Therapie erfahrungen

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
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Therapie erfahrungen

Beitragvon rot92 » Fr. 22.08.2014, 21:27

Hallo ihr da draußen,

Ich bin 22 Jahre alt und Verletze mich seit 3 Jahren selbst. Erst habe ich nur leicht gekratzt und jetzt ist es so, wenn ich mich verletze müsste ich eigentlich ins Krankenhaus und die Wunden gehen immer wider auf. :cry: Dazu kommt leider noch das ich unter schwerer Depression und Essstörung leide. Aber die Anti-Depressiver helfen auch leider nicht und außerdem habe ich schon viele Skills ausprobiert aber dies hat leider auch nicht geholfen.

Ich habe mich schon um Einzeltherapie und Psychiater gekümmert aber bis jetzt hilft nichts. Außerdem nehme ich an einer Gruppentherapie teil. Ich kann einfach nicht sagen wie es mir wirklich geht. Mich würde glaube ich eh keiner verstehen.

Hat jemand von euch auch Erfahrung damit? Dann meldet euch bitte
rot92
 

Re: Therapie erfahrungen

Beitragvon Tas » Sa. 23.08.2014, 01:20

Hallo rot92,

ich verletze mich seit der Kindheit selbst.
Was ist das denn für eine Gruppentherapie in die du gehst? Warum sollte dich dort niemand verstehen? Vielleicht gibt es ja eine Vertrauensperson, der du dich öffnen kannst. Du musst es ja nicht gleich vor der ganzen Gruppe erzählen. Und meiner Meinung nach, solltest du dich eher um eine Therapetin/ Therapeut kümmern, als um einen Psychiater. Kommt natürlich auch darauf an, was deine Diagnose ist. Zwischen Psychiater, Psychologe und Therapeut gibt es Unterschiede. Ich glaube es gibt sogar einen Threat hier im Forum, wo das genau beschrieben wird. Psychiater verschreiben meistens viele Medis, Psychologen gehen an die Wurzel und Therapeuten begleiten dich langsam, in deinem Tempo. Wenn die Therapie im Moment nichts für dich ist, dann such dir eine andere, die zu dir passt. Du musst nicht dort bleiben, weil du dort angefangen hast. Auch über die Art der Therapie kannst du dir Gedanken machen. Mir hat die Kunsttherapie eine Weile gut geholfen. Das muss aber bei dir nicht so sein. Und Medis helfen sowieso nur vorübergehend. So sollte es jedenfalls sein.

Ich kenne das mit den Skills. Ich habe sie selten angewendet. Wenn ich mich verletzen wollte, dann hab ich das gemacht. Heute greife ich öfter zur Gitarre - da spürt man seine Finger übelst und konzentriert sich aber auf was anderes. Das klappt ab und zu. Du musst auch deinen "Skill" finden. Es funktioniert nicht bei jedem.

Wenn deine Wunden wirklich nicht verheilen, dann solltest du zumindest zu einem Arzt gehen. Vielleicht einem/er dem/der du vertraust. Oder dich einer Freundin/Freund anvertrauen und ihr geht zusammen hin.

Hm, in jedem Fall dauert es seine Zeit, bis eine Therapie anschlägt. Was du vorübergehend tun kannst, ist dich jemanden anvertrauen, der dir nahe steht. Das hilft meistens ein bisschen. Wenn du es nicht schon getan hast...

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Grüße.
Tas
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Re: Therapie erfahrungen

Beitragvon rot92 » Sa. 23.08.2014, 20:52

hallo Tas,

ich habe auch eine Psychologin bei ihr mache ich eine Verhaltenstherapie und in der Gruppentherapie machen DBT. Aber es ist leicht zu sagen du sollst nicht mehr ritzen und normal essen ohne mich zu übergeben. Ich habe es versucht mich zu öffnen, aber ich kann es noch nicht mal meine Familie sagen. Als ich noch zu Hause gewohnt habe oder ich sie besuchen fahre achte ich immer darauf das alle Wunden bedeckt sind so das man nichts sieht.
Wie lange kann es den dauern bis die Therapie anschlägt???
rot92
 

Re: Therapie erfahrungen

Beitragvon Tas » So. 24.08.2014, 00:57

Hallo,

ich habe auch eine Psychologin bei ihr mache ich eine Verhaltenstherapie und in der Gruppentherapie machen DBT.


