Hallo alle zusammen

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Hallo alle zusammen

Beitragvon Lawliet » Do. 29.01.2015, 00:30

Hallo liebe Mitglieder,

ich heiße "Lawliet", bin Grundschullehrerin, weiblich, 29 Jahre alt (wobei jeder mich für wesentlich jünger zu halten scheint, was mich auch freut) und versuche nun ein weiteres Mal mich im Netz zu öffnen, in der Hoffnung, auf wirkungsvolle Unterstützung zu treffen.
Ich weiß nicht so recht, ob es überhaupt Sinn ergibt, sich hier anzumelden... Im Grunde bräuchte ich jemanden, der genau wie ich oder zumindest ähnlich wie ich empfindet, damit ich endlich mal das Gefühl haben kann, dass mich wirklich jemand versteht. Wirklich öffnen konnte ich mich bisher nur zwei Menschen, weil mein Problem auch zugleich eines ist, dass äußerst gesellschaftskritisch beäugelt wird, zugleich aber eigentlich gar keinen konkreten Namen zu haben scheint, da es sich dennoch - wenn auch nicht für andere ersichtlich - von diesem stark gesellschaftskritischen Problem unterscheidet.

Ich versuche es kurz zu machen (was meist nicht funktioniert).
Ich beschreibe es mal so: Ich bin ein Kind, gefangen im Körper einer Erwachsenen. Und damit meine ich nicht "Och Süße, kindisch zu sein ist doch ok und auch wichtig!", nein. Es ist in der Tat so, dass ich mich wie ein Kind fühle und am liebsten Tag und Nacht Kinder um mich habe. Der ein oder andere nennt es "Michael Jackson Syndrom" (im Ernst). Und um ehrlich zu sein, kann ich unseren Michael verdammt gut verstehen.
Das ist mit Sicherheit auch ein (!) Grund, warum ich mich dazu entschieden hatte, Grundschullehrerin zu werden, was zugleich deswegen aber auch eine absolute Dummheit war.
Es zeigt mir nämlich auch tagtäglich, dass ich einfach mehr kein Kind bin. Aber das wäre ich doch so gern.

Kurz zu meiner Profession und meiner Eignung als Grundschullehrerin:
Ich bin perfektionistisch und versuche alles so zu bewerkstelligen, damit jeder zufrieden ist. Ich möchte den Wünschen der Eltern, denen meiner Kollegen und denen der Kinder gerecht werden, vor allem aber voraus: den Erwartungen und Ansprüchen an mich selbst. Denn so "Kind" ich auch bin, meinem Verantwortungsbewusstsein, meiner Vernunft und meiner Urteilsfähigkeit tut das kein Abbruch. Also als infantil würde ich mich wahrscheinlich nicht bezeichnen, viel mehr als Schauspielerin, die sich in eine Rolle sehr gut einzufinden weiß. So vermittle ich das Bild einer selbstbewussten Lehrerin, während ich im Inneren eigentlich danach schreie mit diesen Kindern spielen zu wollen, Blödsinn zu machen, eben doch frei und verantwortungslos zu sein.
Meine kindische Art ist dann im Unterricht vielmehr als gute Würze zu verstehen: Ich bin dann die coole, moderne, humorvolle und motivierende Lehrerin, die von den Kindern ganz besondern gemocht wird. Die Kinder scheinen einfach zu spüren, dass ich in meinem Herzen einfach dieses Kind trage, mit dem sie sich gut identifizieren können, die hängen einfach alle an mir, was mir immer und immer wieder ein riesiges Lächeln aufs Gesicht zaubert.

So viel dazu, privat sieht das nämlich ganz anders aus. Entweder benehm ich mich wie ein unschuldiges Kind oder ein pubertierendes Teenieblag mit oftmals schmutzigem, unreifem Jargon, das hängt immer davon ab, mit wem ich es zu tun hab. Auch das ist wahrscheinlich eine Rolle, die aber einfach viel besser zu mir passt, denn da fühle ich mich frei und ungehemmt. Fakt ist, dass ich im Geiste keine Erwachsene bin, sondern diese Rolle einfach nur gut verkörpern kann. Was daran am problematischsten ist und mich fast tagtäglich darüber nachdenken lässt, ob ich meinem Dasein ein vorzeitiges Ende bereiten soll, dazu komme ich jetzt:

Zu altern ist schrecklich für mich. Ich sehe, wie ich mich mehr und mehr vom optischen Kindsein entferne und versuche mit allen Mitteln, dem entgegenzuwirken. Ob das immer gut gehen wird, werde ich dann in den kommenden Jahren und vllt. Jahrzehnten sehen, wenn ich dann noch nicht Schluss gemacht haben sollte. Ich merke einfach, dass sich meine Einstellung dazu mit der Zeit ändert.
Jetzt das andere Problem, das euch jetzt erst mal abschrecken und verstören wird: Als "Kind"/"Teenager", was ich im Geiste bin, empfinde ich nichts für Männer in meinem biologischen Alter, sondern für "geistig-meinesgleichen". So, bevor jetzt aber jemand die Pädophilen-Keule auspackt: Ich empfinde absolut NICHTS Sexuelles für sie. Es geht mir dabei wirklich NUR um das Emotionale. Ich verliebe mich in das junge männliche Geschlecht, versuche dies aber so gut es geht zu unterdrücken, damit mir ja niemand etwas unterstellen kann, denn das wäre der absolute Killer meiner beruflichen Seriösität. Leider scheint mir dies trotzdem nicht immer zu gelingen. Viele Jungs in der Schule scheinen auch Gefühle für mich zu hegen (vllt. wegen meiner Art und jugendlichen Erscheinung), schüren scherzhaft gemeinte Gerüchte, untermauern diese aber wohl auch mit vermeintlichen, längeren Blickkontakten meinerseits. Keine Sorge, das hat mir noch nciht geschadet. Die Erwachsenen schätzen mein Engagement und mögen meine spannende Persönlichkeit, aber sie wissen ja auch nicht, was da in mir schlummert.

