Was hilft euren Angehörigen/Mitwissern?

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
Wichtig: Bitte keine Bilder von SVV zeigen und kein Pro-SVV!

Was hilft euren Angehörigen/Mitwissern?

Beitragvon Seelenwasser » Sa. 11.05.2013, 22:29

Ich wollte mal fragen, was euren Angehörigen bzw. Mitwissern hilft, mit eurem SVV umzugehen?

Ich habe zwar die Liste auf rotelinien.de gelesen, aber vielleicht gibt es von eurer Seite noch was Konkretes, was ihnen erfahrungsgemäß helfen könnte?
Meine Chefin weiß ja von meinem SVV und fühlt sich total hilflos, weil sie mir gerne helfen bzw. was Gutes tun würde, aber nicht weiß, was und ich ihr auch nichts sagen kann, da ich das erste Mal die Erfahrung mache, dass mir jemand wirklich helfen WILL. Und mich macht es traurig, sie so verzweifelt zu sehen.
Zuletzt geändert von Seelenwasser am So. 12.05.2013, 21:26, insgesamt 2-mal geändert.
Seelenwasser
 

Re: Was hilt euren Angehörign/Mitwissern?

Beitragvon Hexlein » So. 12.05.2013, 12:38

Hey Seelenwasser :wink:

Ich habe eigentlich so gut wie niemanden eingeweiht bist auf ein paar Menschen denen ich wirklich vertraue. Darüber reden tun wir nicht, es gibt nur eine Person mit der ich ab und zu darüber rede (Tante). Dieser sage ich auch immer wenn ich mich mal wieder verletzt habe und dadurch ziemlich depri deswegen drauf bin. Allerdings weiß ich nicht wie sie damit umgeht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich ihr es damals erzählt habe. Die erste Reaktion war auch anders als ich sie erwartet hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass sie einfach nur schockiert ist und mir am Ende Vorwürfe macht. Das Gegenteil war der Fall.... Es folgten solche Fragen wie: Wie lange machst Du das schon? Was genau machst Du? Warum machst Du das und was fühlst Du genau dabei? Erst nachdem ich versucht habe zu erklären warum ich mit dem SvV angefangen habe, hat sie mir ihre Meinung dazu gegsagt und auch versucht mir zu helfen. Was sie auch immer noch macht, allerdings sagte sie auch mal das sie bei diesem Thema echt an ihre Grenzen gestoßen sei und mir allein da nicht rauß helfen kann. Seit dem war ich mit ihr schon bei einer Beratungsstelle und wir versuchen das irgendwie in den Griff zu bekommen.
Wie sie damit umgeht kann ich nicht wirklich sagen, nur dass sie wenn wir beispielsweise per Handy schreiben und sie weiß das es mir schlecht geht, auch davon ausgeht das ich mir weh tue. Aus diesem Grund versucht sie mich abzulenken und auf positive Gedanken zu steuern. Aber wir reden definitiv nicht direkt und ständig darüber. Sie fragt mich auch nicht ständig ob ich wieder irgendwas gemacht habe oder so... Wenn ich ihr ertwas erzähle, dann von mir aus und aus freien Stücken.
Dennoch weiß ich, dass sie auch nicht so recht weiter weiß und sie will mir auch immer helfen aber bei diesem Punkt weiß sie nicht wirklich weiter.
Ich weiß das ist jetzt nicht wirklich eine Antwort auf deine Fragen, :roll: aber ich dachte mir das es vielleicht auch irgendwie dazu passt.
Dises Thema finde ich definitiv wichtig und dementsprechend gut ist es, dass es hier mal jemand anspricht und fragt. Danke für diesen Beitrag Seelenwasser. . . . :)
Hexlein
 

Re: Was hilft euren Angehörign/Mitwissern?

Beitragvon Blume » So. 12.05.2013, 16:09

Ich glaube, meiner Mama hat es ganz gut geholfen, wenn ich mit ihr gesprochen habe. Das stellt für mich immer noch ein Problem dar, weil es oft einfach nicht geht und da so eine Blockade entsteht, wenn ich mit ihr über meiner Probleme reden will, aber ich habe gemerkt, dass sie dann ein wenig beruhigter war/ist, weshalb ich mich jetzt öfter überwinde. Außerdem hat es ihr (und auch mir) geholfen, wenn ich ihr imme gleich gesagt habe, wenn ich mich geritzt habe. Ich glaube allerdings, dass das wiederrum auch sehr belastend sein kann, wenn man sich z.B. jeden Tag ritzt. Aber ich habe mich zu der Zeit schon nur noch sehr selten geritzt, weshalb das ging. Und für meine Mama war es dann ein Vertrauensbeweis, wenn ich es ihr erzählt habe und sie wusste, dass ich es ihr sage, wenn irgendwas passiert war. Ich glaube, das ist auch alles, was man für Angehörige tun kann. Wenn man weiß, dass man oft rückfällig wird und immer wieder bei Null starten muss, sollte man seiner Familie/seinen Freunden nicht versprechen, damit aufzuhören. Man kann nur versuchen, offen damit umzugehen (soweit das eben möglich ist), zumindest bei den Menschen, die es wissen und die sich Sorgen machen. Ich glaube, Offenheit vermittelt in dem Moment auch eine gewisse Sicherheit, denn wer viel darüber spricht, macht ja klar, dass er auch in schwierigen Situationen reden kann. Und ich denke, man sollte auch Aufklärungsarbeit leisten. Warum fängt man überhaupt an, sich zu verletzen? Warum macht man es heute? Bei wem liegt die Schuld/kann man überhaupt jemandem die Schuld geben? Wenn die Angehörigen viel darüber wissen, fühlen sie sich vielleicht auch sicherer und können nachvollziehen, was in einem vorgeht.
Das sind jetzt alles natürlich Tipps, bei denen man sich sehr öffnen muss. Ich weiß nicht, in wie weit du das kannst, Seelenwasser. Ich denke, vorrangig sollte es dir damit gut gehen und wenn du nicht bereit bist, so private Sachen mit deinen Angehörigen zu teilen, ist das okay. Aber ich habe sehr positive Erfahrungen damit gemacht, mit anderen zu sprechen. Das nimmt mir die Angst bei möglichen Rückfällen und meinen Eltern diesen Schockmoment, sollte es mal wieder passieren.
Tja, und ansonsten eben die gewöhnlichen Dinge - Zimmertür nicht abschließen und sowas eben.
Blume
 

Re: Was hilft euren Angehörigen/Mitwissern?

Beitragvon Nick » Sa. 25.05.2013, 13:00

Meinen angehörigen hilft es schon, wenn ich überhaupt mal wieder zur schule gehe und nicht nur in meinem neuen haus oder der apotheke rumhänge. :roll:
Nick
 


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