Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
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Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Di. 09.07.2013, 21:30

Hallo,

ich wollte hier eigentlich nur was loswerden, vielleicht interessiert es ja jemanden :)) Und ein paar *daumendrück* könnte ich auch gebrauchen ;)
Also... ich habe mich gestern abend, nach einem gelungenem Schützenfest, aber leider nicht SVV-freien Tag dazu entschlossen, meiner Lehrerin davon zu erzählen. Ich war mega nervös, konnte nix essen (kann ich immer noch nicht wirklich...), habs aber hinter mich gebracht. Naja, muss das jetzt Mama beichten und dann werde ich wohl mal zu einem Psychologen (oder so) gehen.
An sich alles schön und gut, aber ich habe so Angst vor der Reaktion meiner Mutter :(
Ansonsten hatte meine Lehrerin von einer psychatrischen Praxis, dem schulpsycologischem Dienst und einer Ambulanz gesprochen. Wo ist der Unterschied? Also so die Feinheiten meine ich.

LG Carmen
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Liaa » Di. 09.07.2013, 21:38

Hallo,
also erstmal hast du großen Respekt von mir, dass du dich getraut hast mit deiner Lehrerin über deine Probleme zu sprechen. Ich hab das auch gemacht und dann sollte ich das auch machen und hatte natürlich auch richtig Angst vor den Raektionen meiner Eltern. Am Anfang waren sie seht geschockt und alles, aber letztendlich wollten sie auch nur, dass mir geholfen wird und ich denke, dass wird bei deiner Mutter auch so sein. Mach es nur nicht so wie ich und warte damit zu lange, bei mir hatte es die Folgen, dass meine Lehrerin ohne das ich das wusste bei uns angerufen und meinen Eltern alles erzählt.. Und das würde ich dir gerne ersparen :) Ich wünsche dir viel Glück dabei und du schaffst das schon.

Und zu dem anderen: Kennst du denn die Unerschiede im allgemeinen? Sonst hör dir das doch alles erstmal überall die Vor- und Nachteile und überlege dann, was dir am besten gefällt :)

LG
Liaa
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Di. 09.07.2013, 22:12

Ich hab mir jetzt überlegt, zusammen mit meiner Lehrerin und meiner Freundin (die war heute auch dabei) mit Mama zu sprechen. Alleine bring ich das nicht.

Und gute Idee, das werden wir dann ja wahrscheinlich zusammen klären. Bist du jetzt denn beim Psychologen o.ä.?
Ich hab mich eben bei einer Klinik in der Nähe umgeguckt, die eine Jugendpsychatrie hat... wollte mal gucken, was das so ist.
Kommt man, wenn man sich da einweisen lässt oder so, jederzeit raus? Ich fürchte, ich hab zu viele Schauergeschichten über Psychatrien etc. gelesen :(
Ich nehme mal an, dass es auf Termine bei einem Psychologen raus läuft... aber da bin ich mir auch nciht sicher, alles neu für mich :)
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon senta » Di. 09.07.2013, 23:33

schulpsychologischer Dienst:
Berater, die dir helfen können, eine Behandlung zu beginnen, dich unterstützen beim Gespräch mit deiner Mutter zB, das ist keine Therapie/Behandlung

Psychiatrische Ambulanz:
eine Ambulanz in einer Psychiatrischen Klinik, wo du im Notfall hin kannst, wenn du nicht weiter weißt,
in psychiatrischen Ambulanzen gibt es meist aber auch offene Praxen,
in denen Psychotherapeuten oder Psychiater arbeiten, die auch Patienten behandeln,
die nicht in der Klinik sind

ein Psychiater ist ein Arzt (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie heute meist)

ein Psychologe ist kein Arzt

SvV ist allerdings eine ernste psychische Erkrankung, die eher von einem Psychiater behandelt werden sollte, also einem Arzt, bestenfalls natürlich begleitet von einer Psychotherapie
senta
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Liaa » Mi. 10.07.2013, 01:10

Das ist gut. Eine Freundin kann dir dann halt geben :)