Nun, ich gehe mal noch einen Schritt weiter...
Es gibt Kinder/Jugendliche (ab 11 aufwärts), die mich zuhause besuchen... Und ja, sie dürfen das, weil ich mich hervorragend mit deren Eltern verstehe, die ebenfalls "Freunde" (wohl eher gute Bekannte, ich kann wohl recht gut manipulativ sein...) sind und großes Vertrauen in mich setzen. Sie verbringen ihr ganzes Wochenende bei mir, wir spielen zusammen, albern rum und zwar auf einer Wellenlänge, als ob ich einer von ihnen wäre. Wir lassen es uns gut gehen, vergessen alle Sorgen, als ob es keinen Morgen gäbe. Das ist einfach irre, wenn man das so liest, aber die sehen in mir auch keine erwachsene Frau. Ich bin dann einfach die coole, lässige Freundin, der man sich einfach gleichgestellt gegenüber fühlt. Anfangs sind da immer Hemmungen, aber das legt sich schnell, sobald man mich kennt. Umso schmerzlicher ist es dann natürlich, wenn sie wieder gehen und ich mich meinen Alltagspflichten stellen muss. Auch der Gedanke daran, dass meine kleinen Freunde auch älter werden und womöglich bald kein Interesse mehr an mir haben könnten, wenn sie altern, schmerzt. Und sich verlieben in mich... also ernsthaft verlieben (!)... warum sollten sie das? Zum Einen ist Liebe in den Augen eines Kindes eine völlig andere Liebe, wie Erwachsene sie kennen und ausleben. Und... diese Kinder werden eine normale Entwicklung durchmachen, Erfahrungen mit Mädchen/Frauen in ihrem Alter machen und das ist auch richtig so. Aber das hilft mir leider kein bisschen. Ich möchte ja, dass sie glücklich sind, aber ich kann mit diesen Schmerzen einfach nicht glücklich sein. Ich bin jemand, der ich nicht sein möchte und kann es einfach nicht akzeptieren, so sehr ich es auch versuche. Auch professionelle Hilfe ist leider keine Lösung, um besser damit umgehen zu können, das habe ich bereits hinter mir. Und auch da bin ich mit meinen Äußerungen vorsichtig, da es Konsequenzen für mich und meine berufliche Zukunft geben könnte. Wenn es um Kindeswohlgefährdung geht, hält sich keiner mehr an ärztliche Schweigepflicht. Hierzu kenne ich einige Fälle, auch wenn mein Problem ja absolut nix mit Kindeswohlgefährdung zu tun hat.

Ich habe darüber nachgedacht, ob es mir helfen könnte, Mutter für ein Kind zu sein. Vielleicht ist das tatsächlich die Lösung, weil es schon immer ein großer Wunsch von mir war, ein eigenes Kind zu haben. Aber was, wenn dies nicht die Lösung ist? Kann ich dann mit meinem Problem überhaupt eine gute Mutter sein? Ich denke, dass ich das sein könnte, dafür ist mir das Wohl des Kindes einfach viel zu wichtig. Ich liebe Kinder und würde alles für sie tun, wirklich alles. Nun ja, abgesehen davon kann ich ohnehin keine Kinder mehr bekommen. Meine Gebärmutter habe ich nicht mehr, aber das ist eine andere schmerzhafte Geschichte. Eines zu adoptieren wäre die Lösung, aber alleinstehend? Nun gut, immerhin bin ich verbeamtet, das ist sicher ein Pluspunkt, aber... ob das reichen wird? Ich denke nicht.
Im Übrigen bin ich der FESTEN Überzeugung, dass meine Zuneigung zu männlichen Kindern und Jugendlichen KEINE Folge von Muttergefühlen ist. Ich liebe Kinder, ja, aber diese Liebe ist einfach keine Mutterliebe, eben aber auch keine sexuelle. Es ist die Liebe in ihrer Reinform, geprägt von der Unschuld eines Kindes, das Verliebtsein mit den Schmetterlingen im Bauch, ohne auch nur einen Moment lang einen sexuellen Hintergedanken zu haben. Allerdings denke ich mir bei Kindern aber schon mal, dass sie am Ende ihres Heranwachsens sicherlich sehr attraktiv und "sexy" sein werden. Ich bin nicht asexuell veranlagt. Sexuell aktiv bin ich weniger, aber wenn ich Sex habe oder daran denke, ist es immer ein Mann, kein Kind. Meinen Trieb erlebe ich völlig gelöst von meiner Empfindung des Liebens. Ich kann einen Mann nur sexuell ansprechend finden, aber nicht mehr. Bei einem Kind ist es umgekehrt.

Nun, so viel dazu. Ich sehe in meinem Leben keinen Sinn. Ich habe beruflich alle Ziele erreicht, die ich angestrebt hatte (Grundschullehrerin; Verbeamtung auf Lebenszeit) und stehe nun vor einem großen Abgrund. Ich werde nicht jünger und kann kein Kind in die Welt setzen, etwas wofür ich mir schon einmal fast das Leben genommen hätte. Ich hänge wahnsinnig an meiner Mutter, die für mich alles bedeutet. Wenn sie stirbt, habe ich nichts, zumindest nichts, wofür es sich in meinen Augen (!!!) lohnen würde, weiterzuleben. Sollte ich kein eigenes Kind haben (Adoption, whatever...), steht fest, dass ich dieses Leben nicht weiterführen möchte, allerdings erst dann, wenn meine Mutter nicht mehr am Leben ist. Den Verlust möchte ich ihr ersparen.

Danke für eure Zeit... Ich hoffe jemand nimmt sie sich. Sollte jemand eine Plattform kennen, auf der ich gut/besser aufgehoben sein könnte, BITTE... BITTE sagt es mir. Ich muss unbedingt Menschen kennenlernen, die ähnlich empfinden, weil ich mich schrecklich einsam und hilflos damit fühle.

Ich fänds ganz gut, wenn man diesen Text auch in ein entsprechendes Unterforum verschieben könnte. Ich weiß nicht, ob unbedingt jemand im Vorstellungsbereich darauf aufmerksam wird.

LG
Lawliet
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Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.01.2015, 04:01

Hallo Du,

ich habe alles gelesen (:

Identifizieren kann ich mich damit aber nicht, ich bin wegen anderen Problemen hier. Ich bin Erzieherin, habe also auch mit kleinen Menschen zu tun.
Ich selber hatte eine schlimme Kindheit und arbeite in dem Beruf um Kindern das zu geben, was ich nie hatte. Dabei bin ich aber auch professionell und eben erwachsen. Ein Stückweit kann ich mir da Deine Empfindungen vorstellen.

Da ich also zwar Mitgefühl, aber eben weniger richtige Empathie haben kann, packe ich nun meine "Lösungsansätze" aus. Ich hoffe, dass auch das okay ist, weil Du ja explizit nach Gleichgesinnten suchst.

