Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
Wichtig: Bitte keine Bilder von SVV zeigen und kein Pro-SVV!

Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon Kris » Mo. 06.01.2014, 22:40

Ich habe damit angefangen, als ich ca 14 war und das meistens aus Wut auf meine Mutter. Aber eben immer nur mit einer Nähnadel, einem Zirkel, Sicherheitsnadeln und nur sehr leicht, so, dass fast keine Narben davon zu sehen sind.
Zu der Zeit hatte ich auch eine tolle Freundin, mit der ich darüber reden konnte, die das aber viel exzessiver ausgeführt hat als ich damals.
Nachdem Ich dann ziemlich mies von meinem ex behandelt worden war und mich in einige One-Night-Stands geflüchtet hatte verschlimmerte sich mein Ruf an der Schule drastisch und ich verlor fast alle meine Freunde weil ich ihnen plötzlich peinlich war. Auch die vorhin genannte Freundin war plötzlich keine mehr und sagte mir mehr als deutlich, wie ekelhaft und abscheulich sie meine Narben fand.
Da wurde es dann plötzlich viel schlimmer. Die Wunden wurden tiefer, das Verlangen immer stärker.
Ich habe kein Problem vor dem ich mich in SVV flüchte. Es ist eher ein allgemeiner Zustand der Lethargie und Antriebslosigkeit, dem ich entfliehen will.

Ich habe Angst, dass es noch schlimmer wird und gleichzeitig halte ich es irgendwie für unausweichlich.
Ich habe Angst, dass jemand die Wunden sehen könnte.

Ich habe schon überlegt bei meiner Hausärztin eine Turnbefreiung zu holen, aber als ich das Thema SVV einmal angedeutet habe hat sie sehr ablehnend reagiert und ich möchte eigentlich nicht mit ihr darüber reden.
Meine Vertrauenslehrerin hat mir auch einige Adressen gegeben, wo ich mir Hilfe holen könnte, aber bei den meisten werden die Eltern informiert, was ich auf keinen Fall möchte.

Jetzt wollte ich hier fragen ob jemand weiß wohin ich mich wenden kann (ich wohne in Wien) oder, das habe ich mir auch überlegt, ob ich, da ich ja 17 bin, noch ein Jahr warten sollte damit meine Eltern davon nichts erfahren.
Kris
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon Blume » Di. 07.01.2014, 19:27

Es gibt sehr viele Beratungsstellen, die nicht verpflichtend sind und aufgesucht werden können, ohne dass deine Eltern informiert werden. In Deutschland heißt eine solcher Beratungen "pro familia". Gibt es das auch in Österreich?

Schau mal, vielleicht könnte dir der Link helfen: http://www.beratungsstellen.at/wien

Es gibt sicher viele Beratungsstellen, wo man hingehen kann, ohne dass die Eltern davon wissen.

Aber warum willst du deine Eltern eigentlich nicht einweihen, das erleichtert oft vieles?
Blume
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon lost_hope » Di. 07.01.2014, 22:38

Auf jedem fall gibt es in österreich promente! Du kannst sogar mit ihnen über emails kontaktieren und sie helfen dir vertraulich. Ich weiß nicht ob es in wien auch eine schulpsychologie gibt wie in oö. Da könntest du auch einmal kontakt aufnehmen. Die helfen nicht nur bei schulischen problemen und wenn du die bitte hast, dass sie die eltern nicht informieren, werden sie das auch nicht tun.

Ich finde es gut, das du dir helfen lassen willst :) das ist der richtige weg! Ich hoffe meine info konnte ein bisschen helfen. Viel glück :)

Lg lost_hope
lost_hope
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon Kris » Di. 07.01.2014, 23:14

Blume hat geschrieben:Aber warum willst du deine Eltern eigentlich nicht einweihen, das erleichtert oft vieles?


Erst mal danke für deine liebe Antwort. Ich schau mich gleich mal auf der Seite um.
Es ist so, dass meine Mutter vor einem halben Jahr ihren Job verloren hat, sie in der Arbeitslosen festhängt und vor kurzem Vater, Onkel und Tante von ihr verstorben sind, mit denen sie früher große Probleme hatte (Misshandlungen und dergleichen) außerdem hat sie immer schon von mir erwartet, dass ich versage.