Bei mir ist das alles auch noch nicht so lange her. Ich war erst bei einem normalen Psychologen, aber der hat mich nicht verstanden und jetzt habe ich den gewechselt. Und er und meine Eltern wollen, dass ich in eine Klinik komme. Es ist aber noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich dahin gehe, weil ich echt Angst habe.
Am besten solltest du erstmal, nachdem du deiner Mutter davon erzählt hast, ein paar Probestunden beim Pychologen machen, die bekommt man immer. Der bietet der dir dann auch an, was du machen kannst und was am besten für dich ist und dann kannst du dich immer noch entscheiden :)
Liaa
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Mi. 10.07.2013, 21:17

Ja, ein bisschen moralische Unterstützung ist gut zu gebrauchen... Ich bin so nervös wegen morgen :(

@senta
ausführliche Antwort :) supi, danke :)
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon GLaDOS » Do. 11.07.2013, 15:49

Wie lief es heute?
GLaDOS
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Fr. 12.07.2013, 14:54

Meine Mutter war ziemlich schockiert und so, aber meine Lehrerin hat lange mit ihr geredet und ich glaube, das hat sie besser gemacht, als ich es je gekonnt hätte.
Ich wurde danach von der Schule befreit, auch weil ich Sport hatte, und hab noch viel mit Mama geredet darüber, und ich glaube, sie hat es zumindest (ganz gut) aufgenommen.
Ich denke, alles in allem war es befreiend und endlich mal ein Grund zur Hoffnung :)
Heute noch mit Papa reden (der weiß es zwar, aber war über Nacht weg) und dann noch meine kleine Schwester...
Was haltet ihr davon, von neuen Verletzungen "sofort" meiner Mutter etwas zu erzählen? Ich bin mir da nicht so sicher...
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Liaa » Fr. 12.07.2013, 16:14

Freut mich zu hören, dass alles relativ gut gelaufen ist und es Grund zur Hoffnung gibt :)

Ich erzähle meine Mutter nichts von neuen Wunden. Sie weiß zwar, dass ich das mache, aber ich finde, dass würde sie nur mehr belasten, wenn ich jedes mal davon erzählen würde. Aber das muss jeder selbst entscheiden :)
Liaa
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Fr. 12.07.2013, 23:27

Da hast du natürlich Recht :) Drängt sie dich zum Arzt, oder so?

Und ich bin so froh, dass es auch mit Papa ganz gut geklappt hat, er meinte, er würde gerne mal mit mir darüber reden :)
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Blume » Sa. 13.07.2013, 10:45

Hut ab, dass du das alles so klasse gemeistert hast! Ich glaube, es war auch eine gute Idee, deine Lehrerin mit zu dem Gespräch mit deiner Mutter zu nehmen. Denn sie ist eine objektive und erwachsene Person, die deiner Mama Halt geben konnte. :cuddle:

Ich verletze mich nicht mehr selbst, allerdings gab es auch während der SvV-freien Zeit zwei Ausrutscher. Die habe ich meiner Mutter sofort "gebeichtet", weil ich mich einfach nicht wieder in ein Lügennetz verstricken wollte und ich es befreiend fand, diese große Last nicht mehr mit mir allein rumschleppen zu müssen. Aber das waren bei mir eben auch Ausnahmen. Wenn du dich noch sehr regelmäßig selbst verletzt, würde ich davon absehen, deine Mama immer direkt einzuweihen. Ich glaube, für eine Mutter ist das mehr als schmerzhaft, wenn sie fast jeden Tag die frischen Wunden ihrer Tochter sehen muss. Aber wenn du meinst, deine Mama hält das aus und wenn du dich dadurch erleichterter fühlst, dann spricht auch nichts dagegen, ihr davon zu erzählen.

