Selbstverletzung ***Trigger***

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
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Selbstverletzung ***Trigger***

Beitragvon KangstaB » So. 11.10.2015, 19:58

Hei Leute, seit fünf Jahren verletze ich mich selber. Es hat damals angefangen weil ich sehr viele Probleme hatte und nicht wusste was ich machen sollte. Dieses Verhalten hat dann eigentlich eine lange Zeit aufgehört aber seit zwei Jahren, insbesondere dieses Jahr ist es wieder ein sehr intensives Thema. Alles hat damit angefangen das ich mich komisch gefühlt habe. Ich habe mich daraufhin komplett von der Umwelt abgeschattet, da ich mich so anders gefühlt habe. Da ich nie groß Bekanntschaften, Freunde etc. hatte, habe ich mich schon mein ganzes Leben alleine gefühlt. Meine Eltern haben sich nie für mich interessiert und ich konnte nie zu jemanden auf irgendeine Weise vertrauen aufbauen. Ich habe mich immer nur nach einem gesehnt: Liebe. Aber da ich ein Pechvogel bin hat es nie geklappt und diese Misserfolge prügeln alle auf mich ein. Ich hab bisher dreimal versucht mich umzubringen und war schon in einer Klinik. EInen Therapeuten habe ich mittlerweile auch aber ich verletze mich trozdem selber. Ich mache es ohne einen wirklichen Grund, ich mache es weil ich nicht mehr ohne kann! Ich brauche dieses Gefühl das man hat wenn sich die klinge in das fleisch drückt und wie das blut runterfliesst und auf den Boden tropft. Ich habe mittlwerweile an einem arm fast 100 Schnittwunden und kann nicht damit aufhören. Jeder Tag ist für mich eine Qual, da ich niemanden habe an den ich mich wenden kann um zu reden oder der mich vergessen lässt das ich psychisch krank bin. Ich weiss einfach nicht mehr weiter...
KangstaB
 

Re: Selbstverletzung ***Trigger***

Beitragvon Summertime Sadness » Di. 13.10.2015, 13:10

Hallo KangstaB,

KangstaB hat geschrieben:EInen Therapeuten habe ich mittlerweile auch aber ich verletze mich trozdem selber. Ich mache es ohne einen wirklichen Grund, ich mache es weil ich nicht mehr ohne kann! Ich brauche dieses Gefühl das man hat wenn sich die klinge in das fleisch drückt und wie das blut runterfliesst und auf den Boden tropft. Ich habe mittlwerweile an einem arm fast 100 Schnittwunden und kann nicht damit aufhören. Jeder Tag ist für mich eine Qual, da ich niemanden habe an den ich mich wenden kann um zu reden oder der mich vergessen lässt das ich psychisch krank bin. Ich weiss einfach nicht mehr weiter...


Weiss dein Therapeut davon, dass du dich sehr oft verletzt?

Nun ja, alleine dass man einen Therapeuten aufsucht, heisst nicht, dass das svv von alleine automatisch aufhört. Das wird dauern, denn es ist eine Verhaltensweise, die man eben mal nicht so abstellen kann, leider.
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Re: Selbstverletzung ***Trigger***

Beitragvon slot108 » Mi. 14.10.2015, 11:01

ich stell mir das in etwa so vor:

man macht "sein Ding", geht arbeiten oder so, nach Feierabend einkaufen, nach Hause
die Gewissheit, niemand wird sich melden.
die Dinge, nach denen man sich so sehnt
tun so weh
das Augenmerk kommt nicht los von den fehlenden Dingen
die Psyche vergleicht
der Vergleich zeigt so deutlich, ich bin anders, allein, ungeliebt, unwichtig, egal, überflüssig
und das ganaze Zeit, nur mit mir allein. so viel Zeit.
ich würd gern was schönes machen. erleben. mein Leben teilen. Anteil haben.
es muss doch irgendwo wenigstens einen Menschen geben
was kann ich tun?
nichts was ich je tat, hat je Effekt gezeigt
endlosee traurige einsamkeit
ein Sog, eine Spirale, immer tiefer
Schnitt
Blut
ahhhhhhh, aufatmen, spüren, Leben
scham, schon wieder
und wieder von vorn

Leute wie wir, haben Defizite. dafür können wir nichts.
aber wir müssen drunter leiden. unser Bewusstsein ist erwachsen irgendwie.
unsere unterbewusste Komfortzone fühlt sich nur im lange bekannten Leid zuhause
da driften wir immer wieder hin ab
manchmal, für kurze Momente, schaffen wir es nicht abzudriften.
entweder passiert dann mal was, oder wir schaffen es unseren unsteten, zügellosen Geist zu beherrschen
aber das is selten. is hart. wir müssen es uns hart erarbeiten.
weil wir durch unsere Komfortzone des Leids durch müssen.
das heißt, erst kommen unsere Probleme, hart, deutlich,schmerzhaft, mit allem was unser Unterbewusstsein aufbieten kann, weil es faul ist. die Komfortzone, das Sofa, Fernsehen und so, Hallo! man kann nich immer und ständig am Ackern sein!
die wenigen, viel zu kurzen Momente, wo wir es geschafft haben unseren Geist zu beherrschen, die sind kein nennenswertes Gegengewicht. die sind noch zu wenige, um von alleine unserem Unterbewussten einzufallen.
Komfortzone, Leid, Spirale, usw

morgens, nachm Aufstehen, ich bin noch müde, will nurn Kaffee und ne Fluppe, womöglich is kalt, brrrrrrrrr
na ma gucken, wie der Tag wird ...
(und so wird er dann meistens auch)
is wie Frühsport oder Freibad
ich war ma im Internat., da mussten wir morgens nachm Aufstehen einmal ums Kare joggen.
im Sommer die Jungs zwangsweise sogar oben ohne.
das war noch VIEL kälter! ohne Kaffee! ohne erstma rumsitzen. ohne aufwachen.
das is DER frühmorgendliche HORROR! echt!
ABER!: der Tag anschließend, bzw das Gefühl, die Leistungsfähigkeit
ist ungleich, deutlichst wesentlich höher und besser!

manche gehen ungern ins Freibad. is denen echt zu kalt, wenn die rein gehen.
(ich kann übrigens bestens zu diesen Typen gehören;)
klar, is erstma richtig a.schkalt, aber Hallo! jeder weiß aber, dass man nach dem Schock richtig Spaß haben kann/wird. so wild is das dann gar nicht mehr. es erfordert nur einmal etwas Anstrengung was zu tun, das einem erstmal nicht behagt. was wir sogar als absolut elementares Drama wahrnehmen ...

dieses ätzend faule und dämlichblöde unbewusste Schei.komfortzonenmistzeugskram ...
grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

ähm, ja ...
slot108
 


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