Tag 0 oder nicht?

[Sternie]

Wollte mal eure Meinung dazu wissen.. also von denen die es "einigermassen" geschafft haben damit aufzuhören (meine wegen Rückfällen)
Fängt ihr bei einem Rückfall wieder bei Tag 0 an oder wird dieser ignoriert ?

[Seelenwasser]

Bei mir kommt es sehr stark darauf an, wie schlimm der Rückfall war.
Ich weiß ja ungefähr, was normalerweise passiert und wenn es jetzt statt 10 tiefen Schnitten nur wenige leichte sind, zähle ich es eher als Zwischenfall statt Rückfall.
Kommt aber, wie gesagt, immer darauf an, wie es im Vergleich war.

[Poly]

Darf ich fragen, was für eine Rolle das spielt? Ob Tag 0 oder nicht, was bringt dir das?
Es ist doch nur ein Begriff, du hast dich dann zwar verletzt, aber das kann immer wieder mal passieren. Hautpsache man gibt nicht auf und versucht es weiter !
Ich verletze mich noch regelmäßig, aber auch wenn ich ne Woche schaffe, bin ich froh und versuche es immer wieder. Verstehst du was ich meine?
Mach dir nicht so einen Kopf drum, einfach weiter machen! Du schaffst das ! : )

[Sternie]

@ Poly

Ich versteh was du meinst und du hast da recht. Es ist nicht nur bei dem Thema so, auch bei anderen Sachen die nichts mit diesem Thema zu tun haben (wie z.B. beim Abnehmen).

Ich bin nur einfach von meinem letzten Rückfall ziemlich enttäuscht (gute Vorsätze fürs neue Jahr und so) und habe bei einem Rückfall nie bei Tag 0 angefangen,
sondern mir soz immer "eingeredet" das ich vor 6 Jahren aufgehört habe/hätte (hatte jedes Jahr so um die 2-3Rückfälle gehabt, aber keine schlimmen da ich dafür nichts mehr benutze)
Irgendwie wollt ich nie bei Tag 0 wieder anfangen, weil ich das Gefühl hatte das ich von vorne beginnen müsste.
Ich bin nur von dieser Zahl ausgegangen und habe nie verglichen wie es früher war und wie es heute ist.
Es ist wirklich egal, ob heute der 3. Tag ist (der Rückfall war am Donnerstag) oder ob es 6 Jahre sind.

Danke!
Ich war "blind"

[Poly]

Ach komm, 2-3 Rückfälle pro Jahr sind doch gar nichts...sei stolz! Das ist sehr gut und ich bewundere, dass du es schaffst! : ) Sei nicht enttäuscht..es ist schwer... du bist stark.
Mach dir da nicht so einen Kopf, es kann passieren.

[Blume]

Wenn man 6 Jahre clean ist und 2 bis 3 Mal im Jahr noch was passiert, darf man ruhig von Zwischenfällen sprechen.

Und im Übrigen finde ich diese Unterscheidung enorm wichtig. Beim Begriff "Rückfall" klingt etwas sehr Negatives mit. Man ist einen Schritt zurück gegangen, hat versagt und muss nun wieder ganz von vorn anfangen. Dabei ist es so ja eigentlich nicht. Der Unterschied zwischen Rückfall und Zwischenfall besteht darin, was man danach macht. Wenn man sich wieder aufrappelt und es bei einer Verletzung bleibt - warum soll es dann ein Rückfall sein? Ein Rückfall wäre es, wenn du komplett in alte Verhaltensmuster zurückrutschst, sprich dich wieder sehr regelmäßig verletzt. Das scheint ja bei dir nicht der Fall zu sein.
Bei Tag 0 anzufangen, erscheint mir hier also nicht gerechtfertigt. Das klingt wie eine Resignation, ein Aufgeben. 6 Jahre klingen doch viel toller und die darfst du dir ruhig zugestehen!

