicht beurteilen, ob du tatsächlich alles kaputt gemacht hast. Du kannst sicher nichts wieder ungeschehen machen. Aber wenigstens aus Fehlern lernen. Ansonsten kann ich nur der Meinung von Another beipflichten. Die Zeit heilt alle Wunden. Klingt Klischeehaft. Ich weiß. Ist aber tatsächlich so.
Weiter hatte ich gelesen, das du gerade einen Entzug durch machst. Ich hoffe du schaffst es komplett davon weg zu kommen.
Vielleicht siehst du es ja als Neuanfang. Ich wünsche dir alles gute und starke Nerven dafür.

Gruß
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » Do. 16.02.2017, 21:31

Ja. Wahrscheinlich umso schwerer wenn man sich jeden Tag sieht.

Ich bin nicht der Meinung das zeit alle wunde heilt. Sondern liebe und die richtigen Menschen.
Zeit? Nein. Zeit alleine kann mich nicht heilen. Im Gegenteil. 'Zeit heilt keine wunden, sie lässt sie eitern. '

Aber jedem seine Überzeugungen.

Entzug fange ich immer wieder an und schaffe es doch nicht. Oder auch nur mit der dosis runter zu gehen. Dann würde ich nämlich garnicht mehr funktionieren. Und das kann ich mir gerade nicht leisten.

Naja. Momentan geht's mir unabhängig von diesem ganzen beschriebenen Mist einfach ziemlich dreckig. Auch wieder so ein leidiges Thema.

Danke für die Antworten.

Alles gute.
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon theotherside » Sa. 18.02.2017, 20:19

bitte den obigen beitrag löschen, meine formulierung traf nicht den punkt und ein ändern war nicht mehr möglich :ka:

hallo lynn,

du hast sicher recht das die "zeit" nicht die wunden heilt. die zeit die vergeht macht die neu gewonnenen erfahrungen im umgang mit sich selbst und anderen menschen aus, die narben zu verstehen und
zu akzeptieren.

jede narbe ziert dich, macht dich reicher und erfahrener.... macht dich aus. der weg bis sie verschlossen ist mag lang und
eitern
(abgewandelt) "eitrig sein". jeder schmerz schärft deine sinne ihn (den schmerz) zu vermeiden. jeder augenblick, so unangenehm, schmerzhaft er dir im augenblick erscheinen mag ist ist ein stück mehr das dich, deine innere stärke ausmacht.

sorry, ich hoffe ich bringe mit meiner formulierung das rüber was ich meine...

ganz lieben gruß
theotherside


das ist der geänderte text....sorrrry
einen moment "wirklich" zuhören, einen moment "wirklich" sprechen kann augenblicke bewegen
theotherside
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » Sa. 25.02.2017, 00:03

Gerade wurden neue wunden gerissen. Und mit säure übergossen....
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon franzlex » Mi. 22.03.2017, 10:39

Hallo Lynn,

ich war selber auch an diesem völligen Tiefpunkt angelangt.
Es gibt natürlich sehr viele Alternativtherapien (Psychotherapie,
Entspannungstherapie usw.) für depressive Menschen, aber trotzdem
musst du dringend nochmal in stationäre Behandlung, denn man kann Dich
nur medikamentös auf diese Alternativtherapien einstellen. Außerdem ist erwiesen,
dass die Gespräche unter den Patienten, teilweise von der Wirkung her über die
der Medikation stehen.
Im Krankenhaus würde ich dann sofort um eine psychosoziale Reha ansuchen,
dort lernst Du in 3 oder 6 Wochen verschiedenste Therapien kennen, wo Du
die für Dich am interessantesten aussuchen kannst.
Es gibt ein gutes Buch des Psychologen Viktor Emil Frankl, der in einem
KZ-Lager war und der das Buch geschrieben hat: "Trotzdem ja zum Leben".
Ich habe mich in schweren Zeiten immer an das Buch erinnert, den seine
Strategie war nicht die Ursachenforschung, sondern: "Leben nicht in der Vergangenheit,
sondern in der Zukunft. Schaue immer nur nach vorne.
ich weiß, dass das furchtbar einfach klingt, aber ich habe mich dadurch immer noch
trotz eines "Suizidversuches" aus meinen Tiefs herausgeholt.
Außerdem gibt es sehr viele Selbsthilfegruppen, wo Du erkennst, dass Du mit Deinen
Problemen nicht alleine bist.
Ich wünsche Dir alles Gute und Du schaffst das, aber es dauert. Zeit ist leider ein
ungeliebter Faktor bei Depressionen.
LG
Franz
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Re: Keine kraft mehr zum kämpfen.. TRIGGER

Beitragvon Lynn » Sa. 15.04.2017, 02:44

Hallo Franz.

Abgesehen von meinen medikamenten Missbrauch halte ich von den psycho Mitteln nicht viel (bitte überlest die falschen Wörter die autokorrektur macht mich wahnsinnig. Tippe alles vom Handy aus) klingt ironisch. Ist aber so.

Aber mit den Kontakten zu mitpatienten muss ich dir zustimmen. Sie haben einen sehr hohen Wert.

In den meisten selbsthilfegruppe fühl ich mich fehl am platz wegen meiner doppeldiagnosen - aber hey. Danke fürs erinnern. Da werd ich mich gleich wirklich mal umschauen. Therapie. Therapie. Ich weiß echt nicht was mir das noch bringen soll - 15 Jahre psychiatrieerfahrung . Da kann ich den meisten Mitarbeitern schon mehr erzählen als die nir - sorry. In letzter Zeit n Haufen Begegnungen mit jungen arroganten frisch von der Uni ich weiß eh alles besser ärztefutzies gemacht. Da kommt mir echt das k*tzen.

Aber egal. Nicht schimpfen.

Das mit der selbsthilfegruppe ist gut. Das mach ich.
Danke dir.

Dir auch alles gute.
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