Hast Du dich mal einer Therapeutin anvertraut?
Würde es mir so schlecht gehen wie Dir, würde ich das zumindest tun.
Ich würde mich zuerst fragen, woher solche Gefühle und Wünsche kommen, bevor ich überlegen würde, wie ich weiterhin damit umgehen soll. Denn wenn ich wüsste, wieso ich in mir so ein Kind wäre, könnte ich vielleicht etwas aufarbeiten und dadurch einen anderen Blick auf meine Arbeit und auf mich bekommen.
Vielleicht sind das auch Zeichen einer psychischen Erkrankung?
Ich bin keine Fachfrau und möchte auch nicht mit Diagnose-Begriffen um mich schmeißen, somal Du ja gerade erst hier angekommen bist.
Aber es könnte ja sein, dass Du vielleicht als Baby oder in der frühen Kindheit Dinge erlebt hast, die so verdrängt wurden, dass eine psychische Erkrankung hervorgeht.
Du könntest ja auch erstmal nur zu einer Beratungsstelle gehen. Ich denke, mit der Anonymität und dem Werdegang einer Beratungsstelle bist Du vertraut.
Du musst es ja auch nicht gleich so offen auslegen. Ich denke, wenn Du bei dem Problem des inneren Kindes anfängst, dann reicht das. Ich habe auch schon Einiges meiner Therapeutin erzählt, das sie jetzt nach einem Jahr bzw. mehreren Stunden so einordnen kann, dass ich offen erzählen kann. Ich denke mal, ohne Arbeit an Dir und mit jemanden, der eine Distanz zu Dir und dem Problem hat, kommst Du nicht dahin, wo Du gerne hinkommen willst.

Du sagst, Deine Mutter ist alles für Dich.
Was ist mit Deinem Vater? Warum genau ist Deine Mutter Dir so heilig?


Ich wünsche Dir wirklich, dass Du die Kinder weniger als Leid empfinden kannst, sondern wieder ganz als das, was sie sind: Kinder.

Lieben Gruß,
Kleiner Elefant
Kleiner Elefant
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Panvie » Do. 29.01.2015, 04:21

Hallo und herzlich willkommen liebe Lawliet,

ich habe deinen Beitrag auf Wunsch in ein Unterforum verschoben. Vielleicht wundert dich, warum ich mich für "Depression" entschieden habe. Nun, ich möchte es dir erklären. Trauer, Tod, Süchte, Angststörungen oder beispielsweise die sexuellen Unterforen empfand ich für unpassend, da sie dein Thema nicht auf den Punkt beschreiben. Ich habe mich deswegen für "Depression" entschieden, da du hier bist und es dir mit dem Problem nun mal auch nicht gut geht. Und weil ich aus deinen Zeilen eindeutige Anzeichen des Unglücklichseins heraus lese. Wenn dir ein anderer Bereich passender erscheint, lass es ruhig einen Moderatoren (inklusive mir) wissen und jemand verschiebt den Thread dort hin. Bild

Lawliet hat geschrieben:So, bevor jetzt aber jemand die Pädophilen-Keule auspackt: Ich empfinde absolut NICHTS Sexuelles für sie. Es geht mir dabei wirklich NUR um das Emotionale.

Darum musst du dir hier auch keine Sorgen machen, da wir hier nicht diagnostizieren oder gar vor- oder verurteilen. Niemand wird sich anmaßen deine Situation zu bewerten, wenn er nicht selbst in deinen Schuhen gestanden hat. ;)

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Zu dem Thema selbst:

Du wirst vielleicht noch feststellen, dass es im Forum einige Pädagogen gibt, die dir ein Stück weit nachfühlen können. Wenn du mit dem Herzen dabei bist, ist das ja auch sehr gut und professionell für deinen Beruf. Aber einige Dinge haben mich etwas nachdenklich gemacht.

Zum Beispiel die Sache mit den Kindern bei dir zuhause. Du bist jung, das steht außer Frage. Aber vielleicht gerade deshalb bin ich mir sicher, dass es nicht so gut sein könnte, wenn du Nachmittags noch Klientel bei dir zuhause hast. Du bist eine Lehrerin und dein Beruf ist mehr oder weniger mit Stress verbunden. Natürlich hast du jetzt noch den Enthusiasmus und die Leidenschaft, um junge Menschen zu bilden. Aber in jedem Beruf kommt Stück für Stück eine gewisse Routine herein und mit ihr auch das Gefühl, dass du nach der Schule ernsthaft abschalten musst! Besonders in pädagogischen Berufen ist es ganz besonders schwer, nach Feierabend abzuschalten. Wann hast du denn da Zeit für dich, wenn du rund um die Uhr die tolle Lehrerin sein musst, die die Kinder von dir erwarten? Bitte übernimm dich da nicht, das ist nicht nur leise Vermutung, sondern eine zutreffende Tatsache.

Zur Adoption ist zu sagen, dass dir dein Beamtenstatus nicht ganz reichen wird. Die Agentur wird ganz genau prüfen, ob du auch eine stabile Lebens- und Seelenlage hat, um ein eigenes Kind aufzuziehen. Ein Partner (ob männlich oder weiblich) wäre da eine gute Ergänzung, dass du nicht allein mit der Erziehung dastehst. Und diese nachmittäglichen Kinderbetreuungen werden da auch etwas zurück gehen müssen, sonst sieht jeder Laie, wie du früher oder später von den ganzen Kiddys ausbrennst. Das ist nicht böse gemeint, nur ein paar sachliche Dinge, die mir dazu einfallen. Das Thema mit dem Suizid, wenn deine Mutter nicht mehr ist, sollte bis zu der Entscheidung für ein Kind vermutlich auch verarbeitet werden...

Besonders die Sache mit dem möglichen Suizid ist ziemlich bestürzend. Warum möchtest du denn nicht mehr sein, wenn deine Mutter mal nicht mehr ist? So hart das klingt, aber die Welt bewegt sich nun mal in diesem Rhythmus und eines Tages wird deiner Mutter dieses Schicksal widerfahren. Darüber zu trauern ist dann völlig angebracht und richtig. Aber deinen eigenen Tod in Aussicht zu stellen wirkt dagegen sehr alarmierend. Bis dahin ein Kind zu haben oder zu sterben ist ein viel zu hoch gestecktes Ziel. So eine Art: "Spiel auf Leben und Tod."