Übrigens handhabe ich das ganz genauso. Bin im April seit 3 Jahren clean, aber trotzdem gab es seitdem jedes Jahr genau einen Zwischenfall, wo ich also wirklich wieder geschnitten habe.

[Sternie]

@ Poly
Danke.. lieb von dir

@ Blume
Deine Definition von Rückfall ist ziemlich passend.
Das was bei mir war als Zwischenfall zu bezeichnen passt eher.



Aber Poly hatte schon recht damit das es eig egal ist, ob man bei Tag 0 anfängt oder die ganze Zeit nimmt.

Trotzdem stören mich diese Zwischenfälle, weil man irgendwann davon einfach 100% los sein will.
Ich bezweifel aber langsam das es sowas überhaupt gibt.
Mein Freund hat mir mal vorgeschlagen meinen linken Unterarm zu tattoowieren, damit das 1. die Narben verdecken soll und 2. das es mich eben vor einen Zwischenfall oder auch Rückfall hindern soll, da man eben nicht unbedingt ein Tattoo zerstören will.
Ich find die Idee eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie mir die Möglichkeit zu nehmen es wieder zu tun... stört mich irgendwie.
Oder was meint ihr von dieser Idee? Oder wäre es erst etwas um irgendwann "richtig" damit abzuschließen?

[Carmen]

Zu dem Tattoo: du wirst immer Stellen finden um dich zu schneiden, es muss nicht der Unterarm sein. Wenn der Druck zu groß ist, zerstörst du auch ein Tattoo. Das wäre meine Meinung.

Ich glaube, es ist sehr schwer, komplett loszukommen. Daher ist 1x/Jahr seeeehr gut.

[Poly]

Ja, gibt ja viele Stellen...ich schneide ja auch überall wo ich dran komme Wenn du ein Tattoo hast, gehst du ja auf andere Stellen über, würde ich sagen, oder? Ich würde das so zumindest machen, weil ein Tattoo wäre mir dann zu schade um zu zerschneiden.
Geht es dir darum um die Narben zu verdecken?
Leider bleiben Narben, triggern sie dich stark, oder warum willst du sie weg haben?

[Panvie]

Hallo erneut. :)

Dem Tattoo-Thema stimme ich zu. Ich habe bei einer Freundin schon Narben an den unteren Extremitäten (Oberschenkel und Kniekehle) gesehen.

Zu zählen, wie lange du dem Drang entgehst oder diesen hinauszögerst, ist ja eine Art eigene Bestätigung, oder eben Motivation. Ich finde, du solltest nicht ganz so streng mit dir sein und kleinere Rückschläge als Malheur verbuchen. Der Sinn dahinter ist ja nicht, dass du dich selbst fertig machst, schätze ich.

Der Wille, das Verhalten langsam zurück gehen zu lassen, macht da wohl den größten Teil aus - und den hast du ja. ;)

Viele Grüße

[Sternie]

Also mir persönlich geht es nicht darum irgendwie Narben zu verstecken oder sonstiges.
Wer damit nicht klar kommt, soll es lassen. Natürlich bin ich manchmal traurig, wenn ich die Narben sehe, aber das gehört dazu.
Ich mag eben Tattoos (wollte sogar immer dort eins, aber habs nie gemacht wegen den Wunden usw), aber bei meinem Körper habe ich nicht so die Möglichkeiten (durch diese Streifen und wenn man darauf tattoowiert, dann verschwimmt die Farbe ).
Dazu muss eben nur mein linker Arm drunter "leiden" (habe auch schon an anderen Stellen, aber irgendwie ist das nicht das gleiche )
Nur wenn ich mich wirklich an dieser Stelle tattoowieren würde, müsste ich eben richtig davon los lassen, weil mein Tattoo würde ich niemals zerschneiden (da würde ich mich danach viel zu sehr hassen).
Bei anderen Stellen weiß ich das es mir nicht so viel bringt und deswegen will ich mir meine "Lieblingsstelle" nicht nehmen.