versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
Wichtig: Bitte keine Bilder von SVV zeigen und kein Pro-SVV!

versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Hexlein » Sa. 23.02.2013, 14:10

Ich hab es lange durchgehalten (ca. 2 1/2 Monate), doch ich habe wieder angefangen mich zu kratzen und bin mittlerweile zum ritzen übergegangen. Allerdings bin ich nicht mehr an meinen Armen tätig, sondern am Oberschenkel...denn da bekommt es niemand zusehen. Die Wunden sind noch nicht tief, aber ich glaube es ist nur noch eine Frage der Zeit bis es immer tiefer in die Haut geht.
Die Frage ist nun: Soll ich mir professionelle Hilfe suchen? Ich habe Angst davor...sehr große. Den nötigen Beistand einer Person würde ich bekommen...diese ist der Meinung, ich sollte mich entscheiden ob ich nicht langsam oder besser gesagt so schnell wie möglich mir Hilfe hole.
Was habt ihr für Erfahrungen und was würdet ihr raten?

Viele Grüße vom Hexlein
Hexlein
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon TickTack » Sa. 23.02.2013, 14:26

Hallo Hexlein,

finde es gut, dass du dich mitteilst!

Hm das Thema mit der Hilfe holen :| Ich denke es ist immer ein guter Weg, wenn man das tut. Denn meine Erfahrung sagt mir leider auch, dass aus Kratzen und Schneiden leider schnell wieder tiefe Schnitte werden. Und wenn man das irgendwie verhindern kann, ist das denke ich eine wichtige Sache.
Ich muss aber auch sagen, dass ich es zB. nie geschafft habe, Stopp zu sagen und in ne Beratung zu gehen. Es ist halt einfach wie du auch sagst super schwer. Aber es geht. Bitte pass gut auf dich auf. Je eher man den Schritt macht, umso besser... umso mehr Haut "beschützt" man vor sich selber und umso schnell kann man Wege daraus finden.

Könnte dich denn die Person von der du sprichst begleiten und unterstützen?

:troest:
TickTack
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Hexlein » Sa. 23.02.2013, 14:31

Hallo @TickTack

Die Person würde mich begleiten und unterstützen. Eigentlich wartet diese nur noch auf grünes Licht meiner Seite. Doch das fällt eben sehr schwer. Denn ich schäme mich beispeilsweise vor einem Arzt etc. zu meinem Problem zu bekennen. Habe Angst vor dem Blick und der Reaktion. Das ganze einer "fremden" Person zu erzählen, dieser Gedanke ist wirklich eigenartig. Aber was bleibt mir für eine andere Wahl? Vermutlich keine....entweder ich mache weiter und der Teufelskreis wird schlimmer oder ich ziehe nie Notbremse solange es noch geht.
Hexlein
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon TickTack » Sa. 23.02.2013, 14:47

Hey,

ich hatte bis jetzt ungefähr 3-4 Mal die Situation, dass ein Arzt oder eine Schwester meinen Arm gesehen hat (fast immer beim Blutdruck messen). Es waren nie Ärzte die irgendwas mit Psychologie am Hut haben. Ich kann dir sagen, dass außer einem mal nicht ein Wort darüber gefallen ist, was da zum Vorschein kam. Und auch wirklich nur einmal nachgefragt wurde (das hat mich sehr getroffen, aber mittlerweile weiß ich was fürn unsensible A...loch dieser Arzt ist). Was ich damit sagen will: Die haben gar nicht den Anspruch und das Interesse daran, alles zu sehen und alles zu wissen. Ein Psychologe weiß, worum es sich handelt, der wird es nicht sehen wollen! Und wenn doch würd ich mich stark wundern, was das fürn Arzt ist :roll:

Ja es ist schwer, Fremden davon zu erzählen. Aber versuch dir auch bitte da vor Augen zu halten, dass du es nicht irgendwem erzählst, sondern Leuten, die den Beruf gewählt haben weil sie Interesse haben und nicht weil sie mit Vorurteilen und blöden Sprüchen um sich werfen wollen.
Niemand kann dich zwingen, dort alles zu zeigen und zu sagen. DU bestimmt, wie weit es geht.

Ich denke eine Wahl hat man immer. Und ich bin auch wirklich die letzte die schreit "zum Psychologen zu gehen ist super".. aber ich wünschte oft ich hätte es je irgendwan man getan, denn es hätte vieles verhindern können! Und das kann es be dir vllt auch?
TickTack
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Hexlein » Sa. 23.02.2013, 15:03

Ja, ich habe die Wahl und vielleicht hilft es ja.
Ich meine, wenn man es nicht probiert kann man es nicht wissen. Hinterher kann immer noch gesagt werden das es falsch war sich Hilfe zu holen.
Hexlein
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon TickTack » Sa. 23.02.2013, 15:08

Ich denke die Erfahrung zu machen und es zu versuchen ist wichtig! Wie es laufen wird und was dabei rauskommt, weiß man vorher leider nie :|
Aber du hast völlig Recht, du allein entscheidest! Und wenn es dir nicht gefällt bei Arzt/Berater XYZ, dann gibt es meist noch andere. Ich finde es toll, dass du dir das alles gut überlegst und es dir vornimmst. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es dir zutraust und es packst.

Berichtest du uns, wie es weiter geht?