Hast du denn Freunde in deinem Alter, mit denen du über so etwas reden kannst? Ich habe ein bisschen das Gefühl du opferst dein ganzes Seelenleben der Sache mit den Kindern. Das ist auf keinen Fall gesund (im medizinischen Sinne). Menschen müssen auch mal an sich denken. Das ist nicht gleichzusetzen mit Egoismus, sondern Verantwortung, sich selbst gegenüber... Es ist sehr harmonisch und komfortabel, wenn man mit den Eltern und Kollegen und Chefs und, und, und [...] gut gestellt ist. Aber hast du denn nie das Gefühl, dass man dich in irgendeiner Hinsicht übergeht oder dir eine besorgte Mutter - auf gutdeutsch - auf den Wecker fällt, weil sie im Internet gelesen hat, ihr Kind müsse langsam mal Atomphysik haben? Ich kann dir nicht ganz glauben, dass du auch jeden Kollegen gleich "lieb" hast.
Ich bin Erzieher und auch recht vernünftig und harmonisch aufgelegt. Aber es gibt doch da immer irgendwo dieses eine Kind oder diesen komischen Vater oder diese frustrierende Kollegin, die man ein bisschen auf die Spur bringen muss. Streitbar zu sein ist gut und wichtig. Vielleicht verschätze ich mich da bei dir, aus deinem Text heraus klingt das nur alles so nach "rosaroter Brille". Bitte nicht böse auffassen, ich meine das wirklich absolut sachlich. Bild


Ich vermute(!) es ist wirklich mal gut, wenn du dich mit dir selbst ein bisschen auseinander setzt. Dir kritische Fragen im Hinblick auf deine Zukunft stellst - auch ohne deine Mutter. Ziele steckst, die nicht so krass nach Desaster aussehen, wenn sie schief gehen und möglicherweise auch in dich hinein horchst, ob dein Leben lang wirklich alles den Weg lief, den du dir vorgestellt hast. Aus deinem Text klingen mir noch einige Worte sehr lang nach. Auch zwischen den Zeilen. Das besorgt mich etwas, ob du wirklich mit allem zufrieden bist, wie es bisher lief. Der Gang zum Therapeuten ist jetzt nicht die Generallösung, die ich dir empfehlen würde. Aber möglicherweise hilft es dir, wenn du dir mal 1-3 Sitzungen (Probesitzungen: Kostenfrei) "antust" und dir von einem Professionellen Fragen stellen lässt, die deinem Leben etwas auf den Grund gehen.

Ansonsten stehen dir hier alle Türen offen, uns an deinem Leben teilhaben zu lassen oder dir einfach mal den Frust von der Seele zu schreiben. Möglicherweise auch einfach nur in der Absicht, dass dir jemand "zuhört" und gar nicht so viel rät. Aber bitte pass auf dich auf. Ich sehe da ein paar Anzeichen, die wie rote Alarmsignale aufleuchten.

Liebe Grüße
Panvie
Panvie
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Lightning » Do. 29.01.2015, 12:11

Hi Lawliet!

Hm.. hört sich für mich etwas danach an, als ob du mit der "ernsten", "erwachsenen" Welt nicht klar kommst oder nicht klar kommen möchtest. Das finde ich durchaus verständlich.. Kind sein hat eben was von Freiheit und unbeschwerd sein.. wer hätte das nicht gern? So wie du es beschreibst denke ich, dass du eben dieses Unbeschwerte liebst. Auch die "Liebe" ohne sexuelle Hintergedanken zielt vielleicht mehr auf bestimmte Wesenszüge, als auf bestimmte Personen. Dass man bei manchen "Kindern" denkt, sie werden sicher mal sehr attraktiv sein, würde ich als normal betrachten.. und dass du beim Sex an Männer denkst bzw. Sex mit Männern hast, zeigt vielleicht auch, dass du wohl eher das Wesen der Kinder bzw. der Kindheit liebst.. also vielleicht sogar mehr, als die Kinder selbst?

Ich wüsste jetzt auch nicht, was ich dazu raten sollte.. ausser, dass du lernen musst, mit dem Altern umzugehen. Der Körper ist nur eine Hülle.. was zählt ist der Geist. Und ich finde es nicht wirklich schlimm, wenn du im innern Kind bleibst und dich auch mit Kindern umgibst, so lange keine Kinder zu schaden kommen und du selbst damit umgehen kannst. Ich finde es sogar ganz gut - auch für die Kinder. Ich denke auch nicht wirklich, dass dich die Wochenenden/Freizeit mit den Kindern wirklich "stressen", wie Panvie meinte.. ich denke, das ist für dich einfach Freizeit und Spass mit Freunden. Also mehr Abschalten und Erholung, oder? Daher würde ich das nicht wirklich einschränken, so lange keiner etwas dagegen hat und alle glücklich damit sind.. Ausser natürlich, du betrachtest dein Kind-sein als Krankheit, die du loswerden möchtest.. ich würde es allerdings nicht so sehen. In der Welt der Erwachsenen konntest/kannst du dich ja anscheinend auch ganz gut durchsetzen, wenn es sein muss.

Ich hatte auch einen Lehrer, den wir immer besucht haben, als wir ca. 9-12 waren. Er hat mit uns gespielt, uns Jonglieren beigebracht usw.. wir fanden es super dort.. und ich hatte nie Probleme mit ihm. Er war für uns auch mehr Freund als Lehrer und ich würde ihn auch heute noch als einen der besten Freunde betrachten. Evtl. findest du ja noch einen Partner, der geistig etwas jünger geblieben ist und die Welt nicht so ernst nimmt.. wenn er 5-10 Jahre jünger wäre als du, wäre es doch auch ok. Und auch wenn man keinen Partner hat, geht die Welt nicht unter, so lange man mit sich selbst im Reinen ist.. und dazu musst du wohl akzeptieren, dass deine "Hülle" altern wird. Das heisst ja auch nicht, dass du nichts mehr mit Kindern zu tun haben kannst. Kinder blicken in die Seele und wenn sie bei einer 80jährigen erkennen, dass sie geistig jung geblieben ist, werden sie auch mit dieser spielen. Meine Oma ist z.B. so :)

Also wenn du deinen Körper akzeptieren kannst, kannst du ganz sicher noch glücklich genug werden, um nicht gleich daran zu denken, einen Schlussstrich zu ziehen.

LG, Lightning
Lightning
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Mirai » Do. 29.01.2015, 12:30

Hey, Lawliet!

Ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich dich gelesen habe und nicht so recht weiß, was ich zu deiner Situation sagen soll.