Leider sagt mir DBT garnichts. Sorry :oops:
Aber eine Verhaltenstherapie ist doch schonmal ganz gut. Verstehst du dich mit der Psychologin denn gut?

Aber es ist leicht zu sagen du sollst nicht mehr ritzen und normal essen ohne mich zu übergeben.


Für jemand der es nicht kennt, ist es leicht zu sagen. Du sollst nicht... ist sowieso so ein Zehn-Gebote-Spruch und mit Du sollst nicht, wurde noch niemand professionell therapiert. Man macht das ja, weil es irgendwann mal geholfen hat, sich zu spüren, oder etwas zu überstehen. SVV oder auch eine Esstörung war irgendwann mal ein Weg. Mit "Du sollst nicht..." geht sowas nicht weg. Wenn man einem Raucher sagt: Du sollst nicht rauchen, dann sagt der auch nicht: Okay, dann lass ich es, weil es so einfach ist damit aufzuhören.(Obwohl das bei manchen ja echt klappt...)
Du kannst ja mal versuchen dein Verhalten mit anderen Augen zu betrachten. Also dir selbst mehr Geduld mit dir geben.

I
ch habe es versucht mich zu öffnen, aber ich kann es noch nicht mal meine Familie sagen. Als ich noch zu Hause gewohnt habe oder ich sie besuchen fahre achte ich immer darauf das alle Wunden bedeckt sind so das man nichts sieht.


Ja das verstehe ich. Ich mag es auch nicht, wenn jeder sehen kann (besonders die Familie), was ich da gemacht habe. Ich versuche auch sie zu verstecken. Ich habe zum Glück eine Person, der ich immer sagen kann, wenn ich wieder rückfällig wurde. Jemanden dem ich mich öffnen kann. Das war für mich früher auch schwierig. Aber wenn du jemanden gefunden hast, der dich so nimmt wie du bist, dann kommt er/sie damit klar. Wie sieht es denn im Freundeskreis bei dir aus?

Wie lange kann es den dauern bis die Therapie anschlägt???


Puuh, ich glaube, das ist je nach Mensch und Therapieansatz unterschiedlich. Der eine braucht nur drei Sitzungen, der andere ist nach zwei Jahren immer noch am Anfang. Je nachdem was du für Themen bearbeitest, glaube ich. Es hängt natürlich auch von der Therapie ab. Ob der Therapeut passt, ob die Art der Therapie passt...usw. Ich glaube wichtig ist einfach, das man das Gefühl hat sich öffnen zu dürfen. Jeder hat sein eigenes Tempo. Nach meiner Erfahrung, brauchen solche Sachen einfach seine Zeit.


Liebe Grüße.
Tas
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Re: Therapie erfahrungen

Beitragvon verena » Mo. 25.08.2014, 16:31

Ich verletze mich seit meiner Kindheit, seit etwa drei Jahren bin ich in Therapie.
Anfangs stationär, dann wöchentliche Gesprächstherapie.
Ich habe sehr lange keine Besserung bemerkt, rückblickend hat mich die Therapie aber sehr viel weitergebracht.
Sie macht einen nicht glücklich, aber mir hat sie dabei geholfen, mich selbst besser zu verstehen und mein Verhalten zu analysieren. Das hat bei mir irgendwie eine indirekte Wirkung denke ich.
verena
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Re: Therapie erfahrungen

Beitragvon rot92 » Mo. 25.08.2014, 20:16

danke schön für deine Antwort
jetzt weiß ich wo rauf ich mich einstellen kann
rot92
 


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