Mein Vater hat nach der Scheidung von meiner Mutter und der damit verbundenen Trennung von seinen Kindern sowieso das Gefühl sich nicht genug um uns zu kümmern, obwohl ich seit kurzem bei ihm wohne. Seine finanzielle Lage ist miserabel und sein bester Freund hat vor ca einer Woche Suizid begangen. Ich möchte ihm einfach nicht noch mehr Sorgen bereiten.

Und meine kleine Schwester ist einfach ein kleines, unschuldiges, naives Mädchen, das ich mit nichts auf der Welt belasten möchte.

Tut mir Leid für den elendslangen Text, aber ich merk erst jetzt wie gut es tut offen darüber schreiben zu können.
Kris
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon Kris » Di. 07.01.2014, 23:35

lost_hope hat geschrieben:Ich weiß nicht ob es in wien auch eine schulpsychologie gibt wie in oö. Da könntest du auch einmal kontakt aufnehmen. Die helfen nicht nur bei schulischen problemen und wenn du die bitte hast, dass sie die eltern nicht informieren, werden sie das auch nicht tun.


Leider habe ich Erfahrungen bezüglich Schulpsychologen und hatte bis jetzt immer das Gefühl, dass sie sich eigentlich überhaupt nicht interessieren. Ich hab darüber schon mir einer "Vertrauenslehrerin" geredet, deren Ausbildung gerade mal aus ein paar Zusatzkursen besteht, bei ihr hab ich mich auch recht wohl gefühlt, aber sie war sehr unsicher und hat dann auch mit meiner Klassenlehrerin geredet, obwohl ich sie gebeten habe mit niemandem zu sprechen.

Trotzdem danke für deine Tipps :kiss:
Kris
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon BrokenAngel » Fr. 10.01.2014, 21:34

Hallo Kris.
Dass du versuchst, dir Hilfe zu holen, ist ja schon einmal der erste große und vor allem RICHTIGE Schritt, den du jetzt machst, da kannst du dich wirklich selbst loben. So weit kommen viele nicht.
Beratungsstellen gibt es wirklich einige und da du in einer großen Stadt wie Wien wohnst, hast du auch einen ziemlichen Vorteil, denn dort gibt es bestimmt einige Stellen.
Schulpsychologen sind wirklich nicht immer die beste Wahl, gerade deswegen, weil sie keine oder auch wenig Erfahrung mit dem Thema haben.
Es ist vielleicht nicht für jeden das Richtige, aber auch im Internet gibt es tolle Foren, in denen du dir Hilfe holen kannst. Allerdings haben die relativ wenig mit wirklichen Einrichtungen (Psychatrie und so..) zu tun, hauptsächlich sind sie eigentlich dafür da, dass dir ein Berater (meistens nach dem Peer-Berater-System, also von Gleichaltrigen und da du 17 bist, ist das kein Problem, die meisten gehen bis 21 oder 25) zur Seite gestellt wird, dir zuhört, dich unterstützt und dir auch wertvolle Tipps gibt.
Ich finde es eine sehr gute Idee, aber wie gesagt, es ist nicht für jeden etwas.

Empfehlen würde ich dir aber zum Beispiel Youth-Life-Line:
http://www.youth-life-line.de/home.html
oder auch U25
http://www.u25-deutschland.de/

Der riesige Vorteil ist natürlich, dass deine Eltern auf keinen Fall was mitbekommen werden und es absolut anonym ist. Ich habe mir auch dort Hilfe geholt, es ist wirklich sehr hilfreich, wenn du gerade niemanden zum Reden hast.
Allerdings ist es natürlich auch nur über das Internet. Vielleicht ist es ja etwas für dich. Hoffe, ich konnte helfen :) LG
BrokenAngel
 

Re: Hilfe ohne Eltern? *evtl. triggernd*

Beitragvon Kris » Fr. 10.01.2014, 22:41

BrokenAngel hat geschrieben:Der riesige Vorteil ist natürlich, dass deine Eltern auf keinen Fall was mitbekommen werden und es absolut anonym ist. Ich habe mir auch dort Hilfe geholt, es ist wirklich sehr hilfreich, wenn du gerade niemanden zum Reden hast.
Allerdings ist es natürlich auch nur über das Internet. Vielleicht ist es ja etwas für dich. Hoffe, ich konnte helfen :) LG

Vielen, vielen Dank für die Links. Ich werd gleich mal draufschauen wie das so ist :)
Kris
 


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