Kindeswohlgefährdung sehe ich bei dir auch nicht, denn du schreibst ja selbst, dass du dir der professionellen Grenzen sehr wohl bewusst bist und sie respektierst.
Bei dir sehe ich eher die Gefahr, dass du dich selbst immer tiefer in einen Abgrund ziehst, wenn du dich auf ein bestimmtes, kindisches Alter festlegen willst.
Du wirst zwangsläufig älter und das ist auch gut so und das heißt ja nicht, dass du deine kindische Seite aufgeben musst. Das wäre auch sehr schade. (:

Auf mich wirkst du auch gar nicht unreif. Emotional siehst du dich vielleicht als Kind und fühlst dich mit Kindern verbunden, aber dein Sprachstil und deine Argumentation sagt ganz stark, dass du eine Erwachsene bist und eigentlich verstehst, wie die Welt funktioniert.

Ich schieße jetzt einfach mal ins Blaue und werfe die These in den Raum, dass du Angst hast, die Sicherheit aufzugeben, die diese Welt der Kinder dir gibt?
Wenn ich falsch liege, ignoriere die Frage einfach, aber mir kommt es so vor, als hättest du Angst davor, die Schwelle zwischen Kindesalter und Erwachsenenalter zu überschreiten. Vielleicht musst du dich einfach mal selbst ins kalte Wasser werfen und Menschen in deinem Alter (oder vielleicht etwas jünger) kennenlernen und Freundschaften aufbauen? Erwachsene sind oft gar nicht so erwachsen, wie sie von außen vielleicht scheinen mögen. :mrgreen:

Keine Ahnung, ob ich falsch liege, aber ich an deiner Stelle würde wohl versuchen, Menschen so im Alter zwischen 25 und 30 kennenzulernen und zu schauen, ob sich Freundschaften oder gar eine Partnerschaft entwickelt. Die Welt der Erwachsenen ist gruselig und ich bin zwanzig und habe immer noch tierische Angst davor, aber ich befürchte, dass das ein Prozess ist, den jeder Mensch durchmachen muss und hinterher wirst du nur stärker. Gib dich bitte nicht auf! :wink:
Mirai
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon senta » Do. 29.01.2015, 12:42

Kleiner Elefant hat geschrieben:Ich habe darüber nachgedacht, ob es mir helfen könnte, Mutter für ein Kind zu sein. Vielleicht ist das tatsächlich die Lösung, weil es schon immer ein großer Wunsch von mir war, ein eigenes Kind zu haben. Aber was, wenn dies nicht die Lösung ist? Kann ich dann mit meinem Problem überhaupt eine gute Mutter sein?


hi, willkommen hier

aber meine Meinung zu dieser Aussage zu dir:
Vielleicht wirst du irgendwann einmal eine richtig gute Mutter, aber dazu musst du unbedungt erstmal selbst erwachsen werden, denn so ein kleines Wesen braucht einen Erwachsenen, einen gereiften Menschen, der eine innere Stabilität und Sicherheit bieten kann, sich abgrenzen kann und souverän ist.
Hier mal ein Tipp für dich:

http://www.amazon.de/Das-Kind-uns-finde ... VN1FJ0Z99Q

LG
senta
senta
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.01.2015, 12:58

Ui, Senta, da hast Du mich zitiert, obwohl ich das gar nicht geschrieben habe (:
Kleiner Elefant
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon senta » Do. 29.01.2015, 13:09

hä???
wie ist das denn passiert, wollte natürlich Lawliet zitieren :oops:
senta
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Lawliet » Do. 29.01.2015, 19:56

Hallo liebe Mitglieder,

erstmal vorab:
ich bin von eurer Anteilnahme sehr begeistert und freue mich, dass ihr euch so viele Gedanken bzgl. meines Anliegens gemacht habt. Ihr habt mich vorurteilsfrei empfangen, nehmt meinen inneren Konflikt ernst und habt viel zu sagen, was mich auch nachdenklich gestimmt hat, auch wenn ich natürlich das ein oder andere verneinen/widerlegen kann.

@Panvie
Das Unterforum passt super, vielen Dank! Depressionen habe ich alle Male... Aktuell ist es wirklich kaum zu ertragen, insbesondere an den Abenden. Ich weine mittlerweile jeden Tag deswegen, sicherlich aber auch, weil mir die Ablenkung fehlt, mal abgesehen von der Zeit, die ich in der Schule verbringe. Dort komme ich noch einigermaßen damit klar, wenn ich mal nicht gerade wehmütig beim Anblick von spielenden Kindern bin.

Wie Lightning schon sagte, stört es mich ganz und gar nicht, wenn ich meine Freizeit mit meinen kleinen Freunden verbringen kann. Das ist dann für mich die pure Freude und Lebenserfüllung, weil ich in diesen Augenblicken in mir nicht länger eine Bildungs- oder Erziehungsperson sehe (auch wenn ich mir meiner Verantwortungsfunktion dennoch bewusst bin), sondern eben eine gleichberechtigte Freundin, die sich mit den Kindern/Jugendlichen auf einer Ebene befindet. Ich lade auch wirklich nur Kinder ein, die nicht mehr meine Schüler sind, sonst würde das vermutlich nicht ganz so gut funktionieren und für Unmut sorgen.
Cool Lightning, dass ihr einen solchen Lehrer hattet und es da allem Anschein nach keine bösen Gerüchte seitens der Eltern gab.

@Kleiner Elefant
Ich habe mich bereits drei verschiedenen Therapeuten halbwegs anvertraut. Dass ich männliche Kinder und Jugendliche liebe, habe ich jedoch jedes Mal erfolgreich verschwiegen. Habe nach wie vor Angst, das einem Arzt/Doktor/Therapeut anzuvertrauen, weil ich da einfach zu große Risiken sehe, die meine berufliche Zukunft entscheidend beeinflussen könnten. Nun gut, viel habe ich nicht zu verlieren, aber dies gehört auf jeden Fall dazu. Ich bin stolz, dass ich mein Leben lang wenigstens daran eisern festhalten konnte, dieses Ziel zu erreichen, obgleich der unzähligen Sorgen, die mir mein Leben bislang bereitet hat...