Zum Thema Psychiatrie möchte ich mich nochmal äußern, da wir ja, glaube ich, im gleichen Alter sind und ich auch schon in einer Kinder - und Jugendpsychiatrie war. Es gibt wirklich viele Schauergeschichten über Psychiatrien. Leere Blicke, weiße Kittel, kalt-grüne Wände, ans Bett gefesselte Patienten ... Ich glaube, so etwas gibt es auch, aber eher weniger in Jugendpsychiatrien. Als ich mir meine damalige Station angesehen habe, war ich mehr als überrascht davon. Alles wirkte sehr gemütlich, sehr wohnlich, gar nicht krankenhausmäßig. Die Zimmer waren groß und freundlich, die Wände im Flur waren mit Bildern von Patienten geschmückt, der Tagesraum war in den Flur integriert, zusammen mit der offenen Küche. Und dann gab es noch den Fernsehraum. Den Hof mit einem Spielplatz und Basketballfeld haben wir mit einer anderen Station gemeinschaftlich genutzt. Als ich dann richtig dort eingezogen bin, habe ich mich bald richtig wohl gefühlt. Mir haben die Therapien viel geholfen und es hat mir richtig gut getan, ständig von Gleichaltrigen umgeben zu sein. Ich habe also sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Das kann man aber nicht generell sagen, weil es auch darauf ankommt, wie die Mitpatienten so drauf sind. Meistens ist es so, dass man mit den ADHS-Patienten eher schlechter auskommt, weil sie so zappelig und unruhig sind. Das kann man also vorher nicht sagen, welche Mitpatienten man "erwischt". Außerdem war ich auf der offenen Station, das heißt, ich hatte mehr Freiräume. Wir hatten bspw. Stadtausgang ohne Aufsicht, konnten regelmäßig Besuch empfangen und die Türen waren immer geöffnet. Dann gab es noch die Notfallstation, das war die geschlossene Station. Auch dort ist es nicht wie im Gefängnis, aber vor allem am Anfang kann man nicht so häufig Besuch kriegen und man hat weniger Stadtausgang. Auf der Notfallstation sind meistens Suizidgefährdete, Drogenabhängige oder manchmal auch geistig behinderte Menschen. Auf der offenen Station sind dann meist eher die SvVler, Essgestörten, Patienten mit ADHS oder Zwangsstörungen usw. Auf der offenen Station konnte man die Therapie auch jederzeit abbrechen, wenn man nicht mehr konnte. So war das jedenfalls bei mir. Vielleicht hat die Jugendpsychiatrie bei dir ja ein anderes Konzept, eine andere Aufteilung etc. Fakt ist: Egal, wo du hin kommst, egal auf welcher Station du bist - es ist nicht wie im Gefängnis. Niemand wird dich dort festhalten, zu irgendwas zwingen usw.!

Ich hoffe, ich konnte dir deine Angst jetzt ein bisschen nehmen. :kiss:
Blume
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Sa. 13.07.2013, 14:40

Konntest du Blume :) :kiss: Mal gucken, was da so raus kommt, bei den Gesprächen mit dem Arzt und ob sowas überhaupt in Frage kommt.
Wie sieht das da eig mit Telefon/Handy/Internet aus? :)

Ich werde es ihr, glaube ich, nur auf Nachfrage ein paar Tage später sagen oder so und die frischen Wunden sieht sie sowieso nicht.
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Blume » Sa. 13.07.2013, 15:26

Das ist gut. Ich hatte ja sehr viel geschrieben ... ^^
Also ich durfte mein Handy damals den ganzen Nachmittag haben und musste es abends wieder abgeben. Man darf auch seinen Laptop mit hinbringen, aber das hab ich nicht gemacht (Wie bin ich damals ohne Laptop ausgekommen??!!). Außerdem gabs noch ein Festnetztelefon auf der Station an sich. ;)
Blume
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Carmen » Sa. 13.07.2013, 15:30

Und dann kommt meine 3 Zeilen-Antowrt :$

Hört sich gut an... zum Schreiben mit Freunden ist mir mein Handy doch iwie wichitg :) Und Laptop hört sich auch gut an :)

Danke :cuddle:
Carmen
 

Re: Gute Nachrichten :) Und ein paar Fragen

Beitragvon Liaa » Sa. 13.07.2013, 20:53

Meine Mutter drängt mich jetzt nicht direkt zum Arzt. Ich will ja selber, dass mir geholfen wird, aber meine Pychologin ist nicht grade die beste.. Deswegen überlege ich ja auch mich stationär behandeln zu lassen. Wäre wahrscheinlich auch am besten, meint die Ärztin auch.
Aber hör dir einfach alles erstmal an, was der Arzt so zu dir sagt und viel Glück :) Ich kann deine Situation sehr gut verstehen :)
Liaa
 

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