Dass du wen an deiner Seite hast ist auch super gut, manchmal braucht es jemanden, der einen etwas anstubst :wink:
TickTack
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Hexlein » Sa. 23.02.2013, 15:15

Wenn ich den Schritt wage, dann werde ich definitiv davon berichten. ;)

Danke Dir @TickTAck für deine ehrlichen Antworten. ;)
Hexlein
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon TickTack » Sa. 23.02.2013, 17:14

Gern ! Ich wünsche dir viel Kraft, du packst das.
TickTack
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Blume » So. 24.02.2013, 13:24

Hallo Hexlein. :)
Früher war es mir auch unangenehm, Psychiatern oder Psychologen meine Schnitte zu zeigen. In der Regel wollen die das, wie TickTack schon gesagt hat, gar nicht sehen, es ging ihnen bei mir bloß darum, mal abzuchecken, ob ich vielleicht noch offene Wunden habe, die versorgt werden müssen. Deshalb hab, was das angeht, keine Angst! Keiner kann dich dazu zwingen, die Schnitte zu zeigen und das wird auch keiner von dir verlangen. Am Anfang meiner Therapie und auch jetzt immer mal wieder zwischendurch hatte/habe ich das Gefühl, die Therapeuten halten mich für total bescheuert, verstehen mich nicht etc. Aber dann denke ich mir: Hey, egal, was du denen erzählst - es ist ihr Job, dir zuzuhören und nicht zu äußern, was sie nun darüber denken. Die haben es studiert, mit Menschen wie mir und diesen Problemen umzugehen. Das hilft mir dann immer, offener zu sein und mich nicht dafür zu scheuen, mein Innerstes nach außen zu kehren. Natürlich solltest du das nicht willkürlich tun. Es gibt sicher auch Psychotherapeuten, bei denen du dich nicht wohlfühlst und mit denen du nicht auf einer Wellenlänge bist. Das ist ganz normal und das hat der Therapeut auch zu akzeptieren. Ich denke, es ist der richtige Weg, sich Hilfe zu holen, das auf jeden Fall. Aber keiner kann dich zu irgendwas zwingen. Und nur weil du vielleicht Hilfe brauchst und haben möchtest, heißt das nicht, dass du zum erstbesten Psychologen gehen musst und ihm dein Herz ausschütten musst. Such dir einen, dem du vertraust und der dich gut behandelt und bei dem du dich verstanden fühlst. Ich denke, dann kann dir das wirklich gut tun! Viel Glück und Kraft wünsche ich dir! :cuddle:
Blume
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Hexlein » So. 24.02.2013, 15:35

Ich habe den Entschluss gefasst, wirklich was zu ändern und mich von dem SVV los zureißen. Klingt jetzt natürlich total einfach, aber das ist es natürlich nicht. Aber ich möchte nach vorn schauen und habe beschlossen nochmal bei Null anzufangen und etwas gegen meine Probleme zu tun.
Dabei müssen jetzt nur noch die ersten einzelnen Schritte überlegt werden, wie jetzt alles weiter geht.
Ich glaube ich könnte es schaffen. Dank eurer Hilfe und eurem Rat fällt mir es schon etwas leichter. :ty:
Hexlein
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Laurachen » Mo. 03.06.2013, 19:13

hei bin neu hier:)
ich habe angefangen als ich 10 war mit 14 hab ich aufgehört wegen meinem freund aber nun idt es vorbei und ich habe wieder zur rasierklinge gelangt und jetzt kann ich nicht mehr damit aufhören
Laurachen
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Atisha » Mo. 03.06.2013, 19:19

Laurachen hat geschrieben: und jetzt kann ich nicht mehr damit aufhören


das klingt wie ne Sucht, fällt mir irgendwie auf, tut mir echt leid, habe aber selber keine Erfahrungen damit.
Atisha
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Laurachen » Mo. 03.06.2013, 19:26

oke
ja ich weis nicht aber ich will.die sache ohne arzt und so klären aber ich habe das gefühl das geht nicht...
Laurachen
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Atisha » Mo. 03.06.2013, 19:31

aber warum ohne Arzt oder so klären. Ich würde in eine Klinik gehen, wenn mir das angeboten würde und wenns ist nur davon etwas Abstand zu gewinnen. Vielleicht nicht gleich aber irgendwann schon.
Atisha
 

Re: versagt. . . Hilfe? (ja/nein)

Beitragvon Blume » Mo. 03.06.2013, 19:44

Naja, in so eine Klinik kann man ja nur kommen, wenn man von einem Psychiater eingewiesen wird (Oder kann man sich als Kind/Jugendlicher selbst einweisen?) und da sie das ja ohne Arzt klären möchte, ist das ja dann eher schwierig. Außerdem haben die Kliniken meist sehr lange Wartezeiten.
Ich denke nicht, dass es gleich eine Klinik sein muss, Laurachen, das klingt immer gleich so schlimm. Aber wenn du jetzt wieder damit angefangen hast, dich zu verletzen, zeigt das ja eigentlich nur deine Abhängigkeit, wie Atisha schon gesagt hat. Du hast damals für deinen Freund aufgehört, nicht für dich. Und das macht sich eben jetzt bemerkbar. Wenn man aufhört, muss man das schon für sich tun. Ich befürchte, es wird schwer, ohne ärtzliche Hilfe davon wegzukommen. Wie wäre es denn, wenn du dich mal mit einer Beratungsstelle in Verbindung setzt? Zum Beispiel pro familia. Dort arbeiten auch qualifizierte Leute, oft auch Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter. Dort kannst du hingehen, ohne dass du eine richtige Therapie beantragen musst. Du musst niemandem was davon erzählen, auch nicht deinen Eltern - eben weil du dort nichts beantragen oder unterschreiben lassen musst. Und wenn du es schaffst, dich einem Therapeuten dort zu öffnen, dann ist das doch schon ein super Fortschritt und dann wirst du es bestimmt auch schaffen, ganz damit aufzuhören!
Blume
 

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