... Ich will damit sagen, dass ich die Problematik kenne, die mich zu dem gemacht hat, was ich nun bin, obwohl es sicher auch viele andere Faktoren gibt, die ihren Beitrag dazu geleistet haben, wie z. B. starke Anhänglichkeit und Abhängigkeit im Mutter-Kind-Verhältnis; ein gestörtes Verhältnis zu Männern, wie es mir meine Mutter mit vieeeelen gescheiterten Beziehungen vorgelebt hat; die devote, gewaltreiche und herrische Erziehung meines älteren Bruders, der an mir seinen Hass an seinem Vater ausgelassen hat, weil er wirklich schlimme Dinge im Zusammenhang mit unserem Erzeuger erfahren musste (Ich war zu dieser Zeit noch ein Baby und hab es daher nicht so abbekommen wie er) und allem voran... meine schwerwiegende Identitätsstörung, derer ich mir bereits in der Grundschulzeit bewusst war, aber es fällt mir schwer, darüber zu reden. Bitte "zwingt" mich nicht dazu. Vielleicht könnt ihr es euch sowieso schon denken.
Jedenfalls hat diese Identitätsstörung dazu beigetragen, dass ich meine Kindheit und Jugend nie wirklich genießen konnte und dieser Zeit wehmütig hinterhertrauere. Das ist mit Sicherheit ein Grund, warum ich geistig in dieser Zeit hängen geblieben bin.

@Mirai
Du hast mit deiner These sicherlich nicht Unrecht. Angst, diese Grenze zu übertreten habe ich alle Mal, aber im Grunde genommen habe ich das längst getan, sonst wäre ich vermutlich nicht da, wo ich jetzt bin. Danke für die netten Worte bzgl. meines Schreibstils. :)
Ich sage ja, auf den Kopf gefallen bin ich ja eigentlich nicht. Wie du schon sagst, weiß ich, wie diese Welt funktioniert, was man von mir erwartet und was ich leisten muss, um auf dieser Welt bestehen zu können. Diesbezüglich bin ich eine Erwachsene durch und durch, aber meine gesamte Gefühlswelt dreht sich ausnahmslos um das Kindsein. So wie ich mich im Beisein meiner kleinen Freunde manchmal verhalte, möchte ich das keinem Erwachsenen zumuten, nicht zuletzt auch um meinen Ruf zu verlieren. Ich bin da nicht nur einfach kindisch, sondern manchmal auch echt unreif, was aber auch immer ein Teil einer Rolle ist, die ich gerade spiele. Im Hinterkopf kenne ich meine Grenzen, da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.
Und so würde ich auch die Rolle einer guten Mutter auch glanzvoll erfüllen, da besteht für mich kein Zweifel. Es würde meinem Leben einen Sinn geben, schließlich könnte ich ein Kind erziehen, ihm alles geben, was es braucht, insbesondere meine grenzenlose Liebe, die ich zu verschenken habe. Konsequent und verantwortungsvoll würde ich hierbei selbstverständlich bleiben, da bin ich mir absolut sicher. Ich weiß nur nicht, ob ich mein Kind mit meiner Anhänglichkeit und Abhängigkeit nicht zu sehr auf die Pelle rücken würde. Nun... ich würde es zumindest genauso wie meine eigene Mutter so gut es geht verstecken, aber dass das nicht geklappt hat, weiß ich ja jetzt...

Und jetzt mal ganz blöde gefragt, was vermutlich jetzt auch Zweifel an meiner Intention des Mutterwerdens schüren wird: Was soll ich in meinem Leben sonst tun? Ich frage mich seit jeher, welchen Sinn mein Leben verfolgt/verfolgen soll. Ich sehe wirklich nur den Sinn, etwas zu hinterlassen, etwas geschaffen zu haben, das die Nachwelt bereichern soll/könnte, einen Teil von mir weiterleben zu lassen. So traurig wie es ist... ich bin seit einem halben Jahr so einsam wie noch nie. Ich habe keinen Freund mehr (in meinem Alter), nicht einmal mehr Bekannte, mit denen ich meine Zeit verbringen könnte. Da ist einfach nichts! Sicherlich würde ich durch Gesellschaft abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht werden, aber meine psychische Krise würde dadurch nicht gelöst. Sobald ich wieder allein bin, plagen mich all diese Baustellen, die mein Leben bereits zu verbuchen hat, allem voran meine Sehnsucht nach Kindern und dem Kindsein. Und wenn ich darüber nachdenke, wie das alles enden soll, sehe ich nur den Freitod. Viele Menschen sehen darin keine Lösung oder halten es für Feigheit und Rücksichtslosigkeit, aber wenn man jeden Tag leidet und trauert und sich Gedanken über seinen Werdegang und die Zukunft macht, sehnt man sich nach dieser Ruhe, diese Sorgen endlich loszusein. Denn... so sehr ich es auch möchte, ich kann mich mit dem Altern einfach nicht abfinden. Andere können es, aber meine Vorgeschichte ist nun mal komplett anders. Meine Mutter ist der Mensch, der mir schon immer am nächsten stand, immer für mich da war und... leider auch sehr einsam ist. Sie würde an gebrochenem Herzen sterben, das weiß ich, schließlich bin ich auch alles für sie. Ihr seht schon, sie hat uns das immer ein Stück weit vorgelebt. Mit meinem Bruder bin ich übrigens wieder total im Reinen, war nur problematisch in der Kindheit.
Deswegen werde ich das nicht tun, solange sie noch lebt. Entschuldigt, ich möchte euch ja genausowenig solche Sorgen bereiten.

@Senta
Danke für den Link. Ich werd mal reinschauen.
Ich hoffe, ich hab jetzt jeden mal angesprochen und keinen vergessen. Falls doch, sry :)
Lawliet
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Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.01.2015, 20:00

Hallo Du,

zu irgendwas zwingen tut Dich hier niemand.
Letztendlich ist es ja Dein Leben und Dein Leid. Da kann ich Dir nicht reinreden, und das steht mir auch gar nicht zu. Wie viel Du schreibst und preisgibst, bleibt ganz alleine Dir überlassen (:
Kleiner Elefant
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Mirai » Do. 29.01.2015, 20:42

Ich denke, es lohnt sich immer, nach etwas zu suchen, wofür es sich zu leben lohnt. Ich finde es nicht rücksichtslos oder feige, wenn sich jemand aufgibt, sondern einfach nur schade, denn man kann so viel verändern und das Leben aus einem anderen Blickwinkel sehen. Manchmal braucht man vielleicht einfach nur ein bisschen Mut, um zeigen zu dürfen, wer man wirklich ist und wie man sein möchte.

Wärst du so lieb, mir ein Beispiel dafür zu geben, was du mit unreifem Verhalten meinst, das du keinem Erwachsenen antun würdest? *neugierig bin*

Ich möchte dir nicht zu nah treten, indem ich werte, aber ich finde deinen Schreibstil und deine Denkweise sehr angenehm und sehe auch nichts, was mich irgendwie anwidern würde. Du scheinst sehr hart zu dir selbst und innerlich zerrissen zu sein, weil du dich ständig selbst aus Angst im Zaum hältst, dass du Grenzen übertrittst oder unprofessionell wirkst, aber gerade in deinem Privatleben kannst du doch so sein, wie du möchtest, oder?

Wie gesagt, ich würde mich über ein Beispiel dafür freuen, was du als unreifes Verhalten einem Erwachsenen gegenüber empfinden würdest. (:

Halt die Ohren steif! :wink:
Mirai
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Atisha » Fr. 30.01.2015, 00:14

Hallo Lawliet,

ich finde auch solange du dich im Griff hast oder gar keine Grenzen zum Unwohle des Kindes überschreitest, dann fühle dich so wie es dir gut tut. Du wirst dich wohl irgendwie weiter durchwursteln müssen und das geht vielleicht auch gut und deine Probleme beheben sich irgendwann. Das möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Nur solltest du mal die Grenzen überscheiten wollen, dann sollten bei dir die Alarmglocken angehen. Und dann solltest du dich auch mit aller Konsequenz in eine Therapie begeben, auch wenn du damit eventuell deinen Job gefährdest.
Atisha
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Lightning » Fr. 30.01.2015, 06:51

Und wenn ich darüber nachdenke, wie das alles enden soll, sehe ich nur den Freitod. Viele Menschen sehen darin keine Lösung oder halten es für Feigheit und Rücksichtslosigkeit, aber wenn man jeden Tag leidet und trauert und sich Gedanken über seinen Werdegang und die Zukunft macht, sehnt man sich nach dieser Ruhe, diese Sorgen endlich loszusein. Denn... so sehr ich es auch möchte, ich kann mich mit dem Altern einfach nicht abfinden.


Hm.. ich halte es nicht wirklich für feige, sondern für sinnlos, da ich an ein Leben nach dem Tod glaube. Desweiteren denke ich, dass du zu viel darüber nachdenkst, was alles ist und was werden könnte. Würde ich mir dauerhaft Gedanken darüber machen, was alles schlecht gelaufen ist und was wird, wenn alles so bleibt wie es momentan ist.. dann würde ich wohl auch alles sehr schwarz sehen (habe ich auch eine Zeit lang getan). Ich habe auch keine Freunde.. keine Beziehung.. keinen Job.. kein Geld.. schlechte Gesundheit.. weitgehend sinnlose Vergangenheit.. ich sehe mich pleite und einsam bis in den Tod und habe keine Aussicht auf Besserung. Aber ich habe gelernt, mir selbst genug zu sein und dadurch langsam wieder positive Energie aufzubauen und eine innere Kraft zu verspüren. Das hilft auch dabei, die Dinge allgemein wieder etwas positiver zu betrachten.

Und wenn du dir selbst sagst, dass du dich mit dem Altern nicht abfinden kannst, auch wenn du es möchtest, dann ist es fast ein kampfloses Aufgeben. Was stört dich denn so sehr am Altern.. deine körperliche Hülle nehme ich an, oder? Also musst du "nur" lernen, die Hülle zu akzeptieren.. und das sollte ganz gut gehen, wenn du den Geist für wichtiger als den Körper empfindest und dir nicht so viel Gedanken über das älter werden machst, sondern einfach älter wirst. Was das Leben selbst betrifft, ist es vielleicht auch ein etwas hoch gestecktes Ziel, etwas für die Nachwelt Wichtiges hinterlassen zu wollen, oder?

Sieh doch erstmal, was du während des Lebens Schönes und Wichtiges geben kannst, bevor du alles schwarz siehst. Du scheinst z.B. viele Kinder recht glücklich machen zu können. Zum Einen lehrst du sie und bereitest sie auf das spätere Leben vor.. du hinterlässt also schon mal dein weitergegebenes Wissen für die Nachwelt.. zum Anderen machst du das auf eine für die Kinder sehr angenehme Art, so dass du sicher für die Meisten die Lieblingslehrerin bist. Du verbringst mit den Kindern Freizeit und bist für sie eine sehr gute Freundin, was für die Kinder sicher schön ist und dir auch viel Spass bringt. Du kannst den Kindern den Schutz eines Erwachsenen bieten und trotzdem gemeinsam mit ihnen Kind sein. Du schenkst also einigen Kindern Wissen und schöne Jahre voller positiven Erinnerungen. Du hast einen Job, der eigentlich optimal für dich ist und kannst dich in der Welt der Erwachsenen auch durchsetzen. Du bist geistig jung geblieben und bist sicher eine Person, die für alles sehr offen ist. Also scheint ja erstmal nicht alles schlecht zu sein, wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtet, oder? :)

Also wenn du irgendwie "lernst", dir selbst genug zu sein.. und dich auch so akzeptieren kannst, wie du bist.. und mehr auf die positiven als auf die negativen Seiten des Lebens achtest.. dann ergibt sich das mit den (gleichaltrigen) Freunden und der Liebe bestimmt auch irgendwann. Wenn es dir dann mit dir selbst besser geht, kannst du noch immer überlegen, was das Adoptieren eines Kindes betrifft.. das könntest du ja auch in 10-15 Jahren noch tun.. und um positiv zu bleiben, hast du bis dahin auch einen Lebensgefährten und bist noch immer eine super Lehrerin, was die Adoption erleichtern wird. Und wenn deine Freunde erstmal nicht gleichen Alters sind.. ist es doch auch kein Weltuntergang, oder? Dann hast du eben Kinder als Freunde.. so lange du ihnen nichts tust ist es doch völlig ok. Du scheinst diesbezüglich Angst davor zu haben, was die Anderen von dir denken.. aber was Andere von dir denken ist - so lange du keinem schadest - erstmal ziemlich egal.

Und wenn du der Nachwelt unbedingt mehr hinterlassen willst, als du eh schon hinterlässt, könntest du dir z.B. auch das Ziel setzen, deine Probleme möglichst gut zu bewältigen.. und dann ein Buch darüber hinterlassen. Somit kannst du evtl. dir selbst und Menschen mit ähnlichen Problemen helfen.

Ich finde dich jedenfalls super, also schaffst du das hoffentlich auch ;)

Na denn.. denk positiv :kiss:

LG, Lightning
Lightning
 

Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Lawliet » Fr. 30.01.2015, 14:38

@Mirai
Ich werd dich gleich privat anschreiben. Muss nicht unbedingt hier drinne stehen. ^^" ;D
Freut mich auch total, dass man mir aufgrund meines Schreibstils eine solche Sympathie zuschreibt, vielen Dank! :) Ich meine es auch wirklich nie böse und lege wohl sehr viel Wert darauf, dass niemand ein falsches Bild von mir hat. Wie eine ehemals gute Freundin mal meinte: "Du versuchst immer everybody's Darling zu sein, das nervt!" Aber eigentlich verhalte ich mich den Menschen gegenüber nur so, wie ich es auch von ihnen erwarten würde. Vielleicht sind meine Ansprüche an andere deswegen so hoch... Mag der Grund sein, warum ich wohl meine Freunde verloren habe, zumal ich mit mir und meinen Problemen zu sehr beschäftigt bin. :( Allem Anschein nach bin ich doch egozentrischer als ich dachte, alles dreht sich um mich. Irgendwie widersprüchlich, wenn es bei Kindern genau andersrum ist. Das Wohl der Kinder steht bei mir immer an erster Stelle. Für Kinder würde ich alles tun und opfern. In mir schlagen wohl wirklich zwei verschiedene Herzen.

@Atisha
Ja, so werde ich es auch machen. Sobald ich mich selbst als Gefahr für ein Kind erfahre, werde ich etwas dagegen tun. Kein Kind dieser Welt soll dafür leiden müssen, dass ich ne psychische Störung habe. :/

@Lightning
Du bist so süß. :) Ich bin dir unendlich dankbar für deine aufbauenden Worte. Du hast selbst dein Herz geöffnet und deine eigenen Probleme geteilt, um mich ein wenig zu trösten, das weiß ich sehr zu schätzen. Es tut mir aber auch leid, dass du es in deinem Leben auch nicht leicht hattest/hast. Dass du diese Stärke entwickelt hast und deinem Leben dennoch so viel abgewinnen kannst, finde ich bewundernswert. Ich hoffe, dass ich irgendwann die gleiche Stärke entwickeln werde und mich mit dem Alterungsprozess abfinden kann. Ich brauche in meinem Leben neue Aufgaben und Ziele, für die es sich lohnt, die Sichtweisen zu ändern.

Danke, dass du auch versucht hat, mir die positiven Seiten meines Daseins und somit eine andere Sichtweise aufzuzeigen. Manchmal möchte man wohl auch alles schwarz sehen. Vielleicht sage ich das jetzt aber auch nur, weil es gerade 13:32 Uhr ist, die Sonne scheint und Two Broke Girls im Hintergrund läuft. So viele Hoch und Tiefs wie ich sie an einem Tag hab, sieht das nachher wieder ganz anders aus, denn nachdenken muss ich über meinen Mist immer, auch wenn ich es am liebsten gar nicht möchte.
Vorhin saß ich im Zug neben einer Gruppe von Jungs, die sich so unbeschwert und heiter über ihren Schultag unterhalten haben. Ich konnte es mir nicht verkneifen, dem lustigen Smalltalk zu lauschen und mich grinsend daran zu beteiligen. Gleichzeitig war es aber auch wieder schmerzlich, nicht dazu gehören zu können. Als dann auch noch einer der Jungs zurücklächelte, kamen mir auch schon wieder die Tränen. Wie kann man nur so labil sein? Normal ist das nicht mehr...

So nochmal vielen Dank an euch alle!
LG
Lawliet
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Re: Hallo alle zusammen

Beitragvon Lightning » Fr. 30.01.2015, 18:33

Lawliet hat geschrieben: Ich hoffe, dass ich irgendwann die gleiche Stärke entwickeln werde und mich mit dem Alterungsprozess abfinden kann. Ich brauche in meinem Leben neue Aufgaben und Ziele, für die es sich lohnt, die Sichtweisen zu ändern.

Danke, dass du auch versucht hat, mir die positiven Seiten meines Daseins und somit eine andere Sichtweise aufzuzeigen. Manchmal möchte man wohl auch alles schwarz sehen.


Gern geschehen. Ich hoffe, du hältst die positiven Seiten deines Daseins auch gut fest :)

Und du nennst hier doch eigentlich schon 2 Aufgaben/Ziele, für die es sich lohnt, zu kämpfen. Zum Einen, das Altern etwas lockerer zu sehen bzw. die alternde "Hülle" zu akzeptieren.. zum Andern, nicht alles schwarz zu sehen, sondern auch die kleinen, positiven Dinge zu erkennen. Das verhilft dir zu mehr Zufriedenheit und innerer Stärke und Beides wären auch Ziele die du dir vornehmen kannst, um irgendwann vielleicht auch das dritte von dir genannte Ziel, nämlich ein Kind zu adoptieren, anzugehen. Dazu solltest du auf jeden Fall mit dir selbst im Reinen sein und dein Leben im Griff haben. Dass du bei deiner Sicht auf Kinder eine gute Mutter wärst und es dir gut tun würde, steht für mich eigentlich ausser Frage.

Wie du siehst, hast du eigentlich schon selbst ganz gute Ziele genannt und ich finde, dafür würde es sich durchaus lohnen, die Sichtweisen zu ändern. Du solltest dir evtl. auch ab und zu eine schöne Zukunft ausmalen, in der die von dir gesetzten Ziele erreicht werden. Das schenkt dir Hoffnung und stärkt den Willen, die Dinge auch zu erreichen.

Und um den "Gedanken" von dir nicht als unmöglich abzustempeln.. habe ich zum Thema Adoption als Single gerade folgendes gefunden:

"Ist die Adoption durch Singles möglich?
In § 1741 Abs. 2 BGB ist geregelt, dass auch unverheiratete Personen ein Kind annehmen können. Bei unverheirateten Paaren kann allerdings nur einer von beiden das Kind adoptieren. In der Regel sind die Chancen, ein Kind als Single in Deutschland vermittelt zu bekommen, sehr gering. Im Ausland sind die Chancen manchmal höher. Es kommt vor allem darauf an, mit Ausdauer und Zähigkeit nach einer unvoreingenommenen Vermittlungsstelle zu suchen."


Also wie gesagt.. je nachdem, wie ernst es dir damit ist, könnte sich das Kämpfen durchaus lohnen. Wenn nicht für eine Adoption, dann wenigstens für dich selbst ;)

LG, Lightning
Lightning
 

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